ich befinde mich seit einigen Monaten bei meiner Bank mit 1.700 Euro im Minus. Mein Dispo geht bis 3.000 Euro, das hat die Bank selber so hochgestuft (leider konnte ich damit nicht wirklich umgehen).
Jetzt würde ich mich gerne drum kümmern, dass ich wieder auf 0 komme. Meine erste Überlegung war ein Kredit, allerdings zweifle ich ein wenig, ob das der beste weg ist.
Ich verdiene im Monat 1.600 Euro Netto. Meine fixen Kosten belaufen sich auf knapp 900 Euro (darin ist auch schon Geld für Essen enthalten). Übrig hätte ich also knapp 600 Euro pro Monat.
Für einen Kredit in Höhe von 1.700 Euro müsste ich circa 145 Euro monatlich zurückzahlen (Laufzeit 12 Monate, Quelle Check24).
Habt ihr einen Tipp/Empfehlung, wie ich den Weg raus aus dem Dispo am besten angehe?
Jeden Monat die 600€ nehmen und den Dispo tilgen. Nach 3 Monaten bist du aus dem Dispo. Fertig.
dann einmal die schufa kostenlos überprüfen ob diese noch in Ordnung ist. Dann Gehaltskonto von Konsumkonto trennen. Und jeden Monat den Konsum auf das Konto überweisen und nur noch maximal das verbrauchen was auf dem konsumkonto ist.
Dispo ist verführerisch - wenn man allerdings durchgehend den ganzen Monat bei -1700€ ist und z.B. 12% Dispozinsen hat,
sind das im Monat 17€ Zinsen - das ist im Prinzip viel Geld.
Die Gefahr bei einem "neuen" Kredit ist natürlich, dass man denkt, dass "genug" auf dem Girokonto ist - und man wieder neu anfängt in den Dispo zu laufen.
(Teufelskreis)
Bei Gehaltszahlung ist das Konto am Monatsanfang auch immer fast ausgeglichen - dann muss man halt die Zähne zusammenbeißen und 3 Monate möglichst wenig ausgeben.
Und wenn der Dispo bezahlt ist, am besten einen monatlichen Sparplan machen, der einen fixen Betrag auf ein Sparkonto/Tagesgeld bucht um einen "Notgroschen" zu haben um in Zukunft keinen Dispo mehr zu benötigen.
eigentlich hilft nur eins, das Wort mit 6 Buchstaben: "Sparen!"
Also weniger ausgeben als man verdient!
Aber wie spart man? Richtigerweise durch Barbezahlen, denn dann merkt man wie schnell das Geld weg ist! Was bedeutet, dass der Einsatz von Kreditkarten zu beenden ist.
Am besten die Kreditkarten mit einem Locher den Magnetstreifen unbar machen.
Hilft dies nicht so, ist die EC Karte und Konto daran! Eine formale Anweisung, dass der Dispo auf 1-fache des Nettoeinkommens begrenzt.
Zuletzt ein P Konto einrichten, damit wird das Geld ausgeben begrenzt und das sparen beginnt.
Dieser Tip wird häufig gegeben, ist aber meines Erachtens nicht unbedingt richtig.
Ich denke, das ist eine Typfrage. Ich bezahle bewußt relativ wenig bar (meist nur Bäcker und Kantine) und trotzdem wundere ich mich regelmäßig, wo das Bargeld hin ist, wenn es mal wieder schneller alle ist, als normal.
Ich persönlich führe ein vereinfachtes Haushaltsbuch.
Ich gehe nicht Kassenzettel für Kassenzettel durch, sondern ich gehe monatlich so ganz grob unser Konto durch und ordne die Kosten (Lebensmittel/Drogerieartikel, Kleidung/sonstiges/Geschenke, KFZ, Versicherungen, Hausnebenkosten usw) in einer Excel Tabelle zu. Das mache ich anhand der Empfänger.
Ist auf der Supermark/Discounter-Rechnung mal was anderes, außer Lebensmittel, dann schaut sich das für mich weg.
Abgehobenes Bargeld ist dabei für mich aber wie ein schwarzes Loch. Das könnte von Lebensmittel über Kleidung bis hin zu Benzin alles sein.
Deswegen zahlen meine Frau und ich relativ wenig mit Bargeld, so dass man den Posten "Bargeldabhebung" hauptsächlich den Lebensmitteln zuordnen kann.
Anhand dieser durchschnittlichen Ausgeben hab ich in Excel dann einen monatlichen Forcast für die nächsten Jahre gemacht, wo dann genau drin steht, wann sind regelmäßig wiederkehrende Ausgaben wie Versicherungen/KFZ Steuer/Hausnebenkosten/Miete bzw.Hausrate usw.fällig. Dazu wird dann ein durchschnittlichen Wert für die variablen Kosten wie Lebensmittel, Kleidung/Sonstiges und Rücklagen für Auto Haus und Urlaub berücksichtigt. Damit kann ich relativ genau vorhersehen, wie sich der Kontostand die nächsten Jahre entwickeln wird.
Weichen die Ausgaben deutlich von der Planung ab, kann ich dem nochmal nachgehen.
Je knapper das Geld, desto genauer muss man das ggf. aufarbeiten, um Einsparpotentiale zu erkennen.
Viel wichtiger ist aus meiner Sicht das Hinterfragen der Ausgaben. Bevor ich was in den Warenkorb lege, frage ich mich nochmal automatisch "Brauche ich das wirklich für diesen Preis?" Das bewahrt zumindest vor übereilten Käufen.