ich möchte euch um eure Ansichten bezüglich meiner aktuellen Altersvorsorge bitten.
Diese habe ich mithilfe eine Bekannten, welcher Finanzberater ist, abgeschlossen. Inzwischen bin ich mir jedoch nicht so sicher, dass es die allerbeste Entscheidung war und ich denke darüber nach, die Verträge zu kündigen/beitragsfrei zu stellen (letzteres sofern möglich). Da ich kein ausgeprägtes finanzielles Vorwissen habe, hoffe ich, mit euch den Wald vor lauter Bäumen etwas besser durchdringen zu können.
Kurz zu meiner Situation: Student(für noch rund 1,5 Jahre), Zukunft offen bzgl. Wohnort, Familie, Kinder, Immobilien etc., auch wenn meinerseits grundsätzlich die Tendenz Richtung Familie und Immobilie geht. Ist vielleicht nicht ganz unwichtig, wenn es um das Thema Finanzplanung geht.
Die im folgenden aufgeführten Produkte bespare ich alle im ersten Monat mit ihren jeweiligen Mindestbeiträgen. Grundidee (bezogen auf Riester, war Konditionssicherung aufgrund des absinkenden Rechnungszinses).
1.WWK Premium Förderrente protect; Riester (5 Euro monatlich) 2.Continentale Basis Rente invest; Rürüp (25 Euro monatlich) 3. HDI Cleverinvest Privatrente (HARF21) (25 Euro monatlich)
Mein Gefühl sagt mir , das ich die Verträge kündigen/ beitragsfrei(?, sofern das so früh bereits möglich ist) stellen sollte, um mir Finanz-Wissen anzueignen. Eigentlich bin ich eher der Typ Mensch, der selbst hinter solchen Entscheidungen stehen muss. Wäre dann im Zweifelsfall ein ordentliches Lehrgeld gewesen... Anstatt dessen wäre es sicher sinnvoll, erstmal Tagesgeld zu besparen oder diverse ETF Klassiker ins Auge zu fassen. Wenn ich Gewissheit habe wo meine Reise in Zukunft hingeht, könnte ich die Entscheidung viel zielgerichteter treffen.
Andererseits ist das Argument Rechnungszins bei der WWK Riester ja nicht von der Hand zu weisen. Privat und Basis ergänzen sich in der Theorie ja auch ganz gut, was deren Flexibilität und Steuervorteile betrifft...
Privat Vorsorgen ist definitiv nötig - aber ist das der richtige Weg? Oder bin ich da zu naiv dem Berater gefolgt?
Über eure Meinungen und Ansichten würde ich mich sehr freuen, vielen Dank!
danke für deine Antwort.
Neben dem Bafög Bezug verdiene ich mir was über einen 450 Euro Job dazu. Ich bin zur zeit auch nicht sozialversicherungspflichtig.
Nein, Tecis. Allerdings besteht ein gewisser Bekanntheitsgrad mit dem Berater, weshalb ich von Beginn an (vllt ungerechtfertigt) ein Mindestmaß an Vertrauen hatte...
Wenn ich diese Versicherungen abgeschlossen hätte, würde ich als erstes Prüfen, ob sie noch eine Widerrufsfrist (laufen erst 1 Monat?) haben und versuchen zu kündigen.
Meiner privaten Meinung nach verdient hier nur die Versicherung - und der Berater (Provision) und als Versicherter wirst du vermutlich keine positive Rendite haben.
Besonders so geringe Versicherungsraten pro Monat bringen im Alter vermutlich nicht viel - und von Steuervorteilen kannst du zur Zeit nicht richtig profitieren - musst aber im Alter wohl Steuern zahlen.
Die Höhe der Versicherungsraten hätte sich verändern bzw. aufstocken lassen in den nächsten Jahren.
Mit der Widerrufsfrist bin ich mir nicht sicher. Im Juni habe ich bereits alles unterschrieben, die Versicherungen "begannen" allerdings alle erst mit dem 01.10.
Gilt die Widerrufsfrist in diesem Fall ab Juni und ich müsste im Zweifelsfall kündigen oder gilt die Frist ab dem 01.10, also dem Monat der ersten Beitragszahlungen?
Die Idee war im Prinzip, die Konditionen zu sichern. Sowohl was den Rechnungszins betrifft, als auch den Rentenfaktor. Oder ist das ein Scheinargument?í ½í¸…
Dann stell doch mal die Kosten zusammen - was kosten die einzelnen Versicherungen genau?
(Und was bekommt der "Freund" als Provision?)
Bei der Riesterversicherung könnte es sich durch die Förderung evtl. lohnen - aber Riester soll ja demnächst geändert/abgeschafft werden - was passiert dann mit den Altverträgen?
Wie hoch sind denn die Garantiezinsen hier? Bei unter 2% sprechen wir von einer Verzinsung unter der Inflationsrate - also ist das Kapital im Alter quasi weniger wert als heute - also ein Verlustgeschäft.
Die Argumente Rentenfaktor oder Rechnungszins taugen nichts. Ist doch schon alles kaputtgemerkelt.
M.E. taugt der ganze EURO nichts und wird eines Tages kaputtgehen. Dann ist es so wie in Island (keiner berichtete) und die gesamte Altersvorsorge ist von heut auf morgen weg.
Erst das Studium fertig, dann etwas lernen und sich das Ausland mal anschauen.
Vom eingezahlen Beitrag sind 2,5% Abschlusskosten und 9,3% Verwaltungskosten fällig - von der staatlichen Zulage 2,5% + 2,5% - vom gebildeten Kapital werden bis zu 5,55% fällig (wieviel soll dann von der Rendite über bleiben?) - und in der Rentenphase wird dann 2,8% von der ausgezahlen Rente einbehalten.
Wenn man dann mal auf 2100€ (incl. 175€ Zulage) angekommen ist sind das Kosten von 8,75€ für Zulage - 227,15€ für die Beiträge und wenn man durchschnittlich 42t€ Kapital im Vertrag hat, jedes Jahr bis zu 2310€ - da können über 100t€ Gebühren über die Zeit zusammenkommen ... bin von 40 Jahren Laufzeit ausgegangen.
Das ist tatsächlich eine Kombi, die so sehr oft von Tecis vertrieben wird. Ich persönlich würde folgendes machen:
Riester kündigen (nicht beitragsfrei stellen). Dadurch gehen zwar mögliche Förderungen verloren - diese werden bisher aber ohnehin nicht hoch sein. Eine Beitragsfreistellung, nur um die bisherigen kleinen Zulagen (wenn überhaupt geflossen) zu halten, würde ich nicht vornehmen. Das wäre mir die ewig lange Kundenverbindung zur WWK und jährliche Standmitteilung nicht wert.
Rürup beitragsfrei stellen (Kündigung nicht möglich). Viel zu unflexibel, vermutlich wurde über die zahlreichen "Negativmerkmale" gar nicht aufgeklärt... Wenn absehbar ist, dass man ein hohes Einkommen erzielt, kann man einen Vertrag mit 25€ monatlich, oder wenn möglich weniger, stehen lassen. Dann kann man jedes Jahr individuell entscheiden, ob man eine große Sonderzahlung in den Vertag leistet, um seine Steuerlast zu senken. Wobei man eben wissen muss, dass man an das Geld nicht mehr drankommt, es im Todesfall in der Regel "futsch" ist, also nur bedingt an Hinterbliebene ausgezahlt wird, und im Rentenbezug (ausschließlich als monatliche Rente auszahlbar) voll versteuert wird.
Die Rentenversicherung der HDI würde ich mir genau anschauen. Wäre nicht meine erste Wahl, aber es gibt deutlich schlechtere.
Aber das sparen allgemein nicht hinausschieben. Selbst kleine Beiträge summieren sich. Wenn der HDI Vertrag aus welchen Gründen auch immer bestehen bleiben soll, würde ich die "gesparten" Beiträge aus Riester und Rürup hier mit einbinden. Also Beitrag auf 55€ erhöhen.
In der Praxis würde ich aber wohl einen Anbieter wählen, der hier flexibler ist. Einen der einzelne ETFs statt vorgegebene Portfolios anbieten kann. Bei Kündigung auf Wunsch die Wertpapiere auf ein eigenes Depot überträgt...
Insgesamt reicht in 90% aller Fälle ein solcher Vertrag. Dieses wilde pauschale kombinieren von Riesterrente, Basisrente, Privatrente,... habe ich noch nicht verstanden.
danke für deine Antwort.
Neben dem Bafög Bezug verdiene ich mir was über einen 450 Euro Job dazu. Ich bin zur zeit auch nicht sozialversicherungspflichtig.
Damit hast du doch noch nicht mal Anspruch auf die Riesterförderung...
alle reden von der Rente, aber keiner garantiert das Erreichen der Rente!
Hier wird von einem Zeitpunkt, der evtl. in 50 Jahren, jenseits 2070 n. Chr. liegt! Aber wer garantiert das erreichten, der Rente? Keiner!
Demnach wäre es eine Schimäre heute anzunehmen man erreicht automatisch das Rentenalter!
Zum anderen was würden man aus den genannten Versicherungen, beim vorzeitigen Ableben als Singlehaushalt erhalten? Grundsätzlich nichts! Allenfalls können die Eltern, sofern keine Kinder vorhanden sind, eine Todesfallleistung erhalten, die aber dann noch zu versteuern ist!
Denn alle genannten Produkte werden steuerlich oder durch Zulagen gefördert.
Also gilt: "Das, was hier abläuft, als sparen für nichts!"
Denn nichts ist vererbt-, beleih- oder abtretbar! Also auch für eine zukünftige Familie völlig nutzlos! Denn für die zukünftige Ehefrau gilt das Gleiche.
Der Vermittler tat so als wüsste er was er tut, es würde mich nicht wundern, wenn dieser heute "weg" ist!
Allerdings "wissen" die Versicherungen, sehr genau was diese Versicherungen haben:
- ein Türöffner
- ein möglichen zukünftigen Vermittler
- ein möglichen zukünftigen Tippgeber für anderen Kunden/ Namenslisten von Familie, Freunden, Bekannte.
Aufgrund der Statistik, das Wissen, dass die Wahrscheinlichkeit, das Erreichen der Altersgrenze. Wegen der langen Laufzeit und mit der Sterblichkeitsrate von 1,1 % p.a., bei weniger als 50 % liegt! Und damit jetzt schon ein erhöhter Sterblichkeitsgewinnn vorliegt.
Und selbst beim Erreichen der Altersgrenze wird sich die Rentenzahlung stets auf die dann geltende statistische weiteren Lebenserwartung richten!
Folgerichtig wird es stets weniger geben, als man selber eingezahlt hat!
Mein Rat suchen sie lieber einen "echten Vermittler" der Makler ist. Aber bei solchen heutigen mentalen Problemen, wird das sehr, sehr schwierig.
Es wird zwar natürlich dafür geworben und es heißt oft, dass man nie zu früh damit beginnen kann, aber ich würde ebenfalls den Studienabschluss und ein ordentliches Einkommen abwarten.
auch das ist falsch, ohne eine richtige Zukunftsplanung ist das was gelaufen ist, völlig absurd! Denn man lebt bis zur Rente und diese Zeit ist wesentlich länger als die Rentenphase!
Wer die gesetzliche Rente erreicht, der lebt 67 Jahre, davon vielleicht 40 Jahre im Erwerbsleben! Aber lebt man weitere 67 Jahre als bis zum 134. Lebensjahr? Nach heutigen bekannten Möglichkeiten? Nein!
Was ergibt sich daraus? Das jetzige, passt gegenwärtigen noch zum Zukünftigen nicht! Was er abgeschlossen hat, hat keine Garantien auf einen Lebensnormalverlauf!
Es gab für Millionen von AN und ANG in den letzten 20 bis 30 Jahren keinen geordnete, Lebenslauf, Berufs- oder Branchenwechsel sind in der heutigen Berufswelt keine Seltenheit mehr! Und in der Zwischenzeit gibt es berufliches und steuerliches "Leerlaufphasen".
Damit steht Unterstrich, entsteht die Möglichkeit, dass sich die bAV, völlig vermögenslos bzw. vernichtend sich entwickelt.
Zum anderen nimmt man den Standardfall eines Menschen an: so ist die Entscheidung recht hoch eine Familie zu gründen!
Aber dass diese Entscheidung eine Familie zu gründen, die steuerlichen Vorteilhaftigkeit wegen der verringerten Steuerlast, wegen der Gründung der Familie in der Sparphase?
Kaum oder keine steuerlichen Vorteile mehr ergibt?
Was dann? In der Sparphase keine dauerhaften volle Spareffekte und am Ende in der Rentenphase volle Besteuerung mit bis zu 50 % mit Abgaben! Um welchen Faktor muss sich die bAV multiplizieren? Vom Beitrag 3 bis 5 -fach?
Geht man von einer Normalperson aus, steht im Regelfall einer Familiengründung nichts im Wege, auch die zukünftigen Kinder nicht! Demnach wird auch nach einer Gründung, der angemessene Wohnraum einen höheren Stellenwert beigemessen.
Was dann? Dann fehlen die schon gezahlten Beiträge, mit Zinseszinseffekt und die laufenden monatlichen Beiträge!
Was wird gekündigt bzw. verzichtet, wenn es um ein Eigenheim geht? Wird auf das Eigenheim, zugunsten der Altersvorsorge verzichtet? Oder ist eher umgekehrt?
Wie heißt es doch so schön: Das Eigenheim ist auch eine Altersvorsorge!
Damit dürfte der Schwachsinn offenbart sein! Warum man sich vor dem Hausbau oder Kauf mit seiner bAV Altersvorsorge auseinandersetzen?
Weil ja das Eigenheim eine Altersvorsorge ist! Denn im Regelfall verdient man nicht so viel Geld für beides gleichzeitig.
Erst, wenn man heute schon weiß, dass man keine Familie gründen will und auch keine Erben erwünscht sind. Ja dann, kann man sich aber leider nur andersartig mit seiner Zukunft auseinandersetzen, weil die Lebenserwartung ja noch vorhanden ist!
Der einzige der sich keine Gedanken machen muss, ist der Selbstmörder, der mit dem Strick um den Hals jetzt vom Stuhl springt! Der hat keine Zukunft mehr!
Ich kann den anderen Foristen größtenteils nur zustimmen. Was ich in deiner Situation zunächst machen würde, ist zu versuchen die Rürup-Rente loszuwerden. Je nachdem wie der Vertrag aufgebaut ist, kannst du das vielleicht über das Widerrufsrecht machen. Denn einmal abgeschlossen, ist die Kündigung einer Rürup-Rente nicht möglich (Was in den meisten Fällen auch ok ist, da sie für Selbstständige die Gesetzliche Rente ersetzen soll/kann). Die Alternative ist, den Mindestbeitrag im Vertrag nachzulesen und dann den Beitrag darauf herabzusetzen. (Sonst kannst du auch hier noch ein wenig zur Rürup-Rente nachlesen.)
Die Riester- und Private-Rente würde ich zunächst beitragsfrei stellen und behalten. Ich persönlich habe bis jetzt immer gute Erfahrungen mit WWK und HDI gemacht.
Dann nutz die 55 € im Monat lieber, um erstmal dein restliches Studentenleben zu genießen, denn man arbeitet noch lang genug und kann die 55 € der 1 und 1/2 Jahre locker rausholen.