Hallo, entschuldigt bitte, ich bin schon etwas älter.
Ich habe meine Wohnung verkauft, bin altersgerecht in eine barrierefreie Mietwohung umgezogen und möchte dort die letzten paar Jahre meines Lebens verbringen. Ich habe meine Rente und brauche nicht viel zum Leben.
Ich bin jetzt also schuldenfrei, 74 Jahre und habe ca 200.000 Euro auf dem Girokonto liegen.
Einen Teil des Geldes werde ich vermutlich für die Miete brauchen, falls diese mal erhört werden sollte, der Rest soll so angelegt werden, dass es nützlich ist und nicht weniger wird und mein Kind das irgendwann mal bekommt, wenn ich sterbe.
Soll es betragsmäßig nicht weniger werden oder inflationsbereinigt?
Falls inflationsbereinigt, dann würde ich ausrechnen, was ich davon die nächsten 10 -15 Jahre zum Leben benötige.
Dann würde ich einen Jahresbetrag aufs Konto, den Betrag für ca. 3 Jahre aufs Tagesgeld und den Rest für Jahr 4-15 in eine Festgeldleiter stecken.
Den Rest ins Depot auf einen World ETF.
Damit hast du für 3 Jahre Sicherheit, dass du problemlos ans Geld kommst, über die Festgeldleiter kommt regelmäßig wieder was dazu und über den World ETF holst du dir die Rendite, dass auch inflationsbereinigt das Geld erhalten bleibt.
Es sollte natürlich so angelegt werden, dass du es vom Handling auch mit 80, 85 oder 90 noch bedienen kannst.
Da du aber in einem Forum anfragst, gehe ich davon aus, dass du zumindest mit Computern vertraut bist.
Da kannst du am ehesten einschätze, wie du zu Online-Banking und Online Depot stehst.
Falls es betragsmäßig nicht weniger werden soll und vom Handling einfach sein soll, dann max. 100T€ auf dem Konto lassen und den Rest auf Tagesgeld, Festgeld oder ähnliches bei der Hausbank deines Vetrauens.
Danke ... ja online Forum ist kein Problem und auch Smartphone und OnlineBanking ist mir nicht fremd.
Bei Finanzen bin ich aber nicht so bewandert. Aktuell habe ich ein Girokonto, wo meine Rente eingeht und von dem die laufenden Ausgaben bestritten werden und bei der ING DiBa ein Depot und ein Tagesgeldkonto.
Ich habe irgendwann mal bei der ING einen Sparplan gemacht und spare 150€ monatlich an, bzw. sind das Fondsparpläne, davon werden Fonds gekauft.
zusätzlich liegen im Depot ein paar Telekom Aktien, weil die immer regelmäßig Dividende geben...
würde es auch Sinn machen einen größeren Teil des Geldes z.B. in Telekom Aktien zu stecken ?
Was ist eine Ivestitionsleiter? und was ist ein World ETF?
Sollte man dafür ein weiteres Depot bei einer anderen Bank machen?
Ich möchte ja nicht mit den Depot/Kontoführungsgebühren mein "Vermögen" auffressen.
Da bist du doch vom Grund her mit Online Banking udn Depot schon sehr gut aufgestellt.
Nur in eine Aktie z.b. Telekom zu investieren halte ich für fatal. Wenn du dir Aktien zutraust, dann einen bunten Strauß an Aktien, um das Risiko zu verteilen. Du willst ja nicht unter die Zocker gehen, sondern wolltest Gelderhalt sicherstellen.
Ein ETF ist auch ein (Aktien)Fond, der aber nicht aktiv gemanaged wird, sondern auf einem INDEX z.b. dem Dax, dem Dow Jones o.ä. basiert.
Wenn du nicht nur wie beim DAX Deutschland oder mit dem Dow Jones die USA, sondern die ganze Welt abbilden willst, kannst du dir einen ETF raussuchen, der eben die World als Ausgangsbasis hat. Da gibts bei der ING sicher den ein oder anderen, den du unter MSCI World oder unter FTSE All-World findest.
Verstärkt wird aus meiner Sicht gerade der Vanguard FTSE All World genutzt. Den gibt es ausschüttend oder thesaurierend.
Je nach Einkünften bei einem Rentner ist ggf. sogar der ausschüttendende zu überlegen.
Da die ETF nicht aktiv gemanaged sind, haben die sehr niedrige laufende Kosten und schneiden deswegen häufig besser ab, als aktiv gemanagedte Fonds.
Ich würde bei deinem ING Depot bleiben. Dort kennst du das Handling. Noch mag es einem leicht fallen, aber es soll ja auch im hohen Alter noch bedienbar sein.
Eine Festgeldleiter sind einfach mehrere Festgelder, die nach und nach auslaufen.
Du schließt z.B. das erste Festgeld auf 1 Jahr ab, das nächste auf 2 und das dritte auf 3 Jahre.
Ist das erste Jahr rum und das Festgeld läuft aus, entscheidest du dich, ob du das Geld benötigst oder du schließt ein neues Festgeld ab, welches dann nach weiteren 3 Jahren endet. Wenn man regelmäßig verlängert nennt man sowas rollierende Festgeldleiter.
Alternativ machst du eine Festgeldleiter auf die nächsten 10/15 Jahre und verlängerst nicht, sondern lässt es auslaufen. Damit hast du jedes Jahr den auslaufenden Betrag zur Verfügung. Danach müsstest du nach und nach aus deinem Depot entnehmen.
Man kann so eine Festgeldleiter auch halbjährig oder vierteljährig machen, bedeutet aber etwas mehr Aufwand.
Hat dein Kind denn Schulden oder plant dein Kind ein Haus zu kaufen, sodass es jetzt schon von deinem Vermögen profitieren könnte?
Ja mein Kind hat einen laufenden Immobilienkredit für das mit Partner selbst bewohnte Haus, der Kredit wird aber jährlich per maximaler Sondertilgung bedient und ist 2025 abbezahlt.
vielleicht eine blöde Frage, aber kann ich meinem Kind jetzt schon ohne Nachteile einen Teil des Geldes überlassen, so dass sie es selber anlegen kann, oder gibt es da steuerliche Probleme? Mein Kind hat auch Zugriff auf mein Online Banking und könnte auch selber die Finanzgeschichten regeln.
vielleicht eine blöde Frage, aber kann ich meinem Kind jetzt schon ohne Nachteile einen Teil des Geldes überlassen, so dass sie es selber anlegen kann, oder gibt es da steuerliche Probleme? Mein Kind hat auch Zugriff auf mein Online Banking und könnte auch selber die Finanzgeschichten regeln.
Meines Wissens kannst Du Deinen Kindern alle 10 Jahre in Summe eine Schenkung in Höhe von 400.000 Euro machen, ohne dass dafür Schenkungssteuern anfallen. Beträge darüber müssten versteuert werden. In Deinem Fall wäre also eine Schenkung der einfachste Weg (bei diesen Beträgen mit Angabe in der Steuererklärung und evtl. Schenkungsvertrag).
Noch ein Hinweis zum Online-Banking: Manche Banken mögen es gar nicht, wenn die Login-Daten des Kunden weitergereicht werden, sei es auch nur an Verwandte oder den Ehepartner. Dort gibt es immer wieder Kündigungen wegen solcher Sachen, wenn die Bank davon erfährt. Ihr solltet hier also darauf achten, dass jeder sein eigenes Konto mit eigenen Zugangsdaten hat, die ausschließlich von ihm selbst benutzt werden, bzw. dass jeder, der das Konto nutzt, als Bevollmächtigter bei der Bank registriert ist.
ich würde dir raten in kryptowährungen zu investieren und deinen Kindern aktuell das wissen geben das sie in diesem Bereich brauchen. wenn du jetzt deinen Kindern einen Bitcoin kaufst dann werden sie in 10 Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit Mollionär sein
Sprech ihnen gegenüber das Thema Krypto doch mal an
Schenkungen können innerhalb von 10 Jahren anteilig vom Sozialamt zurückgefordert werden. Also wenn der Schenker Pflege fällig wird, so 2 bis 3 Jahren nach der Schenkung, wird das Sozialamt 80 bis 70 % der Schenkung gerichtlich wiederholen, zwecks Befriedung der Kosten der Pflege.
Aber so soll der beschenkte das Geld hernehmen? Wenn es evtl. in einen Neubau steckt, wo sollen dann die 140 bis 160.000 € herkommen?
Übriges diese Regelung gilt auch, wenn das Geld "verschwindet", dann lässt sich das Sozialamt sich gerichtlich von den Kosten per Urteil freistellen. Also verschwinden 100.000 €, 10 Jahre vor der Pflege, lässt sich das Sozialamt für diese ersten 100.000 € freistellen.
Wie man unschwer erkennt, bedarf es einer sorgfältigen Planung um, steuerliche und sozialrechtliche Straftaten zu umgehen.
Auch der Glaube eine Schenkung wäre formlos anerkannt, der irrt sich gewaltig, sie bedarf einer Normschriftform zur Anerkennung durch das Finanzamt, daher weis auch das Sozialamt vom verbleibt des Geldes! Und die Verwahrung der Unterlagen beim Finanzamt beträgt 10 Jahre + das Jahr der Schenkung.
Am 02.01.2022 die Schenkung, Ablauf der Frist am 01.01.2033!
Aber warum sollte das Sozialamt interessieren, wenn ich in Pflege muss. Die Kosten zahlt die Pflegeversicherung und ich. Erst wenn meine Rente nicht mehr reicht und mein Vermögen aufgebraucht wäre, müsste das Amt einspringen.... Bis es soweit ist, sind die 10 Jahre rum.
Aber warum sollte das Sozialamt interessieren, wenn ich in Pflege muss. Die Kosten zahlt die Pflegeversicherung und ich. Erst wenn meine Rente nicht mehr reicht und mein Vermögen aufgebraucht wäre, müsste das Amt einspringen.... Bis es soweit ist, sind die 10 Jahre rum.
Täusche Dich nicht wie schnell Pflegekosten explodieren können! Vor ein paar Monaten erst haben die Einrichtungen die Preise angehoben, angeblich wegen dem Mindestlohn für Pflegekräfte.