Aus Interesse wollte einmal in die Runde fragen, ob irgendjemand Erfahrungen mit IPOs gemacht hat. Bevor es zu einem Börsengang kommt, bieten die Unternehmen wohl häufig Aktien an Investoren an. Hätte ich als Kleininvestor ebenfalls die Möglichkeit, Anteile zu erwerben, und sollte ich mir das durch den Kopf gehen lassen oder gilt das immer nur für Großaktionäre bzw. für eine bestimmte Zielgruppe? Ich wäre euch für eure Schilderungen von euren Erfahrungen mit vorbörslichen Private Placements sehr dankbar!
die Wahrscheinlichkeiten sind gering, evtl. sehr gering, dass der Übergang in den Handelsmarkt überhaupt sauber gelingt!
Denn Biontech ist kein Maßstab, denn der deutsche Staat hat 25 % der Aktien gekauft!
Aber bei vielen anderen ist eher der Wunsch eher der Wirklichkeit real. Wenn man jährlich 100.000 € verspielen kann ist es kein Thema, aber bei weniger als 5.000 € und das auch nur weil man auf Luxus verzichtete!
Rate ich davon ab, weil der Aufwand zu keinem Verhältnis steht! Selbst "pennystocks" wie Steinhoff, zeigen auf wie betrogen werden kann! Wer keine Nerven hat, verliert häufiger als er gewinnt!
Folgerichtig zahlt man, immer darauf! Und wenn man Pech hat, besteht eine Nachschusspflicht!
Wirklich es ist abzuraten, davon! selbst Flatex weist darauf hin das fast 75 % aller Kunden ihren Einsatz verlieren! Also 3 von 4 Kunden zahlen darauf und rechnet man die Kosten hinzu, damit wird aus dem hellroten Verlust eine dunkelrote Zifferfarbe.
Und Verluste können Sie nur mit Gewinnen aus dem IPO Handel ausgleichen, was zu 75 %+ nicht gelingen wird.
Und selbst wenn sie zu den 25 % Gewinner gehören, sie können ja Herrn Ulli Hoeneß fragen, wie es ist keine Angaben in der Anlage Kap zu machen! Meist heißt es dann "ohne Bewährung"!
Es muss ihnen doch klar sein, dass am Ende des Jahres, für sich selbst wissen wollen, wie ihre "Trade" funktionierte!
Und ob eine Steuerpflicht oder ein Steuerverlust vorliegt! Und eine Verrechnung möglich ist!
Wollen sie wirklich mit ihren minimalen Kenntnissen im Steuerrecht eine möglicherweise strafbewehrte Einkommenssteuererklärung abgeben? Denn ihr Broker wird ihre gesamte Geschäftstätigkeit, am 31. des Jahres direkt an ihr Finanzamt übermitteln.
Oder wollen sie einen Steuerberater beauftragen, der ihre Verluste, durch seine zusätzlichen Kosten dem Verlust aus Aktienhandel vergrößert?
Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten für eine AG um Geld "einzusammeln". Eine Möglichkeit sind direkte Verkäufe von Anteilen an Risikokapitalgeber, Investoren usw. Da hast du als Kleinanleger keine Chance...
Die andere Möglichkeit ist ein IPO, also Aktien an der Börse an "jedermann" zu verkaufen. Da kannst du als Kleinanleger natürlichebenso wie alle andere Aktien zeichnen. Ob und wieviele du bekommst, kommt darauf an ob der Börsengang überzeichnet ist d.h. mehr Aktien nachgefragt werden als die AG angeboten werden.
Das Entscheidende ist dann die Preisspanne des Börsengangs d.h. Aktien der AG X werden von 20 bis 22 Euro gezeichnet. Damit wird das Unternehmen (bezogen auf alle vorhanden Aktien, also nicht nur die Aktien, die beim Börsengang angeboten werden ) mit z.B. 1 Mrd Euro bewertet.
Letztlich ob du dann Gewinn oder Verlust machst, ist halt davon abhängig, ob dieser Wert des Unternehmens bzgl. der zukünftigen Erwartungen an Gewinnentwicklung usw. von den Marktakteuren an der Börse als zu gering oder zu hoch angesehen wird. Dann wird der Aktienkurs entsprechend fallen doer steigen...
Hey! Also grundsätzlich ist nicht auszuschließen, dass man als Kleininvestor auch einmal die Chance auf so ein Private Placement bekommt, es gibt immer wieder Unternehmen, die ein gewisses Kontingent an vorbörslichen Investments allgemein ausgeben. Aber die Chancen sind natürlich höher, je mehr man investieren kann/will. Es kann schon eine attraktive und spannende Investition sein, da man mit dem richtigen Ausstiegszeitpunkt gute Gewinne erzielen kann, aber dafür braucht es schon Erfahrung.
Vielen Dank für die Rückmeldungen! Mir ist natürlich klar, dass man auch die steuerrechtlichen Aspekte im Hinterkopf behalten muss. Bislang ist mein Interesse aber erst mal nur theoretischer Natur und ich versuche so viele Erfahrungsberichte und Meinungen wie möglich zu sammeln. Falls ich irgendwann investieren sollte, werde ich mich mit meinem Steuerberater zusammensetzen. Außerdem war mir selbstverständlich bereits bewusst, dass man mit besseren finanziellen Möglichkeiten einher auch größere Chancen hat. Und dass der Erfolg vom Unternehmen abhängt. Aber weil robotokopf von der Notwendigkeit der Erfahrung für den passenden Ausstiegszeitpunkt schreibt… Wie kann man den eurer Meinung möglichst gut abschätzen?
Das ist wenn du mich fragst genau das spannende am Aktiengeschäft Abzuschätzen wann der Gewinn aus dem Verkauf am Höchstpunkt ist, ob sich der Wert noch weiter steigert oder gar im nächsten Augenblick bergab geht. Das hängt aber von vielen Faktoren ab. Im Grunde ist es „nur“ das Konzept von Angebot und Nachfrage, aber auch sehr viel Psychologie mit. Wenn gerade sehr viele Leute die Aktien verkaufen und der Kurs sinkt, kann das regelrecht eine Panik auslösen, weil man vermeiden möchte die Aktie günstiger zu verkaufen, investieren wiederum gerade sehr viele Leute in das Unternehmen steigt auch der Wert der Aktie und es macht Sinn sie weiter zu halten.
Da rennst du in eine offene Tür, denn ich bin nicht anfällig für Trends, Moden und dergleichen. Es sei denn, sie haben wirklich einen nicht von der Hand zu weisenden nutzen, dann halte ich mich nicht zurück. Bei Panik ist das bei vielen leichter gesagt als getan, aber mir ist bislang so gut wie immer gelungen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Meinst du das in puncto Erfahrung, sprich nützt die diesbezüglich die Erfahrungen im Alltag? Oder wie geht man es sonst abgesehen vom sich informieren an, wenn man noch keine Erfahrung in diesem Zusammenhang im Gepäck hat?
Was ich am Anfang gemacht habe ist mir privat zu notieren wie viel ich wo investieren würde (ohne tatsächlich zu investieren), dann habe ich genauso als hätte ich investiert die Kurse verfolgt und überlegt, wann es mir richtig erschienen würde, auszusteigen, zu verkaufen oder andernorts zu investieren. Am Ende eines vorher definierten Zeitraums, habe ich dann Bilanz gezogen. Das ist eine gute Übung, um Erfahrungen zu sammeln . Und informieren reicht weit – von wirtschaftlichen Kennzahlen, die man verstehen muss, bis hin zu emotionalen Komponenten, die eine Rolle spielen. Hast du denn schon grundsätzlich erste Erfahrungen am Aktienmarkt?
Ja, ich habe bereits einige Erfahrungen gesammelt, aber eben nicht bei IPOs. Nur ich bin ich es zugegebenermaßen bislang nie so angegangen wie du und erfreulicherweise hat es *klopf klopf* zumindest einmal bisher trotzdem zufriedenstellend geklappt. Dein Ansatz klingt einerseits so logisch und andererseits wäre es interessant zu wissen, wie viele diese Trockenübung tatsächlich gemacht haben. Ich werde das ab sofort auch so umsetzen. Was meinst du genau mit den wirtschaftlichen Kennzahlen und der emotionalen Komponente?
Also, sorry, aber solche "Theoriespiele" werden euch nicht weiter bringen. Es ist immer leicht "theoretisch" zu investieren, weil man natürlich "Verluste" real nicht erleidet. Der Schwur kommt dann immer erst, wenn man real Aktien kauft und dann den Verlust real im Depot sieht. Halten und Verluste aussitzen oder doch verkaufen und Verluste realisieren. Auf dem Papier und mit theoretischen Käufen und Verkäufen ist das immer sehr, sehr einfach....
Grundsätzlich lege nicht zu viel Wert auf wirtschaftliche Kennzahlen, diese können sehr schnell "Schall und Rauch" sein. Letztlich werden bei KGV, KBV usw. Erwartungen an der Börse gehandelt und diese können sich schnell ändern. Ebenfalls sind KGV Vergleiche innerhalb einer Branche oder gegenüber dem Dax relativ sinnlos (um unterbewertete Unternehmen zu finden), da es im Normalfall Gründe gibt, warum ein spezielles Unternehmen mit KGV 10, obwohl z.B. Branche im Durchschnitt mit KGV 15 bewertet ist.
Wenn du meinen Rat hören willst, dann hast du 2 Möglichkeiten:
Entweder streust du das Risiko dadurch, dass du in viele Unternehmen investierst also Fonds. Welche Art muss du selbst entscheiden...
Oder: Wenn es Einzelunternehmen sein sollen, dann achte nicht auf kurzfristige Kennzahlen oder Vergleiche. Investiere in ein Unternehmen (in ein Geschäftsmodell, strategische Ausrichtung, Markt usw.) von dem du langfristig wirklich überzeugt bist. Dann interessieren dich auch kurzfristige Schwankungen nicht so sehr...
@Moizi: Mit der „emotionalen Komponente“ meine ich im Grunde genau das, was auch StGe1973 anspricht – eine Geschichte oder eine Idee, die du gut findest, die dich packt, Werte des Unternehmens, die du unterstützen willst, eine Ausrichtung und Strategie, die du als zukunftsweisend siehst. Aber ganz außer Acht lassen würde ich die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens dennoch nicht.
Ja natürlich ist es etwas ganz anderes dann real zu investieren, aber wie ich angefangen habe, musste ich erstmal ein Gefühl entwickeln und das war mir so lieber, habe das ein Jahr lang gemacht und dann richtig investiert – hat mir geholfen und ist nur ein Tipp kein Muss.
Vielen Dank für die Rückmeldungen! Also natürlich stellt eine Trockenübung etwas anderes als der Kauf von reellen Aktien dar. Und wie bei vielen anderen Dingen auch ist das dann anders, weil der Druck ein anderer ist usw.. Ich bin jedoch bei anderen Dingen bereits so vorgegangen und es hat funktioniert. Nur war mit eben nicht eingefallen, dass ich es auch in diesem Zusammenhang so angehen könnte. Mein Plan wäre es, auf diverse Unternehmen zu streuen. Und wenn es sich ergeben gut sollte, dann würde ich überdies die emotionale Komponente einfließen lassen.
Um wieder zurück auf IPOs zu kommen, da ja davon am Anfang die Rede war und das schwieriger sein könnte in einer Trockenübung: Soweit ich das mitbekommen habe, steht die Deutsche Lichtmiete relativ kurz vor dem Börsengang und hat Personen, die schon früher in das Unternehmen investiert haben, Aktien angeboten. Wenn man Interesse an dem Thema hat, wäre das also ein Beispiel, das man genauer verfolgen könnte. Musst du dich aber einmal auf ihrer Webseite oder so informieren, was da die Details sind, habs nur in einem anderen Forum gelesen und kannte sie eben von den Energieeffizienzanleihen.
Vielen Dank für den Hinweis! Dann werde ich mir einmal spätestens am Wochenende die Zeit nehmen und mich unter anderem einmal in ihre Homepage reinlesen. Überdies werde ich mich natürlich auch weiterführend informieren. Könnte ich deiner Meinung auch dann, wenn ich bisher nicht im Unternehmen investiert habe, Aktien kaufen? Darf ich dich fragen, wie du darauf gestoßen bist bzw. warum du dich damals für diese Energieeffizienzanleihen entschieden hast?
Ja soweit ich das gelesen habe sind die allgemein zugänglich, wohl aber mit Mindestinvestitionsbetrag und natürlich auch limitiert. Ich bin generell immer wieder in Investmentforen aktiv, auch einfach um mich auszutauschen und zu informieren – da bin ich über das Thema Lichtmiete Holding gestoßen und dass die eben aus der Deutschen Lichtmiete entstanden sind und nun den Börsengang planen etc. Die Investition ist bei mir schon Jahre her, aber ich finde einfach ihr Konzept gut – LEDs zur Miete anzubieten ist meiner Meinung nach in allen Sinnen nachhaltig (für die Umwelt und als Investition).
Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich die ersten Leuchten für unsere eigenen vier Wände gekauft habe, weil mir das Licht so gut gefallen war. Ja, im Nachhinein gesehen handelte es sich dabei um das Kaltlicht. Danach kamen sie immer mehr in den Trend Bei größeren Flächen wirkt sich das auch auf die Stromkosten aus. Allerdings muss man bei einem Kauf eindeutig mehr ausgeben und das Ganze fällt ausschließlich in ein Geschäftsjahr. Zudem muss man sich etwa selbst um Reparaturen kümmern. Bei einer Miete fallen unter anderem Wartungen wie überall anders in die Verantwortung des Vermieters. Wie bist du damals auf das Unternehmen aufmerksam geworden?
Oh cool, ja LEDs sind ja mittlerweile kaum wegzudenken und mittlerweile gibt es ja auch LEDs in warmweiß und sogar im Glühbirnen-Style :P
Also ehrlichgesagt bin ich auch nur über die finanzielle Seite als Investition auf die gestoßen. Das war für sie am Anfang ein wichtiger Punkt, weil ja für diese Leuchtmittel gerade am Anfang ein gutes Kapital hermusste. Ich unterstütze ganz gern einmal so innovative Ideen und kleine Start-Ups. Ist dann umso schöner, wenn man wie bei ihnen sieht wohin diese kleinen Ideen wachsen . Geht natürlich nicht immer auf diese Strategie.
Du kennst dich damit sicher besser aus als ich, aber ich bin auch aus beruflichen Gründen hinsichtlich Start-ups vorsichtig. Also bei Crowdfunding tue ich mir diesbezüglich leichter, aber bei Investments muss ich mir schon sicher sein, dass das Gesamtpaket passt. Nachdem Nachhaltigkeit sowie Umweltschutz bereits früher ein wichtiges Thema war und jetzt noch mehr an Bedeutung gewonnen haben, hat LED Potenzial. Dann muss man sich immer ansehen, welche Köpfe dahinterstecken. Wenn ich merke, dass bei einem Start-up wirklich alles Hand und Fuß hat, dann kann ich natürlich auch darin investieren.
Ja auf der einen Seite sind Start-Ups somit risikoreicher, aber Investitionen darin zahlen sich meist umso mehr aus. Außerdem finde ich, wenn man hinter der Idee steht ist es auch eine Investition in Träume und in Menschen – aber da kommt es dann natürlich auf die Art des Unternehmens an. Generell recherchiere ich die Unternehmen aber immer gründlich und beobachte auch eine Weile. Dieses Beobachten und Spekulieren das ist ja eigentlich das Spannende am Aktienhandel, aber dafür muss man eben auch einmal etwas riskieren. Solange man sich dessen bewusst ist und nicht alles auf eine Karte setzt ist das auch in Ordnung finde ich.
Ja, grundsätzlich hast du bezüglich der Start-ups recht. Natürlich ist es so, dass die Unternehmer absolut hinter der Idee stehen und sich dementsprechend engagieren. Mir ging es eher darum, dass es auch welche gibt, die die Mitarbeiter unterbezahlen und ein viel zu großes Stück Kuchen für sich beanstanden. Also selbstverständlich geht es jedem Unternehmer darum, so viel Geld wie möglich zu verdienen, aber es sollte immer fair zugehen. Und wiederum bin ich in diesen Wochen auch Start-Ups gestoßen, welche auch mit erfahrenen Leuten zusammenarbeiten und fair agieren. Bei solchen Voraussetzungen passt das Gesamtpaket dann schon eher.