Bitte um Rat! Kredit über das Rentenalter hinaus

Dann schau doch mal in deinen Rentenbescheid, was dort steht, was du zum Renteneintritt erwarten kannst.
(Plus evtl. betrieblicher/privater Vorsorge)

Dann berücksichtige aber, dass das der Bruttowert ist und zieh noch Krankenkasse/Pflegeversicherung/Steuern ab.

Welche Nebenkosten (Wärme/Wasser/Strom/Grundsteuer/Internet/TV/Müll/etc.) erwartest du pro Monat (300€?) - dann noch Instandhaltungsrücklage (falls mal Dach/Heizung/Bad/... neu gemacht werden muss) (200€?) - dann kannst du schauen, was noch für Essen/Mobilität/Kleidung/Urlaub etc. übrig bleibt.

Natürlich würde eine Miete auch steigen - und die Inflation spielt dir hier in die Karten - kannst du Ausfallzeiten (Krankheit/Arbeitslosigkeit/etc.) für einige Zeit überbrücken?

In meinem Rentenbecheid steht 2.300, Bei der privaten Rentenvorsorge hätte würde es ca. 200€ dazugeben. Derzeit habe ich noch eine Eigentumswohnung im Ausland, der aktuelle Wert sind 100.000€. Die Wohnung ist in 8 Jahren abbezahlt.

Zitat von Martyna

In meinem Rentenbecheid steht 2.300, Bei der privaten Rentenvorsorge hätte würde es ca. 200€ dazugeben. Derzeit habe ich noch eine Eigentumswohnung im Ausland, der aktuelle Wert sind 100.000€. Die Wohnung ist in 8 Jahren abbezahlt.

Angenommene Wertentwicklung bei jährlich 2%? Würde die andere Zahl als Referenz nehmen. 2,3 kann eigentlich gar nicht sein bei 2,4 netto

In meinem Rentenbescheid steht folgendes:
Beträgt der jährliche Anpassungsssatz 1% so ergäbe sich eine monatliche Rente von etwa 2.300€. Bei 2% wären das 3.160. Allerdings ist dann noch die Rede von 1.679€

1679 ist vermutlich die Rente wenn alles so bleibt wie in den letzten Jahren auf 67 gerechnet

Ja das scheint realistischer

Bei 1879€ brutto Rente bleiben ca. 1450€ netto über - wenn wir davon ausgehen, dass Inflation und Rente in gleichem Maße steigen, können wir dann mit heutigen Werten weiter rechnen.
(Ohne Inflation - also quasi Kaufkraft nach heutiger Lage)
1450€ abzüglich Nebenkosten/Instandhaltungsrücklage (300/250€) bleiben 900€ übrig.

Bei 2% Inflation bleiben natürlich nach 30 Jahren bei einer gleich bliebenden Rate von 1089€ noch eine entsprechende Kaufkraft von ca. 600€ übrig.

Dann hättest du noch 300€ Kaufkraft zum Leben/Mobilität/Urlaub pro Monat ... oder du verkauftst dann die Immobilie im Ausland.

Natürlich hast du bei geringer Zinsbindung das Zinsrisiko - bei kurzer Zinsbindung kannst du evtl. mehr tilgen und die Restschuld so verringern.

Wozu wird die Auslandsimmobilie genutzt? Mieteinnahmen? Bei so langer Zeit: kannst du evtl. ein Erbe erwarten? Und im Gegenzug: Hast du einen Erben für das Haus?

Die Auslandsimmobilie hatte ich mit meinem Eigenkapital günstig gekauft einen Ratenkredit (50.000€/monatliche Rate 495€) aufgenommen und aufwendig renoviert. Nun ist sie vermietet und ich bekomme 560€ Mieteinnahmen. Somit hebt sich die Kreditrate von 495€ sozusagen auf. Erbschaft steht eigentlich nicht an. Ich habe ebenfalls keine Kinder und momentan noch nicht immPlan.

Die vorhandene Auslandsimmobilie ist sicher nicht schlecht, was passiert damit aber bei Mietausfällen? Dafür ist bei der o.g. Kalkulation mit 2.400€ Netto bei Kreditraten von über 1.000€ für das Reihenhaus keine Luft mehr. Mir persönlich würde aber etwas ganz anderes noch mehr Sorgen machen. Bei einer Finanzierung mit fast 40 Jahren Laufzeit sind die Zinsen nur für 10 Jahre festgeschrieben. Danach besteht noch eine Restschuld von fast 300.000€! Auch wenn deutliche Zinserhöhungen im Moment nicht absehbar sind: eine bereits leichte Verschlechterung der Konditionen der Anschlussfinanzierung führt zu deutlich steigenden Raten und sprengt dann möglicherweise den finanziellen Rahmen.

Wäre es denkbar das Reihenhaus zu vermieten, sollte man in Zahlungsschwierigkeiten kommen ?

Allein schon dass sich die üblichen Immobilienkreditvermittler hier im Forum noch nicht gemeldet haben (was sonst immer sehr zügig geschieht), würde mir bei dieser Finanzierung zu denken geben.

Ich selbst verdiene noch ein paar Hundert € mehr Netto als du, bei 6 Jahren weniger Lebensalter und könnte es mir nicht vorstellen, fast 400k aufzunehmen, bei solch einer langen Laufzeit und einem doch nicht gerade niedrigen Zins für aktuelle Verhältnisse.

Wenn auch nur irgendwas ungeplantes im Leben passiert, bist du das Haus genauso schnell wieder los, da einfach kein Puffer vorhanden ist.

Das ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung und Ansicht. Andere können das schon wieder ganz anders sehen.

Zitat von Martyna

Wäre es denkbar das Reihenhaus zu vermieten, sollte man in Zahlungsschwierigkeiten kommen ?

Wieviel würdest Du an Miete damit dann generieren können und wo wohnst Du dann?

Mich wundert es, dass Dir zwei Finanzvermittler so hohe mögliche Zahlen genannt haben. 30 bis 35 % vom Nettogehalt....mehr sollte man fürs Wohnen monatlich nicht ausgeben (das ist dann schon inkl. aller Nebenkosten...also auch Strom und Instandhaltung). Wenn das also geht, dann kann man relativ entspannt kaufen.
Ich würde vermutlich die Auslandsimmobilie zeitnah verkaufen, wenn das Reihenhaus meins werden soll und Du entspannt wohnen willst.

Wie sieht es denn karrieretechnisch bei dir aus?
Wenn du in ein paar Jahren einen Gehaltssprung erwarten kannst, könnte man ja für die Überbrückung evtl. ein paar Jahre mit weniger leben.
Wenn du die Inflation mit einrechnest, entsprechen die 300k€ Schulden in 10 Jahren nur noch einer Kaufkraft von 246t€ - und wenn die Immobilien mit weiter 5% steigen ist deine Immobilie dann schon 619t€ wert - aber das sind natürlich Spekulationen und es kann natürlich auch ganz anders kommen.

Falls die Zinsen steigen und in 10 Jahren bei z.B. 4% stehen, würde die Rate dann natürlich rechnerisch auf 1900€ pro Monat steigen.

Was für eine Heizung hat denn das Haus? Falls es Gas/Öl ist - was machst du, wenn fossilie Brennstoffe in Zukunft immer teurer werden und evtl. sogar verboten werden?
Oder die neue Regierung evtl. eine Solaranlage zur Pflicht machen sollte?