Die Eröffnung eines Girokontos bei der hiesigen Sparkasse für meinen 16-jährigen Sohn erweist sich als komplexes Unterfangen. Ein Bedürfnis der Neukundenakquise kann ich nicht erkennen. Auch vor Corona war eine Vorsprache in den übriggebliebenen Filialen ausschließlich nach Terminvergabe möglich. Die Online-Terminvergabe endete damit, dass sich niemand niemand gemeldet hat, ich habe es dann Wochen später telefonisch nachgeholt.
Um ein Konto für einen 16-Jährigen zu eröffnen, bedarf es folgender Unterlagen:
a) Persönliche Anwesenheit von Vater, Mutter, Kind
a) Geburtsurkunde des Kindes
b) Ausweis des Kindes
c) Ausweis Vater
d) Ausweis Mutter
e) Steuer-Id beider Eltern
f) Steuer-Id des Kindes
Ich erhalte widersprüchliche Aussagen von lustlosen Mitarbeitern. An f) ist der heutige Termin gescheitert, es ist nicht möglich, diese Angabe nachzureichen. Ich kann den Brief von 2008 nicht mehr finden und habe beim Bundeszentralamt für Steuern die Steuer-Id abgefragt.
Was nicht einzusehen ist, dass ich trotz Ausweis des Kindes eine Geburtsurkunde vorlegen soll. Auch die Relevanz der Steuer-Id von Vater und Mutter erschließt sich mir nicht.
Stellt sich die betroffene Sparkasse nun unprofessionell an oder ist dieser Dokumentensatz mittlerweile Standard?
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Wow, das liest sich ja richtig unnötig.
Also es mag sich bestimmt einiges Verändert haben, aber als ich vor 15 Jahren 16 war, bin ich mit meiner Mutter zur Sparkasse gegangen und das einzige was ihr auftrag war, war es den von mir unterschriebenen Vertrag ebenfalls nochmal als Vormund zu unterschreiben. Zum Ausweisen hatte ich nur meinen Perso und das wars.
Das ganze war innerhalb Minuten durch und absolut kein Bürokratieakt.
Interessant was das heutzutage für Auswüchse anzunehmen scheint.
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Da hat sich Einiges geändert, Mitte der 1980er-Jahre haben die Sparkassen aktiv um junge Menschen geworben, mit Werbeaktionen und kleinen Aufmerksamkeiten - das ist seit zig Jahren alles vorbei, und zugegebenermaßen bekomme ich beim Hautarzt besser einen Termin als in der Filiale der Sparkasse einer 100.000-Einwohner-Stadt.
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
man muss ja nicht unbedingt ein Konto bei der Sparkasse eröffnen. Zudem scheinen sie auch keinen Bedarf an altkunden zu haben denn eure als Kunden dort haben sie ja schon....
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Mir geht es im Eröffnungspost ja auch darum, ob die angeführten Unterlagen zu einem branchenüblichen Standardprozess bei Minderjährigen gehören und wie sich die Diskrepanzen hinsichtlich der Steuer-Id der Eltern und Geburtsurkunde des Kindes trotz vorhandenem Ausweis (BPA) erklären.
Natürlich kann man auch bei einer anderen Bank ein Konto eröffnen, aufgrund des Territorialprinzips der Sparkassen scheiden andere Institute der Sparkassen-Gruppe wohl aus. Gab es an dem Territorialprinzip vor ca. 15 Jahren nicht mal Kritik vonseiten der EU-Wettbewerbskommisarin? Dieser Gebietsschutz der einzelnen Sparkassen besteht weiterhin oder?
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Es gibt allerdings genügend Onlinebanken, bei denen die Kunden kostenlos Geld bei vielen Geldautomaten abbheben können ... dort muss man dann die entsprechenden Dokumente allerdings entweder Online oder als Kopie einreichen.
Dann muss man natürlich nirgendwo hingehen - sonder kann den Ident per Video vom Smartphone zuhause machen. (Zur Not auch vom Handy vom Sohn)
Auch die Sparkasse hat eine Onlinebank - meine es war 1822direkt.
Seine Steuer-ID sollte man in jeder Steuererklärung finden (wenn man diese nicht macht, verschenkt man in der Regel Geld - das tut man als Sparkassenkunde allerdings vermutlich auch).
Geburtsurkunde von seinen Kindern sollte man natürlich finden können.
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Meine Steuer-Id und die meiner Frau habe ich, die steht ja auch auf jedem Steuerbescheid drauf - das ist ja auch gar nicht das Thema Hierzuthread. Die Steuer-Id der minderjährigen Kinder habe ich nicht griffbereit, stehen leider auch nicht im Kindergeldbescheid (weil vor 2008 verbeschieden). Die Steuer-Id der Kinder habe ich daher vom Bundeszentralamt für Steuern neu angefordert. Eine Geburtsurkunde des Kindes kann ich sicherlich auch beibringen, nur wozu braucht die Bank dieses Standesamtsdokument, wenn der Kunde einen Bundespersonalausweis auf den Tisch legen kann.
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Kurzer Nachtrag: Ich habe jetzt mal bei einer Sparkasse (bei der ich aufgrund des Regionalitätsprinzips nicht Kunde sein kann) einer anderen Großstadt angefragt und auch die möchten Folgendes bei der Eröffnung eines Girokontos für Minderjährige Kinder sehen:
a) Persönliche Anwesenheit von Vater, Mutter, Kind
b) Ausweis des Kindes
c) Ausweis Vater
d) Ausweis Mutter
e) Steuer-Id beider Eltern (wozu auch immer)
f) Steuer-Id des Kindes
Was'n Aufwand, vielleicht warten wir einfach noch zwei Jahre ab. Ein Sparkassenkonto wird es allerdings schon aus Gründen der schlechten Kundenbetreuung nicht.
AW: Sparkasse - Kontoeröffnung für 16-jährigen Sohn
Auch wenn das übertrieben klingt, hat das vermutlich einen sinnvollen Hintergrund.
Das minderjährige Kind kommt mit Ausweis in die Bank. Jetzt kommen da 2 Erwachsene mit, die ebenfalls sich mit Ausweis legitimieren. Die Bank weiss aber noch nicht, ob die beiden Erwachsenen auch die Eltern des Kindes sind. Also wird die Geburtsurkunde verlangt.
SteuerID des Kindes wird benötigt, um Freibeträge und gezahlte Steuern richtig zuordnen zu können, damit die ans Finanzamt gemeldet werden können. Das wird für jeden Kunden abgefragt, egal welche Bank.
Das was du kritisierst, lässt sich aus meiner Sicht zumindest logisch herleiten.
Warum jetzt zwanghaft die Steuer-IDs der Eltern hinterlegt werden müssen, hab ich keine Ahnung.
Steht aber bestimmt in irgendeinem Gesetz.
Wir haben für unser Kind zur Geburt auch noch ein Sparkassenkonto eröffnet. Damals gabs zumindest noch ein paar Zinsen aufs Kinderkonto und man kann ggf. auch dem Kind mal zeigen, wie das Geld aus dem Sparschwein aufs Konto kommt.
Ein 16 jähriger sollte das eigentlich wissen. Da würde ich ein Konto suchen, was auch über das 18. Lebensjahr noch kostenlos und sinnvoll nutzbar ist.
Ich finde Kinder sollten relativ zeitig den Umgang mit Finanzen beigebracht bekommen. Das ist etwas, was man das ganze Leben benötigt. Wenn dir jetzt das kleine bisschen Aufwand schon zu viel ist, um die Unterlagen zusammenzutragen und lieber 2 Jahre wartest, bis er sich selber kümmern kann, dann solltest du dich Fragen, ob das wirklich die richtige Entscheidung ist.
Setz dich mit Ihm zusammen hin, schaut die Kontenvergleiche an, was dir und deinem Sohn wichtig ist und entscheidet euch gemeinsam für ein Konto.