Hallo,
ich habe im Forum bereits etwas nach ähnlichen Fällen gesucht und möchte Euer Schwarmwissen gerne erfahren. Ich habe eine Aspecta fondsgebundene Rentenversicherung 2004 abgeschlossen. Angefangen mit 50€ im Monat, seit dem immer die Dynamik gehabt mit 5 %. Wenn ich mir den Zwischenstand und die Werte an Rente ansehe, bin ich der Meinung, das ich gutes Geld schlechtem hinterherwerfe. Ich denke das, ich besser fahre wenn, ich die Versicherung kündige und das Geld am Aktienmarkt breit anlege und dort weiter spare. Auch mit Abgaben (Steuern) wird meiner Meinung ein höherer Betrag rauskommen.
Was meint ihr?!
Damit ihr Euch ein Bild machen könnt habe, ich den aktuellen Stand anonymisiert als Anlage angehängt.
Eine Versicherung ist natürlich zur Absicherung (z.B. des Langlebigkeitsrisikos) gedacht und nicht um eine höhere Rendite zu erwirtschaften, als der Kapitalmarkt.
(Eine Versicherung ist in der Regel keine gute Kapitalanlage)
Die Versicherung hat entsprechende Kosten und diese müssen vom Versicherungsnehmer bezahlt werden.
Im eigenen Haus habe ich auch evtl. viele Kosten nicht zu tragen, die in einer ETW anfallen können (Hausverwaltung/Hausmeister/Treppenhausreinigung/Aufzugkosten/Tiefgarage/...) - da muss ich diese Tätigkeiten allerdings u.U. selbst erledigen. (Äpfel/Birnen)
Danke für deine Meinung. Mir ist klar das die Versicherung Geld verdienen möchte und muss. Mir geht es in erster Linie darum, ob die HDi ehemals Aspecta mit die schlechteste Anlageform ist?! Der Risikoschutz den ich aktuell habe ist ja jetzt nicht außerordentlich hoch.
Du hast hier allerdings nicht nur eine Rentenversicherung - sondern zusätzlich auch einen Anteil für Berufsunfähigkeit und einen Risikolebensanteil - auch diese Versicherungen kosten Geld - und durch die jährliche Erhöhung sind auch dauerhaft Abschlussprovisionen für den erhöhten Beitrag zu zahlen.
Da die Höhe der Rentenversicherung vom erreichten Kapital abhängt, wird das Risiko auf den Versicherungsnehmer übertragen und es gibt keine Garantieleistung (was nicht unbedingt schlecht sein muss).
Oft sind bei solchen Versicherungen viele Kosten zu zahlen: Provisionen für den Vertragsabschluss - Kosten für den Fond (TER und u.U. noch Ausgabeaufschlag) - Kosten für die Aufbewahrung der Fonds - Kosten für die Auszahlphase ...
Natürlich wird es vermutlich lukrativer für dich sein, selbst Kapital in z.B. ETF zu investieren und im Rentenalter entsprechende Auszahlungen zu generieren - da dieses Kapital allerdings frei verfügbar ist, wird es u.U. eher für andere Investitionen/Konsum (Immobilienkauf/Autokauf/etc.) eingesetzt, als eine Rentenversicherung - das ist dann eine Sache der eigenen Einstellung.
Wenn du bisher ca. 15t€ eingezahlt hast, ist der Restkaufwert nicht ganz schlecht für eine Versicherung - ein ETF-Sparplan hätte in der Zeit bei z.B. 7% natürlich knapp das Doppelte erwirtschaftet. (Dafür hättest du aber keinen entsprechenden BU- und Risikolebensschutz gehabt.)
Gemäß BGH Urteil von 1983 darf man in Deutschland sagen, dass Kapitalaufbauende Anlagerformen bei Versicherungen "legaler Betrug" sind. Der BGH hat zu Gunsten der Verbraucher entschieden. https://www.handelsblatt.com/meinung...01.example.org
Dies dient als Grundlage dazu, dass man Policen Rückabwickeln kann. Achtung hier ist nicht Wiederrufen gemeint, sondern tatsächlich Rückabwickeln, sodass der Verbraucher seine Beiträge vollständig zurück erhält + Schadensersatz. Macht definitiv mehr Sinn als zu kündigen und Geld zu verlieren.