Sterbeversicherung meiner Eltern und einige andere große Probleme
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hab mich angemeldet in der Hoffnung, dass mir jemand helfen kann bezüglich einer abgeschlossenen Sterbeversicherung meiner Eltern und der allgemeinen Situation in der ich bin und in der meine Eltern sind.
Bevor ich zum Thema Sterbeversicherung komme, schreibe ich einige Details am Rande, die nicht zu vernachlässigen sind:
Die jetzige Lage ist sehr schwierig, denn meine Mutter arbeitet schon seit ungefähr 2001 als Reinigungskraft und mein Vater hatte von 2001 bis heute nur wenige Jobs gehabt, in denen er leider auch noch nicht wirklich lange gearbeitet hat: Er hat als Gabelstaplerfahrer ca. eineinhalb Jahre gearbeitet (hat ungefähr im Jahre 2001 angefangen), dann gab es 2 Jobs zwischendurch in denen er ca. 1 Jahr gearbeitet hat und dann zum Ende hin war er von 2015 bis 2016 und von 2019 bis 2021 Fahrer. Da musste er zum Flughafen fahren, Müllsäcke mit Pfandflaschen entleeren und es dann zu der Firma zurück bringen, wo sie anschließend verarbeitet wurden oder bei Haushaltsauflösungen musste er bestimmte Sachen (die nicht gebraucht wurden und dennoch einen guten Wert hatten) wegschaffen bzw. zu der Firma bringen. Erst arbeitete er 8 Stunden am Tag aber dann krankheitsbedingt konnte er nur noch 6 Stunden arbeiten, weil bei ihm ist eine Ader im Kopf geplatzt und seit dem Tag durfte er keine schweren Sachen mehr tragen.
Das heißt mit anderen Worten, dass er in der Zwischenzeit auf Hartz 4 war und das ziemlich lange.
Wir sind im Jahre 2000 aus Kasachstan nach Deutschland gekommen und da meine Mutter russische Staatsangehörigkeit hatte, wurden ihr die Jahre, die sie in Kasachstan als Krankenschwester gearbeitet hat, nicht zum Arbeitspensum angerechnet. Mein Vater hat in Kasachstan als Heizungssanitär, Traktorfahrer (hat Buchweizen von A nach B transportiert) gearbeitet aber das wurde zu seinem Arbeitspensum ebenfalls nicht angerechnet, weil diese Jobs nicht lange dauerten bzw. keine festen Jobs waren, eher war es eine Art Nebenverdienst. Hätte er da einen festen Job über mehrere Jahre, dann würde man ihm das hier in Deutschland eventuell anrechnen, weil er im Gegensatz zu meiner Mutter als quasi "Deutscher" gilt - Die Mutter von meinem Vater kam zuerst nach Deutschland und dann kamen wir nach. Mein Vater musste vorerst einen Deutschtest ablegen und als er diesen bestand, konnten wir nach Deutschland auswandern.
Mein Vater kann Autos reparieren, hat Kenntnisse als Heizungssanitär, kann Lastwagen fahren und meine Mutter war wie bereits gesagt Krankenschwester, nur hier in Deutschland (wie so viele Russlanddeutsche) haben sie Jobs angenommen, die Teilweise unter ihrem Bildungsgrad/Niveau lagen oder haben sogar viel zu lange Hatz 4 bezogen, anstatt ihre beruflichen Kenntnisse zu vertiefen bzw. das, was sie da in Kasachstan gemacht haben hier weiter fortzuführen. Ich kann es mir nur so erklären, dass das Problem darin lag, dass viele (Arbeits-)Zeugnisse aus Russland hier in Deutschland nicht anerkannt wurden und man war zu faul komplett von 0 anzufangen, ohne die Deutsche Sprache mächtig zu sein. Meine Eltern machten zwar Sprachkurse, nur Beruflich wurden diese leider nicht weiter genutzt.
Das hat jetzt zur Konsequenz, dass meine Eltern gar keine Rente mehr kriegen werden bzw. eine Rente von ca. 250 Euro und der deutsche Statt wird vermutlich den Rest nachzahlen (Absicherung des Existenzminimums nennt sich das oder so ähnlich). Meine Mutter ist am 02.05.1957 geboren und mein Vater am 23.04.1956. Meine Mutter hat bereits jetzt viele Vorerkrankungen:
1) Sie hat Arthrose (starke Gelenk und Gliederschmerzen), 2) Sie ist Bypass operiert (hat eine Herzoperation hinter sich), 3) Hat Diabetes 4) Hat grünes Starr (wenn sie Augentropfen nicht einnimmt, kann sie erblinden), 5) Sie hatte (wie mein Vater auch) keine gesunden Zähne, so dass bei beiden Eltern alle Zähne entfernt werden mussten und durch ein Gebiss ersetzt wurden 6) Sie hat Fußsporen und kann nicht richtig drauf treten und und und.
Ihr tut alles weh, sie weint vor Schmerzen jeden Tag und geht dennoch Tag für Tag mit ihren 64 Jahren als Reinigungskraft in einem Krankenhaus arbeiten, wo sie schnell arbeiten und viele Zimmer blank putzen muss! Diese speziellen Corona-Masken erschweren ihr die Arbeit zusätzlich, sodass sie komplett durchnässt nach Hause von der Arbeit kommt und dann stehen auch noch Hausarbeiten an. Ihr Hausarzt stellt immer die selbe Diagnose "alles in Ordnung", verschreibt ihr zig tausend Medikamente, damit sie als Reinigungskraft weiterhin schuften kann! Nichts ist "in Ordnung!" Über diesen Arzt kann ich so einiges schreiben, was nicht unbedingt positiv sein wird! Im Fall meiner Mutter müsste sie doch längst Krankengeld kriegen und/oder ein Grad bezüglich einer Behinderung! Die kann in dem Zustand doch nicht weiterarbeiten!
Leute, mir tut das im Herzen weh und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich für meine Eltern so alles tun kann, damit sie es besser haben (ich bin ein Einzelkind am 13.04.1989 geboren und schreibe gerade meine Bachelorarbeit in angewandter Mathematik). Ich hab vor kurzem mit meiner Mutter über eine Sterbeversicherung gesprochen und ihr klar gemacht, dass diese wichtig sei. Das Problem ist, dass meine Eltern heute (ohne mich zu informieren) so eine Versicherung bei Provinzial abgeschlossen haben. Sie müssen beide ungefähr 120 Euro im Monat zahlen (weil sie schon so alt sind)!!! Da gibt es doch bestimmt bessere Alternativen, oder? Mir war es wichtig deren Lebenssituation euch zu schildern, weil in deren Lage 120 Euro jeden Monat und das 15 Jahre lang abzudrücken ist alles andere als gut! Zusätzlich haben sie ca. 2 Kredite am laufen und mit einem davon finanzieren sie eine nicht so teure Küche von mir und meiner Frau (ca. 4000 Euro) und ich schäme mich dafür! Diese Küche musste echt nicht sein! Meine Frau arbeitet als Bäckereifachverkäuferin und ihre Eltern helfen uns auch manchmal, sodass wir wenigstens eine kleine Anzahlung für die Küche geben konnten. Nur weil ich Kind meiner Eltern bin, muss es noch lange nicht heißen, dass Sie noch schlechter leben müssen als jetzt, nur damit es mir im Leben besser geht!
Das, was meine Frau verdient geht auf Lebensmittel und ein Teil auf die Miete drauf. Wir können uns zum Zeitpunkt nichts leisten und müssen fast jeden Monat Wohngeld beantragen, damit wir bisschen mehr haben. Riesen aufwand und manchmal muss man es sogar zurück zahlen - der Druck auf mir ist groß, dass ich arbeiten gehen muss. Wir kriegen mittlerweile kein BAföG mehr, da ich mein Studium wegen Corona, einer nicht bestandenen Prüfung und zwei wichtigen Operationen überzogen habe. Meine Entscheidung nach meinem Bachelor einen Master zu machen, lehnt meine Frau ab, weil sie will endlich, dass ich Geld verdiene und sie nicht allein die Lebenshaltungskosten tragen muss. Ich hab gesehen, wie schwer es meine Eltern haben und ich will in meinem Leben es definitiv besser haben! Ich bin nicht faul, wenn ich Master mache! Im Gegenteil, weil Studium ist auch irgendwo harte Arbeit! In Naturwissenschaften ist ein Master ein muss irgendwo und warum sollte man den nicht machen, wenn 1) er sowieso nicht lange dauert, ca. zwei Jahre 2) das ist auszuhalten, wenn man bedenkt, dass man in dieser Zeit wieder volles BAföG bekommt und man dadurch in Ruhe seinen Master machen kann + Miete und andere Kosten wären somit vorerst gedeckt. Das ist doch geschenkt oder etwa nicht?
Meine Frau sieht es jedoch anders, denn ihre Verwandtschaft könnte denken, dass ich mich vor Arbeit drücke und das ich das nur wegen dem BAföG länger studiere! Als ich das von meiner Frau hörte hat es eskaliert zwischen uns beiden! Sie will später eine eigene Wohnung haben, ein neues Auto usw. woher soll denn das ganze Geld kommen?! Bestimmt nicht von ihrem Gehalt mit 10,50 die Stunde!
Und dann kommen noch diese große Sorgen um meine Eltern. Was wäre in deren Situation noch hilfreich? Gibt es da bessere Alternativen? Es kann doch nicht sein, dass meine Mutter trotz ihrer Erkrankungen als Reinigungskraft für eine 250 Euro Rente weiter schuften muss! Sie geht in 2 Jahren in Rente und mein Vater wird Frührente beziehen, die aber nicht der Rede wert ist.
Entweder muss ich einen Jackpot bei Lotto knacken oder einen sehr gut bezahlten Job haben, sodass ich das alles, was auf mir lastet, irgendwie finanzieren kann. Ein schuftender Esel eben, der nicht mal sein Leben so richtig genießen kann. Was passiert, wenn ich mal meine Eltern pflegen muss? Ich muss BAföG zurückzahlen, Kurzarbeitergeld meiner Frau und und und.
Das ist alles ist irgendwie richtig beschi**en, wenn ich das so sagen darf, weil ich werde mit meinem Job für viele Dinge aufkommen müssen und am Ende bleibt nichts von dem übrig. Ich hatte nie Taschengeld von Eltern bekommen (wollte ich auch nicht), ich hab durch meinen Nebenverdienst als Kellner öfter das Geld meinen Eltern gegeben (als ich noch bei denen wohnte), wenn sie es mal in einer Not brauchten (wie Lebensmittel einkaufen usw.). Das alles war für mich irgendwie selbstverständlich, vor allem meiner Mutter zur Liebe, weil Haushalt + Arbeit auf ihr lastete, während mein Vater in dieser Zeit sehr stark getrunken hat. Jetzt komme ich in eine Situation, wo es ernst wird: meine Eltern werden von Tag zu Tag älter, haben wenig zum Leben oder kommen grad mal so über die Runden und wenn ich mal mit meinen Job bisschen mehr verdienen sollte, dann fühle ich mich dazu verpflichtet den Eltern einen kleinen Teil davon abzugeben, weil meine Eltern und die Eltern meiner Frau haben uns schon des Öfteren Geld zugesteckt, welches letzten Endes auf unsere Miete draufging. Mit dem Einkommen meiner Frau (als Bäckereifachverkäuferin), reicht das Geld vorn und hinten nicht und jeden Monat fehlt uns 100 bis 200 Euro für die Miete! Ich suche gerade während meiner Bachelorarbeit einen Studentenjob, damit es uns wenigstens bisschen besser geht und wir nicht so sehr von den Eltern abhängig sind, was wir leider sind, denn abgesehen davon, dass sie uns Geld zustecken, ist unser Auto auf den Vater meiner Frau angemeldet und er übernimmt die Kosten für die Versicherungen usw. Ich fühle mich als Mann richtig scheiße und ich hoffe, dass jemand mich verstehen und mir helfen kann.
AW: Sterbeversicherung meiner Eltern und einige andere große Probleme
Die Aufstockung der Rente nennt sich Grundsicherung - damit kann man dann ein Bisschen über Hartz4-Niveau überleben aber Luxus ist das natürlich nicht.
(Evtl. kann man noch mit einem Nebenjob etwas aufstocken.)
Schon mal bei der Rentenversicherung eine Kontenklärung für deine Eltern machen lassen? Da muss man natürlich entsprechende Unterlagen/Nachweise erbringen - evtl. helfen auch Zeugen.
Ich persönlich würde eine Sterbegeldversicherung nicht als so wichtig ansehen - besonders, wenn sie so teuer sein soll - "gewinnen" kann man dabei ja nur, wenn man früh stirbt und damit wenig Geld einzahlt. Sind das zusammen 120€ oder pro Person? (Bei 120x12x15 Jahre sind das ja schon 21600€ - wie hoch ist denn die Versicherungssumme - soll die Beerdigung so teuer sein?) Zahlt man die nicht bis zum Tod?
Als Student kann man natürlich zeitweise seine Ansprüche etwas runterschrauben - dafür sollte es ja im Berufseinstieg etwas mehr werden.
10,50€/h sind ja schon sehr wenig (bei 40h pro Woche sind das ja unter 1900€ brutto) - aber wenn deine Frau zur Zeit die Hauptverdienerin ist, kann sie zur Zeit vermutlich keine Weiterbildung machen.
Haben du und deine Frau denn zusätzlich evtl. noch einen 450€-Job? (bis zu 900€ Extra im Monat können bestimmt helfen)
Über den Bafög-Kredit würde ich mir erst einmal nicht soviele Gedanken machen - den muss man ja in der Regel erst 4-5 Jahre nach Studienabschluß zurückzahlen und kann dann noch entscheiden, ob man mit Rabatt alles auf einmal oder auf Raten zurückzahlt.