meine Frau hatte kurz vor unserer Ehe PrivatInsolvenz auf Grund von Schulden aus ihrer Vergangenheit angemeldet. Die Insolvenz endet nächstes Jahr, jedoch steht sie weitere 3 Jahre negativ in der Schufa. Wir hatten letztes Jahr ein Objekt gefunden welches wir kaufen wollten, bei der Bank hatte man natürlich auf Grund der Insolvenz meiner Frau eine Finanzierung abgelehnt. Der Berater meinte damals, dass meine Schufa sauber sei und sogar eine Vollfinanzierung auch auf Grund des Verdienstes theoretisch möglich sei. In diesem Falle hatte er uns zu einem Ehevertrag geraten, wodurch meine Frau außen vor wäre, er sagte mir aber auch das es keine 100% Garantie gäbe, dass ich die Finanzierung dann alleine bekomme. Meine Frage dazu ist, hat jemand damit Erfahrungen oder gibt es andere Mittel und Wege für unser Problem? Weitere 3 Jahre zu warten möchten wir ungern, der Ehevertrag wäre für uns moralisch auch kein Problem. Jedoch finde ich im Internet hierzu keine Informationen oder Erfahrungen ob dann sowas auch sofort ohne Probleme klappt usw.
Würde mich über Feedback freuen, danke vorab.
Wer die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Ehe gut findet, braucht auch keinen Ehevertrag. Später aber bitte nicht jammern.
Ein Ehevertrag regelt auch nur das danach und nicht das jetzt. Zur Finanzierung kann so ein Vertrag m.E. nichts beitragen, da während der Ehe Gütertrennung herrscht.
Während einer Ehe herrscht, wenn nicht vorher anders vereinbart immer die Zugewinngemeinschaft. Die Rahmenbedingungen der Ehe waren vorher und auch jetzt kein Problem für uns, was das mit unserem Vorhaben zu tun hat versteh ich auch gerade nicht. Das die Bank zur Finanzierung einen Ehevertrag haben möchte, kann ich m.E. sehr gut nachvollziehen. Die wollen sich ja absichern, sodass keinerlei Ansprüche durch irgendwen auf das Haus und den Besitz durch den Ehepartner und den Gläubigern entsteht. Ich bin „sauber“ und die wollen im Grunde das rein formal mir das Haus gehört. Mich interessiert, ob jemand evtl in derselben Situation mal war, oder Erfahrungen diesbezüglich hat?
Der Begriff Zugewinngemeinschaft ist insoweit irreführend, da der finanzielle Ausgleich nur im Falle der Scheidung erfolgt. Meins und deins gibt es während der Ehe, folglich ist es "noch" eine Gütertrennung.
Kenne die Frau nicht. Nachvollziehen kann ich das Verlangen der Bank nicht. Kann es sein, dass es sich dabei um eine Schutzbehauptung handelt, weil die Zahlen nicht passen?
Wenn man die Risiken einer Ehe betrachtet, dürfte keine Bank mehr ohne Ehevertrag finanzieren.
Edit: nochmal alles durchgelesen und doch wieder verwirrt, darum ziehe ich den Beitrag zurück, ups und formuliere nochmal um.
Ich dachte, immer ein Ehevertrag ist eher dafür da, den Scheidungsfall zu klären. Hat die Bank für die Finanzierung da überhaupt etwas von?
Ich hatte eher gemutmaßt, dass die Bank die Chancen mit dem nicht insolventen Partner allein in der Finanzierung größer sieht. Der Ehevertrag wäre dann eine Möglichkeit, wie die Partner untereinander die Verhältnisse weiter klären könnten, aber wohl eher kein Muss von der Bank.
Oder übersehe ich da etwas?
Die Problematik stellt sich bei den meisten Banken, vom Kern infrage kommenden Banken überhaupt nicht, da bei Verheirateten nicht zwingend beide Darlehensnehmer werden müssen.
Für mich immer wieder unnötige Polemik, da nicht und nicht nur deswegen, das breite Spektrum des Marktes nicht genutzt wird.
Genau also das mit dem Ehevertrag scheint für Verwirrung gesorgt zu haben. Wir wollen uns nicht scheiden lassen, wir beabsichtigen einfach ein Haus zu kaufen. Es geht aber nicht, weil laut Bank die Ehefrau sich in der PrivatInsolvenz befindet. Der Bankberater meinte darauf hin, dass wenn wir solch einen Vertrag abschließen würden, im Vorfeld, die Bank mir allein den Kredit gewähren würde. Ohne Ehevertrag, selbst wenn nur ich Darlehensnehmer bin und nur mich ins Grundbuch eintragen lasse, hat trotzdem bei einer Scheidung, die gegnerische Partei ein Recht auf das Haus (wegen Zugewinngemeinschaft). Bei einem Ehevertrag, wäre die gegnerische Partei (Ehepartnerin/Gläubiger) komplett raus, es würden keine Ansprüche für irgendwen bestehen, außer für mich ganz alleine. Daher wäre es für mich halt wichtig zu erfahren, ob dies Gang und Gäbe ist? Ich denke ich bin nicht der einzige Mensch in Deutschland, der einen Partner hat, der sich in der Insolvenz befindet und trotzdem eine Immobilie kauft. Das gilt es für mich in Erfahrung zu bringen.
Kann mir nicht erklären, wie man etwas dazu gewinnen kann, wenn sie die Immobilie alleine kaufen und auch alleiniger Darlehensnehmer sind.
Meiner Meinung nach solltenssie sich des Marktes bedienen und sich nicht abhängig von einer Bank machen, dies aber nicht nur aus Gründen, die hier zur Diskussion gestellt worden sind.
Kann mir nicht erklären, wie man etwas dazu gewinnen kann, wenn sie die Immobilie alleine kaufen und auch alleiniger Darlehensnehmer sind.
Warum nicht? Wenn am Ende der Ehe nur das Haus übrig ist, hat nur ein Ehepartner aus der Ehe profitiert. Weshalb sollte er nicht einen Ausgleich für sein Vermögen zahlen müssen?
Anders wäre es, wenn ein unbelastetes Haus schon vor der Ehe vorhanden wäre.
Der Zugewinn wird aus dem Vermögen am Ende der Ehe abzüglich Vermögen am Anfang der Ehe ermittelt. Die Differenz zwischen den Zugewinnen beider Ehepartner muß ausgeglichen werden.
Dafür setze ich ein Schreiben auf und lasse mir das von meiner Frau bestätigen!
Mal ganz davon ab, dass es hier darum geht, was die Bank denkt und meint und nicht, dass der Verbraucher sogar noch bereit wäre, dass die Frau von dem Zugewinn tatsächlich etwas abbekommt, weil sie ggf. intern auch etwas dazu beiträgt.
Ich verstehe immer nicht, warum das so verkompliziert werden muss, weil eine einzige Bank meint, sich irgendetwas auszudenken!! Warum mich und mein Vorhaben denn der Bank anpassen und nicht die Bank meinem Vorhaben? Erkläre mir das bitte mal, danke.
Hier gibt eine klare Vorgabe, ein klare Ist-Situation, zu dem der Wunsch des Erwerbs von Immobilieneigentum, auf der anderen Seite Banken, die zu besten Bedingungen Lösungen bereit halten, ohne dass man sich verbiegen und krümmen muss.
Jedoch finde ich im Internet hierzu keine Informationen oder Erfahrungen ob dann sowas auch sofort ohne Probleme klappt usw.
Der Notar wird immer §1365 BGB abfragen! Besonders bei Verheirateten. Ein Ehevertrag ist mithin gar nicht notwendig. Die schriftliche Zustimmung schon.
Wir standen beim Kauf vor der Frage, ob ich alleine kaufen sollte oder nicht.
Obwohl es ausschließlich mein Geld war,
und der Notar mit ein paar OLG-Urteilen (Restvermögen >20%) vorrechnete, dass die Zustimmung möglicherweise sowieso nicht erforderlich sei,
entschieden wir uns dagegen. Wir stehen jetzt beide im Grundbuch. Alles andere produziert IMHO nur Blödsinn, wenn man nicht wirklich reich ist.
1. Schlussendlich stehen wir beide mit unserem Einkommen für den Erhalt der Immobilie gerade.
2. Mieteinkünfte sind natürlich Zugewinn. Wertsteigerung der Immobilie selbstverständlich auch.
3. Es müsste trotzdem ein Testament her. Sonst erbt unsere Tochter falls ich sterbe anteilmäßig mehr. Meine Frau möchte ich abgesichert wissen.
Bevor man nur wegen des Immokaufs einen Ehevertrag macht, würde ich mit einem Anwalt oder gleich dem Notar, der das machen soll, reden.
Fun fact: Bei einer ETW dürfen eigentlich nur Eigentümer zur Versammlung. Steht der Partner nicht im Grundbuch wird er bestenfalls geduldet. Schlimmstenfalls fliegt er raus. Die Klappe halten muss er oder sie sowieso.
Fun fact: Spätestens bei der Scheidung lernen die Menschen wieder Meins und Deins zu unterscheiden. Warum denken die Allermeisten eine Ehe sei eine vollkommene Gütergemeinschaft mit einer gegenseitigen Generalvollmacht?
Ich verstehe immer nicht, warum das so verkompliziert werden muss, weil eine einzige Bank meint, sich irgendetwas auszudenken!!
Sehe ich ähnlich.
Wenn man wirklich zuerst zur Lieblingshausbank will, dann sollte man mit der im Vorfeld reden. Weil dann ist klar was kommt.
Wer sich ein bisschen beschäftigt, wird schnell feststellen, dass die Konditionen und Modelle überraschend unterschiedlich sind.
Und für irgendwelche Blödmänner sollte einem der Aufwand an Lebenszeit einfach zu schade sein.
Für mich war beispielhaft schnell geklärt, dass "meine" Sparkasse für eine BauFi so gar nicht in Frage kommt.
Diverse Volksbanken hier in der Gegend auch nicht. Die Makler aus den entsprechenden Immo-Abteilungen schlagen sofort das eigene Haus vor.
Meine Frau meinte dann, dass wir auch unbedingt mit denen reden müssten. Wie gesagt, Verschwendung von Lebenszeit und Nerven.
Man redet einfach mit der Bank, wo man weiß, dass das läuft.
Im Kern alles richtig, der erste Gang zur Hausbank ist aber als Gradmesser wichtig und richtig!
Zu dem, die Verbraucher wissen ja aber nicht, welche Bank für die individuellen Bedürfnisse die Bank ist, wo es läuft, aber ein erfahrener und unabhängiger Finanzierungsmakler sollte dies wissen, hat der noch ein paar Referenzen vorzuweisen, die man findet oder lesen kann oder ist eine verlässliche Empfehlung ggf. aus dem eigenen Umfeld, dann kann doch gar nichts schiefgehen.
Konzept schlägt Zins und dafür muss alles individuell betrachtet werden, nicht der Kunde muss der Bank angepasst werden (geschieht viel zu häufig), sondern die Bank dem Kunden und wenn man rund 500 Banken zur Auswahl hat, dann kommt man dem auch näher, die Bank den indivudellen Bedürfnissen anzupassen!
Gibt so viele Hornochsen (ob nun bewusst oder unbewusst) und Zeitdiebe am Markt, so viele "gehirngewaschene Bänker und/oder abhängig beschäftigte Berater, wohl dem, der sich unabhängig und gut informiert beraten lässt und das Konzept auch noch der günstigsten Bank vorstellen kann!