Wir ein Ehepaar Mitte 30 mit zwei Kindern und wollen nun ein Haus für ca. 700.000€ zzgl. Nebenkosten kaufen, so dass wir in Summe bei ca. 760.000€ landen. Gleichzeitig besitzen wir 250.000€, von denen wir 230.000€ als Eigenkapital mit einbringen wollen. Unser Monatsnettoeinkommen im Jahresmittel liegt bei ca. 6.500€.
Jetzt haben wir uns nach Angeboten für einen Kredit umgesehen und sind dabei auf 1,2% Sollzinsen bei 20 Jahren Sollzinsbindung gekommen. Sondertilgungen sind dabei nicht möglich. Sind die 1,2% ein guter Wert oder liegen wir hier zu hoch bzw. müssten wir noch etwas beachten?
1) In welcher Stadt, wegen Einbezug Angebote regionaler Banken und Landesfördermittel soll gekauft werden?
2) Haben sie Kinder?
3) Wie hoch setzen sie sich ihre mtl. Zins-, und Tilgungsrate?
Eines vorab: Ein Angebot ohne Sondertilgungsoption sollte in der heutigen Zeit gar nicht mehr in Betracht gezogen werden, ebenso ohne die Möglichkeit den Tilgungssatz bis 5 % (Tilgungssatzänderungsoption) erhöhen zu können.
1) Der Ort ist Weil im Schönbuch bei Stuttgart. Bei der regionalen Bank haben wir aber noch nicht vorgesprochen.
2) Ja, wir haben zwei Kinder. Das Baukindergeld haben wir schon bedacht und wollen wir auch beantragen.
3) Als monatliche Zahlung planen wir ~1880€ mit einer anfänglichen Tilgung von ~1350€. Damit wären wir dann bei einer anfänglichen Tilgung von 3%.
Dann noch zu den Sondertilgungen: deren Sinn erschließt sich mir noch ganz bei den aktuellen Zinsen. Selbst wenn ich früher als geplant Tilge, dafür aber etwas höhere Zinsen haben (was sich ja alles im 0,X%-Bereich bewegt), sollte das doch tendenziell neutral sein. Dass das bei höheren Zinssätzen anders aussieht, ist auch klar.
Regionale Banken wie die VR Bank Memmingen, VoBa Überlingen, VoBa Lahr, Sparkasse Hochrhein oder die VVB Böblingen spielen mit Konditionen ab nom. 1,4 % keine zu beachtende Rolle.
Dann noch zu den Sondertilgungen: deren Sinn erschließt sich mir noch ganz bei den aktuellen Zinsen. Selbst wenn ich früher als geplant Tilge, dafür aber etwas höhere Zinsen haben (was sich ja alles im 0,X%-Bereich bewegt), sollte das doch tendenziell neutral sein. Dass das bei höheren Zinssätzen anders aussieht, ist auch klar.
An sich ist das sicher individuell. Aber es gibt schon einige Gründe, warum eine Sondertilgung Sinn machen kann. Die größte Frage ist, was ansonsten mit "übrig gebliebenem" Geld passiert. Wird das ausgegeben? (komplett?) Angelegt? (Festgeld? -> gibt noch weniger Zinsen, da bringt die Sondertilgung aktuell mehr. Börse? -> gibt mehr Chancen, aber hat mehr Schwankung - kann ich damit leben, wenn ich noch recht viel Restschuld habe?) Oder liegt es jetzt Jahre unverzinst herum, damit ich nach Ende der Zinsbindung mehr ablösen kann?
An sich, wenn ich in 5 Jahren einen spontanen Geldsegen von 10.000€ habe (Erbe? Bonus bei Beförderung? Aufgelöste alte Versicherung? Größere Steuerrückzahlung?) und die als Sondertilgung in einen Kredit mit 1% Zinsen stecke, der noch 15 Jahre weiterläuft, habe ich am Ende neben den 10000 Euro auch etwa 1600 Euro zusätzliche Zinsen gespart bzw eben mehr getilgt (dadurch, dass die Rate ja in der Regel gleichbleibt, geht automatisch mehr in die Tilgung).
Wenn ich natürlich stattdessen andererweitig teuer Konsumschulden aufnehmen muss, dann war das natürlich nicht sinnvoll. Wenn aber die Alternative ist, ich lasse das Geld auf dem Girokonto rumliegen, bin ich mit sondertilgen besser dran.
Darüber hinaus bringen auch viele Jobs in irgendeiner Form Sonderzahlungen mit sich (Boni/Weihnachtsgeld) und eine jährliche Sondertilgung passt dazu ganz gut. Es kann schon sein, dass ich mich unwohl damit fühle, jeden Monat 100€ mehr Rate zu zahlen, mir aber sehr wohl vorstellen kann, von meiner jährlichen Bonuszahlung 1200€ in die Tilgung zu stecken. Oder auch ohne Sonderzahlung, möchte ich ggf die feste monatliche Belastung nicht zu sehr auf Kante nähen, habe dann aber die Möglichkeit offen, doch mehr zurückzuzahlen, falls es passt. Wäre ich vielleicht von den Zahlen her besser dran, wenn ich das Geld in Aktien stecke? Möglich. Aber viele Leute schlafen mit weniger Schulden besser und die Verlockung das Geld anderweitig auszugeben, ist auch geringer.
Ob sich das gegen den reinen Zinsaufschlag gegenrechnet, hängt dann sehr davon ab, wann und wieviel sie tatsächlich geleistet wurden. "Vielleicht sonderzahle ich jedes Jahr 100 Euro" lohnt sich in der Regel nicht. Bei "1000 Euro oder mehr" dann schon eher.
Hallo Chris, ich kann die zwar nicht helfen aber hab ein ähnliches Problem, nur nicht diese Höhe. Bei uns geht’s um 140.000,- und wir haben ein Angebot von 2,02% auf 20 Jahre. Wenn ich mir den Markt so anschaue, sehen ich teilweise fast die Hälfte. Da frag ich mich was da Unterschied macht ?
Hallo Chris, ich kann dir zwar nicht direkt helfen aber wir haben einen ähnlichen Fall, wenn auch nicht in dieser Summe. Angebot: 140TSD, 20 Jahre. 2,02%. Wenn ich mir den Markt so anschaue, sehe ich teilweise 1,0 bzw weniger mehr.
KP:260.000
120 TSD KFW
140 TSD besagte Bank mit 2,02%
Nähe Aachen
Tilgung: 1,5%
Sondertilgungen möglich
@takeshi33: Macht halt vermutlich einen Unterschied, ob ich (incl. KFW) eine 100%-Finanzierung mache - oder mit Eigenkapital eine 75%-Finanzierung - auch ob ich 1,5% oder 3% tilge, kann einen Unterschied machen - höhere Kreditsummen sind auch in der Regel günstiger, da es pro Kreditvertrag auch Fixkosten gibt - auch die Bonität kann Unterschiede begründen.