Ich habe aktuell 20.000 € zur Verfügung. Nun habe ich gelesen, dass Weltsparen lukrative Festgelder im In- und Ausland anbietet. Ebenso auch ETF‘s mit unterschiedlichen Risikostufen.
was haltet ihr davon bzw. zu was ratet ihr mir?
Besten Dank im Voraus
Ich würde dir raten, dich selber zu informieren - nur du selber weißt, welches Risiko du eingehen möchtest und wie lang dein Anlagehorizont ist.
Man zahlt dort natürlich einen gewissen Aufpreis für das Rundrumsorglospaket - man bewegt einige Schieberegler und dafür werden im Hintergrund entsprechende Produkte gekauft - ich persönlich würde mir die Produkte aber selber aussuchen und mit den eingesparten Kosten mehr Rendite erwirtschaften.
Wenn man sich gar nicht selber darum kümmern möchte ist es aber vermutlich eine bequeme und nicht allzu teure Alternative - bestimmt besser als zum Versicherungs"berater" oder Bank"berater" zu gehen.
Trotzdem informieren. Und sei es mit simpler Einsteigerliteratur (z.B. "Der Finanzwesir"). Die Basics hat man schnell drauf. Wenn man danach immer noch meint, Extrakosten für ein Rundumsorglospaket in Kauf nehmen zu müssen, ist das OK. Aber es wäre doch ärgerlich, wenn man jahre- oder jahrzehntelang für simple Dienstleistungen mehr Gebühren zahlt, als nötig - und dann feststellt, dass man es problemlos selbst hätte machen können.
Bei verwalteten Fonds sind ja Ausgabeaufschläge von 5% und jährliche Gebühren von 2% durchaus üblich.
Bei vielen Roboadvisors muss man mit ca. 1% pro Jahr rechnen - wenn das hier bei Weltsparen unter 0,5% liegt ist das schon relativ günstig.
Bei selbst ausgesuchten ETF kann das aber auch unter 0,2% liegen.
Man muss dafür nur einmal (evtl. jedes Jahr schauen, ob es noch passt) einen oder mehrere ETF aussuchen.
0,3% von 20.000€ sind ja schon 60€ im ersten Jahr - bei z.B. 40 Jahren Laufzeit (mal Milchmädchen ohne Steigerung) wären das trotzdem noch min. 2400€.
(mit Zinseszinseffekt und bei einer Steigerung von 5% im Jahr + Sparplan natürlich deutlich mehr)
Und ob man das Reballancing wirklich benötigt? Bedeutet ja, dass man Anlagen verkauft, die gut gelaufen sind und dafür Anlagen kauft, die schlecht gelaufen sind ...
Und ob man das Reballancing wirklich benötigt? Bedeutet ja, dass man Anlagen verkauft, die gut gelaufen sind und dafür Anlagen kauft, die schlecht gelaufen sind ...
Richtig, wobei man beim Rebalancing auch schauen muss welche Anlage gut gelaufen ist? Als Beispiel mal eine Aufteilung von 50% "sichere Anlage"(World ETF) und 50% risikobehaftete Anlage(Branchen oder Nichen ETF).
Nun ist die risikobehaftete Anlage deutlich Volatiler als die riskoarme und nach zwei Jahren liegt die Gewichtung bei 30% zu 70%. Also wieso nicht einen Teil der risikobehafteten Anlage verkaufen und ein rebalancing durchführen? Immerhin war es ja der Plan das 50% in der sicheren Anlage sind. Zudem weiß man auch nicht wie weit die Volatile Anlage in Zukunft weiter steigt oder einfach mal komplett in die andere Richtung ausschlägt.
Durch das reballacing nimmt man hier die Gewinne der guten Jahre mit und hat in den schlechten Jahren weniger absacker.
Branchen-ETF sind ja nun für den Otto Normalanleger nun nicht wirklich nötig. Wer gezielt Branchen oder Regionen übergewichten will, kann das ja tun, aber das ist dann eine persönliche Extravaganz. Ein Robo-Advisor wird möglicherweise ein etwas komplexeres Portfolio vorschlagen, weil Komplexität kundenseitig als "Mehrwert" wahrgenommen werden kann. Das ist bei "Beratern" im Bankenbereich ja auch nicht so unüblich...
Ohne Details und vollständige Informationen halte ich es nicht für allzu sinnvoll, hier jetzt Musterportfolios zu entwerfen. Es würde mich aber wundern, wenn ein "Robo" seine Mehrkosten langfristig durch eine höhere Rendite gegenüber einer simplen Allokation aus x % breit streuender Aktien-ETF (z.B. auf den MSCI ACWI) + y % Tagesgeld/Festgeld wieder herausholen könnte. Jedenfalls bei gleichem Risiko.
Und ja, Rebalancing einmal im Jahr sollte man machen. Wenn man regelmäßig spart, kann man das zumindest anfangs auch über die Sparraten regeln (entweder ETF kaufen oder das Tagesgeldkonto füllen, um die Soll-Allokation wieder zu erreichen).
Insgesamt würde ich behaupten, dass die dafür erforderlichen Schritte keinen durchschnittlichen Erwachsenen überfordern, der mit Verstand ein brauchbares Einsteigerbuch durchgearbeitet hat.
Oder man erkennt einfach an, das dies nur ein einfaches und plakatives Beispiel für einen Aspekt des Rebalancing war und keine Empfehlung oder was auch immer darin gelesen wurde.
In einem anderen Forum (darf man das verlinken?) wurde darüber berichtet/diskutiert, dass die Depotpauschalen von Weltinvest steuerlich abgesetzt werden können. Ist das wirklich möglich?
Soweit ich weiß ist es in Deutschland für Privatanleger so, dass alle Kosten durch den Sparerpauschbetrag von 801€/Person abgedeckt sind.
In anderen Ländern und für geschäftliche Anleger kann das natürlich anders sein.