ich habe mich in diesem Forum angemeldet, um mal eure Meinung zu meinen bisherigen Maßnahmen bzgl. der Altervorsorge zu hören. Ich bin Mitte 20, Beamter und habe vor, in fünf Jahren neu zu bauen. Eine Eigentumswohnung kommt für mich nicht in Frage.
Ich beschäftige mich seit knapp fünf Monaten mit der Altersvorsorge und bin folgendermaßen aufgestellt:
- mittlere vierstellige Summe im MSCI World (WKN A0RPWH) und EM (WKN A111X9 ) als monatlicher Sparplan a 200€ im Verhältnis 70/30 beide Trade Republic, somit kostenfrei, beide thesausrierend, zu faul, die 801€ jedes Jahr raus und wieder rein zu stecken
- breit gestreutes Aktiendepot (Wert ca. 20.000€) mit 10 Aktien, u.a. Apple, Bayer, TUI
- Bausparvertrag mit einer Bausparsumme i.H.v. 100.000€ (Tarif FuchsImmo Plus (XP), Wahl-, Mehrzuteilung 30,00 %, Bewertungszahl 0,396) Mir fehlen noch 10%, bis er zuteilungsreif ist. Hier läuft eine geringe VL rein und ich habe vor, dieses Jahr von Wohnungsbauprämie und Riesterförderung zu beantragen, um alle staatlichen Förderungen mit zu nehmen.
Mein Ziel ist es, langfrsitig anzulegen und später beispielweise mit monatlichen Auszahlungen des ETF meine Pension aufzustocken. Ich rechne bei den ETF's mit einer Anlagedauer von ca. 30 Jahre.
Da du Meinungen haben willst und keine konktrete Frage gestellt hast:
Ohne die Produkte jetzt im Detail angesehen zu haben, sieht man, dass du dir Gedanken um dein Vermögen gemacht hast.
Das einzige, was ich etwas anzweifeln möchte, ob das Depot vollständig den Hausbau überlebt.
Aber Ziele muß man haben und kann dann reagieren, wenn es soweit ist.
Zum Thema Riester solltest du dich ordentlich mit den Nachteilen beschäftigen, bevor das irgendein Teil deiner Finanzierung werden sollte.
Hier gibt es jede Menge Beiträge im Forum, wo TEs die Möglichkeiten suchen, um den Riesterbausparer schnellstmöglich wieder loszuwerden.
Danke dir, für die schnelle Antwort. Also grundsätzlich erst mal nichts auszusetzen?
Wie meinst du das, ob das Depot den Hausbau überlebt? Werde das so gut es geht in Ruhe lassen und Raten von meinem monatlichen Einkommen abzwacken, so zumindest der Plan.
Die Riesterförderung war auf den BSV bezogen, da es ja eine von einigen staatlichen Förderungen ist. Dazu mache ich mich aber noch mal schlau. Aber gegen die Wohnungsbauprämie spricht nichts, oder?
Bei Riester gibt es ein paar Nachteile - besonders das Wohnförderkonto, dass bei Nutzung des Kapitals zur Tilgung des Immobilienkredits virtuell mit 2% pro Jahr verzinst wird - wenn man es also lange vor Renteneintritt nutzt, hat man da eine relativ hohe Verteuerung und Versteuerung mit Zinseszinseffekt.
Dann darf man die Immobilie ca. 20 Jahre nach Renteneintritt nicht verkaufen (bzw. ein Ersatzobjekt zur Eigennutzung erwerben), weil man sonst u.U. die ganze Förderung und Steuervorteile zurückzahlen muss. Stichwort Riesterinfizierung
Dann wird bei BSV natürlich damit geworben, dass es viel staatliche Förderung gibt (VwL/Arbeitnehmersparzulage/Riester/Wohnungsbauprämie ...) da muss man schauen, wie hoch die Kosten (Kontoführung/Abschluß/...) für den Vertrag sind und wie die sonstigen Bedingungen sind (Zinsen etc.) - ob sich das dann noch lohnt.
danke dir für die ausführliche Antwort. Den BSV habe ich schon abgeschlossen zu einem Sollzinssatz von 1,55%, dementsprechend gibt es da nichts mehr dran zu rütteln.
Was haltet ihr davon, in eine Riesterförderung einzuzahlen, 175€ jährlich vom Staat mit zu nehmen, 7% Rendite, 100% steuerlich absetzbar und parallel in eine flexible Altervorsorge? Die Steuererstattung und die Zulage würde ich dann einmal jährlich in einen ETF einzahlen und hätte nach fünf Jahren knapp 10.000€ Rendite. Während dieser fünf Jahre würde ich die Zahlung des Bausparvertrages aussetzen und dann die 10.000€ rein stecken, damit er zuteilungsreif wird.
Noch ne andere Frage: angenommen ich habe einen BSV mit einer BSS i.H.v. 100.000€. 30.000€ müssen eingezahlt werden, damit er zuteilungsreif wird. Ich nehme den Kredit in Anspruch, sprich die fehlenen 70.000€. Dann fallen auf diese Summe 1,55% Zinsen an, sprich 1085€?
Ein Bauspardarlehen muss auch getilgt werden - und zwar verhältnismäßig richtig schnell.
Somit kann ein Bauspardarlehen entweder nur einen kleinen Teil der Finanzierung eines Hauses ausmachen oder deine Einnahmen sind hoch genug.
Die Tilgung vom restlichen Darlehen darf entsprechend nur niedriger ausfallen, ist zur Zeit aber ja auch kein Problem, bei den niedrigen Zinsen.
Doch wenn die allg. Darlehenszinsen über den 1,55% liegen, dann ist's natürlich schon blöd. Aber immerhin hast du dir teilweise immerhin einen Zins von 1,55% gesichert.
Also gibt Vor- und Nachteile - je nach Entwicklung des Marktes und deines Einkommens.
danke dir für die Antwort. Leider kann keiner sagen, ob 1,55% "günstig" sind, denn niemand weiß, wo der Zinssatz in den nächsten Jahren hin geht. Aber ich denke, dass ist ein guter Mittelwert.
Kannst du mir Antworten zu den beiden o.g. Fragen geben?
aktuell sind unter 1,00% für 15 Jahre fest günstig bei einem normalen Darlehen, wenn man keine Einschränkungen in der Bonität hat.
Die Zinsen werden nicht steigen in den nächsten Jahren, sobald die Zinsen steigen würden wären viele Staaten pleite.... Aus dem Grund werden die Zinsen niedrig gehalten und versucht die Inflation in die höhe zu treiben um die Schulden der Staaten über die Inflation zu verringern..... Letzteres funktioniert aber nicht wirklich gut. Somit bleiben die Zinsen auf dem Niveau oder werden weiter fallen.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
Für den Kauf sind niedrige Zinsen super, leider steigen aber auch die Preise für Immobilien stark an und da es nicht genug Wohnraum in den Ballungsgebieten gibt werden diese Preise dort weiter steigen und auf dem flachen Land fallen. Muss man selber rechnen ob sich ein Kauf dann noch lohnt wenn die Preise extrem teuer sind. Oder wenn man vermieten möchte sich ein invest auf dem flachen Land lohnt wenn man keine Mieter findet oder als Eigenheim, der Weg in die Stadt, oder die Lage in Bezug auf öffentliche Angebote Schule etc. ausreicht. Denn diese werden dort mangels Masse dann irgendwann zurückgefahren und dann sitzt man auf einer Immobilie die sich nicht vermieten lässt oder man selber nicht mehr wohnen kann weil die Infrastruktur miserabel ist...
Nach einem Kauf wäre eine hohe Inflation schön, da der Kredit auf die Immobilie dann von alleine weniger Wert wird. Nur muss dann der Wert des Hauses mit der Inflation steigen.
Man sieht egal was kommt es hängt von vielen Einflüssen ab. Man muss entscheiden, wenn es so weit ist ob der Bausparvertrag dann Sinn macht ihn mit in die Finanzierung einzubauen oder nicht. Das Geld kann man in der Regel auch ohne Zuteilung des Darlehens heraus nehmen.
Alles klar, danke dir Titan. Mal schauen, wie es die nächsten Jahre läuft. Aber du hast schon recht, so eine Planung hängt von enorm vielen Faktoren ab, die man nicht alle beeinflussen kann.
Wenn ich mir aber deine Argumenatation bezogen auf die Zinsen so anschaue, dann bin ich doch nicht so gut dabei weg gekommen.