1. Die zweite Berechnungsverordnung des Wohnungsbaugesetzes (WoBauG)
Nach dieser Berechnung ist vor allem das Alter der Immobilie für den Bedarf an Rücklagen ausschlaggebend. Die Verordnung empfiehlt:
- Liegt die Bezugsfertigkeit der Immobilie weniger als 22 Jahre zurück, sollen rund 7,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr anzusparen sein.
- Liegt die Bezugsfertigkeit der Immobilie mindestens 22 Jahre zurück, sollen rund 9,00 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr anzusparen sein.
- Liegt die Bezugsfertigkeit der Immobilie mindestens 32 Jahre zurück, sollen rund 11,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr anzusparen sein.
In unserem Fall würde aufgrund des Baujahres 2016 der erste Fall zutreffen. Wir bilden also insgesamt pro Jahr 1.136 Euro an Rücklagen. (7,10 Euro*160 Quadratmeter Wohnfläche = 1.136 Euro)
2. Berechnung nach Verband privater Bauherren (VPB)
Diese Berechnung ist besonders einfach und lediglich abhängig von der Größe der Immobilie. Alter oder Bauzustand spielen dabei keine Rolle. Denn der Verband Privater Bauherren geht davon aus, dass lediglich ein Euro pro Quadratmeter im Monat angespart werden soll. Damit liegt unsere Rücklage für die Wunschimmobilie bei konstanten 1.920 Euro im Jahr (1 Euro*160qm Wohnfläche*12 Monate= 1.920 Euro).
3. Die Peterssche Formel
Diese wohl bekannteste Formel wird oft von Eigentümergemeinschaften zur Ermittlung des Rücklagewertes herangezogen. Die Berechnung legt zu Grunde, dass eine Immobilie in 80 Jahren etwa das Eineinhalbfache ihrer Herstellungskosten zur Sanierung benötigt. Damit müssten wir bei unserer Wunschimmobilie pro Jahr rund 5.400 Euro ansparen (1.800 Euro Herstellungskosten*Faktor 1,5 = 2.700 Euro Kosten in 80 Jahren pro Quadratmeter; 2.700 Euro: 80 Jahre = 33,75 Euro pro Quadratmeter; 33,75 Euro*160 Quadratmeter = 5.400 Euro)
Die Empfehlungen klaffen also weit auseinander. Am Ende muss jeder Hauseigentümer oder die Gemeinschaft entscheiden, wie viel Geld zurückgelegt werden soll. Der Leitsatz „Weniger ist mehr“ sollte jedoch schnell über Bord geworfen werden. Denn lieber einen guten Puffer haben anstatt später Kredite aufnehmen zu müssen.