ich mache mir gerade etwas Sorgen um einen Währungscrash.Ich frage mich konkret - wie würde so etwas ablaufen.
Falls die Inflation die ja nächstes Jahr losgaloppieren soll nicht mehr zu Halten ist und es eventuell den Euro nicht mehr geben würde.
Wäre das Ersparte aller Bürger weg, so würde doch jegliche Branche zusammenbrechen. Industrie, Bau, Dienstleistungen - da ja wirklich keiner mehr etwas auf der Hohen kannte hat oder eventuell noch 10% (Falls man wie von einem Umtausch von 10:1 ausgeht).
Wie würde denn eurer Meinung nach bei so einem Szenario der "Wirtschaftsmotor" wieder in Gang kommen? Nach dem Krieg gab es ja nicht mehr viel - der Bedarf war groß. Doch aktuell ist der Konsum der Leute ja gesättigt. Wir haben alles. Wäre es da nicht viel schwerer wieder in Gänge zu kommen?
Wäre da ein Schuldenschnitt der Staaten nicht effektiver.
Ich bin noch jung und mache mir Sorgen im Leben zu nichts mehr zu kommen, falls dieses Szenario eintrifft.
Es wäre vermutlich nur das Geldvermögen (nach dem Umtauschkurs) entwertet - Sachwerte wären ja weiterhin vorhanden - z.B. Immobilien, Firmenanteile, Edelmetalle etc.
In den letzten Jahren haben wir eine hohe Inflation nur bei den Anlagewerten gesehen - viele Güter des täglichen Bedarfs sind nicht oder nur kaum teurer geworden.
Und wenn Barvermögen/Versicherungen/Einkommen mit einem bestimmten Umrechnungskurs umgerechnet werden, wäre es auch keine direkte Entwertung, sondern nur andere Zahlen, dessen Verhältnis gleich bleibt (z.B. bei der Euro-Einführung in Italien - hier mussten die Leute mit sehr viel kleineren Zahlen umgehen, als vorher mit der Lira).
Wenn man also in Zukunft nur noch 200 "NordEuro oder NeueDM" anstatt 2000€ an Einkommen hätte aber alles nur 10% vom vorherigen Preis kostet, hätte man ja keinen direkten Verlust.
(Kugel Eis für 10 NeuCent etc.)
Wenn man allerdings Immobilen besitzt, wäre die Fragen, ob Schulden zum gleichen Kurs umgerechnet werden - und ob es evtl. Zwangshypotheken gibt, die man dann zahlen muss.
Ich persönlich würde versuchen nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern auf verschiedene Anlageklassen zu setzen und alles etwas zu verteilen.
Wenn man allerdings Immobilen besitzt, wäre die Fragen, ob Schulden zum gleichen Kurs umgerechnet werden
Grundsätzlich werden Schulden und Guthaben im Verhältnis umgerechnet, so wie es bei der Reform 1948 die Umstellung erfolgte!
Allerdings nicht bei Kleingeld, da blieben 1, 2 und 5 Reichspfennige 1:1 gleich, da diese auch weiterhin genutzt wurden! Die Außerkurssetzung erfolgte, bei jeder Einzahlung in einer Bank!
Regulär erfolgte immer die Währungsreform, erst nach einer Hyperinflation, also wenn man die Mehrheit der Eigenbevölkerung beraubt hat! Die Ausnahmen war die "Übernahme" der DDR! Hier wurde bis 5.000 Geldeinheiten 1:1 getauscht!
Obwohl schon längst der wahre Wert der DDR Mark bei 7 :1 lag! bis 20.000 der DDR Markt wurden 3:1 getauscht!
Die Umstellung der Westmark auf den "virtuellen" Euro von 1.95583 :1 € stellte sich eigentlich keine Währungsreform dar, da die DM ja immer noch ein Zahlungsmittel ist!
Auch fehlen die 80.000 t Münzgeld aus der DM Zeit! Ob die jemals geschreddert wurden?
Das Problem ist nicht die Währungsreform, sondern die Preisfindung auf den internationalen Börsen denn das Geld muss ja konvertibel bleiben oder sich wiederfinden! Das führt zu den wirtschaftlichen Verwerfungen würde der Euro 10 :1 abgewertet und durch eine neue Währung ersetzt. Würde die spätere Aufwertung um das min. 2,5 fache erfolgen, so wie es bis in die 70 er erfolgte!
Haltet ihr das für real das dies in den nächsten Monaten passiert? Also das die Inflation innerhalb kurzer Zeit in die Höhe schießt?
Oder glaubt ihr das sich das Inflation im oberen einstelligen Bereich einpendelt?
Die Inflation, die politisch ermittelt wird, weicht ja von der persönlichen Inflation ab.
Da Corona weltweit Probleme macht, wird es sicher eine weltweit geordnete "Inflation" geben, um die Lasten abzufangen und das bisherige Währungssystem zu erhalten.
Bisher ging das nicht, weil dann eine Landeswährung zu teuer und damit nicht mehr wettbewerbsfähig werden würde.
Die meisten Edelmetalle und Immobilien kosten doch schon das Doppelte bis Vierfache, wie bis vor 10/15 Jahren. Was will du jetzt noch wie sichern? Silber?
Eine Immobile bauen wäre nächstes Jahr im Laufe des Jahres angesagt - solang der Euro noch der Euro bleibt wird sich das hoffentlich noch realisieren lassen.
Klar ist es viel teuerer geworden, aber darin kann ich wenigstens wohnen.
Bei der Immobilie sollte man schauen, wie lang man dort bleiben möchte - mit den Kaufnebenkosten kann man zum Teil einige Jahre die Miete bezahlen ...
sollte also schon etwas langfristiger sein.
Z.B. bei 50t€ Kaufnebenkosten kann man 50 Monate 1000€ Miete zahlen ... wenn man dann noch berücksichtigt,
dass man z.B. 200€ nichtumlagefähige Kosten pro Monat hat (die man als Mieter nicht zahlt) wären es sogar 50 Monate à 1200€ Miete.
Wenn natürlich die Immobilienpreise weiter steigen und die Finanzierung so günstig bleibt, kann sich das natürlich durchaus trotzdem lohnen.
Die Regierungen in Europa wünschen sich doch schon lange eine Inflation von 2% und es wird schon seit der großen Finanzkrise spekuliert, dass irgendwann die Inflation steigt. Teilweise war der Gegenteil der Fall. Durch nachlassende Wirtschaft, der damit verbundenen nachlassenden Nachfrage nach Öl und dem damit niedrigeren Ölpreise gabs eine Deflation.
Das viele im Umlauf befindliche Geld verteuert seit Jahren nur Sachgüter wie z.B. Immobilien oder halt Aktien.
Keine Ahnung wie andere das sehen, aber ich hab als Darlehensnehmer eher Bauchschmerzen vor einer Deflation, wenn die Wirtschaft durch Corona weiter leitet und auch der aus meiner Sicht dringend notwendige weltweite Umweltschutz zum Rückgang der Produktion führt. Momentan führen die vielen Hilfspakete und die ausgesetzten Insolvenzen dazu, dass das Problem finanziell noch gar nicht in der Bevölkerung ankommt.
Falls die Inflation die ja nächstes Jahr losgaloppieren soll nicht mehr zu Halten ist und es eventuell den Euro nicht mehr geben würde.
Sorry, aber woher hast Du diesen Unsinn? Europa hat seit einem Jahrzehnt das Problem, dass die Inflation noch nicht mal auf die 2% Zielinflationrate kommt, und dann soll sie in einem Jahr "losgaloppieren"? Sowas passiert nicht mal in chronisch währungsschwachen Schwellenländern. Die Inflation ist ein Schwertransporter, kein Porsche 911. Bis die überhaupt wieder in nennenswerte Regionen kommen wird, werden mindestens Jahre vergehen. Ein Währungscrash durch eine Hyperinflation ist zum aktuellen Zeitpunkt völlig unrealistisch.
Du hast selbst angesprochen, dass es momentan eher ein Überangebot an Waren gibt. Wie soll sich in so einem Umfeld überhaupt eine Hyperinflation entwickeln? Nur mehr Geld reicht einfach nicht. Schon gar nicht, wenn das Geld erstmal nur dazu genutzt wird, um die Verluste aus der Krise zu bereinigen. Die Geldumlaufgeschwindigkeit ist noch immer an einem Tiefpunkt. Man muss sich auch klarmachen, die Rezession nach der Coronakrise ist noch gar nicht richtig durch. Ich sehe das also ähnlich wie tneub und halte eine Deflation bzw. rückläufige Inflation auf Sicht der nächsten zwei Jahre für wahrscheinlicher.
Europa hat seit einem Jahrzehnt das Problem, dass die Inflation noch nicht mal auf die 2% Zielinflationrate kommt!
Aber warum kommt dies nicht zustande?
Obwohl fast tagtäglich über die Fernseher flimmert
Die EZB kauft Anleihen auf, also Sie kauft Schuldverschreibungen auf und gibt den Verkäufer dafür frischgedruckte Geldscheine! Wie soll da eine Inflation entstehen? Hier sollte man sich mal die Schrift einlesen
Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel (1912/1924 erweitert)
In dieser Habilitationsschrift Mises’ wurden zwei offene Fragen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie beantwortet.
Woher bezieht Geld seine Funktion als Tauschmittel. Mises konnte einen Weg aus dem Mengerschen Zirkelschluss aufzeigen. Nach Carl Menger wird der Wert des Geldes (seine Kaufkraft) durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Dass es überhaupt (in seiner Funktion als Geld) nachgefragt wird, setzt aber voraus, dass es bereits eine Kaufkraft hat. Der Wert (die Kaufkraft) des Geldes wird vom Geldangebot und von der Nachfrage nach Geld von seinem bereits vorhandenen Wert, seiner bereits vorhandenen Kaufkraft bestimmt. Der Zirkelschluss lautet: Die Nachfrage entsteht, weil das Geld Kaufkraft hat, und Kaufkraft hat es, weil es nachgefragt wird. Die Auflösung des Zirkels erfolgt durch Einbeziehung des Faktors Zeit. Die Kaufkraft des heutigen Geldes wird von den Marktteilnehmern aus der Kaufkraft abgeleitet, die es gestern hatte; die gestrige von der vorgestrigen und so immer weiter. Die Kaufkraft ist folglich tradiert. Nun muss in einem zweiten Ansatz ein Anfang des Tradierungsprozesses gefunden werden. Mises führt diese Kette auf einen Ursprung zurück, wo Geld noch kein Tauschmittel war, sondern eine ganz gewöhnliche Ware wie andere auch. Natürlich musste diese Ware als indirektes Tauschmittel geeignet sein. Dazu kamen Edelmetalle in Frage, insbesondere Gold. Gold besaß ursprünglich eine hohe Wertschätzung als Schmuck und Rangordnungszeichen. Geld gründet sich folglich historisch auf Gold. Es war das Tauschverhältnis des Goldes zu anderen Waren, das die Kaufkraft des Goldgeldes ursprünglich definierte.
Die zweite epochale Entdeckung Mises’ war die Erklärung der Konjunkturzyklen.
Er wies nach, dass in einem unbeeinflussten freien Markt zwar Schwankungen in der Kaufkraft des Geldes normal (quasi natürlich) sind, dass aber die typischen extremen Konjunkturschwankungen in Form von Booms und Crashs ursächlich auf inflationäreGeldschöpfung durch die Geschäftsbanken zurückzuführen sind, die im Rahmen einer staatlichen Währung dem Willen der Regierungen entsprechen. Inflation ist stets Folge der Wirtschaftspolitik, es ist keine natürliche Markterscheinung. Diese Kredite sind nicht durch Ersparnisse als Warenkredite gebildet worden, sondern als Fiatgeldex nihilo, ungedeckt, als Zirkulationskredit im Rahmen eines fractional banking.
Die zusätzlichen Emissionen von Kapital verzerren die Kapitalströme in der Weise, dass sie die Preise der Kapitalgüter als weniger knapp erscheinen lassen, als sie es tatsächlich sind.
Die Folge sind Fehlinvestitionen in Bereichen, deren Güter letztlich keine Konsumenten als Abnehmer finden. Die Fehlallokation des Kapitals schädigt nicht nur die Investoren, sie schwächt auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und führt dazu, dass knappe Ressourcen verschwendet werden. Eine relative Verarmung ist die Folge. In der Depressionsphase finden in Form von Kapitalvernichtung und Umlenkung die notwendigen Anpassungen an die Marktbedürfnisse statt.
Bei der Immobilie sollte man schauen, wie lang man dort bleiben möchte - mit den Kaufnebenkosten kann man zum Teil einige Jahre die Miete bezahlen ...
sollte also schon etwas langfristiger sein.
Z.B. bei 50t€ Kaufnebenkosten kann man 50 Monate 1000€ Miete zahlen ... wenn man dann noch berücksichtigt,
dass man z.B. 200€ nichtumlagefähige Kosten pro Monat hat (die man als Mieter nicht zahlt) wären es sogar 50 Monate à 1200€ Miete.
Wenn natürlich die Immobilienpreise weiter steigen und die Finanzierung so günstig bleibt, kann sich das natürlich durchaus trotzdem lohnen.
Ich und meine Frau haben nicht vor hier wegzuziehen. Und warum dann nicht gleich bauen wenns möglich ist. Deine Rechnung erschließt sich mir, jedoch nur wenn man (wie du schon gesagt hast) später mal umziehen möchte.
Zitat von Cici
Sorry, aber woher hast Du diesen Unsinn? Europa hat seit einem Jahrzehnt das Problem, dass die Inflation noch nicht mal auf die 2% Zielinflationrate kommt, und dann soll sie in einem Jahr "losgaloppieren"? Sowas passiert nicht mal in chronisch währungsschwachen Schwellenländern. Die Inflation ist ein Schwertransporter, kein Porsche 911. Bis die überhaupt wieder in nennenswerte Regionen kommen wird, werden mindestens Jahre vergehen. Ein Währungscrash durch eine Hyperinflation ist zum aktuellen Zeitpunkt völlig unrealistisch.
Du hast selbst angesprochen, dass es momentan eher ein Überangebot an Waren gibt. Wie soll sich in so einem Umfeld überhaupt eine Hyperinflation entwickeln? Nur mehr Geld reicht einfach nicht. Schon gar nicht, wenn das Geld erstmal nur dazu genutzt wird, um die Verluste aus der Krise zu bereinigen. Die Geldumlaufgeschwindigkeit ist noch immer an einem Tiefpunkt. Man muss sich auch klarmachen, die Rezession nach der Coronakrise ist noch gar nicht richtig durch. Ich sehe das also ähnlich wie tneub und halte eine Deflation bzw. rückläufige Inflation auf Sicht der nächsten zwei Jahre für wahrscheinlicher.
Ich kann die Geschwindigkeit eher weniger einschätzen. Danke für deinen Porsche/Schwerlaster Vergleich.
Danke für deine Ausführungen
Wenn natürlich die Immobilienpreise weiter steigen und die Finanzierung so günstig bleibt, kann sich das natürlich durchaus trotzdem lohnen.
Ich denke, dass in vielen Regionen die Belastungsgrenze der Käufer erreicht ist.
Die Corona-Krise wird sicherlich einige Arbeitsplätze kosten und gewohnte Verdienstmöglichkeiten einschränken. Da werden vermehrt Immobilien auf den Markt kommen.
Meine örtliche Volksbank mistet gerade ihre schlechten Kredite aus. Offensichtlich werden die hohen Preise nochmal genutzt.
Für die zukünftige Preisentwicklung ist m.E. entscheidend, ob die Banken weiterhin so kreditfreudig sind. Ich denke: nein!
Die EZB kauft Anleihen auf, also Sie kauft Schuldverschreibungen auf und gibt den Verkäufer dafür frischgedruckte Geldscheine!
Das Geld zirkuliert aber nur im Bankensektor und den Finanzmärkten. Damit Verbraucherpreisinflation entsteht (um die geht es ja hier), muss es tatsächlich in die Wirtschaft gelangen. Das ist bisher aber nicht in nennenswertem Umfang passiert, weil sich die Banken bei der Kreditvergabe zurückhalten (außer im Immobilienbereich, da haben wir die Inflation in den letzten Jahren gesehen) und die Verbraucher anscheinend eher sparen als das Geld mit vollen Händen auszugeben. Durch Corona ist die Situation noch schlimmer geworden, da Zukunftsängste gestiegen sind und die Verbraucher vom Konsum abgehalten wurden.
Zitat von TigerXX
Ich kann die Geschwindigkeit eher weniger einschätzen. Danke für deinen Porsche/Schwerlaster Vergleich.
Die Umlaufgeschwindigkeit ist auch eher eine technische Rechengröße, die sich aus anderen Kennzahlen ergibt. Um mal einen Eindruck zu bekommen: die Umlaufgeschwindigkeit des US-Dollars. Gut zu erkennen der extreme Einbruch durch Corona. Da davon auszugehen ist, dass sich die Wirtschaft nach der Pandemie auch mal irgendwann wieder normalisiert, sollte auch die Inflation etwas ansteigen. Das dürften dann aber nur kurzfristige Effekte sein. Für eine wirklich anhaltende Inflation müssten eine brummende Wirtschaft, eine starke Konsumlaune der Verbraucher und kreditfreudige Banken zusammenkommen. Den ersten Punkt könnten die staatlichen Investitionen bei den erneuerbaren Energien anschieben, aber Gründe für das Inflationsgesamtpaket sehe ich nicht wirklich.