Hallo,
ich halte mich an die Regel, nur die Geschäfte zu machen, die ich auch verstehe.
Daher habe ich mich bisher nur mit ETFs beschäftig.
Von Aktien lasse ich die Finger - auch weil ich psychologisch hier nicht cool genug bin.
Wegen seinem Geburtstag rückt Herr Buffet mal wieder in den Fokus und ich frage mich, wie man daran partizipiert.
Berkshire Hathaway ist ja kein Fond, sondern eine Fonds-Gesellschaft. Was heißt das?
Soweit ich sehe, kann ich mich dort nur per Aktie beteiligen. Aber das ist ja eigentlich gegen meine Regel. Es juckt mich aber schon.
Seit 1967 hat das Unternehmen keine Dividenden mehr ausgezahlt. Wo ist dann also mein Gewinn?
Nur auf den Kurs möchte ich mich nicht verlassen, weil dieser auch von irrationalen Faktoren beeinflusst wird.
OK, hätte ich 1967 gekauft... Aber die Aktie ist nun schon auf einem astronomischen Niveau - das erscheint mir irrsinnig auf weitere langfristige(!) Kurssteigerungen zu spekulieren.
Und nur Aktien von einem einzigen Unternehmen im Depot zu haben ist ja auch nicht so intelligent. Für weitere Einzelaktien, um die Streuung zu erhöhen, fehlt es mir nicht nur an Kapital, sondern auch an Kompetenz und Durchblick.
Die Firma hat halt extrem viel Cash für das Zuschlagen in Krisenzeiten zurückgelegt, hat aber den Corona-Crash nicht nutzen können und sitzt jetzt auf noch mehr Cash.
Aktuell haben sie mit der Portokasse in Japan zugeschlagen.
Sorry Leute, aber eure Antworten sind banaler Smalltalk/Gosip (den ich auch im Netz lesen kann) und gehen nicht im geringsten auf meine Details und Überlegungen ein.
Seit 1967 hat das Unternehmen keine Dividenden mehr ausgezahlt. Wo ist dann also mein Gewinn?
Nur auf den Kurs möchte ich mich nicht verlassen, weil dieser auch von irrationalen Faktoren beeinflusst wird.
OK, hätte ich 1967 gekauft... Aber die Aktie ist nun schon auf einem astronomischen Niveau - das erscheint mir irrsinnig auf weitere langfristige(!) Kurssteigerungen zu spekulieren.
Und nur Aktien von einem einzigen Unternehmen im Depot zu haben ist ja auch nicht so intelligent. Für weitere Einzelaktien, um die Streuung zu erhöhen, fehlt es mir nicht nur an Kapital, sondern auch an Kompetenz und Durchblick.
Wenn du weißt, was du willst, dann komme nochmal her und frage nochmal neu.
Bis dahin würde ich von Einzelaktien die Finger lassen und eher auf einen World-ETF setzen.
Der Gewinn bei fehlender Dividende ist (bei ausgeschöpftem Freibetrag) die steuerfreie Wiederanlage der Unternehmensgewinne - und damit der Zinseszinseffekt.
Wenn BH 10% Gewinn erwirtschaftet und eine Dividende von 5% ausschütten würde, wäre durch die Steuer/Soli/evt. Kirchensteuer mehr als 25% davon beim Staat - verbleibt das Geld bei BH kann im nächsten Jahr 10% Gewinn auf 110% Kapital erwirtschaftet werden und nicht auf 105% - weiterhin spart man sich das Geld für evtl. Gebühren um Dividenden wieder anzulegen ...
Im MSCI-World ist BH vermutlich auch enthalten ...
Sprich, wenn dein Freibetrag nicht ausgeschöpft ist, musst du schauen, dass er sicher ausgeschöpft wird ansonsten verschenkst du jedes bis zu 801€ an steuerfreien Einnahmen. Über dem Freibetrag musst du selber entscheiden ob du die Steuern zahlen möchtest oder erst später. Aber es wird ja nur zu ~28% abgaben fällig dein eigenes Einkommen wird wahrscheinlich höher versteuert. Ein Zusatzeinkommen per Dividenden ist für viele recht nett, macht aber Arbeit. Alleine von dem Einkommen zu leben dazu braucht man aber auch know how.
Ein weiterer Vorteil von BH ist aus meiner Sicht, dass hier Anteile von vielen Firmen gesammelt sind - und somit in der einzelnen Aktie eine gewisse Diversifikation vorhanden ist - wie hoch hier im Vergleich zu einem Fonds oder ETF die TER (Kosten) liegen, wäre vielleicht mal interessant zu erfahren.
Um welche Summen gehts denn eigentlich?
Und wie wäre das Verhältnis zu den ETFs? Sollen die bleiben oder ersetzt werden?
Nach welchen Kriterien hast du die ETF bisher ausgewählt?
Generell hast du ja mit den vorhandenen ETFs bereits eine breite Streuung. Nimmst du jetzt Einzelaktien hinzu, dann bewertest du die Aktie, Branche und Region zwar über, hast aber immer noch eine breite Streuung.
Dazu kommt, dass BH ja wie utopus schon festgestellt hat auch in seinem Anteilsbestand eine gewisse Diversifikation über verschiedene Firmen und Branchen darstellt.
Das einzige was du dann natürlich sehr stark gewichten würdest, wäre der amerikanische Markt, da BH bisher sehr USA lastig investiert hat.
Hast du jetzt ggf. einen World ETF, der ebenfalls schon sehr USA-lastig ist, dann verstärkst du die Übergewichtung der USA mit BH Aktien nochmal.
Die USA ist zwar in den letzten Jahren relativ gut gelaufen, eine großer Teil lag aber an den FAANG Aktien, die BH bisher meines Wissen gemieden hat.
Die Übergewichtung der USA ist u.U. auch nicht so groß, wie man auf den ersten Blick glauben könnte - auch wenn im MSCI-World ca. 60% in Firmen in den USA investiert wird - so machen viele dieser Firmen ihren Umsatz/Investitionen wieder weltweit - wenn man z.B. Apple/CokaCola/McDonalds/Amazon etc. nimmt, so sind diese weltweit aktiv und profitieren vom weltweiten Wirtschaftswachtum.
Vielleicht nochmal platt gefragt: Ich kann bei BH also nur über Kurssteigerungen der Aktie Geld verdienen - nicht anders?
Zitat von utopus
Der Gewinn bei fehlender Dividende ist (bei ausgeschöpftem Freibetrag) die steuerfreie Wiederanlage der Unternehmensgewinne - und damit der Zinseszinseffekt.
Aber der Zinseszinseffekt wirkt ja nur für das Unternehmensvermögen. Was hab ich den mit meiner Hand voll B-Aktien davon?
Steigt der Unternehmenswert, steigt der Aktienkurs. Naja, wenn das so wäre, könnte BH keine Value-Invest-Strategie machen.
Ich müsste mir jetzt also die Frage stellen, ob der BH-Kurs über dem realen Wert oder darunter liegt - hypothetisch gesprochen.
Steigt der Unternehmenswert, steigt der Aktienkurs. Naja, wenn das so wäre, könnte BH keine Value-Invest-Strategie machen.
Ich müsste mir jetzt also die Frage stellen, ob der BH-Kurs über dem realen Wert oder darunter liegt - hypothetisch gesprochen.
Aus meiner Sicht nicht ganz korrekt - eher, was du meinst, wie sich der Wert des Unternehmens und damit auch der Aktienkurs in Zukunft entwickeln wird.
An der Börse wird in der Regel die Zukunft gehandelt und nicht die Gegenwart. Es geht nicht um den Buchwert, der sich aus dem Kapital des Unternehmens zusammensetzt -
sondern eher um die Gewinne der Zukunft, die in Aussicht gestellt werden.
Ob sich die BH für einen lohnt, hängt auch von den eigenen Umständen ab - wenn man z.B. in Deutschland einen Freibetrag von 801€ pro Jahr nicht ausgeschöpft hat, sollte man u.U. eher einen Dividendentitel nehmen - oder die BH-Aktien einmal im Jahr (mit bis zu 801€ Gewinn) verkaufen und wieder zurück kaufen um den Freibetrag nicht verfallen zu lassen. (Dabei fallen aber u.U. Gebühren an.)
Vielleicht nochmal platt gefragt: Ich kann bei BH also nur über Kurssteigerungen der Aktie Geld verdienen - nicht anders?
Korrekt. Wenn Du dem irrationalen Kurs nicht traust, kannst Du Dir auch einfach selbst eine Dividende auszahlen, indem du jedes Jahr Aktienanteile verkaufst, das hat denselben Effekt.
Aber der Zinseszinseffekt wirkt ja nur für das Unternehmensvermögen. Was hab ich den mit meiner Hand voll B-Aktien davon?
Du bist (Teil)-Eigentümer am Unternehmen. Gerade bei solchen Holdings wie BH verhält sich der Kurs der Aktie sehr nahe dem, was die gehaltenen Beteiligungen wert sind. Auch wen BH rechtlich gesehen kein Fonds ist, so verhält sich die Aktie doch praktisch wie einer.
Steigt der Unternehmenswert, steigt der Aktienkurs. Naja, wenn das so wäre, könnte BH keine Value-Invest-Strategie machen.
Die Aussage verstehe ich nicht. BH investiert aus dem Unternehmensvermögen in neue Beteiligungen, hält diese, bis sie teurer geworden sind, und verkauft dann wieder Anteile, um in neue Beteiligungen zu investieren. Solange das Management sich hier halbwegs clever anstellt, wird der Unternehmenswert und damit auch der Aktienkurs steigen.
Davon mal abgesehen, stellt sich die Frage, wieso Du überhaupt Geld in die BH-Aktie stecken willst. Buffett hat es mit seinem riesigen Vermögen heute schwerer denn je, den Markt zu schlagen. Das sieht man auch deutlich am Aktienkurs, der sich das letzte Jahrzehnt nicht viel besser entwickelt hat als ein Weltaktien-ETF. Die Zeiten der hohen Renditen aus den 60ern und 70ern sind lange vorbei.