ich bin schon seit Wochen auf der Suche nach Erfahrungswerten aber werde einfach nicht fündig.
Ich hab als junger Mensch massenhaft Schulden angesammelt (knappe 21 Tausend) die mittlerweile alle zurück bezahlt sind. Meine Schufa war dementsprechend verheerend, mein Score bei 8 %. Mittlerweile bin ich schuldenfrei, in der Schufa steht allerdings noch ein erledigter Titulierungsvorgang, der Titel wurde mir ausgehändigt, da die Forderung ausgeglichen ist. Nun ist mein Score trotzdem bei gerade mal 77%.
Ich zahle derzeit 1200 Euro warm an Miete und denke mir die ganze Zeit, wie viel besser es wäre, das Geld doch lieber gleich in eine Hausfinanzierung zu stecken, allerdings schäme ich mich immernoch für meinen Score und traue mich daher gar nicht bei irgendeiner Bank anzufragen. Daher würden mich eure Erfahrungswerte interessieren, ob ich überhaupt eine Chance hätte eine Finanzierung zu bekommen.
Ich habe mittlerweile Eigenkapital von 12.000 Euro angespart. Weiterhin besteht eine Direktversicherung (AG- und AN-finanziert), die bei gleichbleibender Einzahlung zum Rentenbeginn eine gesicherte Einmalzahlung von 232.000 Euro garantiert. Derzeitig angespartes Guthaben bisher ebenfalls 12.000 Euro. Wird sowas überhaupt berücksichtigt? Ich "spare" momentan 370 Euro monatlich in 3 verschiedene ETF-Sparpläne, die noch 14 Jahre laufen.
Mein Bruttojahresgehalt liegt bei 70.000 Euro, monatlich als etwa 3.100 Euro netto plus 13. Gehalt. Ich bin alleinstehend, Anfang 30 und habe weder Kinder noch sonstige finanzielle Verpflichtungen. Auto etc. ist alles eigenfinanziert.
Seht ihr für mich Chancen, eine Immobile finanziert zu bekommen? Und wenn ja, in welchem Umfang.
Danke für eure Einschätzung und bitte zerfleischt mich nicht. Ich weiß, dass ich als junger Mensch viele Fehler gemacht habe.
Warum hast Du nur als junger Mensch so viele Fehler gemacht ???
Nein, im Ernst....
Die Bank wird sich das Gesamtbild ansehen. Wie viel muss sie finanzieren, wie viel bringst Du mit ein.
Eine Anfrage dort kostet nichts und bringt Dir Klarheit. Ein erledigter Titel ist natürlich schon ein Pfund, aber wann wird der denn gelöscht ? Also wann sind die 3 Jahre herum ?
Die Forderung wurde 2006 eingetragen, dann konnte ich sie jahrelang nicht bedienen weil ich erstmal alles andere abgezahlt habe. Anfang März 2018 habe ich dann angefangen sie abzuzahlen und im November 2018 war sie vollständig ausgeglichen. Das ging insgesamt um eine titulierte Forderung von knappen 7.000 Euro.
Wenn man nun 3 Jahre wartet (2019/2020/2021) sollte der Eintrag 2022 gelöscht sein und die Schufa laufend immer etwas besser werden - solange keine neuen Änderungen erfolgen (neues Girokonto/Kreditkarte/Kredite/Umzüge ...)
Die Direktversicherung läuft vermutlich auf den Arbeitgeber und kann vermutlich nicht beliehen werden - bei einer Kündigung müsste man vermutlich Steuervorteile zurückzahlen und hätte relativ hohe Verluste.
Warum haben die ETF-Sparpläne ein Enddatum? Kenne ich eigentlich als unbefristet - kann man ja normalerweise jederzeit kündigen/stoppen.
Bei Wohneigentum beachten: zusätzlich zur Warmmiete muss ein Eigentümer auch Nebenkosten zahlen, die er nicht auf den Mieter umlegen kann (z.B. Hausverwaltung/Reparatur/...) - und man muss Rücklagen bilden um bei Bedarf Heizung/Dach/Fassade/Bad erneuern zu können - da können rechnerisch schnell noch zusätzlich 200-500€ pro Monat auf die Warmmiete oben drauf kommen - und damit sinkt die Ersparnis für das Eigentum.
Zusätzlich sind die Kaufnebenkosten (Grundsteuer/Notar/Markler) zu zahlen - das können schnell 10% vom Kaufpreis sein - bei z.B. 500t€ wären das dann 50.000€ - für das Geld kann man die 1200€ Miete über 4 Jahre zahlen ... wenn man also auf 10 Jahre Eigentum 50.000€ Kaufnebenkosten und 500€ pro Monat (120x500€) für Instandhaltungsrücklage und nicht umlagefähige Nebenkosten kommt, landet man bei 110.000€ - dazu muss man noch die Zinskosten rechnen (mal bei 1% Zinssatz auf 500.000€ geschätzt am Anfang ca. 5000€ pro Jahr (416€ pro Monat) - dazu noch die Tilgung (Vermögensaufbau) (bei angenommenen 3%-> 1250€ pro Monat) - in diesem Beispiel ist das Mieten in den ersten 10 Jahren eigentlich nicht mehr soviel teurer, als das Kaufen - wenn man natürlich Mietsteigerungen und eine positive Immobilienpreisentwicklung annimmt, kann sich das deutlich positiver entwickeln.
bemerkenswert! Du hast Mist gebaut, hast dann nach und nach alle Schulden getilgt und hast jetzt mit Anfang 30 ein tolles Jahresgehalt. Warum schämst Du Dich? Du hast doch gar keinen Grund dazu. Ehrlich gesagt könntest Du bestimmt anderen Menschen helfen, die es im Gegensatz zu Dir nicht ohne fremde Hilfe/Tips schaffen, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ansonsten rate ich Dir auch zu warten, bis Deine Schufa wieder glänzt. In der Zwischenzeit solltest Du fleißig Eigenkapital anhäufen.
bemerkenswert! Du hast Mist gebaut, hast dann nach und nach alle Schulden getilgt und hast jetzt mit Anfang 30 ein tolles Jahresgehalt. Warum schämst Du Dich? Du hast doch gar keinen Grund dazu. Ehrlich gesagt könntest Du bestimmt anderen Menschen helfen, die es im Gegensatz zu Dir nicht ohne fremde Hilfe/Tips schaffen, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ansonsten rate ich Dir auch zu warten, bis Deine Schufa wieder glänzt. In der Zwischenzeit solltest Du fleißig Eigenkapital anhäufen.
Danke schön. Ich hab zum Glück mit Mitte 20 die Kurve bekommen weil es mich genervt hat, dass ich nichtmal alleine nen Handyvertrag bekomme etc pp. Der Weg durch die Insolvenz wäre sicher einfacherer gewesen aber ich hab mir gedacht, ich hab den Mist verzapft, dann muss ich ihn auch ausbaden. Das waren 7 Jahre jeden Cent fünfmal umdrehen und alles in Ratenzahlungen zum abstottern investieren. Trotzdem wäre es mir unangenehm, wenn ich von der Bank jetzt unangenehme Absagen bekäme. Und nach Utopus Text ist das Miete zahlen auch gar nicht mehr so schlimm, wahrscheinlich sollte ich die nächsten drei Jahre wirklich die Schufa sauber halten und viel weiter sparen. Dann klappt’s mit Mitte 30 auch mit ner Finanzierung. Vielen lieben Dank euch allen!
Man sollte meiner Meinung nach nicht unüberlegt in Immobilien investieren, weil man meint, dass man nicht den Vermieter reich machen möchte.
Die Gründe sollten eher sein, dass man sicher ist, die Immobilie langfristig nutzen zu möchten - man ist im Fall der Eigennutzung u.U. nicht mehr so flexibel bzgl. beruflicher Umzüge.
Weiterhin ist man natürlich etwas freier in der Persönlichkeitsentfaltung und kann mehr selber bestimmten, als in der Mietwohnung.
(Wobei das in einer Eigentümergemeinschaft auch schnell auf Grenzen treffen kann ...)
Dann ist man natürlich mit der Immobilienfinanzierung "zum Sparen gezwungen" - anders als z.B. beim ETF-Sparplan.
Wenn die Miete jedes Jahr um 2% steigt - und die Immobilienpreise jedes Jahr um 5% steigen wäre aus den 1200€ Miete nach 10 Jahren 1460€ geworden und aus den 500.000€ Immobilienwert wären 814.000€ geworden - bei gleich bleibendem Kreditbetrag ... kann sich also durchaus rechnen - wenn die Randbedingungen passen.
Du könntest auch jetzt finanzieren über einen bestimmten Kanal und einfach nur 5 Jahre Sollzinsbindung vereinbaren. Da du EK hast, solltest du dann bereits in einem guten Beleihungsverhältis sein und über eine normale Bank refinanzieren können, denn der erledigte Schufa-Eintrag ist dann ebenfalls gelöscht und dein Score-Wert auf einem noch besseren Niveau.
Bei Interesse sag einfach Bescheid. Kann dir dann nähere Informationen geben, wie das exakt aussehen kann.
Überlege dir jetzt mal wieviel du jeden monat beiseite schaffen kannst die nächsten drei Jahre.
Mit dem Geld würde einen Bausparvertrag abschließen so das du dein Eigenkapital hebeln kannst. Ca 40 bis 50 Tausend Euro. Durch die Einzahlung Kannst du ja schon mal feststellen wieviel Tilgung du dir leisten kannst.