ich zahle seit ca. 18 Jahren in eine kapitalbildende Lebensversicherung ein. Es bleiben noch 22 Jahre. Ich überlege, ohne dass ich viel Ahnung habe, diese zu kündigen und das verbleibende Geld selber in ETF´s anzulegen. Hiermit kenn ich mich ein wenig aus und habe seit einiger Zeit investiert. Ich weiss, dass dort das Risiko natürlich größer ist (glaube ich zumindest, da es sich bei der Lebensversicherung auch um einen fonds handelt). Allerdings ärgert es mich, dass so viel Geld aus meinen Beiträgen einfach für die Verwaltung draufgeht. Andererseits ist der Rückkaufwert natürlich gering. Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus und weiss nicht ob das eine dumme Idee ist. Ebenso weiss ich nicht wen ich diesbezüglich fragen könnte und hoffe hier Hilfe zu finden!
Wie viel hast du denn insgesamt eingezahlt und wie hoch ist jetzt der Rückkaufwert? Welche Garantiesumme soll nach Ablauf der 40 Jahre ausgezahlt werden - wie hoch sind zur Zeit die nicht garantierten Leistungen?
Brauchst du den Versicherungsschutz? Wie hoch ist der Garantiezins?
Ist es eine Direktversicherung? Schöpfst du deinen Sparerpauschbetrag (801€) aus und hast dich deshalb für den Versicherungsmantel entschieden?
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bruno68
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bruno68
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AW: Lebensversicherung nach 18 Jahren kündigen?
Hallo Monoo,
nun ja was soll man das raten? Hier mal ein Ausschnitt dazu:
.. Produkte für unterschiedliche Sparziele Um beide Produkte über den Kostenaspekt vergleichen zu wollen, muss also sowohl die Anspar- als auch die Rentenphase einbezogen werden.
In der Praxis steht der Sparplankunde zu Rentenbeginn zwar mit dem etwas höheren Ablaufergebnis aufgrund geringerer Kosten dar. Gleichzeitig aber vor der Herausforderung sein Langlebigkeitsrisiko noch absichern zu müssen. Für die Verrentung gegen Einmalbeitrag fallen dann Kosten an, nicht selten 20 bis 30 Prozent des Vermögens, um eine lebenslange Rente zu erhalten.
Auch der steuerliche Aspekt bringt Unterschiede hervor.
Transaktionen (Switch oder Shift) innerhalb des Versicherungsmantels bleiben steuerneutral, bei einem Sparplan fällt die Abgeltungssteuer (25%) zzgl. Soli an. Bei Punkt der Flexibilität liegt der reine Fondssparplan weiter vorn. in Rente Dennoch haben die Versicherer ihre Fondspolicen deutlich verbessert. Beitragspausen, -anpassungen und zwischenzeitliche Entnahmen während der Ansparphase etablieren sich zunehmend zum Standard, ebenso wie ein flexibler Rentenbeginn.
Die Unterschiede zwischen Fondssparplan und Fondspolice sind doch größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Viele Experten sehen beide Produkte daher auch für ganz unterschiedliche Sparziele. Während der Fondssparplan aufgrund seiner hohen Flexibilität eher für kurz- und mittelfristige Ziele geeignet ist, erfüllt die Absicherung des Langlebigkeitsrisiko eben nur eine Rentenversicherung.
Man sollte aber das "Für und Wider" aufschreiben: Und eine ordentliche Beratung suchen!
Wenn ich das Alter der Police sehe gehe ich davon mal aus das diese aus der "uralt Welt", vor dem 01.01.2005 kommt. Was für sie zwar heute als egal betrachten nämlich die Möglichkeit mit 55 Jahre, mit sehr geringen Steueranteilen in Rente zu gehen.
Natürlich ist es möglich in ETF' s Geld zu stecken, allerdings sollte dann das Vermögen solange reichen bis man nicht mehr lebt, und nicht wegen fehlenden Vermögen in Armut versinkt!
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Reibold
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AW: Lebensversicherung nach 18 Jahren kündigen?
Hallo Momoo,
so pauschal ist das nicht zu beantworten. Dazu braucht jeder Berater viele Daten und nicht zuletzt eine Einschätzung dazu, welches Risiko Sie bereit sind einzugehen.
Mit Sicherheit sind die Kosten in der Versicherung höher als die eines ETF. Schon alleine die Kosten des Fonds den Sie in der Versicherung besparen werden wohl höher sein, weil das fast immer gemanagte Fonds sind. (Vor allem wenn Sie den Fonds seit 18 Jahren nicht geändert haben). Außerdem haben Sie ja neben der Geldanlage auch noch Geld für Ihre Erben abgesichert.
Weil der Vertrag so alt ist, sind die Gewinne steuerfrei, während die aus dem ETF nach einem Verkauf mit der Abgeltungssteuer belegt werden.
Der ETF müsste also mehr erwirtschaften um das auszugleichen und Sie bräuchten parallel eine Risiko Lebensversicherung um eine vergleichbare Kombi zu haben.
Wenn Sie eine Garantie brauchen um ruhig schlafen zu können, müssen Sie sich dafür zusätzlich noch eine andere Geldanlage für einen Teil des Geldes suchen.
Das ist alles möglich, aber mit etwas Aufwand verbunden. Das kann Ihnen eigentlich nur ein echter Honorar-Berater für Versicherungen und Fonds erstellen.
Wenn es um hohe Summen geht, kann sich diese Investition lohnen.
Sind denn in der Versicherung verschiedene Fonds möglich? Viele Gesellschaften bieten ja auch innerhalb ihrer Policen die Möglichkeit in ETF zu investieren.
Ein Wechsel des Fonds ist in aller Regel kostenlos möglich. Vielleicht wäre das eine Chance ohne großen Aufwand die gewünschte Änderung durchzuführen!
Dazu müssten Sie nur den Betreuer Ihres Vertrages ansprechen.
MfG
Alexander Reibold
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Hallo Utopus,
grob überschlagen müsste ich ca.15.000€ eingezahlt haben. Ich habe mit 48€/Mon begonnen und bin nun mit einer 5% Dynamik bei 122€/Mon. Der aktuelle Rückkaufwert liegt bei ca. 9.000€. Garantiert werden 20.000€ und aktuell 31.000€ nicht garantierter Leistungen. Einen Schutz brauche ich nicht. Garantiezins - davon weiss ich nichts. Naja und ich hab die Lebensversicherung weil mein Vater mit damals gesagt ich hat ich brauch die ;-)
vlg
vielen Dank für deine Antwort. Das sind interessante Argumente...und zumindest für mich schon mal ein Ansatzpunkt was ich alles zu bedenken habe...vielleicht zu viel um das selber zu tun Aber auch das ist gut zu wissen! So kann ich mir immer noch frühzeitig professionelle Hilfe holen!
Also danke nochmal und hab einen schönen Abend!
vielen herzlichen Dank für diese sehr hilfreiche und ausführliche Antwort!
Das ist wirklich viel Aufwand, das schreckt mich ein wenig ab. Aber vielleicht schaue ich tatsächlich erstmal ob man "intern" etwas ändern kann. Und der steuerliche Aspekt ist natürlich interessant...vielleicht muss ich mich, da so viel zu bedenken ist, doch an einen unabhängigen Berater wenden.Naja vielen herzlichen Dank auf jeden Fall nochmal und einen schönen Abend!
lg, Momoo
die Summen hatten Sie bisher nicht genannt.
Eine Fondspolice die nach 18 Jahren noch im Minus ist, nachdem die Börsen bis auf einen Crash in 2008 praktisch nur im Aufwind waren, ist natürlich erschreckend!
Welcher Fonds wurde denn bespart?
MfG
Alexander Reibold
Freie Finanzberatung
Neuburg an der Donau
Sie sollten sich dringend an die Versicherung wenden und klären, was mit Ihrem Geld passiert ist!
Der Fonds ist wohl ein Teil des Problems.
Das ist ein Mischfonds der immer mindestens 51 % in europäischen Aktien investiert sein muss.
Gegründet wurde er 1999. Das Management ist aber nicht sehr gut, denn seither hat er gerade einmal 19 mio € zur Verwaltung bekommen und es geschafft, unter 20 % Rendite vor Gebühren zu machen. Nicht pro Jahr, sondern insgesamt!
Dennoch würde auch das nicht ausreichen um Ihre Verluste zu erklären. Enthält Ihr Tarif vielleicht Zusatzleistungen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine enorm hohe Todesfallsumme? Das kann Ihr Betreuer des Vertrages prüfen und vielleicht finden Sie dann gemeinsam eine Lösung um unnötige Versicherungsleistungen zu beenden.
Sollten Sie keinen Ansprechpartner haben, dürfen Sie sich gerne direkt bei mir melden: www.freie-finanzberatung.com
MfG
Alexander Reibold
Freie Finanzberatung
Neuburg an der Donau