meine Frau und ich möchten ein Haus bauen oder evtl. auch kaufen. Wir könnten das ganze mit Eigenkapital finanzieren.
Wäre es trotzdem sinnvoll aufgrund der derzeit relativ niedrigen Zinsen, einen Kredit zur Finanzierung aufzunehmen? Und wenn ja, über die volle Summe (sagen wir mal z.B. insgesamt 350.000€ - 400.000€) oder nur über einen bestimmten Anteil? Ab wann würde ein Kredit sinnvoll sein, oder wäre das bei möglicher Selbstfinanzierung generell Quatsch einen Kredit aufzunehmen?
das kann man pauschal so - zumal man sie, ihre Anlagementalität und die/ihre Affirmation zum "Risiko" nicht kennt - nicht beantworten. Fakt ist, i, festverzinslichen Anlagebereich gibt es derzeit die Zinsen nicht zu verdienen, die sie - selbst bei geringstem Zinssatz - zahlen müssen, insofern hier mit dem gesamten Eigenkapital (bis auf ein paar Reserven) finanzieren und keinen Kredit aufnehmen.
Sollten sie allerdings Erfahrungen mit Invests in Fonds, Aktien oder dergleichen haben, kann es Sinn ergeben, ein Investment dem EK Einsatz - ggf. für Teile dessen - vorzuziehen.
Die Frage wäre hier: Wo ist das EK denn zur Zeit angelegt und welche Rendite bringt es? Ist die zu erwartende Rendite höher als die Kosten für den Kredit? Wieviele Jahre habt ihr noch bis zur Rente?
Bei einem 4% Guthabenzins-Bausparvertrag und 1,x% Kreditzins auf die Immobilienfinanzierung würde ich lieber einen Kredit abschließen und den Bausparer weiterlaufen lassen - wenn es mit 0,x% auf Girokonto/Tagesgeld rumdümpelt, würde ich es eher einsetzen.
Könnte es nicht auch Steuervorteile bringen, wenn es über einen Kredit finanziert wird? Ein Bekannter meinte auch, dass man das Risiko für die Immobilie, mit einem Kredit zumindest der Bank zuschreiben würde, wenn etwas wäre und viele deshalb einen Kredit aufnehmen, selbst wenn sie es selber finanzieren könnten. Die Logik dahinter erschließt sich mir aber noch nicht.
Steuern sparen kann man nur, wenn man entsprechende Zins-Kosten von der Steuer absetzen kann - z.B. bei Vermietung oder beim beruflich genutzten Arbeitszimmer - aber in der Regel zahlt man natürlich mehr für die Zinsen, als man später vom Finanzamt zurück bekommt.
Wenn man z.B. einen Steuersatz von 30% hat und 10.000€ Zinsen zahlt - kann man (entsprechende Einnahmen und Absetzbarkeit vorausgesetzt) 3.000€ Steuern "zurückbekommen".
Man zahlt aber natürlich immer noch die Differenz von 7000€ - wenn im Gegenzug das nicht eingebrachte Kapital (nach Steuern) mehr erwirtschaftet als diese 7000€, dann sollte sich das ganze lohnen (nach Belieben noch die Inflation mit einberechnen ...)
was deine Bekannten da sagen, ist leider Unsinn. Wenn deine Immobilie quasi wertlos werden sollte z.B. hypothetischer Fall Grundstück wäre mit Schadstoffen belastet usw., da greift die Bank immer auf dich insgesamt zu. Also dann würdest du das Geld verlieren, egal ob mit Kredit oder ohne Kredit finanziert.
Alles andere haben utopus und noelmaxim gesagt... kann dir niemand sagen, weil es eben darauf ankommt, was du sonst mit dem Kapital tun würdest.
Aber bei so einer hohen Anlage musst du auch die Einlagensicherungsgrenze beachten.
Also am besten den Betrag nicht bei einer Bank anlegen, sondern auf mehrere Geldinstitute aufteilen.
10j bei 50%beleihung bekommt man für 0.4% laut fmh
10j Festgeld habe ich mit. 1.3% gefunden davon gehen noch Steuer weg.
Würde sich also auch lohne.
Gehen wir in einem Beispiel mal von 200t€ aus - bei 0,4% zahlt man also 800€ Zinsen im Jahr - die 1,3% würden 2600€ Zinsertrag bringen - nach 1600€ Freibetrag bleiben unter 300€ Steuern/Soli
->
2600€
-800€
-300€
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1500€ "Ertrag" (0,75%)
Allerdings haben wir bei 2% Inflation jedes Jahr 4000€ Kaufkraftverlust.
(Kann natürlich von der Immobilie aufgefangen oder auch verstärkt werden - je nach Lage/Lage/Lage.)