ETF: Staatsanleihen

Es gibt keine ETF-Staatsanleihen, allenfalls Staatsanleihen-ETFs. Diese ETFs halten auch nur reguläre Anleihen. Da der ETF aber "endlos" läuft, müssen fällige Anleihen regelmäßig durch neue ersetzt werden. Der ETF schichtet daher regelmäßig seinen Bestand an auslaufenden in neuere Anleihen um (oft auch deshalb, weil das Anlageziel des ETF eine bestimmene Spanne an Restlaufzeiten vorgibt). Die ETF-Anteile können also wie bei allen ETFs ganz normal gehandelt werden und laufen nicht irgendwann aus.

An der Stelle vielleicht noch folgender Hinweis: Wegen der oben beschriebenen Umwälzung des Anleihenbestandes haben die Kurse von Anleihen-ETFs den Effekt, bei fallenden Zinsen zu steigen und bei steigenden Zinsen zu fallen. Das mag zunächst unlogisch erscheinen, da bei steigenden Zinsen theoretisch mehr Rendite herausspringen sollte. Bei steigenden Zinsen werden die alten Anleihen aber im Vergleich zu den neueren weniger wert, denn ihr Kupon ist geringer als bei den neuen. Diese Diskrepanz gleicht der Markt durch fallende Kurse der alten Anleihen aus. Anleihen-ETFs machen im aktuellen Zinsumfeld also nur Sinn, wenn man von noch tiefer fallenden Zinsen ausgeht.