Hallo! Ich bin neu hier im Forum, weil ich mich für das Thema private Altersvorsorge interessiere.
Ich bin 39 Jahre alt, weiblich und lebe in einer Beziehung. Ich habe eine kleine Tochter.
Ich setze mich gerade mit dem Thema private Altersvorsorge zusammen, muss gestehen ich kenne mich mit Finanzen kaum aus und habe nie viel gespart. Das möchte ich nun ändern.
Ziel ist es, dass ich mit 60 Jahren in Rente gehen kann und vernünftig leben kann.
Laut meinem Rentenbescheid bekomme ich wenn ich 2047 in Rente gehe 2.000 € Rente. Ich habe kein Wohneigentum, werde auch nichts erben.
Wie viel Rente benötige ich wenn ich mit 60 Jahren in Rente gehen möchte und "normal" leben möchte, Was sind hier die Empfehlungen? Ich bekomme ja dann weniger als die 2.000 € aus meiner Steuererklärung und muss die Rente zusätzlich versteuern. Hinzu kommt der Kaufkraftvelust.
Ich würde den Betrag den ich privat sparen muss vermutlich in REIT ETF anlegen.
Das weißt doch du am besten wie viel Geld du monatlich brauchst um gut leben zu können. Deine Ausgaben werden mit der Rente ja nicht deutlich fallen. Miete etc.
--> Haushaltsbuch führen, je genauer geführt um soweniger Überraschungen.
Im Zweifel das was du jetzt netto hast. Das müsste dann dauerhaft zur Verfügung stehen.
Warum REIT ETF? Warum nicht das was bei ETF empfohlen wird?
Ich spare für meine Tochter schon in einen ETF, der sich gut entwickelt. ETF für Immobilien macht für mich Sinn, gibt es etwas besseres? Die Frage war ja auch wie viel ich sparen muss. Nettoeinkommen ist 2.400 €.
na ein ETF der nicht nur in Immobilien investiert. Eher in die ganze Welt da kann man Schwankungen (Immobilienblasen etc.) besser abfedern.
Dann musst du dir die Rente die du mit 60 bekommen oder wann du auch immer in Rente möchtest ausrechnen lassen und dann berechnen wie viel Kapital du benötigst um die Differenz von Nettolohn bräuchtest um das die nächsten Jahre bis zu deinem Tod auszugleichen. Kannst/darfst du denn überhaupt mit 60 in Rente? Gehe eher davon aus dass bis 2047 man bis 70 wahrscheinlich eher 75 arbeiten muss um die normale Rente zu erhalten und wenn man dann 7 - 15 Jahre davon ersetzen muss, bedeutet das dass man den Arbeitnehmeranteil und den Arbeitgeberanteil zusammen für diese 7 -15 Jahre weglegen müsste um die Rente zu erhalten.
Also deine RV Abzüge jetzt mal 2 das über die Fehljahre bis zum richtigen Renteneintrittsalter mit allen Anpassungen.
Dann fehlt noch das was du nach Abzug der dann ausgezahlten Rente wirklich noch zusätzlich brauchst. Im schlechtesten Fall dein Netto, ab dem Zeitpunkt du dann in Rente möchtest. Die Differenz zu deiner Rente musst du zu den Beiträgen für den früheren Rentenbeginn hinzuaddieren. Das müsste dann bis zu beginn der Rente schon vorhanden sein und du musst dann auch sagen wie viel Jahre du dann von deiner Zusatzrente leben möchtest. Das würde die Summe ergeben die du bis dahin zusammengespart haben musst. Inflation und Lohn-/Rentensteigerungen mal noch außen vor.
Nehmen wir mal die Fakten:
Wenn du bis 67 Jahre arbeiten würdest, dann hättest du eine Bruttorente von 2.000 €.
Du willst bereits mit 60 Jahren in Ruhestand gehen, dann wäre deine Rente deutlich geringer. Wenn man einfach mal davon ausgeht, dass du mit 27 Jahren angefangen hast zu arbeiten und jedes Jahr das Durchschnittseinkommen hättest, dann würden durch die 7 Jahre 350 € abgezogen werden. Somit liegt deine Bruttorente nur noch bei 1.650 €.
Da du früher in Ruhestand gehen willst, wird dir zusätzlich was abgezogen. Für die 7 Jahre bei einer Frau sind das 18%. Somit bist du nur noch bei 1.353 €.
Nun gehen noch Sozialversicherung und Steuern ab...
Dann ist da ja noch die liebe/böse Inflation - dadurch sind deine 1.000 € Rente in 20 Jahren nur noch 670 € wert.
Wenn euch das und das Einkommen, bzw. die Rente deines Partners reichen, dann brauchst du im Moment nichts weiteres ansparen. Wenn du bei 80% deines aktuellen Nettoeinkommens laden willst, dann musst du jetzt auf die Hälfte deines Einkommens verzichten.
@BennyG
wenn man davon ausgeht, dass die Rente sich in etwa syncron zur Inflation entwickelt, dann kannst du die Inflation außen vor lassen. Rückwirkend war das wohl ungefähr der Fall. Allerdings wie die Rente die nächsten Jahre angepasst wird, wenn immer weniger Beitragszahler auf einen Rentner kommen, kann natürlich keiner sagen.
@layer
Wenn man mal grob rechnet, dass man mindestens 80% des aktuellen Nettos haben möchte, wären das 1920€/Monat.
Lässt man vereinfacht mal die Rentenkürzung bei vorzeitigen Ruhestand außen vor und rechnet vereinfacht, dass du die 7 Jahre selbst ansparst, dann wären das nach jetzigem Stand 7*12*1920= 161.280€, die du dann an Kapital zum 60. Geburtstag benötigst. Das könntest du dann über die 7 Jahre verzehren.
Wenn die 1920@ aber der Nettobetrag sein soll, kämen noch Kosten für die KV/PV hinzu. Um die 2000€ Rente zu bekommen, müsstest du ebenfalls in der Zeit auch noch in die RV einzahlen. Dann dürfte man grob kalkuliert bei 200T€ anzusparendem Kapital bis zum 60. Lebensjahr sein. Das ganze müsstest du in knapp über 20 Jahren zusammensparen. Bei Verzinsung des Kapitals in Höhe der Inflation wären das somit über 800€ Einzahlung/Monat. Bei höherer Verzinsung dürfte das entsprechend niedriger ausfallen.
Das hieße aber auch, dass du jetzt mit 1600€ leben müsstest. Also weniger, als in der Zeit ab dem 60. Geburtstag.
Hallo! Ich bin neu hier im Forum, weil ich mich für das Thema private Altersvorsorge interessiere.
Ich bin 39 Jahre alt, weiblich und lebe in einer Beziehung. Ich habe eine kleine Tochter.
Ich setze mich gerade mit dem Thema private Altersvorsorge zusammen, muss gestehen ich kenne mich mit Finanzen kaum aus und habe nie viel gespart. Das möchte ich nun ändern.
Ziel ist es, dass ich mit 60 Jahren in Rente gehen kann und vernünftig leben kann.
Laut meinem Rentenbescheid bekomme ich wenn ich 2047 in Rente gehe 2.000 € Rente. Ich habe kein Wohneigentum, werde auch nichts erben.
Wie viel Rente benötige ich wenn ich mit 60 Jahren in Rente gehen möchte und "normal" leben möchte, Was sind hier die Empfehlungen? Ich bekomme ja dann weniger als die 2.000 € aus meiner Steuererklärung und muss die Rente zusätzlich versteuern. Hinzu kommt der Kaufkraftvelust.
Ich würde den Betrag den ich privat sparen muss vermutlich in REIT ETF anlegen.
Was meint Ihr dazu? Danke!
Hallo,
das ist eine schwierige Frage, die wohl niemand beantworten kann, da niemand in die Zukunft blicken kann.
Du könntest aber tatsächlich mal ein Haushaltsbuch erstellen, dass deine monatlichen Ausgaben über das aktuell laufende Jahr enthält. Dann siehst du wieviel du in jedem Monat konkret benötigst und kannst auch einen Durschschnitts- oder einen Maximalwert berechnen.
Dann könntest du von der Altersrente, die du bereits erreicht hast (der kleinere Wert auf deinem Rentenbescheid), die Abschläge von 7 Jahren abziehen.
Dann könntest du deine monatlichen Ausgaben mal dem Netto der durch die Abschläge bereits reduzierten Altersrente gegenüberstellen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Netto-Rente niedriger ist, als es die monatlichen Ausgaben sind. Die "Lücke" könntest du ja mal mit 40 Jahren (60. bis 100. Lebensjahr) hochrechnen. So kannst du einen Betraq ermitteln, den du als Sparziel verwenden könntest.
Du solltest diese Rechnung dann in jedem Jahr machen, um ggf. nachjustieren zu können.
Vielleicht kannst du so dann auch erkennen, dass du deine Aufgaben reduzieren musst, damit du dein Sparziel erreichst.
So lange du dich mit Finanzen nicht auskennst, währe es m. M. nach besser, wenn du dich bei den diversen Finanzprodukten zurückhältst und nicht etwa auf Empfehlung von jemand anderem irgendwelche Verträge abschliest. Das gilt auch für ETFs. Du kannst ja erst mal mit einem einfachen Sparplan anfangen, bei dem du Geld auf ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto einzahlst.
Oh je, dann sieht es eher schlecht aus, dass ich mit 60 in Rente gehe, wenn es Zuviel Kürzungen gibt. Wenn ich also mit 67 in Rente gehe, wieviel Steuern und Abzüge werde ich von dem Betrag zahlen der auf meinem Rentenbescheid steht?
Dann ist also die allgemeine Empfehlung 80% vom aktuellen Netto zu erzielen?
Ich würde an deiner Stelle mal einen Termin bei der gesetzlichen Rentenversicherung machen -
die können dich auf jeden Fall beraten, welche Möglichkeiten du hast und ob es ungeklärte Zeiten in deinem Rentenkonto gibt.
Riesterrente/Rüruprente oder betriebliche Altersvorsorge kommen für dich nicht in Betracht?
Zur Zeit kann man auch mit 63 ohne Abschläge in Rente gehen wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (meine es sind 45 Jahre Beitragszahlung?)
Man kann auch ab einem gewissen Alter (50?) zusätzlich Beiträge zahlen um früher ohne Abschläge in Rente zu gehen.
Wieviel du in Zukunft zahlen musst, hängt natürlich von den dann gültigen Gesetzen ab - und ob du damit auskommst, hängt von deinen Ausgaben ab.
Krankenversicherung (u.U. der volle Satz und nicht nur der Arbeitnehmeranteil?) - und die Steuern natürlich.
(Wenn die Mieten so stark steigen, wie die Immobilienpreise, kann das Geld schnell alle sein.)
Wenn du früh in Rente gehst, kannst du parallel keine weitere Rente aufbauen und es gibt natürlich Abzüge.
Oh je, dann sieht es eher schlecht aus, dass ich mit 60 in Rente gehe, wenn es Zuviel Kürzungen gibt. Wenn ich also mit 67 in Rente gehe, wieviel Steuern und Abzüge werde ich von dem Betrag zahlen der auf meinem Rentenbescheid steht?
Dann ist also die allgemeine Empfehlung 80% vom aktuellen Netto zu erzielen?
Derzeit das was du an Abzüge hättest, wenn du das Geld brutto mit Arbeit verdienen würdest. Aus dem Grund ist es ja wichtig, dass du jetzt schon weißt wieviel Rente du dann brauchen würdest. Das geht nur über ein Haushaltsbuch. So wie du jetzt planst wirst du auch nichts vererben, da dann dein angespartes für deine Zusatzrente aufgebraucht wird.
Also müsste dein Kind auch für sich selber sorgen, dass es selber Rente bekommt.
Was man auch als zusätzliche Altersvorsorge sehen könnte wären mehr Kinder um die last später auf mehr schultern zu verteilen. Wer sagt denn, dass es bis 2050 noch die Rente so wie heute geben wird? Oder ob dann die Kinder wieder für die Eltern selber aufkommen müssen? Das sollte man sich zumindest selber einmal durchdenken ob man dann nur einem Kind zu zweit zur Last fallen möchte. Oder dann lieber mehreren?
Ich bin in einem ähnlichen Alter.
Auch wenn Rente mit 60 so schön klingt und früher durchaus normal war. Realistisch ist nicht, wenn man nicht überproportional verdient oder schon lange angefangen hat zurückzulegen.
Mit 40 bist du da eigentlich schon recht spät dran.
Dazu kommt, dass ich auch nicht glaube, dass die Rente mit 67 hält. Ich sehe das zukünftige Rentenalter für unsere Altersgruppe eher bei 70. Alternativ dürfte die Steuerlast für alle (inkl. der Rentner) stark nach oben gehen, um das Rentenalter bei 67 zu belassen. Dann ist aber die zu erwartende Rente schon wieder unter einem ganz anderen Licht zu sehen.
Ja, traurig aber wohl wahr, dass wir erst mit 70 in Rente gehen können. Die Frage ist ja auch, ob man 70 noch einen gut bezahlten Job sowie jetzt hat, oder ob man dann nicht mehr so nachgefragt wird.
Der Aspekt, dass man mehrere Kinder hat damit diese für einen sorgen können ist sehr interessant. So war es ja früher mal... muss ich auch nochmal überdenken.
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Letztendlich muss man wirklich sehr viel sparen und vernünftig anlegen damit man später nicht arm ist. Aber alles en detail planen geht auch nicht, wer weiss wie sich die Gesetze, Preise, der Arbeitsmarkt etc. verändern.
Die berühmte Sache mit der Fahrradkette ... (hätte, hätte ...)
Wer weiß, ob es den Euro in 20 Jahren noch gibt - oder ob eine Großmacht Krieg anfängt - oder wir bekommen eine hohe Inflation und das Geldvermögen wird stark gemindert.
Oder es gibt eine Verstaatlichung der Immobilien ... oder eine CO2-Steuer macht das Leben in alten Häusern/Wohnungen unlukrativ ... kommt eine Rezession und die Immobilienpreise gehen in den Keller?
Oder doch lieber in Gold/Silber anlegen - hier gibt es zwar keine Zinsen, dafür trifft einen die Inflation nicht ...
Voraussagen sind nur schwierig, solange sie die Zukunft betreffen - die letzten Jahrzehnte ist die Börse dauerhaft immer gestiegen - das galt auch mal für die Tulpenzwiebelpreise - oder Briefmarken/Telefonkarten/Ü-Eierfiguren ...
Wenn immer weniger Junge immer mehr Alte versorgen müssen - Grundrente für alle - bedingungsloses Grundeinkommen anstatt Rente?
letztlich ist das Problem, dass die aktuellen Planungen der Regierung bis 2025 gehen. Leider kommt dann das große Loch in der Rentenkasse, Stichwort Alterspyramide. Letztlich wird der Staat folgende Alternativen haben:
1. Renten extrem senken
2. Steuerzuschuss in die Rentenkasse extrem erhöhen
3. Rentenbeiträge extrem erhöhen
Leider glaube ich persönlich, dass die Regierung (egal wer 2025 regieren wird) den einfachsten, aber dümmsten Weg gehen wird. Beitragszahler erhöhen, indem Selbstständige, Beamte usw. einzahlen müssen. Einfach deshalb, weil kurzfristig mehr Geld zur Verfügung steht, ohne dass Renten gesenkt, Steuerzuschuss erhöht oder Renetnbeiträge erhöht werden müssen. Dumm deshlab, weil die "neuen" Einzahler damit ja auch Rentenansprüche erwerben, die später zusätzlich ausbezahlt werden müssen. Also kurz und gut: Das Rentenloch wird kurzfristig zugeschaufelt, aber später noch größer als es vorher war.
Alles in Allem werden wir U50-jährige wahrscheinlich staatlich nur noch eine Basisabsicherung bekommen, egal wie es genau laufen wird. Wer im Alter "mehr" haben will, wird dafür privat sorgen müssen...