Neuordnung der Finanzen nach erteilter Restschuldbefreiung
Guten Abend liebe Community,
ich erhalte in den nächsten Wochen meine Restschuldbefreiung nach 3 Jahren Privatinsolvenz und möchte im Anschluss daran meine Finanzen ordnen und anders führen.
Mit einer monatlichen Pfändung von rund 700 Euro ist es aktuell ein harter Kampf aber nicht mehr lange. Aktuell läuft es so, dass ich meine Rechnungen bezahle, meine Lastschrift abgebucht werden und ich 1x im Monat einen Betrag abheben kann, von dem ich
Lebensmittel, Sprit etc. kaufen kann. Öfters abheben funktioniert nicht, da ich pro Abhebung 6,95 Gebühren bezahlen muss. Ein Kontowechsel ist in der aktuellen Lage nicht möglich. Mit Sparen ist nicht viel, wenn 30-50 Euro am Ende übrig bleiben war es ein guter Monat.
Nach meiner Befreiung würden mir definitiv 100 - 150 Euro pro Monat zur "Verfügung" gut tun, somit reden wir hier von einen monatlichen Betrag in Höhe von rund 500+- den ich zum Sparen oder Anlegen nutzen kann.
Wie kann ich das ganze am besten angehen? Separate Konten für diverse Bereich erstellen z.B. KFZ, Urlaub, Anschaffungen oder lieber in die Spardose stecken, alles auf einem Konto lassen?
Ich bin da momentan ein wenig überfragt und kenne mich auch nicht sonderlich gut mit Tagesgeldkonten oder dergleichen aus.
Gibt es Richtwerte wie viel % man für welche Dinge sparen sollte?
AW: Neuordnung der Finanzen nach erteilter Restschuldbefreiung
Hallo und herzlichen Glückwunsch !
Grundsätzlich würde ich erst einmal einen Puffer von 2-3 Nettogehältern auf dem Konto aufbauen, bevor ich mir Gedanken über die weiteren Anlagemöglichkeiten mache.
AW: Neuordnung der Finanzen nach erteilter Restschuldbefreiung
Hallo,
den Ansatz von Herrnmueller finde ich vom Prinzip her schon einmal gut.
Ist an einen Kontowechsel zu denken, wenn die Restschuldbefreiung durch ist? Falls ja, dann würde ich zu einer Bank wechseln, bei der du weder für die Kontoführung, noch für Verfügungen etwas zahlen musst. Bei dieser Bank solltest du ein zweites Konto (z.B. Tagesgeldkonto) anlegen und dann auf diesem die von Herrnmueller angesprochenen 2-3 Nettogehältern für unvorhersehbares ansparen. Wenn du das Geld auf deinem Girokonto lässt, ist meiner Meinung nach die Gefahr zu groß, dass du es doch ausgibst. Wenn du erst eine Umbuchung von einem auf das andere Konto vornehmen musst, da ist dann schon eher eine Hemmschwelle.
Ob du für die verschiedenen Zwecke unterschiedliche Konten erstellst, ist deine Sache. Ich verwende ein Konto für alles. Wenn ich ein Auto brauche und dafür 10.000 € ausgeben muss, dann nehme ich das Geld vom Konto und muss nicht von 5 Konten das Geld zusammensammeln und bzw. das eine Konto muss nicht beim anderen Konto "Schulden" machen. So ein Kauf lässt sich ja teilweise auch nicht unbedingt aufschieben, sodass alle Konten ohne Schulden auskommen.
AW: Neuordnung der Finanzen nach erteilter Restschuldbefreiung
Ich würde dir empfehlen ein Haushaltsbuch zu führen. Entweder in einem Notizbuch oder mit Excel.
Alle Einnahmen und Ausgaben eintragen, damit du ein Überblick über deine Finanzen hast.
Wenn du einkaufen warst, lass dir einen Kassenzettel mitgeben. Dann kannst du zuhause alle Einkäufe ins Haushaltsbuch eintragen.
In Geschäfte, wo es keinen Kassenzettel gibt, notiere dir den Zahlbetrag in einer Notizbuch-App (z.B. One Note oder Evernote),wenn du ein Smartphone hast.
Mit Excel kannst du dir auch eine Liste zusammenstellen, wie viel du für welche Zwecke sparen möchtest.
Dann brauchst du nur ein Tagesgeldkonto, und nicht für jeden Zweck ein separates Konto.
AW: Neuordnung der Finanzen nach erteilter Restschuldbefreiung
Zitat von Birgit
Ich würde dir empfehlen ein Haushaltsbuch zu führen. Entweder in einem Notizbuch oder mit Excel.
Alle Einnahmen und Ausgaben eintragen, damit du ein Überblick über deine Finanzen hast.
Wenn du einkaufen warst, lass dir einen Kassenzettel mitgeben. Dann kannst du zuhause alle Einkäufe ins Haushaltsbuch eintragen.
In Geschäfte, wo es keinen Kassenzettel gibt, notiere dir den Zahlbetrag in einer Notizbuch-App (z.B. One Note oder Evernote),wenn du ein Smartphone hast.
Mit Excel kannst du dir auch eine Liste zusammenstellen, wie viel du für welche Zwecke sparen möchtest.
Dann brauchst du nur ein Tagesgeldkonto, und nicht für jeden Zweck ein separates Konto.
In die Richtung würde ich auch tendieren. Ich habe auch ein Haushaltsbuch in Excel erstellt. Wobei ich jedoch nicht jeden Kassenzettel eintrage. Für Lebensmittel, Drogerieartikel, ... habe ich ein Budget und kaufe diese Sachen nur in Bar. Man könnte sich dann auch eine komplette Übersicht der geplanten und tatsächlichen Ausgaben für das gesamte laufende Jahr erstellen.
Ich fände es sinnvoll wenn du vorerst und sobald möglich jeweils ein Girokonto und ein Tagesgeldkonto bei einer Volksbank oder einer Sparkasse eröffnest und monatlich eine feste Sparrate auf das Tagesgeldkonto überweisen würdest. Somit könntest du Rücklagen aufbauen. Du bekommst zwar auf das Tagesgeld keine Zinsen hast aber dein Geldvermögen vom Zahlungsverkehr separiert.
Hierzu gibt es jetzt mehrere Methoden. Entweder wie schon gesagt ein Vielfaches des Monatsgehalts oder ein Vielfaches der monatlichen Kosten oder das Schonvermögen gemäß Hartz IV.
Das Schonvermögen gemäß HARTZ IV beträgt 150 EUR pro Lebensjahr zuzüglich 750 EUR für besondere Anschaffungen.
In der Zeit, in der du Rücklagen bzw. Liquidität aufbaust, kannst du dich ja mit möglichen Anlageformen beschäftigen.
AW: Neuordnung der Finanzen nach erteilter Restschuldbefreiung
Vielen Dank für die ganzen antworten, das hilft mir bereits weiter.
Ein Kontowechsel kommt definitiv in Frage wenn das ganze vorbei ist, allerdings bin ich mir unschlüssig zu welcher Bank ich gehen sollte.
Eine Art Haushaltsbuch habe ich auf Excelbasis bereits erstellt welches sich wie folgt gliedert.
Alle regelmäßigen Kosten und unregelmäßigen kosten sind dort aufgeschlüsselt und werden auch im Vorhinein eingetragen. Dinge wie z
B. Einmalige Jahresbeitrage oder dergleichen. Ich gebe eig nur mein monatliches Gehalt ein (welches immer ein wenig schwankt) und die Formeln errechnen mir genau den Betrag X welchen ich monatlich abheben kann plus einen kleinen Puffer von rund 50 Euro.