da ich schon länger über einen Hauskauf nachdenke, mir das Thema aber immer so "groß" erschien, möchte ich jetzt einfach als ersten Schritt ein Beratungsgespräch mit meiner Bank führen. Mir geht es zwar auch um das Angebot an sich, aber eigentlich möchte ich damit erst einmal die "Einstiegshürde" überwinden.
Vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Tipps geben, woher ich gebündelt die wichtigsten Basisinformationen beziehen kann, damit ich nur etwas naiv und nicht vollständig naiv in das Gespräch gehe. Eine Internetseite, ein (kurzes) Buch, ein YouTube-Video, so etwas in der Richtung... zur Zeit habe ich wirklich überhaupt keine Ahnung von der Thematik und kann auch mit den entsprechenden Begriffen in den Threads hier wenig anfangen.
Einige Informationen, aus denen sich vielleicht Dinge ableiten lassen, mit denen ich mich Eurer Meinung nach besonders befassen muss:
wohl ungünstig: kein Eigenkapital bis jetzt, aber schon 34 Jahre alt (Ehepartnerin 32, Kind 2)
Haushaltseinkommen um die 5300 Netto, aber erst ab nächstem Jahr (Partnerin arbeitet nach Elternzeit zunächst Teilzeit)
Arbeitsverhältnis: verbeamtet auf Lebenszeit (Partnerin: unbefristetes Angestelltenverhältnis)
angestrebt ist ein Hauskauf im Umkreis von 15-20km Entfernung von einer Großstadt in NRW (Nähe zu den Arbeitsplätzen)
Ich hatte es wegen der Ausgangslage (Kapital/Alter) lange aufgeschoben, aber zumindest informieren kann man sich ja.
Hallo Goncourt,
Wissen an sich ist sicherlich gut, aber da du ja einige Informationen zu dir gegeben hast, lassen sich einige Fragen für mich ableiten.
Wie hoch ist dein Haushaltsnettoeinkommen im Moment?
Wie viel gibst du aktuell für's Wohnen aus?
Wie viel willst du monatlich in Zukunft für's Wohnen ausgeben?
Wie viel QM soll dein Wunschobjekt haben?
Willst du ein freistehendes Einfamilienhaus oder reicht eine Doppelhaushälfte oder eine Wohnung?
Hast du wirklich absolut kein Eigenkapital?
ich finde das toll, dass du dich trotz fehlendem EK jetzt mit der Materie beschäftigen möchtest und möchte dich ermutigen, dass es unter gewissen Voraussetzungen durchaus möglich und seitens der Bank darstellbar ist und auch sinnvoll erscheinen kann, trotz fehlendem EK Immobilieneigentum zu erwerben.
Zu BenniG seinen richtig gestellten Fragen ergeben sich noch weitere, bzw. spezifischere Fragen:
1) Welche Zins-, und Tilgungsrate könnt ihr euch vorstellen, bzw. ist gewünscht?
2) Gibt es einen Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung?
3) Besitzen die Eltern Immobilieneigentum?
4) Haben sie Kreditverbindlichkeiten?
5) Ist ggf. ein Arbeitgeberdarlehen möglich?
6) Wie hoch sind die Krankenversicherungsbeiträge?
zur Zeit habe ich wirklich überhaupt keine Ahnung von der Thematik und kann auch mit den entsprechenden Begriffen in den Threads hier wenig anfangen.
[...]
Ich hatte es wegen der Ausgangslage (Kapital/Alter) lange aufgeschoben, aber zumindest informieren kann man sich ja.
Wenn du zur Zeit wirklich keine Ahnung von der Thematik hast, dann solltest du auf keinen Fall etwas überstürzen und irgendetwas unterschreiben. Stattdessen solltest du dir ausreichend Zeit nehmen und dich gründlich informieren. Mit keiner Ahnung und dazu noch Naivität bist du ein gefundenes Fressen für den Bankberater.
Ich würde vorschlagen, dass du konkrete Fragen stellst, die man dir beantworten kann. Du könntest z. B. nach der Bedeutung der diversen Begriffe fragen, die du nicht verstehst.
Ich danke euch für die rege Teilnahme und gebe mir Mühe, möglichst genau auf eure Rückfragen einzugehen:
Zitat von BenniG
Wie hoch ist dein Haushaltsnettoeinkommen im Moment?
Wie viel gibst du aktuell für's Wohnen aus?
Wie viel willst du monatlich in Zukunft für's Wohnen ausgeben?
Wie viel QM soll dein Wunschobjekt haben?
Willst du ein freistehendes Einfamilienhaus oder reicht eine Doppelhaushälfte oder eine Wohnung?
Hast du wirklich absolut kein Eigenkapital?
- Aktuelles Nettoeinkommen: wegen Elternzeit bis zum Herbst nur ein Einkommen - das sind netto ca. 3200 Euro
- Aktuelle Wohnkosten mit allem drum und dran: ca. 1000 Euro.
- Denkbare Ausgaben für mich: um die 1300 bis 1400 Euro im Monat; das ist aber auch abhängig von der Wohnung bzw. dann vom Haus. Für mehr Wohnkomfort würde ich auch mehr ausgeben, denke ich. Nimmt man die Faustformel von "30% des Nettoeinkommens" (so hat es eine Vermieterin in einer Großstadt damals mal formuliert), dann wären wohl 1500 Euro realistisch, so in etwa.
- Gewünschte Größe: Ein Haus sollte auf jeden Fall mindestens 5 Zimmer haben (ich benötige ein Büro, außerdem Kinderzimmer); besser wären eigentlich 6, aber ich kenne die Preise in Bezug auf die Lage derzeit ja auch. Bei dieser Anzahl sollte man wohl mit mindestens 125 qm Wohnfläche rechnen, würde ich tippen.
- Art des Hauses: Nur die Wohnung fällt vollkommen raus, ansonsten geht grundsätzlich alles. Da ich aber nicht weiter als 15 bis 20 km von meinem Arbeitsplatz in der Großstadt wegziehen möchte, kommt mir das freistehende Haus finanziell gar nicht in den Sinn. Ein (kleiner) Garten oder eine Terrasse wären aber schön.
- Eigenkapital: Es ist mir fast peinlich, aber da ist leider wirklich nichts. Als ich mit dem Sparen vor zwei Jahren ohnehin schon spät beginnen wollte, kam das Kind .
Zitat von noelmaxim
Hallo Goncourt,
1) Welche Zins-, und Tilgungsrate könnt ihr euch vorstellen, bzw. ist gewünscht?
2) Gibt es einen Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung?
3) Besitzen die Eltern Immobilieneigentum?
4) Haben sie Kreditverbindlichkeiten?
5) Ist ggf. ein Arbeitgeberdarlehen möglich?
6) Wie hoch sind die Krankenversicherungsbeiträge?
zu 1) Blöd gefragt: Habe ich das automatisch mit oben "denkbare Ausgaben" beantwortet? Ich hatte mir unter "Tilgungsrate" immer vorgestellt: Wie viel man monatlich zurückzahlt. Sorry, wenn mir da bei den Begrifflichkeiten selbst die einfachsten Grundlagen fehlen.
zu 2) Nein, leider nicht (damit hängt auch die Sache mit dem fehlenden Eigenkapital zusammen - keinerlei familiäre Vorprägung in irgendeiner Art von Vorsorge, leider).
zu 3) Ja. Meine Eltern (getrennt) haben jeweils ein Haus, die Schwiegereltern auch. Beide sind aber sehr jung Eltern geworden, wenn es in diese Richtung zielt... ;-)
zu 4) Derzeit wird mit 100 Euro im Monat ein Studienkredit abgezahlt, bei der Landesbank NRW (vielleicht erinnert sich noch jemand an das kurzzeitige Studienbeitragsdarlehen).
zu 5) Darüber müsste ich mich informieren, als Beamter kann ich mir das nicht vorstellen.
zu 6) Als privat Versicherter etwas unter 300 Euro, die ich aber aus dem Nettobetrag schon herausgerechnet habe. Dazu käme noch eine Dienstunfähigkeitsversicherung von 70 Euro.
Zitat von OneOfMany
Wenn du zur Zeit wirklich keine Ahnung von der Thematik hast, dann solltest du auf keinen Fall etwas überstürzen und irgendetwas unterschreiben. Stattdessen solltest du dir ausreichend Zeit nehmen und dich gründlich informieren. Mit keiner Ahnung und dazu noch Naivität bist du ein gefundenes Fressen für den Bankberater.
Ich würde vorschlagen, dass du konkrete Fragen stellst, die man dir beantworten kann. Du könntest z. B. nach der Bedeutung der diversen Begriffe fragen, die du nicht verstehst.
Ja, da hast du völlig Recht. Ich versuche auf diesem Wege, mich der Thematik gerade etwas anzunähern. Deshalb bin ich auch dankbar für die Rückfragen, weil das natürlich Fragen sind, die sich mir teilweise so gar nicht gestellt hätten.
Selbstredend sollten wir helfen, Hilfe kann und wird erfolgen, wenn BenniG und meine Fragen beantwortet werden.
Alles andere ist blablabla, gehadere, gefasele und unsinnige Spekulation.
Ich stelle mir halt schon die Frage, warum du dem TE, der ja angeblich keine Ahnung von der Thematik hat, nicht einfach mal die wichtigsten Basisinformation geben kannst, nach denen er gefragt hat. Für dich mit deiner langjährigen Erfahrung sollte das doch ein Leichtes sein.
Ich frage mich warum, der TE dann zu allererst lauter private und sensible Informationen über sich und sogar seine Eltern in einem öffentlichen Forum an Personen preisgeben muss, die er nicht kennt...
Ich stelle mir halt schon die Frage, warum du dem TE, der ja angeblich keine Ahnung von der Thematik hat, nicht einfach mal die wichtigsten Basisinformation geben kannst, nach denen er gefragt hat. Für dich mit deiner langjährigen Erfahrung sollte das doch ein Leichtes sein.
Ich frage mich warum, der TE dann zu allererst lauter private und sensible Informationen über sich und sogar seine Eltern in einem öffentlichen Forum an Personen preisgeben muss, die er nicht kennt...
Deinen Einwand finde ich schon berechtigt. Ich bin normalerweise sehr, sehr zurückhaltend und datenschutzbewusst. Jetzt komme ich schon ins Grübeln, so viele persönliche Details habe ich niemals irgendwo öffentlich preisgegeben.
Deinen Einwand finde ich schon berechtigt. Ich bin normalerweise sehr, sehr zurückhaltend und datenschutzbewusst. Jetzt komme ich schon ins Grübeln, so viele persönliche Details habe ich niemals irgendwo öffentlich preisgegeben.
Ich würde dich nochmal dazu ermuntern konkrete Fragen zu stellen. Du könntest z. B. fragen warum danach gefragt wurde, ob deine Eltern über Immobilieneigentum verfügen. Auf diese Frage könnte man konkret Antworten so dass du nützliche Informationen erhälst.
Deinen Einwand finde ich schon berechtigt. Ich bin normalerweise sehr, sehr zurückhaltend und datenschutzbewusst. Jetzt komme ich schon ins Grübeln, so viele persönliche Details habe ich niemals irgendwo öffentlich preisgegeben.
Also, um dich zu beruhigen, du hast keine private und sensible Daten preisgegeben. Das wäre nur geschehen, wenn du geschrieben hättest: Meine Name ist Max Mustermann, Musterstraße 1, 99999 Musterstadt und dann die Daten postest. Da könnte jeder deine Angaben mit dir als Person verbinden und im negativsten Falle diese in irgendeiner Weise gegen dich verwenden.
In einem Forum wie hier kannst du alles posten, da niemand diese Daten irgendeiner (realen) Person zuordnen kann.
Die einzige Person, die das könnte, wäre der Seitenbetreiber, über IP, Mailadresse usw. Aber hier schützt dich die DSGVO, dass das nicht passiert.
Wir hatten damals (als es noch kein Internet gab ) auch null Ahnung. Ich habe mir ein Buch von der Verbraucherzentrale gekauft und Punkt für Punkt durchgeackert.
Vllt. kann hier jemand was dazu sagen, ob es immer noch empfehlenswert ist.
Damit hättest du ein mehr als ein solides Basement und den absoluten Feinschliff kannst Du dir hier holen.
Viel Erfolg.
Früher gab es auch Wohnkredite für Beamte vom Land NRW. Weiß aber nicht, ob das noch aktuell ist.
- Aktuelles Nettoeinkommen: wegen Elternzeit bis zum Herbst nur ein Einkommen - das sind netto ca. 3200 Euro
Kommt ihr aktuell mit den 3.200 € gut zurecht, sodass ihr nach der Elternzeit dann zumindest die 2.100 € deiner Frau zur Verfügung hast?
Zitat von Goncourt
- Aktuelle Wohnkosten mit allem drum und dran: ca. 1000 Euro.
- Denkbare Ausgaben für mich: um die 1300 bis 1400 Euro im Monat; das ist aber auch abhängig von der Wohnung bzw. dann vom Haus. Für mehr Wohnkomfort würde ich auch mehr ausgeben, denke ich. Nimmt man die Faustformel von "30% des Nettoeinkommens" (so hat es eine Vermieterin in einer Großstadt damals mal formuliert), dann wären wohl 1500 Euro realistisch, so in etwa.
zu 1) Blöd gefragt: Habe ich das automatisch mit oben "denkbare Ausgaben" beantwortet? Ich hatte mir unter "Tilgungsrate" immer vorgestellt: Wie viel man monatlich zurückzahlt. Sorry, wenn mir da bei den Begrifflichkeiten selbst die einfachsten Grundlagen fehlen.
Zu der Tilgungsrate an sich kommen noch Gelder für die Bewirtschaftung und mögliche Rücklagen dazu.
Mit einer Rate von 1.000 € kommst du wohl nicht sehr weit - bei zinsen-berechnen.de könntest du mal ein bisschen spielen.
Wenn du 30 Jahre lang 1.000 € zahlst, dann könntest du bei einem Zinssatz von 2,0 % ein Haus für 270.000 € inkl. Nebenkosten leisten.
Nebenkosten beim Kauf sind Maklerhornorare, Grunderwerbssteuer, Notar- und Grundbuchkosten. Somit dürfte das Eigentliche Haus nur rund 230.000 € kosten.
Die Nebenkosten müssten wahrscheinlich außerhalb der Immobilienfinanzierung zu einem deutlich schlechteren Zinssatz finanziert werden.
Wenn du die Rate auf 1.500 € erhöhst, kommt du immerhin auf 405.000 €. Bei 2.000 € wären es immerhin 541.000 €. Wenn der Zinssatz aber 2,5% wäre, dann auch wieder nur 506.000 €.
Also du merkst, dass du mit einer kleinen Zinsänderung mal eben 35.000 € mehr Ausgeben bzw. Einsparen kannst. Gute Finanzierungsangebote kannst du bei Vermittlern wie noelmaxim, oder bei Ketten wie Dr. Klein erhalten.
Als Rücklage sollte man Beträge von 2 € je Monat je qm Rechnen. Wenn du also ein 125 qm Haus hast und bei Null anfängst, solltest du 250 € monatlich zurücklegen.
Die Bewirtschaftung an sich wird (i.d.R.) etwas teurer sein, wie die Nebenkosten einer Mietwohnung. Man hat mehr Zimmer und mehr Außenwände, es kostet also mehr Heizung. Mehr Räume brauchen mehr Licht. Die Grundgebühren für Müllabfuhr, Wasserzähler und Gasanschluss werden nicht auf mehrere Schultern verteilt. Kannst ja mal grob mit dem Faktor 1,5 der aktuellen Kosten rechnen - das Kind wird ja auch irgendwann mehr verbrauchen.
Zitat von Goncourt
zu 3) Ja. Meine Eltern (getrennt) haben jeweils ein Haus, die Schwiegereltern auch. Beide sind aber sehr jung Eltern geworden, wenn es in diese Richtung zielt... ;-)
Die Frage ist nicht Richtung Erbe gestellt, sondern in Richtung familiärer Zusammenhalt. Können dir deine Eltern etwas leihen, sind die Häuser der Eltern Lastenfrei (sind mögliche Kredite zur Finanzierung getilgt) und du könntest diese als Sicherheit verwenden?