Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Hallo,
kurz zu meiner Ausgangslage:
Ich bin Anfang 20, Beamtenanwärter mit mtl. Nettobezügen i. H. v. ~1200€. Davon möchte ich ca. 100€ mtl. ansparen, so lange ich noch in der Ausbildung bin. Danach auf jeden Fall einen deutlich höheren Betrag. Ziele sind unter Umständen in 12-15 Jahren ein Eigenheim, in näherer Zukunft (2-3 Jahre) ein neues Auto. Bisher habe ich 7500€ auf ein Tagesgeldkonto als liquide Reserve angespart, die ich auch ungern verringern möchte. Da ich eben noch in der Ausbildung bin, noch nicht genau weiß wo mich mein weiterer Lebensweg hinführen wird, sollte alles möglichst flexibel sein. Ist eine weitere private Altersvorsorge trotz Pensionsansprüchen zu empfehlen?
Bei meiner Hausbank, einer Sparkasse habe ich schon einen Beratungstermin vereinbart. Möchte da aber nicht ganz unbedarft hin. Bisher scheinen die Produkte der Sparkasse auch nicht wirklich empfehlenswert zu sein.
Was mir insgesamt wichtig ist, dass ich möglichst unkompliziert an das angesparte Geld komme, eine flexible mtl. Sparrate, höhere Zinserträge als auf einem Tagesgeldkonto, ordentliche Sicherheit und geringe Kosten. Nach meinen Recherchen schreit das nach einem EFT Sparplan. Würdet ihr auch dazu tendieren?
Was gibt es sonst für empfehlenswerte Möglichkeiten?
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Zitat von derdiedas
Hallo,
kurz zu meiner Ausgangslage:
Ich bin Anfang 20, Beamtenanwärter mit mtl. Nettobezügen i. H. v. ~1200€. Davon möchte ich ca. 100€ mtl. ansparen, so lange ich noch in der Ausbildung bin.
Hi,
du musst dir einfach mal vorstellen das 100€ im Monat sehr wenig Geld sind. Nach 3 Jahren Ausbildung sind das gerade mal 3.600€. Ganz egal wie du das Geld anlegst, sonderlich viel Zins wird da nicht dabei raus kommen. Das reicht am Ende vielleicht für nen Döner.
Mach lieber ein wenig Lebenserfahrung/Reisen oder investiere in deine Ausbildung (was sich aber als Beamter kaum lohnt).
Ist eine weitere private Altersvorsorge trotz Pensionsansprüchen zu empfehlen?
Es ist sicherlich nicht zu empfehlen irgendeinen Rentenfonds zu besparen. Geld sparen ist immer eine gute Idee wobei es sich bei den 100€ noch kaum lohnt. Wenn es um mehr geht und du ausreichend flexibel bist (damit meine ich deinen Hausbau eventuell auch aufschieben) dann investiere das Geld in ETFs.
Irgendwelche private Rentenversicherungen oder Sparkassenfonds sind raus geworfenes Geld und einfach nur Abzocke.
Wichtig wäre eine Privat-Haftpflicht abzuschließen und evtl. eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Bei meiner Hausbank, einer Sparkasse habe ich schon einen Beratungstermin vereinbart.
Es gibt keine Beratungstermine bei einer Sparkasse, sondern Verkaufstermine. Lass dir da auf keinen Fall irgendeinen Scheiß aufschwatzen. Alles viel zu teuer. Da verdient nur die Bank. Schließe auf keinen Fall was bei einer Bank oder Versicherung ab!!
Möchte da aber nicht ganz unbedarft hin. Bisher scheinen die Produkte der Sparkasse auch nicht wirklich empfehlenswert zu sein.
Richtig - denn Geld verdienen tut damit nur die Sparkasse.
Was mir insgesamt wichtig ist, dass ich möglichst unkompliziert an das angesparte Geld komme, eine flexible mtl. Sparrate, höhere Zinserträge als auf einem Tagesgeldkonto, ordentliche Sicherheit und geringe Kosten.
Gibt es nicht.
Nach meinen Recherchen schreit das nach einem EFT Sparplan. Würdet ihr auch dazu tendieren?
Du schreibst von ordentlicher Sicherheit? Börsen schwanken, da können auch mal 60% des Geldes innerhalb weniger Wochen weg sein. ETF Sparen lohnt sich nur wenn man einen sehr langen Zeithorizont hat.
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Möchtest du sparen um dir Konsumgüter leisten zu können (z.B. Auto) - oder möchtest du Geld investieren um dieses zu vermehren?
Im Investmentfall ist ein (kostenloses) Depotkonto mit günstigen Gebühren (vermutlich nicht bei der Sparkasse) ein guter Anfang.
Bei ETF sehe ich auch einen Zeithorizont von mehr als 10 Jahren - um damit auf das Auto zu sparen u.U. nicht ganz so geeignet.
Als Beamter evtl. eher eine Dienstunfähigkeitsversicherung anstatt einer Berufsunfähigkeitsversicherung.
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Beamtenanwärter ??
Da wurde doch mitte 1998 schon ein Tür davor geschoben, weil die Beamten abgeschaft werden sollen laut Innenministerium.
Ich hab keinen Beamtenstatus erhalten wo ich dort gearbeitet habe !! Wie soll das jetzt gehen ??
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Zitat von derdiedas
Hallo,
kurz zu meiner Ausgangslage:
Ich bin Anfang 20, Beamtenanwärter mit mtl. Nettobezügen i. H. v. ~1200€. Davon möchte ich ca. 100€ mtl. ansparen, so lange ich noch in der Ausbildung bin. Danach auf jeden Fall einen deutlich höheren Betrag. Ziele sind unter Umständen in 12-15 Jahren ein Eigenheim, in näherer Zukunft (2-3 Jahre) ein neues Auto. Bisher habe ich 7500€ auf ein Tagesgeldkonto als liquide Reserve angespart, die ich auch ungern verringern möchte. Da ich eben noch in der Ausbildung bin, noch nicht genau weiß wo mich mein weiterer Lebensweg hinführen wird, sollte alles möglichst flexibel sein. Ist eine weitere private Altersvorsorge trotz Pensionsansprüchen zu empfehlen?
Bei meiner Hausbank, einer Sparkasse habe ich schon einen Beratungstermin vereinbart. Möchte da aber nicht ganz unbedarft hin. Bisher scheinen die Produkte der Sparkasse auch nicht wirklich empfehlenswert zu sein.
Was mir insgesamt wichtig ist, dass ich möglichst unkompliziert an das angesparte Geld komme, eine flexible mtl. Sparrate, höhere Zinserträge als auf einem Tagesgeldkonto, ordentliche Sicherheit und geringe Kosten. Nach meinen Recherchen schreit das nach einem EFT Sparplan. Würdet ihr auch dazu tendieren?
Was gibt es sonst für empfehlenswerte Möglichkeiten?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
derdiedas
Hallo,
also wenn du möglichst unkompliziert an dein angespartes Geld kommen möchtest, bleibt meiner Meinung nach nur das Tagesgeldkonto oder evtl. ein Sparbuch bei dem du monatlich z. B. 2.000 EUR abheben darfst. Die 2.000 EUR auf dem Sparbuch würden dann etwa besser verzinst. Du könntest dann z. B. 2.000 EUR auf das Sparbuch legen und den Rest auf das Tagesgeldkonto. Es fällt aber bei den aktuellen Zinsen nicht ins Gewicht. Es wäre auch kein Unterschied, wenn du dein Geld abheben würdest und es zu Hause hast.
Die ETFs werden aktuell m. M. nach als das Allheilmittel angesehen und es wird überhaupt nichts kritisch hinterfragt. Bevor du hier investierst solltest du die Funktionsweise von ETFs verstehen und nicht nur oberflächlich. Es gibt hier vieles zu beachten, wie z. B. die Wertpapierleihe oder etwa wie die ausgeschütteten Dividenden versteuert werden.
Wenn du z. B. 100 EUR in einen ETF-Sparplan investieren würdest, dann könntest du die ETFs bei vielen Anbietern durch den ETF Sparplan zwar ohne Transaktionskosten kaufen und das Depot wäre auch kostenlos, wenn ein ETF-Sparplan aktiv ist. Wenn du dann aber dein Geld wieder haben möchtest musst du die ETFs verkaufen. Hierbei fallen dann Transaktionskosten an und du musst zum aktuellen Kurs und nicht zum Kaufkurs verkaufen. Wenn du kleine Beträge (kleiner 2.000 EUR) handelst ist der Anteil an Transaktionskosten relativ hoch. Es ist also völlig unvorhersehbar wieviel du von deinem eingezahlten Geld im Bedarfsfall zurückbekommst.
Pass auch bei dem Beratungsgespräch bei der Sparkasse auf. Die werden dir vorraussichtlich ein Produkt für die Altersvorsorge, einen Bausparvertrag, einen Sparplan für einen Fond und diverse andere Versicherungen andrehen wollen.
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
@utopus Es ist eine Mischung daraus. Ein Auto ist für mich zur Fortbewegung notwendig uns genießt deshalb Priorität. Soll aber kein Luxuskauf werden. Ein Zeithorizont (abgesehen vom Auto) von 10 Jahren ist völlig in Ordnung.
@Bitte Es ist gängige Praxis, dass die Auszubildenden und dualen Studenten im Landes- bzw. Staatsdienst zu Beamten auf Widerruf ernannt werden.
@OneOfMany Über die genaue Funktionsweise mache ich mich noch schlau. Die Verfügbarkeit des Kapitals sehe ich auch als großes Problem. Mal sehen, wie es bei der Sparkasse ablaufen wird
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Hi derdiedas,
bei meinem Sparkassengespräch hatte ich Glück & ich wurde von einem jungen Mann beraten. Durch ihn bekam ich einen Bausparvertrag mit akzeptablen Zinsen und er gab mir den Tipp: Falls ich aufgrund meines Einkommens kein Kindergeld bekomme, kann ich das durch Riesterbeiträge reduzieren.
Ich würde es mir mal anhören, um mir eine Meinung zu bilden & ein schlechtes Beispiel zu erleben. Wird mit 99% prozentiger Wahrscheinlichkeit für die Tonne sein. Guthabenzinsen gibt es nicht mehr und bei der Erstausbildung ist Kindergeld nicht mehr ans Einkommen gekoppelt.
Als junger Mensch musst du eher schauen, dass du deine Arbeitskraft absicherst (nennt sich bei Staatsdienern meines Wissens "Dienstunfähigkeitsversicherung"). Ansonsten Tagesgeldkonto eröffnen und erst mal ein paar 1000€ ansparen. Altersvorsorge ergibt sich automatisch, wenn du mal mehr Verdienst und dein Geld sinnvoll investierst (ggf. Wohneigentum, Wertpapiere & Familiengründung).
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Ich würde dir raten, mit dem Vermögen bilden zu warten, bis nach deiner Ausbildung.
Erstmal die 100€ monatlich auf ein Tagesgeldkonto, bis du genügend Geld zusammen hast für dein geplantes Auto.
Dann überlegen, welche Kosten als nächstes anstehen z.B. erste Wohnung (wenn noch nicht vorhanden).
Da kommen einige Ausgaben zusammen (Kaution, Wohnungseinrichtung, usw.)
Desweiteren Rücklagen bilden für unerwartete Ausgaben. (Autoreparatur, Elektrogeräte-Neuanschaffung, wenn kaputt, Urlaub usw.)
Vermögen bilden erst anfangen nach der Ausbildung, wenn du mehr Geld zur Verfügung hast.
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
7500€ sind ja schon auf dem Tagesgeld-Konto - bei vermutlich ca. 0% Zins und 2% Inflation sind das schon ca. 150€ Wertverlust pro Jahr.
Als erstes Auto reicht das vermutlich schon mal ... bei den staatlichen Zuschüssen immer darauf schauen, ob sie höher als die entsprechenden Kosten für Vertrag/Konto/Depotführung sind.
(Wohnungsbauprämie/Vermögenswirksame Leistungen/Riesterzuschuss ...)
Man könnte noch schauen, ob man in Genossenschaftsanteile anlegt oder Einzelaktien - meistens lohnt das aber nur bei Einmalbeträgen von ca. 2000€ und man sollte nicht zuviel Eier in einen Korb legen.
Steuerfreibetrag von 801€ pro Jahr sollte als erstes ausgeschöpft werden - das geht nicht rückwirkend - zu den Angeboten der Sparkasse (Dekra/LBS/Provinzial ...) gibt es im Allgemeinen bessere/günstigere Angebote bei der Konkurenz - also gern Infomaterial mitnehmen aber ohne ausführliche Information aus dem Netz nichts unterschreiben.
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Es wurde zwar nicht explizit danach gefragt, aber ich würde es trotzdem gerne mal erwähnt haben.
Als junger Mensch mit niedrigem bis durchschnittlichen Einkommen, kann man auch Vermögen dadurch ansparen, in dem man unnötige Ausgaben vermeidet!
Wenn man bei einem Mobilfunkvertrag z. B. 5 EUR im Monat einsparen kann, dann sind das 60 EUR im Jahr. Um so viele Zinsen in einem Jahr zu erhalten, muss man z. B. 30.000 EUR über ein Jahr auf ein Tagesgeldkonto bei einer russischen Direktbank zu einem Zinssatz von 0,2 % anlegen. Oder man müsste 2.400 EUR in Aktien mit einer Dividendenrendite von 2,5 % anlegen.
Ich habe in jungen Jahren z. B. den Fehler gemacht, dass ich sehr verschwenderisch war und mir das Geld habe aus der Tasche ziehen lassen. Darunter waren unnötige Versicherungen, teure Mobilfunk- und Internetverträge, elektronische Kinkerlitzchen, Fahrzeugleasing, viele Restaurantbesuche, ... Schau dass du dich hier vernünftig verhälst. Du hast noch die Chance es richtig zu machen...
AW: Der Anfang: Als junger Mensch (etwas) Vermögen ansparen
Zitat von OneOfMany
Es wurde zwar nicht explizit danach gefragt, aber ich würde es trotzdem gerne mal erwähnt haben.
Als junger Mensch mit niedrigem bis durchschnittlichen Einkommen, kann man auch Vermögen dadurch ansparen, in dem man unnötige Ausgaben vermeidet!
Wenn man bei einem Mobilfunkvertrag z. B. 5 EUR im Monat einsparen kann, dann sind das 60 EUR im Jahr. Um so viele Zinsen in einem Jahr zu erhalten, muss man z. B. 30.000 EUR über ein Jahr auf ein Tagesgeldkonto bei einer russischen Direktbank zu einem Zinssatz von 0,2 % anlegen. Oder man müsste 2.400 EUR in Aktien mit einer Dividendenrendite von 2,5 % anlegen.
Ich habe in jungen Jahren z. B. den Fehler gemacht, dass ich sehr verschwenderisch war und mir das Geld habe aus der Tasche ziehen lassen. Darunter waren unnötige Versicherungen, teure Mobilfunk- und Internetverträge, elektronische Kinkerlitzchen, Fahrzeugleasing, viele Restaurantbesuche, ... Schau dass du dich hier vernünftig verhälst. Du hast noch die Chance es richtig zu machen...
Der wohl beste Tip hier. Fang an ein Haushaltsbuch zu führen in Excel. Schreib alle Ausgaben auf und bilde den monatlichen Mittelwert. Du wirst erstaunt sein. Das war bei mit der Auslöder es vom chronisch überzogenen Konto innerhalb einiger Jahre auf mehrere 100k€ zu bringen. Erhöht auch den Elan im Job.