Deutsche Post sieht noch kein Ende der Wirtschaftskrise
Samstag, 26. September 2009
Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Post kann noch kein Ende der Wirtschaftskrise erkennen.
"In unseren Zahlen sehen wir noch keine dramatische Verbesserung", sagte Konzernchef Frank Appel in einem Interview der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Das bedeute aber nicht, dass der Aufschwung nicht kommen werde. "Wenn der September gut gelaufen ist, wäre das ein klarer Indikator", betonte Appel.
Dass sich mit einem Ende der Wirtschaftskrise auch das klassische Briefgeschäft wieder erholt, glaubt der Post-Chef allerdings nicht, wie er der Zeitung weiter sagte. Der Rückgang der Briefmengen sei größtenteils strukturell bedingt - etwa weil immer mehr Unternehmen ihre Rechnungen per Internet verschickten. Die Werbepost könne diesen Trend nicht ausgleichen, betonte Appel. Einsparungen im Briefgeschäft seien unvermeidlich, um einen Stellenabbau zu vermeiden.
Wie hoch diese Einsparungen konkret ausfallen sollen, ließ Appel in dem Interview offen. Er bekräftigte aber, dass der Konzern an ein Bündel von Maßnahmen denke. "Das können eine Verschiebung von Lohnerhöhungen, andere Bedingungen für neue Postmitarbeiter oder auch Auslagerungen sein. Wo wir den Schwerpunkt legen, müssen wir mit den Gewerkschaften und Betriebsräten verhandeln." Auch eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich ist im Gespräch. Die Gewerkschaft Verdi hat bereits Widerstand signalisiert. Die Verhandlungen mit dem Vorstand sollen Verdi zufolge noch im Herbst beginnen.
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Analystin der SEB, Oana Floares, stuft die Aktie von METRO (ISIN DE0007257503/ WKN 725750) im aktuellen "AnlageFlash" mit "sell" ein.
Die Einnahmen seien im 2. Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr um 3,8% (währungsbereinigt: +/-0%) auf 15.338 Mio. EUR gesunken. Die negativen Währungseffekte hätten vor allem in Osteuropa recht stark zu Buche geschlagen (rund 19%-Punkte im ersten Halbjahr 2009). Der Umsatz in Deutschland sei dank Media Markt & Saturn beachtlich robust geblieben und nur geringfügig um 1,0% gefallen. Das EBIT sei auf 239 Mio. EUR (Vorjahr: 90 Mio. EUR) gestiegen, bedingt allerdings durch die Adjustierung der Vorjahreswerte aufgrund nicht fortgeführter Aktivitäten und der IFRS-Erstanwendung.
Die Restrukturierungskosten aus dem "Shape 2012"-Programm seien diesmal in Höhe von 101 Mio. EUR angefallen. Auf Nettoertragsebene sei ein kleiner Gewinn von 48 Mio. EUR erzielt worden. Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr sei vage geblieben. Man habe von einem "weiteren Rückgang der Einzelhandelsumsätze in den nächsten Monaten" gesprochen und weiterhin, dass sich "die Dynamik der eigenen Umsatz- und Ergebnisentwicklung abschwächen wird". Auch bekräftige man weiterhin die Absicht, rund 60 Karstadt-Standorte zu übernehmen.
Vor rund einem Jahr sei die Eigenmarke "Real Quality" mit über 600 Produkten eingeführt worden. Dadurch werde METRO zunehmend unabhängig von den Zulieferern; eine eigene Preisgestaltung werde möglich. Die positiven Auswirkungen der Shape-Restrukturierungen sollten ab 2011 ersichtlich sein. Dabei würden diese v.a. die Cash & Carry-Sparte betreffen. Die jährliche Dividende dürfte auch weiterhin beibehalten werden. Die aktuelle Rendite belaufe sich auf rund 3%.
Das gesunkene Investitionsvolumen schränke die Anzahl der Neueröffnungen und damit einen wichtigen Wachstumstreiber ein. Die Reorganisationsmaßnahmen dürften in 2009 mit zusätzlichen Aufwendungen verbunden sein. Die Spekulationen um einen Zusammenschluss mit den Karstadt-Warenhäusern würden die Analysten eher negativ werten, zumal die eigene Kaufhof-Sparte rote Zahlen schreibe. Den recht übersichtigen Synergien stünden zunächst hohe Restrukturierungskosten gegenüber. Die Nettoverschuldung (per Ende Juni 2009 bei über 8,4 Mrd. EUR) erlaube ihres Erachtens nach zunächst kaum Akquisitionen.
Die Analysten hätten ihre Schätzungen für 2009 und 2010 leicht nach unten angepasst. Mittelfristig sollte jedoch der positive Effekt der Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen spürbar werden. Die Analysten der SEB erhöhen ihr Kursziel für die Aktie von METRO von zuvor 23 EUR auf 31 EUR, die "sell"-Empfehlung bestätigen sie jedoch weiterhin. (Analyse vom 26.08.2009) (26.08.2009/ac/a/d)
Analyse-Datum: 26.08.2009
Luxemburg (BoerseGo.de) - Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Euroraum ist im August 2009 wie erwartet leicht gestiegen. Wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte, lag die Arbeitslosenquote bei 9,6 Prozent, nach 9,5 Prozent im Juli. Das ist die höchste Quote seit März 1999.
In der gesamten EU lag die Arbeitslosenquote im August 2009 bei 9,1 Prozent, gegenüber 9,0 Prozent im Juli.
Eurostat schätzt, dass im August 2009 in der EU insgesamt 21,872 Millionen Männer und Frauen arbeitslos waren, davon 15,165 Millionen in der Eurozone. Gegenüber Juli hat die Zahl der arbeitslosen Personen in der EU damit um 236.000 und in der Eurozone um 165.000 zugenommen. Gegenüber August 2008 ist die Zahl der Arbeitslosen um 5,008 Millionen in der EU und um 3,224 Millionen in der Eurozone gestiegen.
02.10.2009 - 18:26
Frankfurt (BoerseGo.de) - Schwache US-Arbeitsmarktdaten haben am Freitagnachmittag den deutschen Aktienmarkt zusätzlich unter Druck gesetzt. Der Leitindex DAX ging mit 5.467,90 Punkten aus dem Handel, was einem Minus von 1,56 Prozent entspricht. Damit wurde auch die psychologisch wichtige Marke von 5.500 Punkten unterschritten.
Die Konjunkturerholung in den USA verläuft offenbar sehr holprig, was auch die deutschen Anleger zunehmend sorgt. Im September gingen in der größten Volkswirtschaft der Welt deutlich mehr Stellen verloren als erwartet. Während die Volkswirte im Schnitt nur mit einem Abbau von 175.000 Stellen gerechnet hatten, sank die Zahl der Arbeitsplätze tatsächlich um 263.000. Auch die jüngsten Daten von den Auftragseingängen der Industrie verfehlten die Prognosen. Die Bestellungen sanken im August insgesamt um 0,8 Prozent. Erwartet worden war hingegen eine Stagnation. Immer mehr Anleger befürchten auch angesichts dieser Daten, dass sich die Hoffnungen auf eine V-förmige Erholung der Weltwirtschaft möglicherweise nicht bewahrheiten werden.
Mit Abstand schwächster Wert im DAX waren am Freitag die Aktien der Commerzbank. Die Papiere verloren 9,00 Prozent auf 7,64 Euro, was einige Anleger an die Hochzeiten der Finanzkrise erinnert haben dürfte. Händler sprechen von weiteren Gewinnmitnahmen, nachdem die Commerzbank-Aktien im Zuge der sich abzeichnenden Erholung an den Finanzmärkten kräftig gestiegen waren.
Belastend dürfte sich am Freitag allerdings auch das Ergebnis des Stresstests der Aufsichtsbehörden mit den 22 Großbanken in der Europäischen Union ausgewirkt haben. Denn obwohl die Banken als "robust" bezeichnet werden, sind die Kreditinstitute offenbar im schlimmsten Fall einem Risiko von rund 400 Milliarden Euro ausgesetzt, wie Reuters berichtete. Dies belastete am Freitag neben den Commerzbank-Aktien auch andere Finanztitel. Die Aktien der Allianz büßten 2,96 Prozent auf 81,90 Euro ein.
Im Blickpunkt der Anleger standen am Freitag auch die Autowerte. So legten die VW-Aktien gegen den Trend um 0,13 Prozent auf 109,45 Euro zu. Die deutschen Autobauer schnitten im September auf dem US-Absatzmarkt vergleichsweise gut ab, obwohl dort der Autoabsatz - wegen dem Auslaufen der Abwarackprämie („Cash for Clunkers“) allgemein wieder einbrach. VW konnte den US-Absatz im September um 1,5 Prozent steigern.
Auf dem deutschen Markt stiegen die Zulassungszahlen im September weiter, was vor allem auf Nachwirkungen der deutschen Abwrackprämie zurückzuführen sein dürfte. Viele Fahrzeuge, die bereits zuvor bestellt worden waren, wurden nämlich erst im September ausgeliefert.