Selt Längerem schon basteln meine Frau und ich an unseren Plänen eines Hausbaus. Nachdem wir nun auch die Zusage zu dem Bauplatz bekommen haben wird die Sache konkreter. Folgende Rahmenbedingungen:
- Jahreseinkommen Ehemann: rd. 110.000€ (brutto), Ehefrau auf TZ rd. 20.000€ (brutto)
- das Gehalt meiner Frau will ich nicht in die Finanzierung einfließen lassen, da unsere Kinderplanung noch nicht abgeschlossen ist - wenn’s dann trotzdem anders kommt ist das ein netter on-top-Beitrag
- das Grundstück von der Gemeinde kostet inkl. Nebenkosten rund 150.000€ (540qm)
- die Kosten für das Haus sind derzeit eine unbekannte, ich hab aber mal aus Empfehlungen 3.000€/qm angesetzt, mit einem ungewissen Gefühl ob das nicht deutlich zu viel ist, seis drum, 160qm Wohnfläche ergibt somit 480.000€
- Restliche Kosten wie Möbel etc summiere ich auf 70.000€ auf
- somit lande ich sehr wohlwollend auf 700.000€
- das ist ein ganzer Batzen Geld
- Eigenmittel in Form von Bausparverträgen rd. 30.000€ und weitere rund 50.000€ Ansparungen bringen wir mit
- Ich rechne mal noch weitere 30.000€ als ungeplante Kostenabweichungen ein
- Somit ergibt sich eine Finanzierungssumme von rund 650.000€
- ich bin bisher immer mit der 5%-Regel (aus früheren Zeiten :-), mind. 3% Tilgung und 2% Zins ...) durch das Leben gegangen, ergo 5% v. 650.000 = 32.000/p.a => ~2.700€/ monatliche Belastung
- Wenn ich rückwärts rechne weiß ich nicht ob das Vorhaben gesund ist
- Nettolohn: rund 5.600€
- 2.700€ mtl. Belastung
- 500€ Nebenkosten Haus (Annahme)
- 2.000€ Eigenbedarf (aus einer Schätzung der Bank)
- Aufsummiert wären dann noch rund 300€ pro Monat übrig, wenn ich mal noch eine Lebensversicherung mit rund 100€/Monat ansetze.
- Aua.
- Unser Banker (ein guter Freund, aus einem sehr konservativen Haus) sagt uns das er rein garkeine Schwierigkeiten bei dem Vorhaben sieht. Was übersehe ich? Bin ich vielleicht zu oberflächlich großzügig an die Beträge ran gegangen?
Zum weiteren Vorgehen: Wir haben Ende Mai einen Termin bei einem renommierten Fertighausbauer. Mit dessen Angebot lassen wir uns das Ganze mal bei der Bank durchrechnen. Bis dahin werde ich erst einmal keinen Termin beim Notar zum Erwerb des Grundstückes organisieren, da mir das gefühlt etwas instabil ist. Ich weiß nicht ob es die Bausumme oder aber die monatliche fixe Belastung ist, ...
Was ist eure Meinung zu dem Projekt? Bin ich da einfach zu ängstlich?
1) Wie viele Kinder haben sie derzeit im Haushalt? Ich vermute noch keins.
2) In welcher Stadt (wegen Auswahl regionaler Banken) wird gebaut?
3) Wie alt sind sie?
4) Sind die 5.400 Euro netto schon auf die Anzahl der tatsächlichen Gehälter berechnet oder auf 12 Gehälter?
5) Wie lange laufen die BSV, wie verteilen sich die Guthaben von 30.000 Euro auf welche bisher erreichte Sparzeit und welcher Bausparsumme?
6) Was sehe sie bei den restlichen Kosten bei 70.000 Euro Kosten neben Möbel und Küche noch berücksichtigt?
Folgendes sei vorab angemerkt:
1) 3.000 Euro pro qm sehe ich als sehr hoch bemessen an, insbesondere, wenn noch 70.000 Euro für Möbel usw. und 30.000 Euro Puffer berechnet werden. Somit ergibt sich für mich aus den sehr ambitionierten Baukosten eine zu hohe Darlehenssumme
2) 2 % Zins und 3 % Tilgung, sprich 5% Annuität sind keine Mussbelastung und sind nicht zwingend notwendig
3) "Nur" 300 Euro Überschuss ergeben sich eben aus den für mich viel zu hoch berechneten Baukosten und Reserven, der nicht zwingend notwendigen ggf. auch nicht erforderlichen 3% Tilgung (oder eben nicht erforderlichen 5% Annuität) und der Nichtberücksichtigung irgendeines Cent Einkommens ihrer Frau.
Ihre Frage beantworte ich vorerst damit, dass ich das Gefühl habe, sehr wohl zu ängstlich die Kosten zu ermitteln, bzw. sowohl die Baukosten zu hoch anzusetzen und zu dem die mtl. Annuität zu hoch zu berechnen. Hier bleibt ja auch die Frage, welchen Anspruch sie an der Ausstattung des Hauses haben und ob die 2.000 Euro Haushaltsausgaben in Stein gemeißelt sind.
Es ist ja grundsätzlich immer besser, man baut sich Puffer ein, rechnet eher mit Mehrbelastung, hier habe ich aber eher das Gefühl sie rechnen sich ängstlich, rechnen sich künstlich arm, wobei wir das eh nicht beurteilen können, da wir sie und ihre Ansprüche und ihren Lebensstandard nicht kennen.
Ich sehe es wir ihr Freund und Banker, realisier-, und darstellbar, so sie dem Aspekt Wohniegentum in Form eines EFH etwas positives abgewinnen.
Zum weiteren Vorgehen: Wir haben Ende Mai einen Termin bei einem renommierten Fertighausbauer. Mit dessen Angebot lassen wir uns das Ganze mal bei der Bank durchrechnen.
Ich persönlich würde zu einem Architekten gehen und mich beraten lassen über das was ich mir vorstelle und was das ungefähr kostet.
Nicht das ich jetzt eine Diskussion pro/contra Fertighaus anfangen möchte, aber jede Hausbaufirma wird versuchen, Dich mit einem tollen Preis zur schnellen Unterschrift zu locken.... Das ist deren erstes Ziel.
Von den Voraussetzungen her sollte Euer Bauvorhaben schon klappen.
Ich finde 2% Tilgung sollte ausreichen! (nicht 3%)
Das Einkommen der Frau nicht mit einberechnet somit "Puffer für Sondertilgungen"
Möbel / Küche usw. gehören nicht mit in die Finanzierung.
Somit macht es das Dahrlehen nur teurer! In der Bauphase solltet Ihr 20.000 € sparen können (bei 1 Jahr Bauphase)
somit entsteht ja auch wieder Puffer. Die Außenanlage würde ich z.B. nicht mit aufnehmen sondern 1 - 2 Jahre drauf machen. (nur das nötigste sofort Weg zum Haus, Einfahrt Garage)
Ist umsetzbar und bietet Euch Luxus!
Angebote vergleichen und Fachmann für die Planung mit ins Boot nehmen.
Vielen Dnak für die große Resonanz. Der Austausch freut mich sehr und „beruhigt“ das „erhitzte Gemüt“ J
@ Hausbauwest:
Ich bin 33, meine Frau ist 30.
Wir haben einen Sohn, 2 Jahre alt.
@ noelmaxim:
1) Wir haben einen Sohn, 2 Jahre alt.
2) In Südbaden, bei Offenburg (PLZ: 77652, 77654, 77656,…)
3) Ich bin 33, meine Frau ist 30.
4) Die 5,600 € netto (Sie hatten 5.400€ geschrieben) ist das tatsächlich Gehalt, ohne Berücksichtigung etwaiger Boni, da diese immer stark volatil ist in der Automobilindustrie (zu Mindest in dem jetzigen Umfeld würde ich die nicht als gesetzt ansehen), falls doch è Sondertilgung!
5) Ein BSV läuft seit 2010, da sind rund 9.000 € drin, den werden wir nicht auflösen, der hat nen sauberen Sparzins von 2,x%. Ansonsten haben wir noch drei weitere BSV die haben rund 7.000€ jeweils drauf und laufen seit knappen 2 Jahren. Wir sparen in Summe rund 600,00 € / Monat rein. Zuteilungsfähig wird der nicht sein, gilt aber, denke ich als EK, somit müsste da nur das Thema Zinsvorfälligkeit akut sein. Die Verträge laufen sich noch ein paar Jahre bis sie zuteilungsfähig sind. Die exakten Daten habe ich leider nicht ganz vorliegen, hoffe aber das reicht erstmal als Info, falls nicht, schaue ich heute Abend zuhause nochmal nach. Bausparsummen sind mir derzeit auch nicht adhoc bekannt.
6) i.W. habe ich hier eine Küche (~20.000 – 30.000), restliche Möbel (wir brauchen eigentlich nicht viel wesentliches außer eine Wohnwand und eine neue Sofa-Landschaft…) und einen Kaminofen angesetzt.
Zu den zusätzlichen Anmerkungen:
1) Was ist denn ein realistischer m²-Preis? Wir brauchen es i.W. nahezu schlüsselfertig, einige Arbeiten kriegen wir sicher etwas günstiger hin (Erdaushub, Maler,…) was den Durchschnittspreis schmälern könnte, aber lieber mehr einplanen, oder? Habe mir sagen lassen das Abweichungen von +15% nicht ungewöhnlich seien.
2) Ich gehe davon aus, dass der Zins mit Sicherheit unter 2% liegen wird, gerade unter Berücksichtigung der subventionierten Darlehen wie die L-Bank-Darlehen oder die kfw auf Grund der Energieeffizienz. Das würde dann die Belastung etwas schmälern, 3% Tilgung halte ich aber für eine gesunde Zielgröße.
3) siehe 2): Was sind denn adäquate und realistische Baukosten? Ich bin sehr offen für eine Überplanung, deshalb auch hier.
Bezüglich dem zu ängstlich: Bei den Baukosten bin ich einfach sehr unerfahren und habe schon so einiges mitbekommen was schief läuft und wie da Ehen daran zerbrechen. BZgl. der zu hohen Annuität muss ich sagen, dass ich gerne eine gesunde Finanzierung habe. Das bedeutet, dass ich mir gerne nach wie vor Urlaube und etwaige Nettigkeiten gönnen möchte, aber zeitgleich auch das Gefühl haben möchte, dass ich gesund meine Schulden abbezahle. Bezüglich der Ausstattung sind wir eigentlich moderat. Klar, soll alles schon eine gute Qualität haben, aber wir möchten jetzt nicht (nur) das Beste vom Besten und schon garnicht irgendwelche Luxusgüter wie z.B. eine Gaggenau-Küche. Die 2.000 € Haushaltsausgaben sind mal grob überschlagen und enthalten Haushalt, Autos, Versicherungen, Urlaube, … Da gibt’s doch diese nette Referenz-Tabelle der Bank mit dem roten Hintergrund, welche sich an das Einkommen orientiert. Das habe ich dort herausgezogen.
Ein EFH ist unser Traum und Wunsch, die Realisierbarkeit die große Frage.
@ Herrmueller:
Wo findet man denn gute Architekten?
@ Martin79HN:
Wer wäre denn ein Fachmann? Die Bank? Oder der Architekt?
Nun ja, aber eine Küche muss (kann natürlich) u.a. auch keine 20.000 Euro bis 30.000 Euro kosten und wenn sie 3.000 Euro den qm kalkulieren, zu dem 70.000 Euro für Möbel berechnen, davon aber nur die Küche abzuziehen ist und ggf. eine Wohnwand, zu dem 30.000 Euro Puffer berücksichtigt sind, zu dem bedenkt, dass sie - wie sie schreiben - keine Luxusgüter horten, dann kann man schnell auf die Annahme kommen, die haben das alles viel zu teuer kalkuliert, wodurch die Darlehenssumme zu groß und somit die Belastung bei 3% Tilgung zu hoch kalkuliert wird und somit ein zu geringer Überschuss entsteht, der ja auch klein gerechnet ist, da zum einen die Frau auch ein Einkommen hat und ihr Einkommen auch eher größer anzusehen ist, berücksichtigt man Boni und ein 13. oder 14. Gehalt.
Alles in allem auch völlig egal, denn die Grundlage aller Überlegungen sind die Gesamtkosten des Vorhabens bezogen auf ihre Wünsche bezüglich der Größe und Ausstattung des Hauses und hier ist Hermueller sein Post sehr hilfreich und kann dem nur beipflichten.
Die Mach-, und Darstellbarkeit des Vorhabens ist ausser Frage gestellt, entscheiden müssen sie das dann in Kenntnis ihres Lebensstandards, der Einstellung dazu und der Risikomentalität, wobei bei diesem Vorhaben das Risiko eher ünberschaubar ist, so man das als solches überhaupt bezeichnen kann.
@ Herrmueller:
Wo findet man denn gute Architekten?
Das weis ich leider nicht.... wir haben gekauft und nicht gebaut....
Evtl. in Neubaugebieten sich mal umhören ?
@ Martin79HN:
Wer wäre denn ein Fachmann? Die Bank? Oder der Architekt?
Meiner Meinung nach ein Architekt. Das Problem ist halt, ein Bauunternehmer hat seine eigenen Interessen -> nicht falsch verstehen, er will natürlich auch zufriedene Kunden, aber das Baurecht und Bauverträge sind so komplex mit den Beschreibungen, da ist ein Architekt eine ganz andere Nummer. Der berät Dich indem er ermittelt, was genau Du Dir vorstellst und macht eine erste Kostenschätzung. Oft sind bei den Bauunternehmen ja Leistungen wie Versorgungsanschlüsse (Wasser/Strom/Internet/Telefon usw) gar nicht includiert oder das Verbringen des Erdaushubes oder die Kleinigkeit der Bautoilette.
Gerade wie Du schreibst "Schlüsselfertig" -> das ist kein gesetzlich irgendwo definierter Begriff, d.h. das kann bedeuten, dass nur die Hülle steht und halt eine Haustür dran ist.
Ein EFH ist unser Traum und Wunsch, die Realisierbarkeit die große Frage.
Denke diese Frage lässt sich mit Ja beantworten, es geht nur um das wie ....
Naja, bei ihrem avisierten Zinssatz von 2 % (den ich als zu hoch empfinde) bewirken 3% Tilgung ein Tilgungsende nach 25 1/2 Jahren. Entsprechend habe ich angemerkt, dass es schwierig sein dürfte, zum Rentenalter die Hypothel nicht zurück geführt zu haben.
20 Jahre Zinsfestschreibungszeit zu 1,5% -1,6% dürften ausreichen, unterstellt man ein paar Sondertilgungen und/oder ein paar Restschulden nach Zinsbindungsende.
Mit 58/55 Jahren ist ihr Haus bezahlt, ich denke sogar noch viel eher!
Man muss von noel nicht alles gut finden, tue ich auch nicht. Aber er liefert hinsichtlich der Finanzierung ein paar Fakten und die Zahlen lügen nicht.
Bevor gleich Sachen kommen, wie nicht Abnahme usw. ist immer alles bei Ihm inkludiert.
Von seinen Konditionen profitieren alle 3 Seiten.
Am Ende muss der Verbraucher wissen, was er sich zu traut oder nicht. Der eine kommt mit 1.000€ im Monat klar der andere braucht 2.500€ im Monat. Jeder hat einen anderen Lebensstil und Vorstellungen. Hier wird oft von einem selbst auf andere kopiert....
Hausbauwest hat die Beiträge gar nicht gelesen, weiss überhaupt nicht worum es geht!
Hashtag, honey, hausbauwest, es naht die Zeit, wo ich dem admin anbiete du oder ich. Es reicht mir einfach, es reicht einfach hin! 2 mal gesperrt worden, auf Gnade noch dabei, vor kurzem wieder angezählt worden und du hörst einfach nicht auf!
Meine Zeit hier naht eh dem Ende, aber das nehme ich noch mit!!!
70k für Möbel halte ich für Luxus und steht nicht im Verhältnis zum Bau. Habt ihr bisher Antiquitäten in der Mietwohnung gehabt ? Ansonsten kann der Preis für Haus gut hinkommen . Ich finde 2% Tilgung zu gering . Schon mal geschaut welche immense Restschuld auf euch zukommt ?