meine Mutter betreibt seit über 20 Jahren eine Physiotherapie mit vier Angestellten. Sie würde im alter (Rente) gerne an die Ostsee ziehen.
Ist es theoretisch Möglich sich über die Firma einen Kredit zu besorgen, die Wohnung/das Haus zu vermieten, mit der Miete einen Teil des Kredites abzuzahlen bis die Immobiele in ca. 10 Jahren abbezahlt ist.
Wenn dann meine Mutter die Firma zu macht und ihre Rente antritt, kann sie dann einfach selber drin wohnen, oder kommen da noch irgendwelche steuerlichen Tücken auf sie drauf zu?
Mit Mieteinnahmen eine Immobilie in 10 Jahren abzuzahlen würde gehen, wenn folgendes Beispiel zutreffen würde:
Einfamilienhaus kostet 450k€ - bei einer 100% Finanzierung mit 0% Zins und einer Laufzeit von 10 Jahren wären jedes Jahr 45000€ Mieteinnahmen zu erzielen. -> 3750€ Kaltmiete pro Monat.
Würde hier eher den Steuerberater befragen, was hier zu berücksichtigen ist.
Hier sind vermutlich mehrere Sachen zu berücksichtigen: unterschiedlicher Zinssatz für Firma oder Privatinvestment - Versteuerung von Mieteinnahmen - soll die Firma geschlossen oder verkauft werden? Welche Gesellschaftsform liegt vor? Bei Vermögenswechsel von Firma -> Privatvermögen sind vermutlich Steuern zu zahlen?
Sie hat ein Einzelunternehmen. Die Firma wird dann geschlossen, nur das Firmeninventar wird verkauft. Leider arbeitet der Steuerberater meiner Mutter eher für das Finanzamt, als für sie. Der war jedenfalls keine Hilfe und hielt es für undurchführbar.
Es gibt wohl kaum noch Orte in Deutschland, wo man mit der Miete ein Haus in 10 Jahren abbezahlen kann, von der Steuerbelastung ganz zu schweigen, denn die Überschüsse, die zur Tilgung verwandt werden, sind ja zu versteuern.
Nichts leichter als das...Nur man muss eben die Mieter finden, die 5.000 € monatlich an Miete zahlen.
Hubi, was soll denn der Vorteil sein, wenn deine Mutter die Immobilie an der Ostsee über ihre "Firma" kauft und nicht privat? Verkompliziert das ganze nicht die Sache?
Die Wohnung über diese Firma zu kaufen funktioniert nicht, da hat der Steuerberater recht. Da kann noch so oft der Steuerberater gewechselt werden, die Gesetzmäßigkeiten sind da recht eindeutig. (Siehe Notwendiges oder gewillkürtes Betriebsvermögen)
Warum das jetzt auch unbedingt bei einem Einzelunternehmen über die Firma laufen soll, erschließt sich mir auch nicht.
Ob die Zinsen für einen Firmenkredit der dann über Privatentnahmen aus der Firma rausgenommen wird, um das Objekt zu finanzieren noch abzugsfähig sind, kommt (wenn ich mich recht entsinne) etwas auf das in der Firma vorhandene Eigenkapital an. Macht auch eigentlich keinen Sinn, weil die Zinsen in der V+V sowieso abzugsfähig sind und dazu der Immokredit vermutlich günstiger als ein Firmenkredit.
Wenn Sie ein Einzelunternehmen hat, kann sie doch soweit es Liquidität und Gewinn hergeben, Privatentnahmen tätigen.
Damit kann Sie das Objekt abzahlen.