Wir überlegen, uns einige private Versicherungen zuzulegen, da wir mit eigenen Augen gesehen haben, wie ein guter Bekannter regelrecht untergegangen ist, nur weil er etwas Pech gehabt hat. Auf gar keinen Fall wollen wir jemals das gleiche Schicksal erleben und deshalb lieber etwas in Versicherungen investieren. Was ist eurer Meinung nach besonders wichtig?
Privat-Haftpflicht sollte jeder haben.
Wenn du z.B. im Strassenverkehr einen Unfall verursacht hast, kann das sehr teuer werden.
Stationäre Behandlung im Krankenhaus, Operationen, Schmerzensgeld, Verdienstausfall, Schadenersatz usw.
Auch, wenn man Kinder hat, ist eine Haftpflicht sehr wichtig.
Da können auch immer Schäden passieren.
Ich bin als Kind mal mit dem Fahrrad gestürzt.
Mein Fahrrad hat ein parkendes Auto beschädigt.
Das hat die Privat-Haftplicht bezahlt.
Mein Bruder war als Kind an einem Großbrand beteiligt.
Der Schaden ging in Millionenhöhe.
Auch das wurde von der Versicherung bezahlt.
Die Eltern eines Kindes (welches ebenso beteiligt war) hatte keine Versicherung.
Die mussten jeden Monat einem Betrag aus eigener Tasche zahlen.
Schlussendlich hängt immer viel von der individuellen Situation eines jeden ab, was tatsächlich wichtig ist.
In den meisten Fällen ist die - aus meiner Sicht - mit Abstand wichtigste, die Berufsunfähigkeitsversicherung. Die eigene Arbeitskraft ist normalerweise das wichtigste Gut, was wir besitzen. Da auf der anderen Seite die Statistiken aussagen, dass jeder dritte bis fünfte vor Altersrenteneintritt ein solches Schicksal zeitweise oder dauerhaft ereilt, hat diese eine sehr entscheidende Bedeutung.
An zweiter Stelle würde ich die Privathaftpflicht ansiedeln. Diese zahlt bei berechtigten Forderungen, falls man selbst versehentlich einen Schaden verursacht hat.
Krankenversicherung und Kfz-Haftpflicht lasse ich einmal außen vor, da diese sowieso verpflichtend sind.
Wenn man ein Gebäude besitzt, dann ist sicherlich eine entsprechende Wohngebäudeversicherung mindestens sinnvoll. Darüber hinaus ist sicherlich auch in vielen Fällen eine Hausratversicherung empfehlenswert.
Alles andere wäre für den Standard-Menschen, der nicht irgendwelche speziellen Hobbies oder Arbeitsrisiken abzusichern hat, individuell zu betrachten.
Insgesamt bietet sich aber sicherlich eine Beratung für sie an, Jeannye, bei dem ein ganzheitlicher Blick angewendet wird. Die Infos hier können nur als erster Impuls dienen. Da aber jeder Haushalt irgendwo anders ist, lässt sich hieraus keine pauschale konkrete Empfehlung ableiten.
was für Sie besonders wichtig ist, kann man pauschal nicht sagen ohne Sie zu kennen.
Dazu gehören ein paar Informationen über Ihre Situation und Ihre Wünsche für die Zukunft.
Haben Sie Kinder, Wohneigentum, besonderen Hausrat, teurer Fahrräder, Autos ....?
Leben Sie von Arbeitseinkommen, Rente oder Mieteinkünften....?
Sind Sie Angestellt, Selbständig oder Beamte...?
MfG
Alexander Reibold
Freie Finanzberatung
Neuburg an der Donau
Interessanter Zufall - ich hab erst vor kurzem genau über dieses Thema ein hilfreiches Magazin gefunden mit konkreter Info zu den wichtigsten Versicherungen. Bin auf https://www.expertenmagazine.com/wel...bedingt-haben/ gestoßen bei meiner Recherche und hatte mir die Seite auch unter die Favoriten gelegt. Du hast mich jetzt mehr oder weniger daran erinnert, dass ich mich damit ja noch einmal auseinandersetzen wollte.
Wenn man Kinder hat, ist außerdem wichtig, bei der Privathaftpflicht auf den Einschluss für deliktunfähige Kinder zu achten. Deliktunfähige Kinder sind nämlich nicht haftbar und - auch wenn an jeder Baustelle das Gegenteil behauptet wird - haften auch Eltern nicht für ihre deliktunfähigen Kinder (vorausgesetzt man hat seine Aufsichtspflicht nicht verletzt, wobei hier das Verschulden dann natürlich auch beim Erwachsenen und nicht beim Kind läge).
Eine Privathaftpflicht ist auch dafür verantwortlich, Schäden bzw. Haftungsansprüche abzuwehren (wie im Falle deliktunfähiger Kinder). Das kann praktisch sein. Wenn jedoch das Kind beim Spielen im Garten einen Stein durchs Gebüsch wirft und dabei das Auto des Nachbarn trifft, kann es für den Nachbarschaftsfrieden zuträglich sein, wenn die Versicherung trotzdem zahlt.
Soweit ich das weiß, gibt es (auch) hier keine "pauschal richtige" Antwort. Wie so oft.
Die Privathaftplficht mit hoher Summe würde ich auch empfehlen.
Ggf. eine Rechtsschutzversicherung. Je nach Alter und Tätigkeit auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung (jung sind die noch sehr günstig).
Andererseits: Für mich lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung, denn meine Zähne sind echt übel. Es hängt also doch immer vom Individuum ab.
Prinzipiell sollte man alles versichern, dessen Verlust man nicht auffangen kann und in existenzielle Nöte kommen würde.
Neben Pflichtversicherungen (Krankheit/Pflege/Arbeitslosen/Renten/KFZ-Haftpflicht) auch Privat-Haftpflicht und soweit benötigt Berufsunfähigkeit/Unfall/Dienstunfähigkeit/Hausrat - bei Immobilienfinanzierung evtl. auch Risiko-Leben.
Versicherungen die nur ein paar Hundert € abdecken sind meistens überflüssig (Brillen/Handy/...)
Wir überlegen, uns einige private Versicherungen zuzulegen, da wir mit eigenen Augen gesehen haben, wie ein guter Bekannter regelrecht untergegangen ist, nur weil er etwas Pech gehabt hat. Auf gar keinen Fall wollen wir jemals das gleiche Schicksal erleben und deshalb lieber etwas in Versicherungen investieren. Was ist eurer Meinung nach besonders wichtig?
Hi,
also ich finde auch das man eine Privat-Haftpflichtversicherung grundsätzlich haben sollte. Wobei ich dabei immer einen Selbstbehalt von wenigen 100 EUR vereinbare. Meiner Meinung nach ist eine Haftpflichtversicherung nicht dazu da, um etwa jemandem die Brille zu bezahlen, auf die ich mich versehentlich gesetzt habe, sonder eher für einen Fall wie das mit dem Gebäudebrand, wie es in einem anderen Beitrag erwähnt wurde.
Wenn man ein Haus besitzt, sollte man eine Wohngebäudeversicherung haben.
In u. a. folgendem Fallbeispiel könnten eine Berufsunfähigkeits- und eine Risikolebensversicherung sinnvoll sein:
Eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und mehreren Kindern. Der Vater ist der Allein- bzw. Hauptverdiener und arbeitet in einem Beruf in dem er sehr viel verdient. DIe Mutter kümmert sich um die Kinder und kann deshalb zeitweise nicht arbeiten und würde aber auch deutlich weniger verdienen, weil ihr aufgrund der Mutterschaft die Berufspraxis bzw. Berufserfahrung fehlt. Evtl. hat sie sogar ihre Berufsausbildung aufgrund ihrer Schwangerschaft abbrechen müssen. Zusätzlich hat man ihm Zuge der Familiengründung ein eigenes Häuschen gekauft, für das über 10-20 Jahre ein Kredit zurückgezahlt werden muss. In diesem Fall könnte man den Tod oder die Berufsunfähigkeit des Vaters für die Dauer in der der Kredit getilgt wird, durch eine Berufsunfähigkeits- bzw. Risikolebensversicherung absichern, damit die Mutter und die Kinder das Häuschen im Schadensfall nicht verlieren...
Meiner Meinung nach sollte man sich aber um folgendes zuerst kümmern:
Jeder Arbeitnehmer hat eine Arbeitslosenversicherung, eine Krankenversicherung und eine Rentenversicherung. Diese Versicherungen sind verpflichtend und jeder Arbeitnehmer muss die Beiträge für diese Versicherungen bezahlen. Damit diese Versicherungen einen Sinn machen und man die Beiträge nicht umsonst bezahlt, sollte man seine Verbindlichkeiten soweit reduzieren, das man diese bei einem Bezug einer Lohnersatzleistung wie Arbeitslosengeld, Krankengeld oder Erwerbsminderungsrente weiterhin bedienen kann. Bei kleineren Gehältern und anderen Konstellationen ist das schwer bzw. gar nicht möglich, deshalb sollte man Rücklagen bilden (Tagesgeld, Sparbuch, Festgeld) mit denen man die niedrigere Lohnersatzleistung im Fall der Fälle aufstocken kann.
Also grundsätzlich sollte man drei Kategorien berücksichtigen, wenn es um Versicherungen geht. Diese bilden quasi eine Bedarfspyramide und werde im Folgenden mit absteigender Wichtigkeit genannt:
Existenzsicherung:
Hierzu zählen alle Versicherungen, die wirklich am wichtigsten sind und dich davor schützen, dass deine (finanzielle) Existenz bedroht wird, weil mögliche Schaden-/Leistungsfälle einfach nicht zu begleichen sind. Hierzu zählen Krankenversicherung (ist ja sowieso Pflicht in DE), Privathaftpflicht (ein absolutes Muss!) und tatsächlich auch die Berufsunfähigkeitsversicherung. Viele denken, diese sei nur etwas für Großverdiener. Tatsächlich schützt diese davor, dass du im Falle des Falles von Sozialleistungen leben musst. Nur wenige haben eine BU, weil sie nicht gerade so günstig ist wie Hausrat & Co. Sie ist jedoch günstiger als viele Menschen denken und es lohnt sich auf jeden Fall, sich hier zumindest einmal Angebote einzuholen.
Absicherung deiner Vermögenswerte:
Hierzu zählen alle Versicherungen, die im Grunde die Sachen absichern, die du besitzt. Hierzu zählen die Hausrat- & Wohngebäudeversicherung, die jeder kennt. Hierzu würde aber auch die Rechtsschutzversicherung zählen (schützt dein Portemonnaie). Hier gibt es mannigfaltige Versicherungen und jeder gute Versicherungsmenschen wird eine Bedarfsanalyse vornehmen und dir auf dieser Grundlage Empfehlungen vorlegen.
Zu guter Letzt kommt der Vermögensaufbau:
Hierzu zählen Rentenversicherung und Co.
[...] und tatsächlich auch die Berufsunfähigkeitsversicherung. Viele denken, diese sei nur etwas für Großverdiener. Tatsächlich schützt diese davor, dass du im Falle des Falles von Sozialleistungen leben musst. Nur wenige haben eine BU, weil sie nicht gerade so günstig ist wie Hausrat & Co. Sie ist jedoch günstiger als viele Menschen denken und es lohnt sich auf jeden Fall, sich hier zumindest einmal Angebote einzuholen.
Was würdest du von einer zusätzlichen Erwerbsminderungsversicherung als Ergänzung der gesetzlichen Erwerbsminderungsversicherung und Alternative zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung halten?
Privat-Haftpflicht sollte jeder haben.
Wenn du z.B. im Strassenverkehr einen Unfall verursacht hast, kann das sehr teuer werden.
Stationäre Behandlung im Krankenhaus, Operationen, Schmerzensgeld, Verdienstausfall, Schadenersatz usw.
Da bringt dir die Privat-Haftpflicht wenig, das übernimmt die KFZ Haftpflicht.
Muss:
Privat-Haftpflicht
Berufsunfähigkeit wenn man kein Geringverdiener ist
Kann:
Rechtsschutz (gerade mit gut bezahltem Job falls man mal gegen eine Entlassung klagen muss)
Wohngebäude (wenn man ein Haus hat)
Nur selten wirklich notwendig:
Hausrat
KV und KFZ blieben außen vor, ohne geht sowieso legal nicht.
Exoten wie Jagdhaftpflicht sind auch notwendig wenn man eben sowas exotisches betreibt.
Was würdest du von einer zusätzlichen Erwerbsminderungsversicherung als Ergänzung der gesetzlichen Erwerbsminderungsversicherung und Alternative zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung halten?
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist m. E. absolut keine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung.
Beispiel:
Du bist irgendein Star-Anwalt und verdienst dich dumm und dämlich. Aus irgendeinem Grund (Unfall, Psyche, Krankheit) kannst du nicht mehr als Anwalt arbeiten.
EU: Kannst du noch Vollzeit bei Aldi arbeiten? Dann bekommst du keinen Cent.
BU: Du bekommst die vereinbarte BU-Rente.
Der Unterschied ist eben sehr wichtig. Die BU sichert dich ab, wenn du in deinem erlernten bzw. ausgeübten Beruf nicht mehr arbeiten kannst.
Die EU leisten nur, wenn du überhaupt nicht mehr arbeiten kannst, egal in welchem Beruf.
Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist m. E. absolut keine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung.
Beispiel:
Du bist irgendein Star-Anwalt und verdienst dich dumm und dämlich. Aus irgendeinem Grund (Unfall, Psyche, Krankheit) kannst du nicht mehr als Anwalt arbeiten.
EU: Kannst du noch Vollzeit bei Aldi arbeiten? Dann bekommst du keinen Cent.
BU: Du bekommst die vereinbarte BU-Rente.
Der Unterschied ist eben sehr wichtig. Die BU sichert dich ab, wenn du in deinem erlernten bzw. ausgeübten Beruf nicht mehr arbeiten kannst.
Die EU leisten nur, wenn du überhaupt nicht mehr arbeiten kannst, egal in welchem Beruf.
Also doch eher für Großverdiener? So wie ich das verstehe sollte die BU deutlich über der Grundsicherung liegen. Auch deshalb weil die BU soweit ich weiß auf die Grundsicherung angerechnet wird.
MIr wurde mal in meinen jungen Jahren eine BU mit einer Rentenhöhe von 500 EUR verkauft. Das ist dann halt mißt. Ich hab es damals halt nicht ausreichend verstanden, mich hat es wohl auch sonderlich interessiert und der "Berater" hat die Horrorszenarien aufgezeigt, eines schlimmer als das andere. Wenn es nach dem gegangen wäre, hätte ich jetzt Krebs und wäre berufsunfähig.
Wie sieht es für Beamte aus? Beispiel: Person 40 Jahre grade Beamter auf Probe geworden - nach einem Jahr soll auf Lebenszeit ernannt werden. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat man die ersten 5 Jahre fast keinen Anspruch - danach erst 30% der Bezüge bei Dienstunfähigkeit - und dann leicht steigend. DU über 1000€/Monat Absicherung soll 75€/Monat kosten - eine Unfallversicherung deutlich weniger - da sind aber keine Krankheiten etc. abgesichert.
Also doch eher für Großverdiener? So wie ich das verstehe sollte die BU deutlich über der Grundsicherung liegen. Auch deshalb weil die BU soweit ich weiß auf die Grundsicherung angerechnet wird.
Die Frage ist, ob Grundsicherung überhaupt gezahlt wird?
Als Familie wird ja erstmal das Einkommen des Partners mit berücksichtigt.
Zitat von OneOfMany
MIr wurde mal in meinen jungen Jahren eine BU mit einer Rentenhöhe von 500 EUR verkauft. Das ist dann halt mißt. Ich hab es damals halt nicht ausreichend verstanden, mich hat es wohl auch sonderlich interessiert und der "Berater" hat die Horrorszenarien aufgezeigt, eines schlimmer als das andere. Wenn es nach dem gegangen wäre, hätte ich jetzt Krebs und wäre berufsunfähig.
500€ Rente ist natürlich nichts. Allerdings hat man teilweise die Möglichkeit zu bestimmten Lebensereignissen (Kind, Heirat, Hausbau, Karriereschritt) die Leistungen anzupassen und eine vereinbarte Dynamik passt ja auch nach und nach die Leistung an. Unter Umständen kann die frühe BU deshalb durchaus Sinn ergeben, weil auch die Krankenhistorie noch kleiner ist und man später vielleicht überhaupt keine BU bekommen würde.