Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

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  1. Avatar von ST7887
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    Standard Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Hallo,
    ich habe bisher eine BU von der Allianz. Die habe ich mit 17 Abgeschlossen.
    Heute bin ich 31 und merke das die BU nichts taugt.
    Ich zahle jeden Monat 64,35€
    Im BU Fall würde ich 650€ bekommen.
    Bei Renteneintritt würde ich 18.241,35€ erhalten.

    Ich bin Angestellter mit 2550€ im Monat Netto, Single, keine Kinder.
    Bisher habe ich nichts zur Vorsorge getan.

    Ich überlege bei der Allianz zu bleiben und mir eine BU mit Pflege und Renten Option abzuschließen oder
    zu wechseln.
    Kann mir jemand eine BU empfehlen die auch gleichzeitig als Altersvorsorge dient?
    Mit Fonds z.B. ?

    Danke

  2. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Bei ihnen sehe ich vieles davon abhängig, wie sich der "Bruch" und die Gürtelrose auf einen Neuvertrag auswirken würden. Ohne Detail-Infos hierzu lassen sich nur Pauschalaussagen formulieren.

    Falls die benannten Vorerkrankungen, auch wenn bereits ausgeheilt, für einen Neuvertrag einen Risikozuschlag oder Leistungsausschluss bedeuten würden, dann wird es normalerweise Sinn machen den Altvertrag zu behalten und diesen zu ergänzen. Von dem ausgehend klingt der Ansatz des Allianz-Vertreters erstmal vernünftiger. Mal abgesehen davon, dass ich - wie erwähnt - von einer Kopplung mit einem kapitalaufbauenden Teil wenig halte. Aber das mag durchaus Geschmackssache sein.

    Das Argument, die alte BU zu behalten, weil die Kapitalauszahlung steuerfrei ist, wäre hingegen Quatsch. Sie könnten hier ja auch ausschließlich den steuerfreien kapitalaufbauenden Teil behalten und die BU kündigen. Die BU selbst hingegen ist unabhängig von dem Alter des Vertrages, als sog. Rente auf Zeit, steuerpflichtig.

    Interessant zu wissen wäre hierbei, was der Allianz-Berater zu den Vorerkrankungen gesagt hat? Beinhalten die 90 € einen Risikozuschlag? Warum keine Dynamik?

  3. Avatar von ST7887
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von EasyD
    Bei ihnen sehe ich vieles davon abhängig, wie sich der "Bruch" und die Gürtelrose auf einen Neuvertrag auswirken würden. Ohne Detail-Infos hierzu lassen sich nur Pauschalaussagen formulieren.

    Falls die benannten Vorerkrankungen, auch wenn bereits ausgeheilt, für einen Neuvertrag einen Risikozuschlag oder Leistungsausschluss bedeuten würden, dann wird es normalerweise Sinn machen den Altvertrag zu behalten und diesen zu ergänzen. Von dem ausgehend klingt der Ansatz des Allianz-Vertreters erstmal vernünftiger. Mal abgesehen davon, dass ich - wie erwähnt - von einer Kopplung mit einem kapitalaufbauenden Teil wenig halte. Aber das mag durchaus Geschmackssache sein.

    Das Argument, die alte BU zu behalten, weil die Kapitalauszahlung steuerfrei ist, wäre hingegen Quatsch. Sie könnten hier ja auch ausschließlich den steuerfreien kapitalaufbauenden Teil behalten und die BU kündigen. Die BU selbst hingegen ist unabhängig von dem Alter des Vertrages, als sog. Rente auf Zeit, steuerpflichtig.

    Interessant zu wissen wäre hierbei, was der Allianz-Berater zu den Vorerkrankungen gesagt hat? Beinhalten die 90 € einen Risikozuschlag? Warum keine Dynamik?

    Wie ich eingestuft werde wegen Vorerkrankung weiß ich am Freitag.

    Ich gehe auch z. B. 1-2 mal im Jahr Tauchen. Er meinte aber das man diese Sportart nur angeben muss wenn es regelmäßig ist.

    Das heißt die alte BU kann ich Kündigen und den Kapitalaufbauenden Teil weiter einzahlen? Das sind 22,35€ Pro Monat.

    Er wollte partout keine Dynamik für mich. Er meinte mein Gehalt würde so viel jedes Jahr nicht steigen.
    Ich bestand darauf und bekomme die Berechnung am Freitag.

    Vom Kündigen des Altvertrags hat er mir abgeraten, auch vom erweitern. Da ich dann alle Vorteile aus dem alten weg hätte.

    Leider machte auch dieser Vertreter einen komischen eindruck. Er wollte mich 30 Minuten als A.... Spitzel anwerben.
    Ich wusste nicht mal das es sowas gibt.
    Das fand ich sehr dreist.

    Ich sehe halt die Gefahr das ich 2 BU's hätte mit unterschiedlichen Bedingungen für eine BU Rente.

    Im Anhang ein Angebot der HDI.
    Ich hätte für maximal 90€ eine Rente von 1600€. Also reine Risikoversicherung.
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  4. Avatar von Peter Wolnitza
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von ST7887
    Vielen Dank,
    mein BU Berater von der A...... hat mir zu einer neuen Zweiten BU mit Kapitalaufbau geraten....

    Ich hätte also 2 BU’s für ca. 140€ im Monat.
    Bei der alten ist noch der Nachteil das ich die 650€ nur bekomme, wenn ich keinen anderen Job machen oder Umschulen kann. Also solange ich noch Knöpfchen drücken kann gibt es nix, so habe ich das verstanden. Auch bin ich bei der alten C+ und bei der neuen wäre ich A+
    Bin jetzt noch Ratloser wie davor.
    Nur auf die Schnelle:
    Dann hilft nur eines: Informieren
    1 - was gibt es auf dem Markt? wo liegen die Unterschiede der einzelnen Gesellschaften?
    2- was davon will ich haben, worauf muss ich achten?
    3- Saubere Aufbereitung der Gesundheitsangaben! (Krankenakte? Arztbericht?)
    4- was sagt mein Wunschversicherer zur Gesundheitshistorie?
    5- wie gestalte ich den Vertrag aus meiner Sicht optimal?

    Sie stochern derzeit mit einer zu kurzen Stange im Nebel herum, sind jetzt mehr oder weniger zufällig bei der A. ausgekommen (warum nicht B oder C?)
    In meiner Auflistung bewegen Sie sich aktuell bei Punkt 5, ohne die anderen Punkte geklärt zu haben.
    Machen Sie es halt jetzt doch von Anfang an richtig. Dauert ein bisschen länger und erfordert auch Ihre Mitarbeit, ist aber vom Ergebnis her definitiv zielführender.

    Wenn morgen der Vertreter der C. bei Ihnen auf der Matte steht, mit dem nächsten tollen Hyper-Super Produkt, ahne ich, was passieren wird.
    Nur kurze Klarstellung: Der Berater der A. ist ein VERKÄUFER, der beauftragt ist, Ihnen die Produkte der A. zu vertickern.
    Spätestens bei der Aussage bzgl. Tauchen (nur angeben, wenn man es regelmässig macht) würde ich den Ahnungslosen vor die Tür setzen.

  5. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Als Ergänzung zu Herrn Wolnitza: Auch ihren persönlichen angedachten Karriereweg gilt es zu berücksichtigen. Falls sie sich bspw. einmal später in ihrem Beruf selbstständig machen möchten, so würde ich ihnen auch bereits heute ein anderes BU-Produkt empfehlen, als wie wenn für sie von vornherein klar ist, dass sie das Angestelltenverhältnis nicht verlassen möchten.

    Ohne das all die Punkte, die bereits angesprochen wurden - vor allem die gesundheitliche Situation, aber auch mögliche risikorelevante Hobbies - geklärt sind, lässt sich absolut gar nichts zu möglichen Produkten und deren Qualität oder Angemessenheit sagen. Das Produkt kommt immer ganz zum Schluss. Und das ist eigentlich das, was mich dabei am meisten irritiert, dass hier bereits Angebote von der Aachen Münchener, Allianz oder dem HDI vorliegen ohne das dieses geklärt wurde. Da passt was nicht! Und gerade ihr Allianz-Vertreter, obwohl innerhalb dieser Organisation aus meiner Sicht eine hervorragende Fachausbildung stattfindet, wirkt nach den Infos in der Tat ein wenig dubios.

  6. Avatar von ST7887
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Danke für den Input.
    Ich bin jetzt bei einem freien Makler.
    Leider wollte dieser einen Maklervertrag mit Vollmacht und Untervollmacht an eine Fonds Maklergemeinschaft und Maklergenossenschaft.
    Ist sowas üblich oder könnte ich damit die Kontrolle verlieren?

  7. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Guten Morgen,

    ein Maklervertrag mit Vollmachten ist sehr üblich. Der Vertrag soll regeln, welche Aufgaben der Makler für Sie übernimmt und welche Rechte Sie ihm zugestehen. Sie können aber natürlich verlangen, dass dieser auf bestimmte Themen oder bestimmte Versicherungen eingeschränkt wird.
    Ihr Makler wird Sie auch darüber informieren, was er in Ihrem Namen unternimmt, bzw. das vorher mit Ihnen abstimmen.
    Und falls Sie Policen ins Haus bekommen mit denen Sie nicht einverstanden sind, haben Sie natürlich auch das Recht diesen zu widersprechen.

    MfG

    Alexander Reibold
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  8. Avatar von ST7887
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von Reibold
    Guten Morgen,

    ein Maklervertrag mit Vollmachten ist sehr üblich. Der Vertrag soll regeln, welche Aufgaben der Makler für Sie übernimmt und welche Rechte Sie ihm zugestehen. Sie können aber natürlich verlangen, dass dieser auf bestimmte Themen oder bestimmte Versicherungen eingeschränkt wird.
    Ihr Makler wird Sie auch darüber informieren, was er in Ihrem Namen unternimmt, bzw. das vorher mit Ihnen abstimmen.
    Und falls Sie Policen ins Haus bekommen mit denen Sie nicht einverstanden sind, haben Sie natürlich auch das Recht diesen zu widersprechen.

    MfG

    Alexander Reibold
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    Stimmt die Formel 70% des Nettoeinkommens für die BU Höhe?
    Ich möchte versuchen eine Dynamik von 3% zu bekommen oder ist das zu viel. Erhöhen möchte ich die BU dann bei Hochzeit oder Hauskauf.

  9. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von ST7887
    Stimmt die Formel 70% des Nettoeinkommens für die BU Höhe?
    Es gibt Versicherer, die das als Maximum absichern.

    Aber in dem Punkt können sie ganz sicher dem Makler vertrauen, ST. Einfach weil es hierbei keinen Grund geben könnte, ihnen was falsches zu erzählen.

    Wichtig ist, dass der Makler ihre Gesundheitsfragen und ihren Bedarf im Detail vorab aufgenommen hat. Wenn das geschehen ist, dann können sie auch erstmal ein gutes Gefühl mit diesem haben.

  10. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Hallo ST7887,

    was meinen Sie mit der Formel?
    Hat der Makler gesagt, dass Sie 70 % versichern sollen, weil das so üblich sei, oder ist das bei einer bestimmten Versicherung das Maximum?

    Ich gehe immer so vor, dass ich mit dem Kunden bespreche welche Kosten im Ernstfall weiterhin anfallen und wie Hoch deshalb die Rente sein muss.
    Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass in der Regel die Krankenkassenkosten komplett vom Versicherten zu tragen sind.
    Einen Arbeitgeber der die Hälfte übernimmt, hat man ja nicht mehr.
    Dann gibt es Versicherer die 70 % vom Netto erlauben, andere 80 % vom Netto, wieder andere 60 % vom Brutto usw.

    Ich halte 3 % Dynamik nicht für übertrieben. Das darf sogar mehr sein. Schließlich hat man die Möglichkeit auch mal eine Erhöhung abzulehnen, wenn es in einem Jahr nicht passt. Andererseits ist das vielleicht eines Tages die einzige Möglichkeit auf eine Erhöhung des Schutzes, wenn man schon etwas kränker ist.

    MfG

    Alexander Reibold
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  11. Avatar von ST7887
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von Reibold
    Hallo ST7887,

    was meinen Sie mit der Formel?
    Hat der Makler gesagt, dass Sie 70 % versichern sollen, weil das so üblich sei, oder ist das bei einer bestimmten Versicherung das Maximum?

    Ich gehe immer so vor, dass ich mit dem Kunden bespreche welche Kosten im Ernstfall weiterhin anfallen und wie Hoch deshalb die Rente sein muss.
    Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass in der Regel die Krankenkassenkosten komplett vom Versicherten zu tragen sind.
    Einen Arbeitgeber der die Hälfte übernimmt, hat man ja nicht mehr.
    Dann gibt es Versicherer die 70 % vom Netto erlauben, andere 80 % vom Netto, wieder andere 60 % vom Brutto usw.

    Ich halte 3 % Dynamik nicht für übertrieben. Das darf sogar mehr sein. Schließlich hat man die Möglichkeit auch mal eine Erhöhung abzulehnen, wenn es in einem Jahr nicht passt. Andererseits ist das vielleicht eines Tages die einzige Möglichkeit auf eine Erhöhung des Schutzes, wenn man schon etwas kränker ist.

    MfG

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    Hallo, wir kamen auf 2000€ BU-Rente. Er meinte niedriger sollte ich nicht gehen da ich ja noch 30% ca. versteuern muss usw.
    Hab jetzt zwei Versicherungen in der engeren Wahl,
    AXA SBU mit AU Option (ALVSBV) für 82,61€-129,08€ oder
    Dialog SBU- professional Vitality für 80,60€ bis 108,34€.
    Alles reine Risikoversicherungen.
    Die Dialog ist etwas flexibler nur leider ohne AU-Klausel.
    Ich weiß nicht ob diese AU-Klausel wirklich das wichtigste ist?

    Beide haben keinen Pflegezusatz und Verzicht auf §163 VVG ist auch nicht erfüllt.

    Als dritter Kandidat wäre noch die Metallrente

    Bei der AXA finde ich auch nicht gut das die Kosten bis 129,08€ steigen können, wegen den Überschüssen.

    Ich habe mir überlegt unter 2000€ einzusteigen. Mit 1700€ BU-Rente + 5% Dynamik.

    Mein Netto ist 2550€. 1000€ brauche ich locker im Monat für Miete, Versicherungen usw.

    Falls ich doch mal ein Jahr reisen möchte, könnte ich nur bei der Dialog die Zahlungen aussetzen.

    Was sagt ihr zu der AXA oder der Dialog?

    Danke

  12. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Die Besteuerung sehe ich bei einem privaten BU-Vertrag bei ihnen als nicht wirklich entscheidend an. Wenn sie, als Lediger, keine weiteren Einkünfte haben, fallen normalerweise gar keine Steuern an. 2.000 € BU-Rente x 30% = 600 €. Auf das Jahr gerechnet sind es 7.200 €. Damit liegen sie unter dem Grundfreibetrag und müssten keine Steuern zahlen.

    Diese 30% sinken ja sogar noch im Laufe der Jahre. Steuertechnisch ist es eine sog. Rente auf Zeit. Desto kürzer die Auszahlungsdauer, desto weniger wird hiervon besteuert. Momentan liegen sie mit 30 Jahren möglicher Auszahlung noch entsprechend hoch.

    Natürlich kann man dem entgegensetzen, dass eine mögliche gesetzliche Erwerbsminderungsrente ein anderes Bild schafft. Vorteil wäre dann aber auch, dass sie ohnehin mehr Einnahmen hätten.

    In den meisten Fällen, die zumindest mir bekannt sind - Herr Reibold hatte es schon schön in einem anderen Thread beschrieben - wird jedoch ausschließlich die private BU-Rente, aber nicht die Erwerbsminderungsrente gezahlt, welches den Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag betrachten lässt. Diese müssen dann nämlich mit dem kompletten Satz abgerechnet werden. Also etwa 20% an Abzügen.

    Für die Berechnung der BU-Höhe finde ich wichtig die laufenden Kosten zu berücksichtigen, den benannten Abzug an KV- und PV-Beitrag sowie die Tatsache, dass sie sich auch noch Summe x zurücklegen müssten, um sich eine ausreichende Altersvorsorge aufzubauen, da ab dem Zeitpunkt des Leistungsfalls keine Beiträge mehr in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt werden. Ob man da nun bei der Summe 2.000 €, 1.700 € oder einer ganz anderen rauskommt lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen.

    Die AU-Klausel kann Leistungsfälle unwahrscheinlich beschleunigen. Nach meinen Erfahrungen dauert es im Durchschnitt von Leistungsantrag beim Versicherer bis zur Auszahlung der BU-Renten drei Monate, gerade bei psychischen Erkrankungen deutlich länger. Bei der AU-Klausel reicht zunächst ausschließlich die Krankmeldung, wodurch die Prüfungsprozesse auf BU entspannt im Hintergrund laufen können und die Gelder bereits fließen. Immer natürlich vorausgesetzt, dass die 6-Monats-Grenze prognostiziert werden kann bzw. erreicht wird. Ob der dazugehörige Mehrbeitrag für sie diese Entstressung wert ist, können nur sie selbst beurteilen.

    Da es zum benannten §163 VVG immer zu Irritationen kommt, möchte ich gerne auch nochmal darauf eingehen. Dieser besagt ausschließlich, dass eine Erhöhung über dem Brutto- bzw. Tarifbeitrag nicht möglich ist. Das heißt, dass die Axa auch die Möglichkeit im Notfall hat, die Beiträge oberhalb der 129,08 € anzusetzen. Genauso wie die Dialog (falls entsprechender Tarif gewählt) und MetallRente, die immer auf den Paragraphen verzichtet, das Recht haben ebenfalls Beitragsanpassungen, dann aber nur bis zum Brutto- bzw. Tarifbeitrag, vorzunehmen. Dennoch sind derartige Prämienerhöhungen sehr, sehr unwahrscheinlich.

    Noch ein paar "weiche" Faktoren zu den Gesellschaften:
    Bei der Axa, nach meinen Erfahrungen, kann man die Leistungsfallprüfung sehr lobend erwähnen. In ihren aktuellen Bedingungen haben sie sogar eine verbindliche Leistungsfallbearbeitung von nur einer Woche angegeben, was sehr beachtlich ist. Ob das dann auch in der Praxis so stattfinden wird (viele Gesellschaften schaffen es nämlich nicht, sich an ihre selbst gesetzten verbindlichen Leistungsfallbearbeitungszeiten zu halten), ist noch eine andere Frage. Dennoch sehe ich dort die Axa im Vorteil.

    Bei der Dialog, die zur Generali-Gruppe gehört, habe ich spätestens seit letzten Jahr durchaus Bauchschmerzen. Die Generali hatte 2018 ihren LV-Bestand, wozu auch BU's gehören, an die Viridium-Gruppe verkauft ohne dabei perspektivisch auf das Neu-Geschäft verzichten zu wollen. Sprich schlechte Risiken einfach veräußert und den großen bestehenden Kundenstamm in fremde Hände gegeben, die dann auch bei der BU entsprechende Beitragserhöhungen vorgenommen haben. Ich persönlich empfand dieses als moralisch sehr verwerflich und bin nach wie vor überrascht, dass ein solches Vorgehen gesetzlich okay sein soll.

    Wenn denn nun diese drei Versicherer übrig bleiben, dann würde ich auswählen zwischen der Axa und MetallRente. Bei der MetallRente sehe ich als Pluspunkte, dass sie insgesamt beitragsstabiler wirkt und bessere Möglichkeiten hinsichtlich Beitragsfreistellung oder zwischenzeitlicher Reduzierung bietet.

  13. Avatar von ST7887
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von EasyD
    Die Besteuerung sehe ich bei einem privaten BU-Vertrag bei ihnen als nicht wirklich entscheidend an. Wenn sie, als Lediger, keine weiteren Einkünfte haben, fallen normalerweise gar keine Steuern an. 2.000 € BU-Rente x 30% = 600 €. Auf das Jahr gerechnet sind es 7.200 €. Damit liegen sie unter dem Grundfreibetrag und müssten keine Steuern zahlen.

    Diese 30% sinken ja sogar noch im Laufe der Jahre. Steuertechnisch ist es eine sog. Rente auf Zeit. Desto kürzer die Auszahlungsdauer, desto weniger wird hiervon besteuert. Momentan liegen sie mit 30 Jahren möglicher Auszahlung noch entsprechend hoch.

    Natürlich kann man dem entgegensetzen, dass eine mögliche gesetzliche Erwerbsminderungsrente ein anderes Bild schafft. Vorteil wäre dann aber auch, dass sie ohnehin mehr Einnahmen hätten.

    In den meisten Fällen, die zumindest mir bekannt sind - Herr Reibold hatte es schon schön in einem anderen Thread beschrieben - wird jedoch ausschließlich die private BU-Rente, aber nicht die Erwerbsminderungsrente gezahlt, welches den Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag betrachten lässt. Diese müssen dann nämlich mit dem kompletten Satz abgerechnet werden. Also etwa 20% an Abzügen.

    Für die Berechnung der BU-Höhe finde ich wichtig die laufenden Kosten zu berücksichtigen, den benannten Abzug an KV- und PV-Beitrag sowie die Tatsache, dass sie sich auch noch Summe x zurücklegen müssten, um sich eine ausreichende Altersvorsorge aufzubauen, da ab dem Zeitpunkt des Leistungsfalls keine Beiträge mehr in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt werden. Ob man da nun bei der Summe 2.000 €, 1.700 € oder einer ganz anderen rauskommt lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen.

    Die AU-Klausel kann Leistungsfälle unwahrscheinlich beschleunigen. Nach meinen Erfahrungen dauert es im Durchschnitt von Leistungsantrag beim Versicherer bis zur Auszahlung der BU-Renten drei Monate, gerade bei psychischen Erkrankungen deutlich länger. Bei der AU-Klausel reicht zunächst ausschließlich die Krankmeldung, wodurch die Prüfungsprozesse auf BU entspannt im Hintergrund laufen können und die Gelder bereits fließen. Immer natürlich vorausgesetzt, dass die 6-Monats-Grenze prognostiziert werden kann bzw. erreicht wird. Ob der dazugehörige Mehrbeitrag für sie diese Entstressung wert ist, können nur sie selbst beurteilen.

    Da es zum benannten §163 VVG immer zu Irritationen kommt, möchte ich gerne auch nochmal darauf eingehen. Dieser besagt ausschließlich, dass eine Erhöhung über dem Brutto- bzw. Tarifbeitrag nicht möglich ist. Das heißt, dass die Axa auch die Möglichkeit im Notfall hat, die Beiträge oberhalb der 129,08 € anzusetzen. Genauso wie die Dialog (falls entsprechender Tarif gewählt) und MetallRente, die immer auf den Paragraphen verzichtet, das Recht haben ebenfalls Beitragsanpassungen, dann aber nur bis zum Brutto- bzw. Tarifbeitrag, vorzunehmen. Dennoch sind derartige Prämienerhöhungen sehr, sehr unwahrscheinlich.

    Noch ein paar "weiche" Faktoren zu den Gesellschaften:
    Bei der Axa, nach meinen Erfahrungen, kann man die Leistungsfallprüfung sehr lobend erwähnen. In ihren aktuellen Bedingungen haben sie sogar eine verbindliche Leistungsfallbearbeitung von nur einer Woche angegeben, was sehr beachtlich ist. Ob das dann auch in der Praxis so stattfinden wird (viele Gesellschaften schaffen es nämlich nicht, sich an ihre selbst gesetzten verbindlichen Leistungsfallbearbeitungszeiten zu halten), ist noch eine andere Frage. Dennoch sehe ich dort die Axa im Vorteil.

    Bei der Dialog, die zur Generali-Gruppe gehört, habe ich spätestens seit letzten Jahr durchaus Bauchschmerzen. Die Generali hatte 2018 ihren LV-Bestand, wozu auch BU's gehören, an die Viridium-Gruppe verkauft ohne dabei perspektivisch auf das Neu-Geschäft verzichten zu wollen. Sprich schlechte Risiken einfach veräußert und den großen bestehenden Kundenstamm in fremde Hände gegeben, die dann auch bei der BU entsprechende Beitragserhöhungen vorgenommen haben. Ich persönlich empfand dieses als moralisch sehr verwerflich und bin nach wie vor überrascht, dass ein solches Vorgehen gesetzlich okay sein soll.

    Wenn denn nun diese drei Versicherer übrig bleiben, dann würde ich auswählen zwischen der Axa und MetallRente. Bei der MetallRente sehe ich als Pluspunkte, dass sie insgesamt beitragsstabiler wirkt und bessere Möglichkeiten hinsichtlich Beitragsfreistellung oder zwischenzeitlicher Reduzierung bietet.

    Danke für die Antwort.
    Das beideutet die AXA könnte, da kein Verzicht auf §163, auf über die 129€ gehen?

    Bei der AXA ist noch die Karenzzeit nicht erfüllt . Bei der Metall und Dialog schon.
    Weiß nicht was da wichtiger ist. AU-Klausel oder Karenzzeit.

    Bei der Metallrente (93,87-146,67) ist der Bruttobeitrag am höchsten.
    Bei der Dialog am kleinsten (80-108€).


    Was mich gerade Wundert, wenn ich den Rechner auf der Metallrente BU verwende komme ich auf einen Beitrag von 73€ für 2000€ BU-Rente. Mein Berater kommt auf 93€!

    Danke

  14. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Guten Abend ST!


    Zitat Zitat von ST7887
    Das beideutet die AXA könnte, da kein Verzicht auf §163, auf über die 129€ gehen?
    Ja.


    Zitat Zitat von ST7887
    Bei der AXA ist noch die Karenzzeit nicht erfüllt . Bei der Metall und Dialog schon.
    Weiß nicht was da wichtiger ist. AU-Klausel oder Karenzzeit.
    Karenzzeit bedeutet, ob ein Versicherer es auch anbietet, dass die Leistung nicht ab dem ersten Tag der Berufsunfähigkeit gezahlt wird, sondern bspw. erst nach einem Jahr, um den Monatsbeitrag damit entsprechend zu reduzieren. Wenn jemand entsprechend Kapital für die Überbrückung zur Verfügung hat, dann ist das sicherlich eine Überlegung, jedoch kein entscheidender Leistungsbestandteil.


    Zitat Zitat von ST7887
    Bei der Metallrente (93,87-146,67) ist der Bruttobeitrag am höchsten.
    Bei der Dialog am kleinsten (80-108€).
    Macht Sinn, da die MetallRente auch auf die Anwendung von angesprochenen §163 VVG verzichtet.


    Zitat Zitat von ST7887
    Was mich gerade Wundert, wenn ich den Rechner auf der Metallrente BU verwende komme ich auf einen Beitrag von 73€ für 2000€ BU-Rente. Mein Berater kommt auf 93€!
    Da müsste ich raten, woran das liegen könnte... Es gibt ja diverse Mehrleistungen, die sich mit einrechnen lassen. Die AU-Klausel, Pflegebaustein, garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall. All das mit berücksichtigt? Oder evtl. beinhaltet die Prämie vom Berater bereits einen Risikozuschlag? Ansonsten gerne nochmal den Vorschlag vom Berater einscannen, dann lässt sich mehr dazu sagen.

  15. Avatar von ST7887
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von EasyD
    Guten Abend ST!




    Ja.




    Karenzzeit bedeutet, ob ein Versicherer es auch anbietet, dass die Leistung nicht ab dem ersten Tag der Berufsunfähigkeit gezahlt wird, sondern bspw. erst nach einem Jahr, um den Monatsbeitrag damit entsprechend zu reduzieren. Wenn jemand entsprechend Kapital für die Überbrückung zur Verfügung hat, dann ist das sicherlich eine Überlegung, jedoch kein entscheidender Leistungsbestandteil.




    Macht Sinn, da die MetallRente auch auf die Anwendung von angesprochenen §163 VVG verzichtet.




    Da müsste ich raten, woran das liegen könnte... Es gibt ja diverse Mehrleistungen, die sich mit einrechnen lassen. Die AU-Klausel, Pflegebaustein, garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall. All das mit berücksichtigt? Oder evtl. beinhaltet die Prämie vom Berater bereits einen Risikozuschlag? Ansonsten gerne nochmal den Vorschlag vom Berater einscannen, dann lässt sich mehr dazu sagen.

    Pflegebaustein ist leider nicht mit drin. Rentensteigerung glaube ich auch nicht.
    Bisher habe ich nur eine Art vergleich zwischen den Dreien.
    Nur bei der Dialog ist der Brutto Beitrag nicht soweit vom Netto entfernt.
    Ich muss ja davon ausgehen das ich den Brutto Beitrag bezahle.

    Ich werde aber niedriger einsteigen und die Versicherung über die 5% Dynamik Stück für Stück steigen lassen.

    Hab gesehen das die Dialog und AXA 2019 unter den Besten BU-Versicherungen sind.

    Frohe Ostern :-)

  16. Avatar von Peter Wolnitza
    Peter Wolnitza ist offline

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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von ST7887

    Hab gesehen das die Dialog und AXA 2019 unter den Besten BU-Versicherungen sind.

    Frohe Ostern :-)
    Moin, wer sagt denn sowas...??

    Wie schonmal gesagt: Ihnen fehlen leider immer noch die Basics, um eine vernünftige Auswahl zu treffen.
    Wird auch nicht besser, wenn man Ihnen 20 verschiedene Versicherer nach 20 unterschiedlichen Kriterien sortiert vorlegt.
    Keiner der drei spielt m.E. in der Champions League.

  17. Avatar von ST7887
    ST7887 ist offline
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    Standard AW: Neue Berufsunfähigkeitsversicherung oder die alte behalten?

    Zitat Zitat von Peter Wolnitza
    Moin, wer sagt denn sowas...??

    Wie schonmal gesagt: Ihnen fehlen leider immer noch die Basics, um eine vernünftige Auswahl zu treffen.
    Wird auch nicht besser, wenn man Ihnen 20 verschiedene Versicherer nach 20 unterschiedlichen Kriterien sortiert vorlegt.
    Keiner der drei spielt m.E. in der Champions League.
    https://www.finanzen.de/berufsunfaeh...ung/testsieger

    Okany, unter den ersten 50.

    Tja ob ich die jemals bekommen werde.
    Was würden Sie für eine BU empfehlen?
    Wie hoch sollte die Absicherung sein?


    Wegen den Steuern die auf die Rente fällig wären, haben ich oben 30% geschrieben.
    Das war eine Schätzung vom Berater. Der Grundfreibetrag betrifft doch die ganze Rente, oder?
    Also 24.000€ im Jahr? (12x2000= 24.000€)

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