ich habe 2012 eine fondsgebundene Basisrente mit Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung in Kombination bei der Alten Leipziger abgeschlossen. Mein Versicherungsberater pries mir diesen Tarif vor allem wegen der hohehn Steuerersparnis an - dass ich hiermit bis zu 35-40% meiner Beiträge einspare.
Nun regen sich in mir Zweifel, ob sich diese Altersvorsorge rechnet. Ich stelle fest, dass um die 20% meiner Rentenbeiträge als Verwaltungskosten direkt abgezogen werden. Zusätzlich gibt es noch Kosten proportional zu meinem Fondguthaben (0.5% desselben pro Jahr). Die bisherige Entwicklung der Fonds lässt mich auf keine besonderen Gewinne hoffen, im Durchschnitt blieb mein Fondsguthaben etwa auf dem gleichen Niveau - was bei der Inflation ja einen ständigen Wertverlust bedeutet.
Mir kommen diese 20% Verwaltungskosten unangebracht hoch vor. Liege ich mit dieser Einschätzung richtig? Wie sieht das bei anderen Anbietern für Basisrenten aus? Lohnt sich bei einem solch hohen Verwaltungssatz das Sparen auf diese Weise überhaupt? Letztendlich werden mich die Steuern ja im Rentenalter dennoch belasten.
Ob nun speziell für sie die Alte Leipziger oder eine Kombination aus Basisrente und BU das passende ist lässt sich aus der Ferne logischerweise nicht beurteilen. Aber natürlich lassen sich ein paar Dinge hierzu sicherlich aufarbeiten bzw. Impulse setzen.
Bei Rentenversicherungen ist es in der Regel so, dass die Abschlusskosten über die ersten fünf Jahre der Laufzeit aufgeteilt sind. Wurden die benannten 20% also auch noch in 2018 berechnet?
Kennen sie ihren persönlichen Steuersatz bzw. wissen sie wie viel Steuerersparnis sie durch diesen Vertrag pro Jahr generieren?
Können sie die Fonds, in die sie innerhalb des Vertrages sparen, einmal benennen?
Ich habe mich bei der Rentenversicherung sowie dem Vertreter erkundigt, und die Verwaltungskosten werden im Laufe der Zeit nicht geringer. Im Gegenteil, sie scheinen mit den Beiträgen mitzuwachsen und betragen auch noch Jahre später 20% des eingezahlten Rentenbetrags.
In der Tat fallen die Abschluss- und Vertriebskosten bei meiner Rentenversicherung an, sie sind über die ersten 9 Jahre gestreckt und werden ebenfalls von den Rentenbeiträgen abgezogen. Diese Kosten habe ich in den oberen 20% nicht eingeschlossen, das sind die reinen Verwaltungskosten.
Mein persönlicher Steuersatz beträgt 27%; doch welche Aussage hat er für die Steuerersparnis in diesem Fall? Das ist ja die durchschnittliche Steuer, nicht diejenige, die auf den absetzbaren Rentenbeiträgen sonst angewandt würde.
Da ich mit meinem Gehalt über den €55.961 liege, muss ich nach meinem Verständnis den Spitzensteuersatz von 42% verwenden, um meine Steuerersparnis zu berechnen.
Von den Beiträgen sind 2018 meines Wissens nach 86% absetzbar; d.h. ich habe eine Steuerersparnis von 36%. Ist die Rechnung korrekt?
Meine Beiträge werden im Fond "AL FT Stabilität (ISIN DE000A0H0PF4)" investiert.
https://www.fondsweb.com/de/vergleic...4,IE00B4L5Y983
Finde den Fehler, beide Fonds/ETFs stehen für deinen Vertrag zur Verfügung . Da kann auch nicht viel hängen bleiben, sofern
in einen defensiven Mischfonds investiert wird.
Der Fond lief in den letzten 9 Jahren alles andere als gut. Auch ist das Volumen mit 31 Mio. EUR sehr gering. Die Kostenquote von über 2% und die Tatsache, daß es sich um einen Dachfond mit weitern Kosten handelt, sorgen für diese miese Performance.
Danke für euren Input bezüglich des Fonds! Es stimmt, hier kann ich sicher noch eine bessere Wahl treffen.
Was haltet ihr denn von den Verwaltungskosten der Alten Leipziger?
Meine Empfehlung für einen Fahrplan, um das Thema noch einigermassen gerade zu biegen:
STEP 1: Die BUZ aus dem Vertrag ausgliedern und in die Schicht III verlagern (entweder als selbstständige BU oder wieder als BUZ, aber anders konstruiert - das muss man im Einzelfall prüfen)
Begründung: BU in der Schicht I (also als Basisrente) ist eine ziemliche Katastrophe im Leistungsfall (der ja theoretisch morgen eintreten kann und aus dem steuerlichen Vorteil einen nicht zu unterschätzenden steuerlichen Nachteil machen kann)
Von der Unflexibiliät und den steuerlichen Vorgaben (eingeschränkte Verfügbarkeit, 50% Beitragsanteil etc.) des Gesamtkonstruktes mal ganz abgesehen.
STEP 2: Prüfen, ob eine Basisrente überhaupt das geeignete Produkt für die gewünschten Anlageziele ist.
STEP 3: Danach entscheiden, was mit dem verbleibenden Rentensparvertrag passieren soll - viele Handlungsoptionen gibt es da leider nicht.
Sicher findet man andere, günstigere Anbieter von Fondspolicen - der reine Kostenvergleich ist da allerdings m.E. ein bisschen kurz gesprungen. Hier geht es auch um so Dinge wie garantierter Rentenfaktor (wirklich garantiert?), Bilanzkennzahlen etc. - immerhin läuft das Dinge ja ein ganzes Leben lang...