zu dem Thema gibt es unzählige Threads hier, und noch mehr "hilfreiche" Seiten im Internet... Schlau werde ich aus beidem nicht so ganz...
Ich werde im kommenden Jahr ziemlich sicher über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegen mit meinem Einkommen. Dann stellt sich die Frage, privat versichern oder freiwillig gesetzlich...
Derzeit bin ich bei der IKK Südwest versichert, meine Frau (450€-Job) und die drei Kinder (3 Jahre, 2 Jahre und 2 Monate alt) sind über mich familienversichert.
Ich habe eine Anwartschaft bei der Debeka, mich dort privat versichern zu können mit dem Gesundheitsstand von vor etwa 5 Jahren - wobei sich da nicht wirklich was geändert haben dürfte. Ich bin jetzt 37 Jahre alt.
Nun habe ich unzählige Meinungen von selbsterklärten Fachleuten, Versicherungsvertretern, Internetforen und -Seiten gehört und gelesen... und weiß immer noch nicht, was für mich/uns besser ist. Privat oder Freiwillig gesetzlich?
Vermutlich gibt es darauf keine pauschale Antwort - aber ich weiß auch nicht, welche Fragen ich mir stellen müsste, um selbst eine Lösung zu finden...
Rein intuitiv würde ich sagen, dass die freiwillig gesetzliche Versicherung aktuell die deutlich bessere (weil günstigere) Wahl wäre. Denn privat (so glaube ich das zu verstehen) müsste ich 5 Verträge abschließen, die in Summe vermutlich deutlich teurer sein dürften, als der Beitrag in die gesetzliche KV.
Oder kann meine Frau trotz Minijob zusammen mit den Kindern in der GKV bleiben?
Was passiert, wenn die Kinder arbeiten gehen? Werden sie dann automatisch in die GKV übernommen, weil sie ja mindestens zu Anfang ihrer Berufslaufbahn wahrscheinlich nicht über die Jahresarbeitsentgeltgrenze kommen werden?
Was sind die "echten" Vor- und Nachteile der beiden Optionen?
Für mich ist es normal kein Problem, für eine Behandlung mal 2000€ vorzustrecken. Normal sollte die private Kasse diese Auslagen ja binnen weniger Tage erstatten oder? Das wäre also kein KO-Kriterium für mich.
Als Informatiker mit 15 Jahren Berufserfahrung werde ich voraussichtlich auch nicht mehr unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fallen, selbst wenn ich den Arbeitgeber eines Tages mal wechseln sollte...
Wäre es sinnvoll, mich mit der Debeka mal hinzusetzen, und die private Versicherung durchzugehen? Oder kann man da pauschal schon sagen, bei Mann + Frau + 3 Kinder fährt man bei der FGKV deutlich günstiger?
Die Private Krankenversicherung macht dann Sinn, wenn sie einen besonderen Wert auf bessere Leistungen, als wie in der GKV gegeben, legen. Da gäbe es einen großen Katalog an Punkten, die man durchgehen könnte, auf welche Leistungen sie ein besonderes Augenmerk legen könnten, die in der Privaten besser (sprich Kostenübernahme, Service, Wartezeiten) abzusichern sind.
Aber: Wenn ihre Priorität der Beitrag ist, dann fahren sie in der GKV bei beschriebener Ausgangssituation ganz klar aktuell besser.
Natürlich ist der Beitrag relevant, aber nicht höchste Priorität. Wenn ich natürlich für ähnliche Leistungen in der PKV das Doppelte zahlen würde, ist das selbstverständlich - zumindest heute - keine Option. Aber ist es wirklich so "krass"?
Wie finde ich denn den "Katalog an Punkten, die man durchgehen könnte"? Wäre das nicht der für mich richtige Ansatz, mich damit auseinanderzusetzen?
Speziell bei ihnen, also Absicherung von insgesamt fünf Personen, ist ein Monatsbeitrag, der doppelt so hoch ist wie in der GKV, gar nicht mal unrealistisch, wenn sie es denn auch leistungstechnisch vernünftig, was ich voraussetze, angehen würden. Aber für den Beitrag sind Auswahl der Leistungen, Eintrittsalter und natürlich der Gesundheitszustand (nicht nur ihrer, sondern auch ihrer Frau und Kinder) entscheidend, so dass sich das nicht pauschal formulieren lässt.
Sie können mir gerne per PN ihre E-Mail-Adresse senden, dann sende ich ihnen einmal den "Katalog", also mögliche Mehrleistungen in der PKV, zu.
Mit 5 zwangsweise einzeln zu versichernden Personen wird die PKV langfristig keinen Spaß machen. Es gilt Menge mal Preis in der PKV. Den Karnickeltarif (auch Familienversicherung genannt) gibt es nur in der GKV.
Als Arbeitnehmer wird die Hälfte der KV-Prämie vom Arbeitgeber gezahlt, aber nur bis zum Maximum GKV. Darüber zahlt man alles selber. Wird dann richtig teuer, gerade wenn man knapp über der Grenze verdient und 5 Personen vom dem Einkommen leben müssen.
Ein PKV-Versicherter, der über der BBG verdient, muß die Kinder versichern.
Eine PKV-Versicherung mit Beginn über 30 ist auch nicht gerade langfristig preiswert. Da hilft dann nur Schönreden mit "besseren Leistungen", die man als Gesunder ja nicht braucht.
a) Zur Frage der kostenlosen Kindermitversicherung über die GKV der Mutter: in der vorliegenden Konstellation ein klares NEIN - siehe dazu Anhang
b) Generell sollte man PKV nur dann wählen, wenn das Einkommen dauerhaft und planbar EDIT: DEUTLICH oberhalb der JAEG liegt
c) diese Kinderberechnung ist immer ein "temporäres" Problem (Spätestens mit Studium oder Lehre entschärft), während man in der PKV noch einiges länger verbleibt
Trotzdem aus der Distanz: Im vorliegenden Fall ist PKV keine vernünftige Empfehlung.
Ein PKV-Versicherter, der über der BBG verdient, muß die Kinder versichern.
Eine PKV-Versicherung mit Beginn über 30 ist auch nicht gerade langfristig preiswert. Da hilft dann nur Schönreden mit "besseren Leistungen", die man als Gesunder ja nicht braucht.
Knapp vorbei ist auch daneben:
1.) Der PKV Versicherte muss nicht über der BBG (=Beitragsbemessungsgrenze) verdienen, sondern über der JAEG (=JahresArbeitsEntgeltGrenze)
2.) Der PKV Versicherte muss auch dauerhaft das höhere Einkommen als der GKV Versicherte erzielen (ist hier allerdings anzunehmen)
3.) Der Zeitpunkt des Eintritts in die PKV ist relativ egal - zum Zeitpunkt X muss in etwa die gleiche Summe an Alterungsrückstellung gebildet sein. Daher zahlt derjenige, der später eintritt, auch einen höheren Beitrag.