Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

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  1. Avatar von Xor
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    Standard Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Hallo,

    ich habe eine Kapital-LV mit kombinierter BU bei der Swiss Life. Der Vertrag datiert aus 2004, wird also bei Auszahlung nicht versteuert (wenn ich das richtig verstanden habe). Ich möchte hier nicht den Sinn oder Unsinn einer Kombi-Lösung diskutieren, ich weiß, dass ich es besser getrennt hätte. Aber auf Grund der Steuerfreiheit dürfte es sinnfrei sein, diesen Vertrag zu kündigen oder zu verkaufen.

    Nun hat diese Versicherung eine Dynamik von jährlich 5% die ich bisher auch immer mitgemacht habe. Mittlerweile ist der Beitrag bei rund 170€ monatlich, würde damit um etwa 8,50€ steigen im Januar.

    Soweit ich das sehe (stellt mir klare Fragen dazu, dann schau ich in den Unterlagen, wenn was unklar ist - ich weiß nicht welche Informationen für Euch wichtig sind) greift die Dynamik nur for den LV-Teil, denn der Betrag bei BU ist seit Jahren auf jeder Jahresübersicht gleich...

    Ich stelle mir nun die Frage, wann ich dieser Dynamik widersprechen sollte. Ich bin nun 37 Jahre alt, werde also (so Gott will) noch mindestens 30 Jahre arbeiten und einzahlen.

    Jetzt mal außen vor gelassen, dass die Beiträge mir irgendwann auch monatlich zu hoch werden (im letzten Jahr vor der Rente würde ich monatlich 750€ zahlen wenn ich jede Dynamik mitnehme), irgendwann kann sich das doch auch nicht mehr lohnen, weil man mehr reinzahlt, als man rausbekommen würde, oder habe ich einen Denkfehler? Wann ist dieser Punkt in Etwa erreicht?

    Danke für Eure Hilfe.

    Gruß,
    Xor

  2. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Von der Betrachtung her sind es rechtlich zwei verschiedene Verträge die sie haben. Die KLV, wenn denn alle Voraussetzungen erfüllt sind, ist in der Auszahlung steuerfrei. Die BU hingegen nicht. Steuertechnisch heute wie damals betrachtet als sog. Rente auf Zeit. Aus diesem Grund würde ich ihnen für den Teil der BU durchaus eine Überprüfung empfehlen. Passen Endalter (viele Altverträge enden ja bereits mit 60) und Rentenhöhe noch zum aktuellen Bedarf? Wenn gesundheitstechnisch bei ihnen da nichts im Wege steht, kann hier durchaus eine Kündigung für den BU-Teil ihrer bisherigen Absicherung und Abschluss einer neuen bedarfsgerechten Variante sinnvoll sein. Lässt sich pauschal aus der Ferne nicht beurteilen, aber ich würde es zumindest an ihrer Stelle überprüfen.

    Was die Dynamik angeht, so ist ja schlussendlich ihr persönlicher Bedarf entscheidend. Ist die Dynamik noch notwendig, um auf die gewünschte Zielsumme bei Auszahlung zu kommen?

  3. Avatar von Xor
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Vielen Dank für die Antwort!

    Das Endalter liegt bei 67 - mögliche Auszahlung ab 62. Über die Summe habe ich mir ehrlichgesagt nichtmal damals Gedanken gemacht. Mit 20 wurde mir geraten "Mach so eine Versicherung bevor es 2005 am Ende teuer wird"... Also hab ich sie gemacht.

    Heute möchte ich das, was da gemacht wurde natürlich verstehen und optimieren. Entweder indem ich das Bestehende weiterführe und (hoffentlich sinnvoll) ergänze, oder indem ich mich von Altlasten befreie, und das Thema komplett neu aufrolle.

    Was ich denke ich herausgehört habe, ist, dass es komplett sinnfrei ist, die steuerfreie LV zu kündigen/verkaufen oder stillzulegen. Denn alles was ich neu machen könnte wäre auf jeden Fall schlechter, weil es versteuert würde. Soweit korrekt?

    Dass ich aus dem Vertrag die BU rausnehmen könnte, war mir bislang nicht bewusst. Die Absicherung ist mit 900€ monatlich auch eher gering. Dafür habe ich aber eine betriebliche BU abgeschlossen, die vom AG unterstützt wird. Die Prämie dafür geht vom Brutto ab, so dass ich unterm Strich etwa 60€ monatlich dafür zahle, und den maximalen Betrag verglichen mit meinem Netto abgesichert habe. Mir wurde das so erklärt, dass ich auf keinen Fall mehr als mein derzeitiges Netto als BU absichern kann - dass dieser Betrag nun abgesichert sei, und dass es wegen des AG-Zuschusses und der steuerlichen Vorteile keine günsitgere Variante gäbe...

    Weit abgeschweift - sorry dafür.

    Also wäre es zwecks der KLV-Dynamik sinnvoll zu prüfen, ob ich mit der Dynamik noch annähernd auf den Betrag komme, den ich bei Renteneintritt haben will. Wenn ja, dann "Weiter so und Dynamik mitnehmen". Wenn nein, besser keine Dynamik mehr mitmachen, Vertrag aber weiterlaufen lassen und den Differenzbetrag zur Zielsumme über einen neuen Vertrag absichern?

  4. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Sehen sie es mir bitte nach, aber ich mag da nicht mit irgendwelchen Pauschalaussagen kommen. Fakt ist: Eine KLV, die in der Auszahlung komplett steuerfrei ist, können sie heute nicht mehr abschließen. Das heißt aber nicht, dass grundsätzlich ein Altvertrag besser für ihre Bedürfnisse passt, als wie ein Neuvertrag.

    Wenn es denn tatsächlich eine KLV ist, so ist ja hier z.B. auch ein Todesfallschutz mit integriert. Der kostet Geld, reduziert die gesamte Ablaufleistung. Wenn der Bedarf auch hierfür weiterhin da ist, so ist es auch wahrscheinlich, dass sie es nirgends besser gestalten können, evtl. nur noch ergänzen müssen. Aber um es konkret sagen zu können, müsste man den Vertrag, ihren Bedarf und dann Produkt X zum Gegenrechnen haben. Und das ist das, was ich ihnen empfehlen würde anzugehen.

  5. Avatar von florianmeier
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Diese Verträge mit 5% "Dynamik" werden irgendwann unbezahlbar. Jede Dynamik ist ein Neuabschluß zum aktuellen Alter ohne Gesundheitsprüfung (also teuer). Sinn macht sowas eigentlich nur für die Versicherung.
    Trotz Steuerfreiheit, vermute ich mal, eine schlechte Rendite.

    Da Swiss-Life für super teuer Geld AWD Maschmeyer übernommen hat, habe ich keine positive Meinung von Swiss-Life.

    Teile die Empfehlung den aktuell benötigten Schutz zu überprüfen und durch bessere Produkte abzusichern. Eine 900 EUR BU ist lachhaft. H4 ist mehr und das ist kostenlos.

  6. Avatar von tneub
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Man sollte nur eine BU nicht leichtfertig kündigen.
    Nach mehr als 10 Jahren LAufzeit kann die Versicherungsgesellschaft im Leistungsfall den Vertrag wegen falscher Angaben (ob nun arglistig oder nicht) nicht mehr rückabwickeln.
    Schließt man jetzt neu ab, hat man auch ggf. andere Wehwehchen bei der Gesundheitsprüfung anzugeben.

    Hier im Fall kan man ja auch nicht mit Hartz4 vergleichen, da ja sowieso 2 BU bestehen und die kummuliert sicherlich über Hartz4 Niveau liegen.

  7. Avatar von Xor
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Die erste BU wurde noch während meines Studiums abgeschlossen, damit ich überhaupt was hatte. Damals war ich auch noch nicht so liquide, wurde aber dazu gedrängt (Eltern) was zu machen, vor Allem wegen der steuerfreiheit für Verträge von vor 2005. Also hab ich 2004 die genannte Versicherung gemacht - 900€ BU monatlich und KLV. Aus heutiger Sicht sicher nicht perfekt, aber in meinen Augen auch nicht kompletter Unsinn.

    Die zweite BU ist eine betrieblich geförderte BU. Da zahlt mein AG vom Brutto monatlich 220€ ein, davon sind 40€ VL, 15% Zuschuss vom AG usw. Durch das so reduzierte Bruttoeinkommen spare ich noch Sozialabgaben und Steuern, so dass ich unterm Strich aktuell rund 70€ weniger Netto habe. Dafür ist (inklusive der zweiten BU oben) mein aktuelles Nettoeinkommen fast abgedeckt - mehr als das aktuelle Nettoeinkommen darf man laut Berater in Deutschland auch gar nicht absichern - zumindest nicht über BU.

    Bei der betrieblichen BU ist noch irgendeine Sonderregelung integriert, dass wenn der BU-Fall nicht eintritt, ein Großteil der Beiträge bei Renteneintritt nochmal zurückerstattet wird. Das wären in meinem Fall wohl so 30.000€. Davon ausgehend, dass ich noch 30 Jahre arbeiten gehe, wären das 1000€ pro Jahr, also 80€ pro Monat - also in etwa das, was ich Netto derzeit auch einbezahle. Natürlich wird das dann noch versteuert, und ist in 30 Jahren dank Inflation auch nur noch die Hälfte wert, aber es ist auch kein Kleckerbetrag der dann zum Renteneintritt auch nochmal on top kommen würde.

    Das nur der Vollständigkeit halber - darf natürlich gerne diskutiert werden.

    Zum eigentlichen Thema: Ich werde den Sinn der in den "ersten Vertrag" integrierten BU nochmal prüfen lassen und eventuell diesen Part kündigen wenn das wirklich möglich ist. Die dann entstehende Lücke im BU-Fall würde ich vermutlich versuchen in die betriebliche BU zu integrieren, weil ich - sofern mir niemand das Gegenteil beweist - denke, dass diese Variante recht sinnvoll und günstig ist.

    Ob ich die Dynamik jetzt mitnehme oder aussetze, weiß ich allerdings immer noch nicht :-D

  8. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Scannen sie doch bitte einmal den Versicherungsschein und den Antrag der betrieblichen Vorsorge und stellen diese hier anonymisiert ein, Xor. Dann lässt sich auch hierzu klar etwas sagen.

    Die Frage nach der Dynamik lässt sich nicht aus der Ferne beantworten. Bedarf unklar, konkrete Ist-Situation unklar, konkrete Ziele unklar. Das ist aus meiner Sicht auch nichts, was sich hier im Forum seriös aufarbeiten lassen würde.

  9. Avatar von Xor
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Naja die betriebliche BU steht hier doch eigentlich gar nicht auf dem Prüfstand, oder?

    Kann ich aber natürlich gerne machen, wenn ich wieder zu Hause bin. Sofern ich die Unterlagen schnell zur Hand habe.

    Ok, ich nehme mit, eine klare Aussage für oder gegen die Dynamisierung gibt es nicht. Da ich im Moment eher weniger statt mehr bezahlen will, werde ich der Dynamik zumindest für 2019 mal widersprechen und 2020 dann nochmal entscheiden. Grundsätzlich habe ich es so verstanden, dass die Dynamik der Versicherung mehr bringt, als mir, also lasse ich das erstmal wie es ist... Falls ich dann irgendwo einen Menschen finde, der mir das alles mal durchleuchtet, aufdröselt, erklärt und optimiert, werde ich vielleicht auch ein besseres Gesamtpaket finden.

  10. Avatar von Peter Wolnitza
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Moin,

    also meiner Ansicht nach gehört das Thema BU als erstes auf den Prüfstand, kostet ja immerhin ordentlich Beitrag und soll andererseits eine immens wichtige Funktion erfüllen:
    Ein Ersatzeinkommen für den Fall zur Verfügung stellen, dass man selber keine Kohle mehr verdienen kann - und da schauts meiner Ansicht nach nicht wirklich gut aus:

    Daher Schritt 1: Erstmal prüfen, ob es aktuell möglich wäre, anderweitig besseren BU Schutz zu bekommen (und damit meine ich nicht nur den Punkt Preis!)
    Dann kann man erst daran gehen, die bestehenden Verträge zu prüfen
    - private BU Absicherung ist definitiv zu niedrig: dass hier keine BU Dynamik vereinbart wurde, würde ich glatt in die Rubrik Beratungsfehler einstufen
    - von der betrieblichen BU Rente müssen volle Steuern und Krankenversicherungsbeiträge abgezogen werden (ist somit der absolut unglücklichste Weg, eine BU anzusichern!)
    - OK, wenn es bei der privaten BU Absicherung ganz unglücklich läuft, holt sich auch hier die Krankenkasse ihren Beitrag - aber man hat immerhin eine Chance...
    Also:
    Gesundheitsdaten sauber aufbereiten, Risikovoranfragen stellen (lassen), Auswahl treffen, Angebote erstellen lassen, vergleichen, entscheiden

    Schritt 2: In Abhängigkeit vom Ergebnis aus Schritt 1 prüfen, ob man die BUs aus den beiden Verträgen heraus lösen kann, ggfls. ohne erneute Gesundheitsprüfung oder ob man (wenn Gesundheit OK)
    einen anderen BU Versicherer wählt (kann Vorteile und Nachteile haben!)

    Schritt 3: Prüfen, ob man die beiden Lebens/Rentenversicherungen
    a) weiter führt
    b) beitragsfrei stellt
    c) kündigt
    d) Dynamik reduziert
    e) den Todesfallschutz, wenn gewünscht, über preisgünstigere Risiko-LVs abbildet

    Denke, nur so kann man den Knoten vernünftig aufdröseln ...

    EDIT: Sorry, ganz vergessen : Dynamik bei einer Lebens/Rentenversicherung

    Beitrag erhöht sich um X Prozent - nehmen wir mal 5
    Beitrag + 5% - Versicherungssumme + Überschüsse erhöhen sich aber um weniger als 5%, weil: Restlaufzeit kürzer, Versicherungstechnisch ist man ein Jahr älter geworden!
    Diese Schere geht halt von Jahr zu Jahr weiter auf. Der Hauptgrund ist aber nicht nur irgendeine Raffgier der Versicherung, sondern ganz normale kalkulatorische Zusammenhänge.
    Eine Dynamik ist i.d.R. nicht anders kalkuliert und berechnet als der Ursprungsvertrag!
    Faustformel:
    Ab ca. 1/3 der geplanten Gesamtlaufzeit wirds unrentabel.

  11. Avatar von EasyD
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    Standard AW: Dynamik bei BU/LV - wann aussetzen?

    Zitat Zitat von Peter Wolnitza
    - von der betrieblichen BU Rente müssen volle Steuern und Krankenversicherungsbeiträge abgezogen werden (ist somit der absolut unglücklichste Weg, eine BU anzusichern!)
    Das halte ich für viel zu pauschal, Herr Wolnitza. Es gibt aus meiner Sicht genug betriebliche Varianten, gerade Kollektivverträge, bei denen die BU-Absicherung über den Arbeitgeber sehr viel Sinn macht!

    Steuerlast und Krankenversicherungsbeitrag sind in der Tat spannend bei beiden Varianten miteinander zu vergleichen. Dahingehend macht es sicherlich auch Sinn bei einer Direktversicherung die BU-Rente etwas höher anzusetzen, als wie über die 3.Schicht. Dennoch, zumindest in meinem Bestand habe ich die Erfahrung gemacht, dass von denen ab 02.01.1961 geborenen, etwa nur einer von zehn auch eine Erwerbsminderungsrente genehmigt bekommt, was wiederum bedeutet, dass neun von zehn den freiwilligen Krankenversicherungsstatus erhalten und damit auch in der privaten BU den vollen KV-Satz zu zahlen haben. Außerdem ist auch eine Steuerpflicht für diese Variante, je nach individuellen Voraussetzungen, gegeben.

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