Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

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  1. Avatar von Muriel75
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    Frage Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Guten Tag zusammen,

    ich bin derzeit dabei mir ein Haus zu kaufen. Die Finanzierung steht auch bereits und ist eigentlich nur noch in den letzten Zügen.
    Finanzbedarf liegt bei 400.000 Euro. Der Bedarf wurde durch meinen Berater wie folgt unterteilt:

    350.000 Euro in einen normalen Anuitätendarlehen von einer Laufzeit von 15 Jahren mit einem Zinsatz von 2,05 % monatlich 887,50 € (Tilgung 1,5 %)
    50.000 Euro in einen normalen Anuitätendarlehen von einer Laufzeit von 10 Jahren mit einem Zinsatz von 1,65 % monatlich 152,08 € (Tilgung 2,0 %)

    nun waren für mich natürlich eine Zinsfestbindung wichtig und er hat mir diese beiden Darlehen mit jeweils einem Bausparvertrag unterstellt. Damit ich meinen Zinssatz vom Bausparvertrag sozusagen über die komplette Finanzierung halten kann (2,35 %).
    Bausparvertrag monatlicher Sparbeitrag von 140 für die Restschuld der 50.000 Summe und 420 Euro für die Restschuld der 350.000 Summe.
    Somit hätte ich eine monatliche Belastung von 1600 €.

    Soweit so gut! Es gibt ja zich Varianten und Möglichkeiten usw. Die Möglichkeit die mir mein Berater angeboten hat ist denke ich gut und auch nicht verkehrt, wonach mir ja die Zinssicherheit über die komplette Zeit wichtig war/ist.
    Auch habe ich mal eine Volltilgermöglichkeit angeschaut und auch mit längeren Laufzeiten etc. Aber das war für mich alles nicht gut und bin letztendlich dann bei diesem Modell geblieben.
    Nun stellt sich mir aber die Frage, ob die "Zinssicherheit" so wichtig ist, da ich mir folgendes überlegt habe:

    Ich würde beiden oben genannten Splittung beibehalten. Allerdings würde ich die größere Summe nicht mit 1,5 % tilgen, sondern direkt mit 3 % (ich spare mir ja dann die Gebühr vom Bausparvertrag und muss diesen Bausparvertrag nicht besparen) und ich tilge direkt mehr.
    Somit fällt ein Busparvertrag weg!
    Den kleineren Bausparvertrag würde ich lassen und auch so die Bausparsumme so nehmen und damit die kleine Summe fertigtilgen.
    Bei der großen 350.000 Summe wenn ich mit 3 % tilge, habe ich ja dann nach 15 Jahren eine geringere Restschuld. Selbst wenn nach 15 Jahren sich der Zins verändert und sich erhöht, durch die geringere Restschuld bekommt man ja auch einen besseren Zinssatz.
    Selbst wenn in 15 Jahren der Zins dann bei 3,0 % wäre, würde ich weniger Zinsen insgesamt zahlen als mit dem Bausparvertrag.
    Das einzige ist eben, das wenn der Zins über 3,15 % ansteigt in 15 Jahren, dann wäre bzw. würde ich mit dem Bausparvertrag sicherer fahren.

    Ich würde eure Meinung hierzu gern wissen, ob das sinnvoll ist, oder ich doch eher bei der Variante mit dem Bausparvertrag besser fahre.

    Risiko oder doch spekulieren, dass in 15 Jahren der Zins zwar steigen wird aber wohl nicht viel mehr als 3 % !?
    Andere Varianten wie eine Zinsbindung komplett als Volltilger, oder 20 Jahre bzw. 25 Jahre feste Zinsbindung möchte ich nicht, dies noch zu erwähnen.

    Herzlichste Grüße,
    Muriel

  2. Avatar von Muriel75
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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Zitat Zitat von tneub
    Kann man schon, mit entsprechenden Zinsaufschlägen für jeden Monat, den das Forward im voraus abgeschlossen wird.

    Allerdings hast du nach 10 Jahren sowieso ein Sonderkündigungsrecht, mit 6 monatiger Frist.
    Du könntest also auch nach 10,5 Jahren ein neues Darlehen abschließen.
    Allerdings beginnen die 10 Jahre erst ab Vollauszahlung. Beim Bau können da durchaus auch mal 1-2 Jahre zwischen Abschluss (Beginn der Zinsbindungsfrist) und Vollauszahlung liegen.
    wenn man das Sonderkündigungsrecht nimmt, wird das bei einer Anschlußfinanzierung bzw. Finanzierung dann von den anderen Banken überhaupt "gern" gesehen, wenn man das so ausschöpft?

  3. Avatar von tneub
    tneub ist offline

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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Das ist doch kein Widerruf, sondern eine normale Kündigungsmöglichkeit. Nach meinem Wissen gibt es da keine Einschränkung.

  4. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist offline

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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Zitat Zitat von brainy
    Ich auch nicht.

    Wer sagt mir denn, daß es die Bausparkassen, die aktuell kaum noch (teure) Bauspardarlehen, dafür aber "Zinssicherheit" verkaufen, in 15 Jahren noch gibt. Gerade in der Finanzindustrie gibt es immer wieder staatlich unterstütze Enteignungen.
    Man kann über Bausparen denken wie man will, selbstverständlich ist das auch kein Muss, aber dass es eine der größeren Kassen nicht mehr geben wird ist zu weit hergeholt. Das Guthaben ist bis 100.000 Euro gesichert, Bausparkassen mit Beständen sind schon immer von den stärkeren Kassen übernommen wurden, die BaFin und das Bausaprkassengesetz wacht über alles und fast nichts ausser die Automobilindustrie besitzt eine größere Lobby als die Bausparkassen, das Bausparen in Deutschland. Zudem kann man Bausparen und deren Historie über 90 Jahre zurückverfolgen.

    Ansonsten kann ich Hermueller hier nur absolut beipflichten.

    Jede Entscheidung mus unter heutigen Gesichtspunkten getroffen werden, aber ganz sicher kann nicht nur die heutige Zinssituation als Grundlage gesetzt werden und wenn man das tut, dann sollte man sich diese langfristig sichern oder aber eben Zinsen sparen, kürze Zinsfestschreibung aber dann mit Bausparen absichern, so man nicht zocken will, bzw. eher risikoarm sein Investment aufgebaut sehen will.

    Ich verstehe auch nicht die Diskussion über das höhere Einkommen im Zusammenhang mit steigenden Zinsen. Warum soll ich denn nicht in 10 oder 15 Jahren mehr verdienen, aber den Zins von max. 2,25% bis 2,45% (je nach Tarifauswahl) trotzdem gesichert haben? Warum soll ich denn darauf hoffen, das Zinsniveau bleibt niedrig und das Risiko dadurch gedanklich minimieren, in dem ich sage, ich kann dass evtl. (ja ggf. auch nur evtl.) auch bei einen Zinssatz von 6% alles bezahlen? Wo bleibt denn neben der Risiko-, und Existenzbetrachtung die wirtschaftliche Sichtweise, zumal ich mit Bausparen mir auch bei gleicher oder besserer Sicherheit während der Zinsfestschreibungszeit heute einen besseren Zinssatz sichern kann und ja auch einen Zinsgewinn - geringerer Zinssatz durch kürzere Zinsfestschreibungszeit - erwirtschafte??

    @SySta

    Eigentlich hatte der Bausparer früher ja mal eine eigentliche Funktion… nämlich ansparen, damit man später mal zinsgünstig bauen kann.
    Nein, Bausparen war früher auch eine gute Geldanlage mit hohem Bonuszins bei Verzicht auf das Darlehen, somit flexibel, da entweder Zinsssicherung oder Zinsgewinn.

    Auch langfristige Zinsplanungen lohnten sich eher kaum… weil es anders und sogar meistens besser als kam gedacht.
    Ja und wenn nicht? Zu dem, kam es wirklich immer besser? Was sollen jetzt die Menschen dazu sagen, die keinen Kredit benötigen, sondern ihre Rente ansparen oder Geld anlegen wollen? Läuft das wírklich alles so gut und soll es wirklich für uns Deutsche so weiter laufen??

    Man verdient dann doch mehr, spart oder erbt etwas…
    Wer ist denn man und trifft das auf alle Verbraucher so auch wirklich zu?

    Die sicherste Variante, immer vorausgesetzt dass man nebenher noch gut und ordentlich leben kann, ist hohe und schnelle Tilgung.
    Kann man so pauschal doch gar nicht sagen. Was nützen mir hohe Sondertilgungen und/oder hohe Tilgungssätze, wenn die Restschuld dann trotzdem noch hoch ist und man dann einen höheren Zinssatz darauf bezahlen muss?

    Zu dem, was passiert eigentlich im Bezug auf Flexibilität, wenn ich tilge, tilge, tilge und nach Jahren ereilt mich ein Schicksal, kann die Rate ggf. und evtl. nur vorrübergehend nicht bezahlen oder habe Kapitalbedarf, auch wenn nur für die Überbrückung eines plötzlich eintretenden, nicht bedachten Ereignisses wie Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit? Was nutzen mir dann die ganzen Tilgungen und Entschuldungen in den guten Jahren mit der geringeren Restschuld, wenn ich jetzt in den schwereren Jahren zu wenig Kapital flüssig habe? Zumindest in der ersten Periode der Finanzierungszeit hätte ich diese flexiblen Mittel, denn den BSV kann ich nutzen und wenn ich ihn nur teile und nur über ein Teil des Kapitals verfüge und es ggf. später wieder aufhole oder nur eine Teilabsicherung habe, während ich vorher die schwierige Situation aber habe überbrücken können.

    Auch sollte man wissen, dass eine Bausparkasse in der Tilgungszeit, also nach Zuteilung, eher einer Ratenreduzierung und/oder Aussetzung im Notfall zustimmt, als es eine Bank macht.

    Möchte mich für nichts positionieren, lediglich beide Medaillen dargestellt sehen, damit für Verbraucher eine grundsolide Basis für eine individuell richtige Entscheidung vorhanden ist. Auch ist es wichtig, Bausparen mal richtig verdeutlicht zu bekommen, die Anlage richtig zu verstehen, um das Produkt vollumfänglich beurteilen zu können und leider haben hier die Bausparkassenvertreter, aber auch viele Bankangestellte mit gefährlichen Halbwissen (aber auch anderen Absichten) Bausparen schlecht angeboten oder verkauft, besser gesagt gar nicht verkauft, eher verteilt, auch mal mit falschen (teils auch bewusst) Aussagen und Möglichkeiten der Anlage.

  5. Avatar von brainy
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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Zitat Zitat von Muriel75
    Ihr würdet also eher hoch tilgen und die Restschuld dann mit einer Anschlussfinanzierung weiter machen. Theoretisch hätte man ja nach 10 Jahren zeit zu schauen, welches Forwarddarlehen dann man wählt.
    Kann man das 5 Jahre im Voraus schon?
    Würde ein(!) Gesamtdarlehen mit mindestens 15 Jahren Zinsbindung und Sondertilgungsmöglichkeit abschließen.

    Was in 15 Jahren ist? Da würde ich mir mehr Gedanken über Job, Gesundheit, Partnerschaft usw. machen.

    Warum will der Deutsche immer Vollkasko und Flatfee?

  6. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Ok, aber warun dann nicht 5 oder 10 Jahre fest, Zinsen sparen und prozentual noch mehr tilgen?

    Wie beschrieben, es geht mit Bausparen nicht immer nur um den Aspekt Sicherheit, auch in oder aus wirtschaftlicher Betrachtung kann Bausparen Sinn machen und zwar so, dass ich das heute exakt berechnen und kalkulieren kann, bis auf jeden einzelnen Cent, vom Anfang bis zum Ende.

    Vielleicht ist das auch nur der Aspekt der Planbarkeit meines Investments ;-) ohne dabei unflexibel zu sein und alles noch besser zu machen, als da geplant war, ohne dass es je schlechter wird.

  7. Avatar von brainy
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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Zitat Zitat von noelmaxim
    Ok, aber warun dann nicht 5 oder 10 Jahre fest, Zinsen sparen und prozentual noch mehr tilgen?
    Weil das Zinsgefälle nicht so groß ist zwischen 5 und 15 Jahren. Ein Prozent mehr Tilgung bei 5 Jahren sind nur 5%+ersparter Zinsanteil = ca. 6%.

  8. Avatar von noelmaxim
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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Ohne das wir auch nur annähernd wissen, wie sich die Zinsen in 5 in 10 oder in 15 Jahren entwickeln, sind wirtschaftliche Betrachtungen immer nur halbe Sachen, was ja aber ok sein soll.

    Ich persönlich habe mein Haus seinerzeit (Neubau 1999) über 2 variable Darlehen - angefangen bei um die 5%, bei fast halbjährlichen Zinsreduzierungen bis auf 0,89% - finanziert, nur das kann ich beratend einem Verbraucher nicht verkaufen/anbieten/empfehlen. Dies aber nicht nur aus Haftungsgründen, sondern auch in Kenntnis der individuellen Wünsche und Möglichkeiten der Verbraucher.

  9. Avatar von luhega
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    Standard AW: Finanzvarianten mit Bausparverträgen oder direkt höhere Tilgung - was ist besser?

    Zitat Zitat von Herrmueller
    Das stimmt, ich hatte die angesparte Summe vergessen....

    1.300 EUR aufs Annuitätndarlehen und 350 EUR in den BSV, ergibt 63.000 EUR Bausparguthaben nach 15 Jahren, somit werden nur 204.000 EUR benötigt und die Zinslast beträgt 33.400 EUR für die nächsten 13 Jahre, dann ist alles bezahlt.

    Somit berichtigt:

    400.000 EUR 2% Zins 2,8% Tilgung 15 Jahre fest -> Restschuld 204.000 EUR -> Zinskosten 92.276 EUR
    204.000 EUR zu 5% Zins 4,4% Tilgung 15 Jahre fest -> Fertig, Zinskosten 87.533 EUR

    Gesamtkosten an Zinsen
    179.809 EUR

    400.000 EUR 2% Zins 2,8% Tilgung 15 Jahre fest -> Restschuld 204.000 EUR -> Zinskosten 92.276 EUR
    204.000 EUR zu 3% Zins 6,4% Tilgung 15 Jahre fest -> Fertig, Zinskosten 42.000 EUR

    Gesamtkosten an Zinsen 134.000 EUR

    Mit BSV

    400.000 EUR 2% Zins 1,9% Tilgung 15 Jahre fest -> Restschuld 267.000 EUR -> Zinskosten 101.000 EUR
    204.000 EUR zu 2,5% Zins 6,9% Tilgung 15 Jahre fest -> Fertig, Zinskosten 33.000 EUR

    Gesamtkosten ca. 134.000 EUR

    D.h. ab 3% Zinsen würde sich der BSV wohl lohnen (ich habe wie gesagt keine Abschlussgebühren/Guthabenzinsen/Wohnungsbauprämien usw mit eingerechnet)
    Wie kalkuliert ihr das denn?
    Gibt es dafür eine einfache Excel bzw. Google Spreadsheet, wo man sich den Breakeven Point schnell ausrechnen kann?

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