Bausparvertrag mit endfälligen Vorrausdarlehen - wie funktioniert das?
Hi zusammen,
in dem mir vorliegenden Fall (siehe andere Thread) wurde folgendes gemacht:
Endfälligs Vorrausdarlehen, fällig 10 Jahre nach Abschluss, über 120.000 Euro.
Bausparvertrag über 120.000 Euro, muss vor Zuteilung mit 50% angespart werden.
Im Darlehensvertrag steht drin, das der Bausparvertrag nach 10 Jahren das Darlehen tilgen soll.
Weiter steht im Darlehensvertrag das die Ansparrate 200 Euro beträgt.
Wie passt das zusammen?
Nach 10 Jahren ist der Bausparvertrag mit gerade mal 20% bespart und damit gar nicht zuteilungsreif. Daher kann er das Vorrausdarlehen gar nicht tilgen. Es werden mindestens 20 Jahre benötigt. (Vorrausdarlehen liegt bei knapp 5%, Bausparvertrag vermutlich bei 1,5%... gutes Geschäft - für die Bank.)
Ich hatte es so verstanden, das die Mindestssparrate im Darlehensvertrag aufgeführt ist, damit sichergestellt ist, das es zur Tilgung des Vorrausdarlehens kommen kann. Aber genau das ist hier nicht der Fall.
Der ganze Konstrukut scheint so gerechnet worden zu sein, dass das Vorrausdarlehen mindestnes 20 - eher 25 Jahre läuft und dann erst der Bausparvertrag zugeteilt wird. Das bedeutet doch, das wir hier über eine gesamte Darlehensrückzahlungszeit von 40 Jahren oder mehr sprechen... und so einen Vertrag mit >30 Jahren? Für mich macht das keinen Sinn.
AW: Bausparvertrag mit endfälligen Vorrausdarlehen - wie funktioniert das?
Natürlich macht solch ein Konstrukt keinen Sinn, nur muss man sich so etwas vorher, bei Vertragsunterzeichnung überlegen.
Um dich aber zu beruhigen, der Sch.... muss nur 10 1/2 Jahre nach Vollauszahlung bezahlt werden, da nach 10 Jahren §489 BGB greift. Zu dem steht bei den Sparkassen in den Verträgen der Vorfinanzierungsdarlehen bei Zinsfestschreibungszeit "fest bis Zuteilung" und mit diesem Passus kommt man aus dieser schlechten Finanzierungsform in der Regel auch vorher raus, da das ein klassischer Formfehler ist, der den Vertrag aufheben lässt.
AW: Bausparvertrag mit endfälligen Vorrausdarlehen - wie funktioniert das?
Natürlich macht solch ein Konstrukt keinen Sinn
Da bin ich beruhigt. Ich dache ich hätte "den genialen Trick" an der Sache übersehen.
nur muss man sich so etwas vorher, bei Vertragsunterzeichnung überlegen
Da stimme ich uneingeschränkt zu. Aber ich hab den Bankberater ja selbst kennen gelernt... der ist schon gut dabei, ein absolutes Verkaufstalent... wenn sein Kunde nicht nachrechnet.
AW: Bausparvertrag mit endfälligen Vorrausdarlehen - wie funktioniert das?
Ich wünsche mir gar nichts - ist nicht meine Finanzierung.
Die 10 Jahre sind nun rum und "man wundert sich" das es nicht funktioniert hat... und man das Vorrausdarlehen nicht mit dem (zu 20%) besparten Bausparvertrag ablösen kann.
Das arme Schwein hat nun in 10 Jahren knapp 60.000 Euro Zinsen (Vorrausdarlehen) gezahlt, aber nur 20.000 Euro separat (Bausparvertrag) angespart (nicht mal was getilgt...).
AW: Bausparvertrag mit endfälligen Vorrausdarlehen - wie funktioniert das?
Ja und??
Nun kann er über eine Teilung 60.000 Euro ablösen (20.000 Euro Bausparguthaben und 40.000 Euro Bauspardarlehen) und finanziert den Rest zinsgünstig weiter, wo ist das Problem??
Kein gutes Modell, aber dein Problem ist doch ein ganz anderes, wie wir anderen Threads von dir entnehmen konnten. Dieses Modell hat mit Betrug oder ähnlichem nichts zu tun, ein schlechtes Modell, was noch heute angeboten und gezeichnet wird.
AW: Bausparvertrag mit endfälligen Vorrausdarlehen - wie funktioniert das?
Wer hat hier von Betrug geredet?
Das mit dem Teilen weiss ich nicht ob das geht. Ist aber tatsächlich nicht mein Problem.
Ich bin Ingenieur und von daher eher Konzepte gewohnt die aufgehen (können). Vertraglich festzulegen, das ein Bausparvertrag ein Vorrausdarlehen tilgen soll und gleichzeitig vertraglich eine Bausparrate festzulegen, die dies unmöglich macht, ist halt irgendwie mysteriös.
Und menschlich tut mir die arme Socke trotzdem leid. Er hats einfach nicht verstanden damals. Und Frau auch nicht.