Hallo,
meine vielleicht etwas ungewöhnliche Frage: ist es grundsätzlich möglich, sich als Beamter freiwillig in der GKV zu versichern, wenn man vor der Verbeamtung nur 5 Monate als Angestellter in einer GKV Mitglied war, sonst aber seit Geburt bis Studienende immer privat versichert war. Oder wäre das überhaupt nicht möglich, da man eine Mindestzeit in der GKV gewesen sein muss?
(Dass das, zumindest jetzt, viel teurer wäre, weiß ich)
Vielen Dank für eine Antwort
Hallo Judy, deine Frage ist gar nicht so ungewöhnlich. Du solltest aber zur Sicherheit direkt bei deiner Krankenkasse nachfragen. Wenn man als Angestellter in der GKV versichert war und aus diesem Angestelltenverhältnis verbeamtet wird, kann man im Zuge der Verbeamtung als Beamter auch freiwillig in der GKV bleiben.
Andere Kriterien gelten meiner Kenntnis nach nur für einen Wechsel zurück in die GKV.
( unter 55 Jahren und mind. 5 Jahre Mitgliedschaft in der GKV)
Um aber überhaupt wieder in die GKV zurückkehren zu können, muss eine Versicherungspflicht in der GKV eintreten. Dies bedeutet, dass der Beamte aus seinem Beamtenstatus aus- und in ein Angestelltenverhältnis, das der Sozialversicherungspflicht unterliegt, eintritt.
So weit ich gelesen hab beraten auch einige Länder derzeit diese freiwillige Mitgliedschaft der Beamten in der GKV zu bezuschussen, damit der Beamte nicht den 100% Beitrag allein bezahlen muss, bzw. damit sich Beamte besser entscheiden können ob sie in der GKV bleiben wollen.
Auf einer anderen Seite habe ich folgendes gefunden. Wäre mein obiger Fall nicht so ein seltener?
Vorversicherungszeit nur selten von Bedeutung:
Sind Sie nicht versicherungspflichtig oder in der Familienversicherung, möchten sich aber freiwillig versichern, gelten Mindestvoraussetzungen: Entweder waren Sie in den letzten fünf Jahren insgesamt mindestens zwei Jahre gesetzlich versichert oder Sie waren unmittelbar vor Ende der Versicherungspflicht ein Jahr lang durchgängig GKV-Mitglied. Den Beitritt zur GKV müssen Sie dann schriftlich erklären, die Frist beträgt drei Monate nach Ende der Versicherungspflicht. In der Praxis sind solche Fälle aber sehr selten. In der Regel gilt für die meisten die obligatorische Anschlussversicherung.
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Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
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SySta
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SySta
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AW: freiwillige Versicherung in GKV für Beamte?
Dein Fall ist eher selten aber deine Frage ist nicht ungewöhnlich.
Ich kenne in meinem Umfeld einige Kollegen und noch mehr Anwärter, die wegen dieser Entscheidung gegrübelt haben. Allerdings waren die Anwärter Abiturienten und vorher nicht in der GKV. ( bzw. einige waren in der GKV als Kind familienversichert.)
Ich kenne überhaupt tatsächlich nur einen Beamten ( von ganz Vielen :-) ) , der in der GKV freiwillig versichert ist.
Ich kenne es wie folgt...
Immer von deiner Frage ausgehend.... Angestellter GKV nahtlos verbeamtet ... Versicherungspflicht fällt weg.
"Freiwillige gesetzliche Krankenversicherung
Erlischt die Versicherungspflicht, müssen Sie entscheiden, ob Sie sich freiwillig gesetzlich versichern oder in die private Krankenversicherung wechseln möchten. Waren Sie vorher pflicht- oder familienversichert, brauchen Sie nichts unternehmen, um in der GKV zu bleiben. Sie sind dann automatisch freiwillig versichert."
Aber wenn du noch innerhalb der 3 Monate liegst wird dir deine bisherige GKV sicher eine ordentliche Antwort geben. ... und diese ist letztendlich auch entscheidend.
ich möchte noch darauf hinweisen, dass eine freiwillige Versicherung in der GKV als Beamtin bedeutet, dass sie dort den Arbeitnehmer- und den Arbeitgeberbeitrag zahlen müssen. Eine Ausnahme macht hier soweit ich weiß nur das Bundesland Hamburg.
Und als Berechnungsgrundlage dient das gesamte Einkommen das ihnen zur Verfügung steht, also nicht nur das aus dem Beamtenjob. Auch eventuell vorhandene Mieteinkünfte oder Kapitaleinkünfte wie Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne bei Aktien werden mit berücksichtigt, solange sie unter der Beitragsbemessungsgrenze liegen.
Auch von der Beihilfe, die für verbeamtete Singles ca. die Hälfte aller Krankenkosten übernimmt, für Kinder 80 % und für Senioren 70 %, können sie dann nicht profitieren.
Ein wirtschaftlicher Vorteil der GKV kann für Beamte eigentlich nur bestehen, wenn sie sehr wenig verdienen und dauerhaft keine hohen Nebeneinkünfte haben. Auch viele Kinder könnten ein Argument sein weil die in der GKV kostenlos mitversichert werden.
Und vor allem im Rentenalter könnte es dann günstiger werden weil der Beitrag der GKV auch dann nach den Einkünften berechnet wird.
Falls gesundheitliche Gründe für die GKV sprechen die keine Gesundheitsfragen stellt, so sollten sie beachten, dass man in den ersten 6 Monaten der Verbeamtung von der ersten PKV bei der man einen Antrag stellt aufgenommen werden muss, egal wie krank man ist.
Vielleicht lohnt sich dann doch eine PKV!
MfG
Alexander Reibold
Freie Finanzberatung
Neuburg an der Donau
Aufgrund von Vorerkrankungen (AIDS o.ä.) gibt es für einige Beamte nur die GKV.
Gilt das auch für chronische Blödheit, wie hier offenbart? Prinzipiell gibt es immer die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Da kommt es in erster Linie auf das wann und das wie an.
Gilt das auch für chronische Blödheit, wie hier offenbart? Prinzipiell gibt es immer die Möglichkeit, sich privat zu versichern. Da kommt es in erster Linie auf das wann und das wie an.
Was ist das denn für ein Ton?
Natürlich kommt man auch mit Vorerkrankung in die PKV notfalls eben in den Basistarif.
Wenn der "Risikozuschlag" allerdings so hoch ist, rechnet sich die PKV in vielen Fällen eben nicht. Da bleibt dann tatsächlich nur die freiwillige Versicherung in der GKV.
Nicht zu verschweigen die Tatsache, dass man bei der PKV erstmal in Vorleistungen geht und erst später die Kosten abrechnen kann und erst noch viel später einen bestimmten Teil der verauslagten Kosten zurück bekommt. Darüberhinaus: Als Privatpatient bist du quasi dein eigener "Kostenentscheider ".
Du musst also schon bei dem Behandlungsauftrag an den Arzt wissen, welche Kosten sind übernahmefähig ... und auf welchen Kosten bleibst du sitzen.
Rechnet der Arzt event. mal falsch ab und du bezahlst im Vertrauen die Rechnung... bleibst du schlussendlich auf deinen Fehlern ... ( Kosten) sitzen, wenn die PKV die Rechnung nur teilweise erstattet.
Das lass Mal meine Sorge sein, trifft schon nicht den Falschen. Ansonsten, falls der Gerechtigkeitssinn zu stark leidet: Beitrag melden. Ansonsten: Lesen, wer sich worauf bezieht? Manchmal hilft es. Kernaussage war: Beamten mit Vorerkrankungen bleibt die PKV unter Umständen verschlossen. Ich sage: Schwachsinn. Und zwar nicht aufgrund Kontrahierungszwang Basistarif, sondern aufgrund der Öffnungsaktion. Mit maximal 30% Tarifzuschlag.
Und bitte keine weitergehenden, überaus seichten Belehrungsversuche über die Funktionsweise der PKV. Ist mir bekannt.
Also, in meinem Fall gibt es keine Vorerkrankung. Ich wollte mich lediglich informieren. Schließlich ist das ja nahezu eine Entscheidung fürs ganze Leben und später gibt es keinen Weg zurück. Genau jetzt wäre die einzige Möglichkeit jemals in die GKV zu kommen (ich hatte angenommen, dass das überhaupt nicht geht, wenn man nur 5 Monate in der GKV war).
Da man jetzt natürlich sehr viel günstigere Beiträge in der PKV hat und ein eventueller Vorteil der GKV, wenn überhaupt, erst in zig Jahren zu erwarten wäre, wird es eine PKV. Wie die Verhältnisse in 30 Jahren sind, kann man jetzt wohl ohnehin noch nicht absehen. Bis dahin kann sich bestimmt noch viel ändern.
Vielen Dank für die ausführlichen und sachlichen Antworten.