der Titel des Threads ist eigentlich eindeutig. Mich interessiert wie ihr eure Geschäftszahlen überwacht und kontrolliert? Habt ihr dafür spezielle Programme oder nutzt ihr noch Zettel und Papier? Bei kleinen Betrieben mag es vielleicht relativ simpel funktionieren, aber bei großen Unternehmen und vielen Geschäftsbereichen/Abteilungen ist es doch nahe zu unmöglich mit einfachen Kniffen einen Überblick zu behalten. Würde das auch mit Excel funktionieren?
Ich bin als Leiter Rechnungswesen für einen Unternehmensverbund mit 13 kleineren GmbHs zwischen 0 und 100 Mitarbeitern zuständig und gefühlt hab ich mindestens 13 verschiedene Varianten, da die Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen mit den unterschiedlichsten Buchhaltungs- und Warenwirtschaftssystemen ausgestattet sind.
Grundsätzlich
Ich schaue mir jeden Monat zum Monatsabschluss die Geschäftszahlen an. Als erstes die betriebswirtschaftlichen Auswertungen im Mehrmonatsvergleich, so dass man relativ einfach Ausreißer nach oben und unten sieht. Danach prüfe ich die Bilanzkonten in der Summen und Saldenliste auf Plausibilität.
Steuerfreie Umsätze, große Positionen oder sonstige Auffälligkeiten prüfe ich stichprobenartig.
Um gewisse Sachen rauszufiltern nutze ich je nach Programm die programmeigenen Filter oder auch viel Excel.
Ansonsten macht es auch Sinn ab und zu sich die Debitoren und Kreditorenlisten vorlegen zu lassen.
Gegebenfalls macht es auch Sinn Auswertungen zwischen Warenwirtschaft und Buchhaltung mal querzuprüfen.
Alle weiteren Prüfungen sind dann je nach Firma ganz unterschiedlich.
Was ich festgestellt habe, je mehr automatisiert wird, desto mehr muß der Buchhalter zum Controller werden. Damit tun sich aber einige alteingesessene Buchhalter sehr schwer.
Es gibt aber auch einige Controllingtools, die Prüfroutinen automatisiert durchführen und anzeigen, wo was schief läuft.
Wie das in richtig großen Firmen gemacht wird, kann ich dir aber auch nicht sagen.
Was ist eigentlich der Hintergrund deiner Frage? Ich könnte sicherlich besser helfen, wenn du ein paar Infos zu Hintergrund, Branche, genutzter Software für Fibu/Warenwirtschaft usw. freigibst.
Wie bereits gesagt wurde, gibt es mittlerweile viele Tools und Softwares auf dem Markt, die genau dafür da sind.
Ab einer gewissen Unternehmensgröße muss man mit Programmen arbeiten. Probleme fallen mir nur bei kleinen Selbstständigen auf. Da sehen die Rechnungen manchmal katastrophal aus, eben weil keine Rechnungssoftware wie invoiz und co genommen wurde. Zum Beispiel Kleinunternehmer, die dann über das 17.500-Euro-Limit kommen... die haben oft noch nnie wirklich mit einer Buchhaltungssoftware gearbeitet oder nur die Freeware genommen.
Es gibt auch eine kostenlose Excel-Vorlage für die Buchhaltung, aber wie gesagt, das kennen die Wenigsten. Generell kann man schon mit Excel arbeiten, aber warum, wenn es spezielle Programme gibt? Laut https://www.industry-press.com/busin...alytics-tools/ gibt es sogar extra Tools, die sehr große Datenmengen analysieren. Aber ich kenne kein KMU, was damit arbeitet.
Bei vielen "kleinen" -eher erfolglosen- Gewerbetreibenden mangelt es nicht an der Software, sondern an Mathe. Mit Excel können die schon gar nicht umgehen.
Solche Probleme kann man nicht mit einer App lösen, sondern indem man in der Schule, besonders in Mathe, besser aufpaßt.
Alle Softwareprogramme bieten Auswertungen an. Selbst die kleinste Buchhaltungsoftware hat eine oder gar mehrere BWAs, teilweise modifizierbar.
Viele Unternehmer können die BWA nicht einmal lesen und wundern sich z.B., daß da Nettowerte stehen.
In der Großindustrie ist wöchentliches Controlling teilweise üblich. Vielfach reicht eine Planwerteingabe in die Software nicht mehr aus. Detailanalysen sind erforderlich. Excel dürfte da weit verbreitet sein.
Ich schaue mir jeden Monat zum Monatsabschluss die Geschäftszahlen an. Als erstes die betriebswirtschaftlichen Auswertungen im Mehrmonatsvergleich, so dass man relativ einfach Ausreißer nach oben und unten sieht. Danach prüfe ich die Bilanzkonten in der Summen und Saldenliste auf Plausibilität.
Ist doch auch normal oder? Sollte jeder wissen, der ein Unternehmen führt. ;-)