Daytrading?

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  1. Avatar von John_Doe
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    Standard Daytrading?

    Liebe Forengemeinde,

    aufgrund der Scheidung von mir und meiner Frau werden wir unser Haus verkaufen. Dazu hatte ich hier schon mehrere Fragen gestellt. Es sieht ganz gut aus, dass ich von Wüstenrot einen Kredit für eine Eigentumswohnung bekomme. Es ist eine 70 qm Loft Wohnung für knappe 40.000 €. Das passt ganz gut, weil ich so die Raten niedrig halten kann. Wüstenrot wäre eh gegen höhere Raten, weil ich freiberuflich bin.

    Mein bisheriger Lebensentwurf ist mit der Scheidung leider gescheitert. Mein Anspruch war es, für mich und meine Familie ein ruhiges Nest zu schaffen und meine Einnahmen für die stetige Entwicklung des Hauses herzugeben. Naja: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Mit Wehmut führe ich nun Hausbesichtigungen durch, aber was sein muss, muss sein.

    Nachdem das Haus verkauft ist, möchte ich die Eigentumswohnung kaufen mittels der Finanzierung und dann natürlich einziehen. Vom Hausverkauf wird nicht viel Geld rüberkommen. Das, was rüber kommt, möchte ich gerne für Folgendes verwenden:
    - Autokauf (Gebrauchtwagen reicht mir; bin da nicht anspruchsvoll)
    - Anlage in Gold
    - langfristige Anlagen
    - Wohnungseinrichtung

    Und dann möchte ich mich gerne mit Daytrading befassen. Bevor ich da aber mit meinem Geld rangehe, will ich noch entsprechende Sach- und Fachliteratur lesen und mich an Demo-Konten ausprobieren.
    Meiner Erfahrung nach sind die Lerneffekte aber größer, wenn man im direkten Kontakt steht, weshalb ich mich an euch wende.

    Mir ist klar, dass ich null Erfahrung habe, weshalb ich mich auch erst intensiv einarbeiten will.
    Was mich interessiert: Auf welche Baustellen muss ich besonders achten? Ich habe jetzt nicht vor, dem allenthalben beworbenen Anspruch zu folgen, in kurzer Zeit viel Gewinn zu machen. Davon gehe ich nicht aus. Daytrading ist ein Thema, das schon länger in mir schlummert und ich möchte die Veränderung meiner Lebenslage gerne nutzen, mich da einzuarbeiten, um irgendwann auch einmal mit echtem Geld zu arbeiten.

    Was mich vorrangig interessiert sind die folgenden Fragen:
    - Kann man für relativ kurze Zeitfenster tatsächlich strategisch arbeiten oder handelt es sich doch eher um eine Art des "Zockens"?
    - Wie kann man Verlustrisiken begrenzen?
    - Welche Signale gibt es, um potentielle Gewinne zu erkennen? Reicht ein Blick in die Nachrichten von Politik oder etwaigen Wirtschaftsbranchen oder muss eine Kursanalyse her?
    - Welche Assets sind beim Daytrading die sinnvollsten?
    - Woran erkennt man, dass man behalten sollte und nich aus Angst verkaufen sollte?
    - Was hat es mit der sogenannten Menge auf sich? Wie kann man diese als Geldwert ausmachen?

    Wie gesagt: Ich stehe ganz am Anfang, habe nicht vor, in naher Zukunft mit echtem Geld zu arbeiten, sondern will mich ersmtal hineindenken in das Thema, um überhaupt urteilen zu können, ob und inwieweit es für mich tatsächlich sinnvoll ist.

    Im Optimalfall stelle ich mir meinen künftigen Vermögensplan so vor:
    - Kreditabzahlung / Eigentumswohnung
    - Anlage in langfristige Assets und in Gold für Stabilität
    - Daytrading mit kleineren Geldmengen, um natürlich auch + zu machen, aber mehr eigenverantwortlich und weniger langfristig gedacht

    Wie gesagt: Ich will gewiss nicht blind drauf loslegen, sondern erstmal die Grundlagen erfassen, ehe ich endgültig darüber entscheiden will, Daytrading zu betreiben. Der öffentliche Diskurs ist ja mehr als kontrovers: Die einen warnen davor, die anderen versprechen lukrative Gewinne. Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.

    Zu meinem Hintergrund: Ich habe kein Börsenwissen und keinen ökonomischen Hintergrund. Ich kenne mich mit Immobilien aus und ich habe mal für einen Börsenanalysten ein Buch geschrieben, ebenso für einen ehemaligen Bankmanager - über diese geschäftlichen Kontakte habe ich dann die wirtschaftlichen Themen kennengelernt und fand diese sehr spannend; zumal sich auch meine Haltung gegenüber Geld oder Anlagen verändert hat; und das möchte ich gerne weiter vorantreiben.

  2. Avatar von utopus
    utopus ist offline

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    Standard AW: Daytrading?

    Eine Frage wäre, was du handeln möchtest - womit kennst du dich aus?
    Eher Devisen - oder Rohstoffe oder Aktien ... dann musst du dir Gedanken machen wieviel Geld du einsetzen kannst - und natürlich kann und wird man Verluste machen.
    Die Kunst ist es wohl bei Verlusten früh genug die Reißleine zu ziehen und bei Gewinnen vor der Trendwende raus zu gehen.
    Zum Einarbeiten würde ich mir z.B. bei Youtube die Videos von Lars Erichsen und Jens Rabe anschauen.
    Ohne tiefes Einarbeiten wird das wohl nichts - und Nachrichten sind ja im allgemeinen weltweit bakannt und meistens umgehend in den Kurs eingepreist - besonders wenn sie aus der Zeitung von gestern kommen. Als "Hobby" nebenbei Geld verdienen ist eher nicht so aussichtsreich denke ich.

  3. Avatar von John_Doe
    John_Doe ist offline
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    Standard AW: Daytrading?

    Vielen Dank fpr deine Hinweise!
    Es soll auch ein langfristiges Projekt sein, also erstmal reinkommen ins Thema, verschiedene Mechanismen nachvollziehen usw. Gleichzeitig bisschen mit Demo Konto experimentieren. Mehr erstmal nicht, um ein Gefühl für das Ganze aufbauen zu können.

    Wenn du schreibst, also "Hobby" nebenher, sei wenig aussichtsreich. Meinst du damit das notwendige Zeitpensum, um wirklich etwas bewerkstelligen zu können? Also dass man dann tatsächlich täglich mehrere Stunden benötigt?

  4. Avatar von Cici
    Cici ist offline

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    Standard AW: Daytrading?

    Meine Einschätzung zum Trading (bin selbst kein Trader, bekomme aber auf verschiedenen Plattformen regelmäßig davon mit): 80-90% des Erfolgs hängen von Money- und Risikomanagement sowie von der Pyschologie ab, der Rest ist dann tatsächlich Mustererkennen, Chart-/Datenanalyse usw. Trading als Hobby wird nicht funktionieren, man muss die Sache quasi als Ersatz für einen Vollzeitjob angehen. Das Ziel ist, mit einem kleinen Vorteil und vielen Trades langfristig auf die Gewinnschiene zu kommen. Sowas kann auch durch Hobby-Zockereien am Wochenende funktionieren, ist m.E. dann aber eher Glück.

    Dazu kommt, dass erfolreich sein noch lange nicht heißt, auch den Markt outzuperformen. Ich bin der Überzeugung, nach Kosten und Steuern schneiden sture Buy-and-Hold-Anleger im Durchschnitt langfristig besser ab als Trader. Man kann natürlich auch Glück haben und auf der Outperformer-Seite landen, statistisch wahrscheinlicher ist aber auf der Underperformer-Seite zu landen.

    Wer langfristig wirklich ernsthaft Geld mit den Finanzmärkten machen will, sollte sich also entscheiden: Entweder im Vollzeitjob bleiben und Überschüsse breit gestreut anlegen, oder den Job kündigen, Vollzeit-Trader werden, versuchen eine erfolgreiche Strategie aufzubauen und sich dann damit abfinden, dass Einkünfte extrem unregelmäßig kommen, ähnlich wie bei selbstständiger Arbeit.

  5. Avatar von brainy
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    Standard AW: Daytrading?

    Wenn Du, sagen wir mal, 30% Rendite im Jahr schaffst, brauchtst Du 200.000 EUR Startkapital, wenn Du von 60 TEUR im Jahr leben kannst.

    Oder Du machst das -bis zur Insolvenz- auf Pump.

  6. Avatar von John_Doe
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    Standard AW: Daytrading?

    Ich hab ja nen Job, da bin ich an unregelmäßiges Einkommen gewöhnt. Bin freiberuflich.

    Mal eine andere Frage: Ist es nötig, die einzelnen Unternehmen, Währungen etc. zu kennen? Ich habe gerade etwas herumprobiert und die Kursverläufe als einziges Kriterium genutzt, um abzusehen, ob oder wann da wieder was ins + geht. Hab auf dem Demokonto mit 5000 € angefangen und stehe aktuell bei 5120 €. Wie gesagt: Keine Analyse, kein Wissen, nur der Kurs und die Überlegung, ob oder wann der wieder steigen könnte. Weiß nicht, ob da mein psychologisches Wissen relevant ist. Ich habe u. a. Psychologie studiert. Was mir auffiel ist, dass ich auch bei stärkerem Minus nicht gleich alles schließen muss. Dann geht so ein Kurs wieder nach oben und es läuft ganz gut.

    Vielleicht ist so ein Demo Konto auch manipuliert, um anzulocken?!

    Wie gesagt: Bin bloody Anfänger

  7. Avatar von utopus
    utopus ist offline

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    Standard AW: Daytrading?

    Man arbeitet halt auch für die Bank - die Gebühren pro Trade müssen erstmal erwirtschaftet werden.
    Bei den Fixkosten muss man schon entsprechend hohe Orders ausführen, um das wieder reinzuholen oder mit Hebelprodukten - mit höherem Risiko - dann halt noch der Steueranteil, der entsprechend abgezogen wird.
    Ist halt auch ein gewisser Anteil von Glück mit enthalten - die Frage bei Verlusten ist auch ob man es sich leisten kann, diese auszusitzen oder ob man jeden Tag ein entsprechendes Plus verbuchen möchte um die laufenden Lebenshaltungskosten decken zu können.
    In der Presse fallen natürlich eher die Ausnahmen auf, die damit reich geworden sind, als die, die damit ihr Geld verzockt haben.

  8. Avatar von John_Doe
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    Standard AW: Daytrading?

    "Glück" - heißt das, dass es eine Art Zocken ist, sowas wie mit Binären Optionen, was ja nun EU-weit verboten wurde.

  9. Avatar von Cici
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    Standard AW: Daytrading?

    Der Handel mit Binären Optionen wurde ja im Wesentlichen verboten, weil die "Kursstellung" für den Kunden bestenfalls undurchsichtig, mitunter auch deutlich zum Nachteil des Kunden erfolgt ist. Zocken mit anderen Wertpapieren ist also transparenter, hängt letztlich aber auch vom Glück ab, ob du den Kursverlauf richtig rätst oder nicht. Die Kunst ist es zu versuchen, die Wahrscheinlichkeit hier durch Statistik etwas auf deine Seite zu ziehen und dann mit vielen Trades aus dem statistischen Vorteil Gewinne zu generieren.

    Du darfst halt nicht dem Irrtum unterliegen, du könntest mit deinen Analysen die Zukunft voraussehen. Gerade Anfänger kommen schnell auf die Idee, durch gehäufte Glücktreffer direkt zum Start ihrer Tätigkeiten anzunehmen, sie hätten dadurch den Dreh raus und könnten diese Entwicklung in die Zukunft fortschreiben. Irgendwann wird nämlich wieder die Rückkehr zum Mittelwert eintreten, und dann muss man durch eine lange Durststrecke. Und wenn es dann mal soweit ist, schlägt die Psychologie gnadenlos zu: Feste Regeln werden über den Haufen geworfen, gutes Geld wird dem schlechten nachgeworfen, in der Hoffnung die Position dreht nochmal irgendwann etc.

    Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist außerdem dadurch verzerrt, dass man fast ausschließlich die erfolgreichen Trader vor Augen geführt bekommt, während die erfolglosen irgendwo in der Versenkung verschwinden. Dadurch entsteht dann der falsche Eindruck, mit Trading könne man eher erfolgreich sein als erfolglos. Mathematisch ist das aber gar nicht möglich, weil nach Kosten und Steuern mehr Trader unter dem Marktdurchschnitt liegen müssen als darüber.

    Sowas will man als Einsteiger natürlich nicht hören und ignorieren wird man es vermutlich auch. Mein Tipp: Hole dir Informationen nicht nur bei den erfolgreichsten Tradern, sondern versuche auch mal die erfolglosesten ausfindig zu machen (sofern das überhaupt möglich ist) und frage bei denen nach, woran es gescheitert ist.

  10. Avatar von John_Doe
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    Standard AW: Daytrading?

    Vielen Dank für den Hinweis, die erfolglosen Trader zu suchen. Bisher kenne ich nur ein paar kritische Stimmen, aber tatsächlich noch nix von Leuten, die sagen, sie seien gescheitert.

    Kann man Daytrading mit der Wetterprognose für einen Tag vergleichen? Wenn man wissen will, wie mittags das Wetter wird, guckt man zum Himmel, hört den Vögeln zu, beobachtet die Wolken usw. NIemand käme auf die Idee, Wetterstatistiken der Tage zuvor ranzunehmen, oder?

    Ansonsten: Wie ist das mit Grundwissen?
    1. Woher weiß ich, wie viel Geld ein Lot ist bzw. wie kann man die Menge umrechnen in Geld?
    2. Was ist der Unterschied zwischen Stop-Kauf und Limit-Kauf?
    3. Wie sollte man S/L am besten setzen?
    4. Woher weiß ich, dass es keine NAschschusspflicht gibt?
    5. Kann man wirklich STatistiken der Vergangenheit nutzen, um die Zukunft zu deuten? Klingt irgendwie unlogisch - selbst das Schauen von Nachrichten ist eine Zeitverzögerung.
    6. Wo kann man die Abkürzungen nachschauen, mit denen die Handelsgüter benannt werden, z. B. "USDSGD"?
    7. Was ist der Unterschied zwischen "Order öffnen" und "Offene Order" - da gibt es dann verschiedene KAufoptionen, woraus sich diese ergeben, sehe ich leider nicht.

  11. Avatar von florianmeier
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    Standard AW: Daytrading?

    Eigentlich ist das alles bei den Brokern erklärt.

    Vielleicht mit einfachem Aktienhandel anfangen?

  12. Avatar von Cici
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    Standard AW: Daytrading?

    Hab zufällig einen Betrag von einem anderen Trading-Anfänger gefunden, der ganz offen zugibt, wie die Psychologie seinem Plan in der Praxis einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Dass sowas nicht nur Anfängern, sondern auch Profis passieren kann, zeigt diese Analogie aus der Fußball-WM sehr schön.

  13. Avatar von John_Doe
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    Standard AW: Daytrading?

    Vielen Dank für die Links!

    Wenn ich es korrekt verstanden habe, hat der Mensch mit dem Erfahrungsbericht einmal zu hoch gekauft - vermutlich aus dem Drang, mehr Gewinn machen zu können, statt dem Prinzip zu folgen: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

    Da ich nun auch seit einigen Tagen etwas herumprobiere, sind mir zwei Tendenzen aufgefallen in meinem Verhalten:
    1. Wenn Kurs fällt, erstmal weiter laufen lassen, dann irgendwann kommt der Punt, wo ich denke: "Nee, nicht noch mehr Verlust - also verkaufen."
    2. Wenn Kurs fällt, gleich verkaufen.

    Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist, dass bestimmte Order z. B. + 50 € machen, beim Eigenkapitel aber nur 2 bis 5 € ins + geht. Welchen Zusammenhag gibt es da?

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