Ich bin Finanzen-Neuling und habe inzwischen so viele "unabhängige" Makler befragt, aber leider weiß ich immernoch nicht, wie ich mich im Alter absichern soll. Mein Steuerberater rät von der Riester-Rente ab, weil diese mit der Grundsicherung verrechnet wird und somit lediglich der Staat entlastet wird. Werden denn andere Renten auch mit der Grundsicherung verrechnet oder bekomme ich, wenn ich jetzt vom schlimmsten Fall ausgehe und ich die Grundsicherung im Alter erhalte, meine Rentenversicherung "obendrauf"?
Ich würde mich freuen, wenn mich jemand aufklären könnte.
Ich möchte niemandem aus der Ferne die Kompetenz absprechen, aber die Aussage von Deinem Steuerberater halte ich für Irreführend. Die Grundsicherung beläuft sich auf dzt. 351€ pro Monat (siehe Hartz IV). Solltest Du aber dzt. einen Steuerberater brauchen setzt das ja ein gewissen Einkommen voraus und ausgehend von Status quo wirst Du wohl kaum unter die Regelung Grundsicherung fallen. Es werden übrigens auch hier sämtliche enderen Einkünfte und Vermögenswerte erfasst und herangezogen. Somit ist die Aussage nur über Riester zu treffen schlichtweg falsch. Außerdem ist es doch wirtschaftlicher Selbstmord zu sagen "ich spare nix für später, denn wenn ich 300€ im Monat bekomme rechnet mir der Staat am Ende noch 20€ auf die Grundsicherung an", selbst dann hast Du noch 280€ mehr als andersrum. Als Resume bleibt zu sagen, dass ich einen abschließenden Rat bzgl. Deiner Altersvorsorge nicht geben kann, da ich Dich nicht kenne. Um eine Aussage zu treffen muss abgeklärt sein was Du planst (Rentenalter, Verfugbarkeit, Risiko, usw.), sowie Deine Lebensumstände (Familienstand, Kinder, Einkommen etc.). Eine gute Beratung zum Thema Altersvorsorge setzt ein längeres persönliches Gespräch voraus. Ich hoffe ich habe Dich nicht noch mehr verwirrt, aber hier einen Tip abzugeben ist unseriös wenn man so wenig vom "Gegenüber" weiß.
Vielen Dank für die Antwort! Ich verstehe was Du meinst, natürlich ist es schwer jemanden etwas zu raten, den man nicht näher kennt. Aber vielleicht hilft das: Ich bin Mitte 20, ledig, aber in einer langjährigen Partnerschaft und Beamtin und bin leider durch das Beraten von verschiedenen Maklern so verwirrt, dass ich nicht weiß, wie ich fürs Alter am besten vorsorgen kann. Grundsätzlich würde mich aber auch interessieren, wie sich das mit den klassischen Privatrenten verhält, ob diese grds. mit der Grundsicherung verrechnet werden kann? Ich würde mich freuen, wenn ich erneut eine Rückmeldung bekommen könnte!
zuerst die Info zu deiner letzten Frage. Mit der Grundsicherung im Alter wird alles verrechnet was Du an Vermögen oder Einkünften hast, hier verhält es sich wie mit der Bewertung bei Hartz IV. Grundsätzlich müsstest Du dich aber schon "sehr" anstrengen um mit der Grundsicherung (was für ein Unwort) in Kontakt zu kommen, da Du verbeamtet bist und ich jetzt mal von einem angemessenen Einkommen ausgehe. Wie bereits gesagt beträgt der Regelsatz laut Gesetzestext 351€ mtl. da liegst du sehr schnell drüber. Nun zu Deiner Frage was ich Dir empfehlen würde. Abhängig von der Summe die Du monatlich für das Thema Altersvorsorge "aufwenden" (auch ein Unwort, passender ist sparen) willst empfehle ich dir eine Mischung aus verschiedenen Varianten. Für die Rente zu allererst Riester, hierbei bekommst du die Förderung vom Staat, zudem kannst du die Beiträge geltend machen, d.h. Förderung bei Riester ist minimum Dein persönlicher Steuersatz. Zudem benötigst Du eine BU-Absicherung, hier gibt es Varianten bei denen die Auszahlung des Kapitals steuerfrei ist.
Für kurzfristig verfügbares Kapital eignet sich am besten ein Fondssparplan, da Du hierbei jederzeit über Dein Kapital verfügen kannst (z.B. Autokauf usw.). Grundsätzlich bleibe ich aber auf meinem Standpunkt, dass es ohne genaue Kenntnis des dzt. Vorsorgestandes (Rentenversicherung usw.) nicht möglich ist die optimale Aussage zu treffen. Ich hoffe ich habe Dir etwas weiterhelfen können.
Gruß, Chris