Hallo zusammen,
die KFW124 Zinsbindung läuft ja nach 10 Jahren aus.
Ein Gedanke/Möglichkeit wäre es, da keine Sondertilgung möglich ist, dass Zinsrisiko über einen Bausparvertrag mit der dann offenen Summe 33.xxx€ abzuschließen.
Die BHW bietet ja den Tarif WohnBausparen. Hier kann man eine Variante mit 1,00% Sollzins auswählen.
Lohnt sich dieser Tarif? Wo liegt der Unterschied zu der Variante mit 2,35% Sollzins? Das kann ich so nicht erkennen bzw. keinen Vergleich finden.
Alternative wäre die Sparraten in Form von Tagesgeld oder ähnlichem anzulegen und so den aktuellen Minizins zu nutzen, was aber nicht besonders ertragreich sein dürfte in den kommenden 10 Jahren. In sofern finde ich die Variante Bausparen auf den ersten Blick attraktiv.
Erst einmal eine Erläuterung zum Tarif WohnBausparen der BHW:
Der Sollzinssatz von 1,0% impliziert eine Tilgung von 9 Promille der Bausparsumme pro Monat in der Darlehensphase. Dies heißt in Ihrem Fall konkret, dass die Darlehensrate bei einer Bausparsumme von 33.000 € 297.- € pro Monat in der Tilgungsphase bedeutet und die Rückzahlung ca. 5 Jahre und 9 Monate dauert.
Alternativ kann ein Zinssatz von 2,35% gewählt werden, dieser impliziert eine Tilgung von 6 Promille pro Monat, also eine monatliche Rate von 198.- € und eine Rückzahlungsdauer von 9 Jahren und 4 Monaten.
Für beide Tarife gilt, dass die Abschlußgebühr 1,6% beträgt, was relativ hoch ist.
Grundsätzlich empfehle ich Ihnen, dass Sie sich mal mehrere verschiedene Tarife von Bausparkassen berechnen lassen und prüfen, welcher Tarif am besten zu ihnen passt, da Bausparen ein sehr flexibles Produkt ist. Wichtig wäre in jedem Fall, welcher Betrag maximal zur ansparung zur Verfügung steht pro Monat und wie hoch die maximale Rate für die Rückzahlung sein darf. Am Ende sollten Sie dann die Gesamtkosten (alle Gebühren, Abschlußkosten, Zinskosten, Verrechnung der Guthabenzinsen) der verschiedenen Tarife vergleichen und sich für den Vertrag (Tarif) entscheiden, der am besten zu ihnen und Ihren Bedürfnissen passt und dabei am wenigsten Kosten verursacht.
Alternativen zu einer anderen Form der Besparung gibt es natürlich auch, wenn sie risikobereiter sind und zum Beispiel in Fonds oder ETF investieren wollen und können, das ist aber ganz stark von Ihrer persönlichen Risikomentalität abhängig. Rein von der Rendite her, können solche Anlagen deutlich lukrativer sein, zudem ist die Entscheidung davon abhängig, wie Sie den Zinsmarkt in den nächsten Jahren einschätzen. Hierzu werden Sie von den verschiedensten usern ganz unterschiedliche Meinungen hören, entscheidend sollte immer sein, was Sie persönlich glauben und wie wichtig Ihnen das Thema Sicherheit ist, denn egal, wie lange jeder von uns hier im geschäft ist und welche Erfahrungen hat, wenn einer von uns immer in der Lage wäre, den Zinsmarkt und seine Entwicklung genau zu prognostizieren, müsste dieser seine Zeit nicht mehr hier verbringen....
Sind Sie eher konservativ und scheuen eine Investition in Aktien/Fonds/ETF, sehen zudem bei Zinsablauf der KfW ein erhebliches zinsriskio, dass der Markt dann deutlich höher ist als heute, dann kann ein Bausparvertrag Sinn machen. Ich empfehle Ihnen jedoch wirklich, da mehrere Tarife zu vergleichen und unterschiedliche Angebote einzuholen.
Sehr gut beschrieben, wichtig ist auch noch zu wissen, dass sich Bausparen in der Form wie von ihnen benötigt sich dann am meisten rentiert, wenn man mit so wenig wie möglich Einzahlungen das meiste Bauspardarlehen abgrenzt.
Bei der Variante 1% Darlehenszins gegenüber z.B. 2,35% zu erkaufende Bauspardarlehenszins bedarf es auch höherere Einzahlungen (Mindestansparung/Anspargrad), stellt man den avisierten Ansparzeit (hier 10 Jahre) gleich. Es geht ja darum, dass sie in 10 Jahren 33.000 Euro benötigten. Diese Summe/Bausparsumme setzt sich aus dem Bausparguthaben und dem zu erkaufenden Bauspardarlehen zusammen. Die Differenz Bausparsumme zu dem Bausparguthaben ist das Bauspardarlehen.
Wenn ich nun für die 1% Darlehenszins z.B. ein Bausparguthaben von 40% der Bausparsumme benötige, kann das ganzheitlich - bezogen auf die Gesamtfinanzierung und en weiteren Darlehen neben dem KfW Darlehen - teurer sein als die 2,35% bei einem Anspargrad von 30%, denn die benötigten Mehreinzahlungen (Ansparungen während der Ansparphase, wo die Hypothekendarlehen bedient werden müssen) könnten in der Tilgung des/der anderen Darlehen - wo es ggf. einen Zinssatz von 2% zu zahlen gibt - einen größeren Sinn ergeben, da man dieses zusätzliche Tilgungsgeld nicht zu 0,1% in dem BSV anlegt, sondern zu 2% zusätzlich direkt tilgen kann/könnt. In der Tilgungsphase der gleiche Effekt, denn wenn ich nun bei dem günstigeren Zinssatz von 1% einen erhöhten Tilgungsanteil habe, wäre dieser erhöhte Anteil (die Differenz vom Mehranteil bei 1% gegenüber der 2,35%) der dann die 1% Bauspardarlehenszins tilgt statt die ggf. 2% aus dem anderen nich laufenden Darlehen, wieder sinnvoller eingesetzt, wenn man die anderen Darlehen mit dem Mindertilgungssatz erhöht tilgen könnte.
Wichtig ist es immer die Gesamtfinanzierung, eben alle Darlehen zu sehen und zu berücksichtigen, dass ich die avisierte Gesamtzins-, und Tilgungsrate im Vergleich gleich setze, um zu sehen wo es sinnvoller ist die Tilgungsgelder einzusetzen und der Aufwand für 1% Bauspardarlehenszins ist eben in der Ansparphase und in der Tilgungsphase höher und eben dieser erhöhte Aufwand bzw. die Differenz kann in der Tilgung der anderen Darlehen einen besseren Effekt erzielen, wenn man sich für die 2,35% Bauspardarlehenszinsvariante entscheidet.
ich will gar nicht groß eingehen, was die Vorredner geschrieben haben, das ist alles richtig.
Ich würde hier in dem Falle nicht die BHW ziehen wegen den 1,6% Abschlusskosten.
Grundsätzlich gilt beim Bausparen:
Je mehr man einzahlen kann, desto günstiger ist der Sollzins für das spätere Bauspardarlehen.
Wobei ich hier auch empfehlen würde, so wenig wie möglich einzusetzten, da das Bauspardarlehen
ja optional ist und diese Entscheidung erst in 10 Jahren getroffen wird.