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Heimatexperte
Ich habe ungefähr schon über 100 Finanzierungen begleitet, bei dem eine Einbindung eines Bausparvertrages günstiger war als ein reines Annuitätendarlehen unter Berücksichtigung der Gesamtkosten. Es gibt bei diesem Thema kein allgemeingültiges, das Annuitätendarlehen ist immer günstiger oder finanzierungen mit Bausparvertrag sind besser, es kommt immer auf den kunden, seine Wünsche, seine Rahmendaten und seine Einschätzung des Marktes in der zukunft, sowie seine Ziele an, jede Baufinanzierung ist individuell zu betrachten und kann eine unterschiedliche, individuelle, optimale Lösung ergeben.
Wie der Kollege NoelMaxim völlig korrekt anmerkte, genau wie der Kollege Bankkaufmann darauf hinwies, ist es ganz wichtig, bei einem Vergleich zwischen einem Modell über eine Vorfinanzierung mit Bausparvertrag und eine annuitätische Finanzierung die Gesamtkosten zu vergleichen und nichts anderes. Hierzu muss also ein Annuitätendarlehen mit identischer Laufzeit oder zumindest ohne Zinsänderungsrisiko mit entsprechenden Zinssätzen verglichen werden. Will der TE die Kosten mit einem Annuitätendarlehen mit geringerer Zinsbindung als die Gesamtlaufzeit vergleichen, dann MUSS er fairerweise für die Restschuld und die Restlaufzeit einen kalkulatorischen Zinssatz einsetzen, den er/sie für realistisch hält. Wie hoch dieser Zinssatz ist, weiß heute keiner und keiner, auch nicht sie, lieber hausbauwest, können dem TE da keinen Rat geben oder behaupten, es besser einschätzen zu können. Was man kann, ist bei einer kürzeren Zinsbindung einen Grenzzinssatz berechnen, ab dem das Annuitätendarlehen teurer wird. Ich könnte Ihnen jetzt in dem Zusammenhang ja etwas über die Taylor-Rate der deutschen Bundesbank erzählen und deren Bedeutung, aber selbst das ist nichts anderes als eine reine Annahme und Spekulation. Bei dem Bausparvertrag sind natürlich die Abschlussgebühr und die jährlichen Kosten voll einzubeziehen in die Gesamtkosten.
Hinsichtlich der Zuteilung darf diese gemäß Bausparkassen gesetz nicht verbindlich zugesichert werden, wie NoelMaxim aber bereits auch völlig korrekt erläutert hat, liegt dieses Risiko aktuell bei Null aufgrund des Sicherungsfonds und bisher hat fast keine Bausparkasse diesen jemals in Anspruch nehmen müssen.
Der Vorteil einer Vorfinanzierung über eine Bausparkasse kann in den von diesen meist begünstigten kosten für die Vorfinanzierung liegen. Hat der TE einen Beleihungsauslauf von unter 80 oder gar unter 60%, dann kann eine solche Finanzierung günstiger hinsichtlich der Gesamtkosten werden. Manchmal ist auch eine Kombination aus Volltilger-Annuitätendarlehen und einem ebensolchen Vorfinanzierungsdarlehen für die ersten 60% des Beleihungsauslaufes eine günstige Alternative.
Ich halte die vom TE angesetzten Gesamtkosten für die Baupsarvariante von 41.000 € allerdings für sehr hoch. Leider schreibt der TE nicht, welche Maximalrate er bereit ist für die Finanzierung aufzubringen, allerdings dürfte diese bei einer Rückzahlung innerhalb von 18 Jahren recht hoch sein (Minimum 850 € pro Monat).
Ich habe mal vergleichbare Angebote durchgerechnet und komme auf Gesamtkosten von unter 30.000 € bei einem BA von <60% und knapp 33.000 € bei einem BA<80%.