Rürup soll weg

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  1. Avatar von jimmyone
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    Standard Rürup soll weg

    Hallo Zusammen,

    vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Ich habe vor 10 jahren mal eine Rürup Rente als betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen.
    Nun bekomme ich ein Schreiben, mit einem höheren Wertverfall. 9000 € sind drin, Wert der Fonds nur noch 4500 €.
    Im Anschreiben steht mit Bezug auf die im Vertrag genannte Wertermittlung, dass es nicht absehbar wäre, ob sich der Wert nochmal positiv verändert.

    Kündigen kann ich das Ding nicht.

    Ich würde es dann gerne Beitragsfrei stellen jeodch bekam ich als Antwort das ginge nicht weil jeden Monat Gebühren für die Police erhoben werden und diese dann irgendwann aufgezehrt wäre und somit Minus Beträge auflaufen würden.
    Und da die police unverfallbar ist, könne man dem nicht zustimmen. Die Mindesteinzahlung von 60 € vor Steuern muss erfolgen und da gibt es keine Chance das zu stoppen.
    Das ist ja eine graumsame Falle. Ein Lebenlang für etwas zahlen, dass noch nicht mal eine gesicherte Anlage ist. Aber man lässt sich sowas ja dann aufschwatzen.

    Im Netz liest man aber, dass Beitragsfreistellungen angeboten werden müssen.
    Aber wie kann das funktionieren, wenn die Police dadurch aufgefressen wird?
    Muss ich am Ende wenn ich in Rente gehe 45000 € einzahlen aufgrund der aufgelaufenen Gebühren?

    Kann jemand helfen?

    Jimmyone

  2. Avatar von brainy
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    Standard AW: Rürup soll weg

    Gibt es eine Rürup als betriebliche Altersvorsorge?

    Kann das eine Gehaltsumwandlung kann?

    Wie heißt denn der Anbieter und das Produkt?

    Wer ist Vertragspartner? Der Arbeitgeber vielleicht?

    Erst mal Licht ins Dunkle bringen, aber nicht mehr zahlen wird immer gehen.

  3. Avatar von jimmyone
    jimmyone ist offline
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    Standard AW: Rürup soll weg

    Der Anbieter ist Friends Provident mit dem Friends Plan Business.
    Das ist eine Direktversicherung die Arbeitnehmerfinanziert ist und der Anbieter am Telefon nannte es Rürup.
    Vertragspartner ist der AG, versicherte Person bin ich.

    Laut Aussage geht nicht mehr zahlen nicht.

    Jimmyone

  4. Avatar von Couponschneider
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    Standard AW: Rürup soll weg

    Da haben Sie ja ein schönes Ding unterschrieben. Wie alt sind Sie? Beitragsfrei müssen die stellen. Die Gebühren sind doch schon aufgelaufen; das nennt sich Zillmerung. Suchen Sie sich einen Experten, der sich den Vertrag durchliest und nix wie raus aus dem Mist. Ich stehe mehr auf Aktien. Mir geht der Fondsdreck auf die Nerven, weil die Fondsmanager und die Anbieter dieser Fonds die Aktieanlage diskreditieren. Es kann doch so einfach sein: Man regelmäßig Aktien irgendwelcher Dickschiffe (Apple, BASF, Hannover Rück, Axa, Siemens...) und lässt das liegen und kassiert die schönen Dividenden. Jede Aktion kostet Geld, deswegen kaufe ich nur und verkaufe nicht. Bei mir sind es immer um die 13 € je Aktienorder von 2000 €. Die teuerste Variante, Aktien zu kaufen, ist es, einen Fondsmanager mit Sekretärin und Vetriebler durchzufüttern. Und der Versicherer will ja in Ihrem Falle auch noch ein Bissen vom Kuchen abhaben. Die fressen Ihnen alles weg. Diese nutzlosen Mitesser sollten Sie nicht durchfüttern.

    Ein Aktienfonds, der in den vergangen zehn Jahren eine Negativrendite vorweisen kann, ist schon ein Kunstwerk. Vermutlich steht das Ding jetzt auch kurz vor Auflösung.

  5. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Rürup soll weg

    Hallo Jimmyone,

    sie haben keine Rürup-Rente sondern eine Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge. Rürup als BAV gibt es nicht.
    Dabei ist der Arbeitgeber Versicherungsnehmer und der Arbeitnehmer ist "nur" die versicherte Person und später der Rentenbezieher.
    Der Arbeitgeber hat als VN den Tarif ausgewählt und haftet dafür, dass der versprochene Wert am Ende auch zur Verfgung steht. Falls vertraglich zwischen ihm und ihnen keine Garantie vereinbart ist, haftet er mindestens für die eingezahlte Summe. Schließlich hat er diese aus ihrem Gehalt entnommen und an die Versicherung seiner Wahl überwiesen.
    Lesen sie dazu doch bitte einmal die Unterlagen durch die sie bei der Beratung bekommen haben. Ihr Arbeitgeber hat als VN die Police bekommen.

    Da es sich um eine betriebliche Altersvorsorge handelt, können sie den Vertrag nicht eigenmächtig Ändern, beitragsfrei stellen oder Kündigen. Das muss der VN machen, wenn es Friends Provident überhaupt zulässt.
    Vielleicht hat der VN für sie einen Tarif mit freier Fondsauswahl gewählt. Dann könnte er den Zielfonds wechseln und mit einem besseren Fonds vielleicht doch noch Gewinne machen.
    Lassen sie sich doch noch einmal beraten. Es gibt einen Betreuer des Vertrages der dafür jährlich etwas Geld bekommt. Der sollte für sie ansprechbar zu sein.
    Am besten schließen sie ihren Arbeitgeber mit in die Beratung ein. Wie gesagt geht es wegen der Haftung auch um sein Geld! Sicher ist er froh wenn das Problem gelöst werden kann.

    MfG
    Alexander Reibold
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  6. Avatar von jimmyone
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    Standard AW: Rürup soll weg

    Mein AG fühlt sich hier auch über den Tisch gezogen.
    Das ganze ist eine AN finanzierte Sache und er wollte das damals so haben, dass man die Versicherung jederzeit mitnehmen und auch auszahlen kann.

    Ich selbst habe außer einer Kopie der Police und einer möglichen Wertentwicklung ähnlich wie ein Papier der Rentenversicherung
    nicht weiter bekommen. Ich habe nicht mal ein Beratungsprotokoll bekommen.

    Mal sehen was ich jetzt mache.

  7. Avatar von Reibold
    Reibold ist offline

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    Standard AW: Rürup soll weg

    Hallo Jimmyone,

    sorry wenn das etwas brutal klingt:
    Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet dem Arbeitnehmer eine Entgeltumwandlung in Altersvorsorge zu bieten wenn der das möchte. Und er ist verpflichtet für deren Ergebnis einzustehen. Er muss sich so ausführlich mit dem Thema beschäftigen, dass er eine Auswahl für den Arbeitnehmer treffen kann.
    In Ihrem Fall scheint ein Tarif gewählt worden zu sein bei dem der Schwerpunkt auf der Aktienanlage liegt und keine ausreichende Garantie vereinbart wurde.
    Das kann man als AG machen, muss das Risiko dafür aber tragen.

    Die Direktversicherung ist so flexibel, dass man sie zu einem neuen AG mitnehmen kann wenn der neue AG damit einverstanden ist. Doch auch der neue AG muss prüfen ob er die Versicherung übernehmen will. Denn damit übernimmt er in der Regel auch das Risiko der Haftung.
    Eine vorzeitige Kündigung verbietet das System der betrieblichen Altersvorsorge. Man müsste sonst auch alle erhaltenen Vorteile an Steuern und Krankenkassenbeiträgen zurück zahlen.

    Natürlich kann es sein, dass in diesem Fall auch der Vermittler den AG und sie nicht ausreichend über diese gesetzlichen Regelungen und über die Risiken des Vertrages informiert hat.
    Das lässt sich heute aber nur schwer feststellen oder gar nachweisen.
    Ich denke weiterhin, dass sie nur im Gespräch mit dem AG und der Friends Provident eine Lösung finden werden. Vielleicht indem die Geldanlage im Vertrag geändert wird.

    MfG
    Alexander Reibold
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  8. Avatar von Couponschneider
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    Standard AW: Rürup soll weg

    Zitat Zitat von Reibold
    Hallo Jimmyone,

    sorry wenn das etwas brutal klingt:
    Der Arbeitgeber ist gesetzlich verpflichtet dem Arbeitnehmer eine Entgeltumwandlung in Altersvorsorge zu bieten wenn der das möchte. Und er ist verpflichtet für deren Ergebnis einzustehen. Er muss sich so ausführlich mit dem Thema beschäftigen, dass er eine Auswahl für den Arbeitnehmer treffen kann.
    In Ihrem Fall scheint ein Tarif gewählt worden zu sein bei dem der Schwerpunkt auf der Aktienanlage liegt und keine ausreichende Garantie vereinbart wurde.
    Das kann man als AG machen, muss das Risiko dafür aber tragen.

    Das mag vielleicht Gesetz sein, aber hier zeigt sich doch der Nannystaat, der dem Arbeitnehmer nicht zutraut, sich selber zu kümmern. Meine Empfehlung: Raus aus allen Formen des betreuten Sparens. Wenn es nicht geht, wenigstens stilllegen. Die Gelder ansparen und in Ruhe nachdenken, wie es weitergeht. Auf dem Girokonto liegt das Geld erstmal gut, auch wenn es nichts erwirtschaftet. Hat man drüber nachgedacht und auch einiges über Aktien und ETFs gelesen, dann investiert man darin. Letztendlich geht's darum, dass man Teilhaber der Produktionsmittel der westlichen Gesellschaften wird. Alles anderes ist Kokolores.

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