Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Hallo,
ich hätte gerne ein paar Ratschläge um Kapital für eine ETW anzusparen.
Ich bin 29, wohne (noch in einer WG) im Raum Stuttgart, unbefristeter Arbeitsvertrag
Nettogehalt: momentan 3000€, Aussicht auf 4000€ in spätestens 10 Jahren bei Steuerklasse 1 ohne Berücksichtigung von Tariferhöhungen.
Sobald ich etwas finde möchte ich mit meiner Freundin in eine Mietwohnung ziehen. Die ganze Rechnung möchte ich nur für mich machen. Wenn ich später das Einkommen meiner Freundin (oder Frau) dazurechnen kann umso besser.
Finanzübersicht:
42.000€ in Aktien, ETF, Fonds
14.000€ Tagesgeldkonto
6.000€ Bausparguthaben (90.000€ Bausparsumme)
8.000€ Riester-Vertragsguthaben (wird nicht bespart)
-5.000€ KfW Darlehen (Weiterbildung) (wird mit 180€/Monat abbezahlt)
Abbezahlter PKW (Wert ca. 12.000€)
Momentan finde ich ETW im Raum Stuttgart zu teuer bzw. finde ich reicht mein Eigenkapital nicht aus um eine 4 Zimmer Wohnung mit mindestens 100m² zu kaufen. Eine kleinere Wohnung zu kaufen und in 5 Jahren nicht mehr selbst zu bewohnen halte ich für sinnlos. Deshalb möchte ich weiterhin zur Miete wohnen und versuchen so viel wie möglich zu sparen. Es gab nun beispielsweise eine Wohnung, die mir gefallen hätte, für 320.000€ + Nebenkosten.
Vor ca. 3 Jahren war ich bei einem unabhängigen Finanzberater. Dieser hat gesagt die Riester-Rente taugt nichts und ich soll sie zumindest stilllegen. Lieber versuchen so viel wie möglich Kapital aufzubauen.
Riester habe ich vor über 10 Jahren abgeschlossen als ich noch keine Ahnung hatte. Bin immer noch am Überlegen ob ich kündige und das Geld rausnehme (abzüglich Steuervorteile ist mir bewusst)
Bausparvertrag:
Habe ich vor ca. 10 Jahren abgeschlossen und vor ca. 4,5 Jahren auf 90.000€ Bausparsumme erhöht (auf Rat des damaligen Beraters der Bank wegen beabsichtigtem Wohnungskauf). Guthabenzins 1%. Darlehen eff. 1,66%, aber nur bei Rückzahlung innerhalb von 75 Monaten. Wird momentan mit nur 50€/Monat bespart.
Der unabhängige Finanzberater meinte ich soll diesen Bausparvertrag zur Anschlussfinanzierung nutzen.
Meine allgemeine monatliche Sparrate beträgt aktuell 1200€ (großteils in ETFs).
Nun meine konkreten Fragen an euch:
Soll ich den Bausparvertrag zu einer Anschlussfinanzierung nutzen oder schon am Anfang? Dann müsste ich diesen aber mehr besparen.
KfW so weiterlaufen lassen? Mindestrate sind 128€
Würder ihr mit dem geringen Riesterguthaben Wohnriester in Betracht ziehen? Ich hab eigentlich keine Lust auf komplizierte Nachbesteuerung.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Hallo Counter
wenn Sie keine Lust haben auf Wohnriester Nachbesteuerung dann lassen Sie den Vertrag einfach ruhen.
KfW mit EUR 5.000 können Sie ablösen, müssen es aber nicht unbedingt wenn Sie noch nicht direkt eine Finanzierung prüfen lassen. (EUR 180 für KfW ist ja Belastung in der Haushaltsrechnung)
Bezüglich Bausparvertrag mit EUR 90.000 kommen Sie ja nicht weit.
Welcher Bauspardarlehenszins verbirgt sich dahinter?
Ansonsten sind bekannterweise in Stuttgart die Immopreise zu hoch. Hier in Tamm auch relativ hoch wo es S-Bahn Anbindung gibt.
Nachbarn von uns sind 20km nördlich gezogen und haben dort ein Haus gekauft welches hier mindestens doppelt so hoch ist.
Die Frage ist einfach wo Sie arbeiten und was Sie wollen.
Stadt mit S-Bahn Anschluss wäre wirklich überlegenswert bezüglich einer Kaufimmobilie oder?
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Hallo Bankkaufmann,
danke für Ihre Antwort.
Der Bauspardarlehenszins beträgt 1%.
Klar, mit 90.000€ kommt man nicht weit. Deshalb macht es wahrscheinlich nur Sinn diesen zur Anschlussfinanzierung zu nutzen
Bei der Mietwohnung und auch bei einer späteren ETW spreche ich nicht davon diese direkt in Stuttgart zu beziehen, sondern in einer Mittelstadt ~50.000 Einwohner)
Eigentlich wäre ich bereit 20-30km zur Arbeit zu fahren. Der Verkehr hier ist aber so katastrophal, dass ich mir das nicht antuen möchte. Außerdem möchte ich auch nicht im Dorf wohnen.
Wie ich gesehen habe sind die weiteren Ortschaften mit S-Bahn Anschluss nicht so viel günstiger.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Okay verstehe, Ludwigsburg wäre eventuell etwas.
Nach Stuttgart reinfahren mache ich auch nicht gerne. Egal ob B27 oder Leonberger Dreieck.
Unsere Freunde sind beispielsweise nach Brackenheim gefahren. Haben dort ein tolles Haus für EUR 270.000 vor 2 Jahren gekauft.
Und fahren mit dem Auto zum Regio oder S-Bahn und kann bequem nach Stuttgart reinfahren.
Ich dachte anfänglich das ist zu umständlich doch Fahrzeit ist gleiche. Nur so eine Überlegung.
Klar Brackenheim hat kein 50.000 Einwohner.
Wenn aber nicht zwingend notwendig würde ich noch eventuell warten 2-3 Jahre.
Ich gehe von stagnierenden Immopreisen aus.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Wenn Riester nicht genutzt und gewünscht wird, sollte man davon ausgehen, dass sich dies im Laufe der Jahre auch nicht mehr ändert, dann würde ich den in einen Bausparvertrag einzahlen.
Der von ihnen genannte Zinssatz ist der Guthabenzins und wenn der Darlehenszins eff. 1,66% ist, dann ist dieser so Recht auch nicht geeignet, da dieser Zinssatz einen hohen Anspargrad nach sich zieht und/oder eine schnelle Rückführung bedingt. Bausparen lohnt sich nur, wenn man mit wenig Guthaben viel Darlehen abgrenzt, denn was nützt ein Teil der benötigten Mittel wenn dieses sehr hoch getilgt wird, während der schlechtere Zinssatz am Markt geringer getilgt wird.
Ich würde das Riesterguthaben in den Bausparvertrag einzahlen und den Vertrag so berechnen, als dass ich ein Blankodarlehen von 30.000 Euro in Anspruch nehmen kann, dieses erhöht dann das Eigenkapital. Ggf. würde ich mir das mit dem bisherigen Tarif berechnen lassen, um diese Zuetilungsdaten mit einem Neuabschluss zu vergleichen, um ggf. noch mal in einen geeigneteren Tarif umzuswitchen, sollte dies von Nöten sein.
Möglicherweise, so Riester nicht gewünscht ist, würde ich mit dem Guthaben das KfW Darlehen ablösen.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Ich würde Bausparvertrag weiter besparen!
1% Guthabenzins und 1,66% eff. bei schneller Rückzahlung ist doch nicht so schlecht!!!
Lieber 1% sicher als mit ETF, Fonds usw. größeres Risiko eingehen!
Die Bausparsumme 90t wird halt sehr lange dauern bis der in Zuteilung kommt.
Gedanke: Bausparvertrag mit Mindestbesparung voll machen (über max. Einzahlung die die Bausparkasse zulässt) und dann ruhen lassen.
Dann kann der in 10 Jahren sehr günstig Teil vom Darlehen ablösen.
Und als Sicherheit kann man den Bausparvertrag auch an die Bank abtretten. (senkt Beleihungsauslauf)
Riestguthaben beim Wohnungskauf rausnehmen und zwar mit Antrag Zentralen Stelle für Altersvermögen
und dadurch Eigenkapital erhöhen. (Bearbeitungszeit 3 - 6 Monate bis an das Geld kommst!)
Zulagen bleiben erhalten!
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
@Bankkaufmann:
Ich kann es auch konkret sagen, ich bin im südlicheren Teil in Böblingen/Sindelfingen und möchte in einer der beiden Städte bzw. sehr nahe bleiben.
Der Bausparvertrag ist zuteilungsreif wenn 50% der Bausparsumme (=45.000€) erreicht sind oder eine "Bewertungspunktzahl".
MMn ist es als EK/Startkapital ungeeignet, da ich dann den Bausparvertrag innerhalb von 75 Monaten abbezahlen und zusätzlich eine Baufinanzierung abschließen muss, bei der die Tilgung dann dementsprechend niedriger ausfällt.
Mein Gedanke war ich spare weiterhin fürs EK auf Tagesgeldkonto und in ETFs. Wenn der KfW Kredit abbezahlt ist fließen diese 180€ in den Bausparvertrag, dass dieser irgendwann zur Anschlussfinanzierung genutzt wird.
An einen neuen Bausparvertrag habe ich noch nicht gedacht.
Zitat von Martin79HN
.
..
Riestguthaben beim Wohnungskauf rausnehmen und zwar mit Antrag Zentralen Stelle für Altersvermögen
und dadurch Eigenkapital erhöhen. (Bearbeitungszeit 3 - 6 Monate bis an das Geld kommst!)
Zulagen bleiben erhalten!
Diese Möglichkeit war mir noch nicht bekannt. Und hier habe ich keine nachgelagerte Besteuerung?
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Ich habe gerade nachgedacht.
Klar, wenn ich den Bausparvertrag zum Anfang nehme habe ich ja 90.000€. Folglich brauche ich nicht mehr so ein großes Darlehen und muss somit nicht so eine hohe Tilgungsrate annehmen.
Stellt sich aber die Frage welches Vorgehen sinnvoller wäre.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
[QUOTE=Counter;158496
Mein Gedanke war ich spare weiterhin fürs EK auf Tagesgeldkonto und in ETF
[/QUOTE]
Bitte nie vergessen, die Börse ist keine Einbahnstraße.
ETF als langfristige Anlage ist sicher eine gute Lösung.
Für eine kurzfristige Anlage aber nicht zu empfehlen. Schwupps, hat sich dein Vermögen drastisch reduziert. Klar, geht auch wieder hoch, kann dann aber auch echt lange dauern.
Bin ein gebranntes Kind der dotcom-Blase Jetzt nach 20 Jahren feiere ich meinen Depotwert auch wieder und sehe es als Altersvorsorge, aber der Absturz damals hat unsere Hauskaufpläne erstmal um Jahre verschoben.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Hi Counter,
wenn du jetzt max. Betrag pro Jahr in Bausparvertrag steckst kommt dieser schneller in die Zuteilung.
1% Guthabenzins mehr wie auf Tagesgeldkonto
Den Vertrag dann wenn es soweit ist vorfinanzieren und nutzen
oder nur als Sicherheit hinterlegen der dann im Nachgang Darlehen ablöst. (Teil z.B. mit 5 Jahren Sollzinsbindung und im Nachgang Bausparvertrag)
An der Tilgungsschraube kann man vielleicht auch noch drehen das der nicht so kurz zurückbezahlt werden muss.
Tilgung geringer - längere Dauer bis in Zuteilung
Zum Riester:
Guthaben + Zulagen nach Antragstellung rausnehmen
und nachgelagert im ALter versteuern.
Guthaben + Zulagen = Betrag X + 2% jedes Jahr bis du in Rente gehst.
Dann kannst du nicht 8000 € sondern ca. 16.000 - 17.000 € versteuern!
davon 30% Abschlag und du hast die Belastung nur 1 Jahr lang! (wenn man Steuern auf einmal zahlt gibt es Rabatt 30% sonst lebenslang bis zum alter von 85 Jahren)
Es sind jetzt bestimmt 1500 - 2000 € Zulagen in Deinem Vertrag
die würde ich mir erhalten! Und das Geld hast du Cash schon in der Phase vom Erwerb vom EIgentum! (Eigenkapital dadurch höher)
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Zitat von Counter
Ich habe gerade nachgedacht.
Klar, wenn ich den Bausparvertrag zum Anfang nehme habe ich ja 90.000€. Folglich brauche ich nicht mehr so ein großes Darlehen und muss somit nicht so eine hohe Tilgungsrate annehmen.
Stellt sich aber die Frage welches Vorgehen sinnvoller wäre.
Ich würde einfach schauen, wie der Darlehenszins bei Umsetzung deine Vorhabens ist.
Da bei deinem BSV sowohl der Habens-, als auch der Sollzins lukrativ sind, machst du aktuell ja nicht sonderlichen Verlust.
Wenn der Darlehenszins aber über 2% ist, macht es natürlich schon einen Unterschied.
Auf der anderen Seite kann es sich natürlich auch lohnen einen Teil (90.000 €) des Darlehens nur über 5 Jahre Zinsbindung abzuschließen, nach 5 Jahren dann schauen, ob der aktuelle Darlehenszins oder der des BSV günstiger ist und dementsprechend handeln.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Counter wir haben ähnlich gehandelt
um uns mit Bausparvertrag später mal Eigentum leisten zu können.
2009 Bausparvertrag mit 1% Guthaben und 1,9% Darlehenszins abgeschlossen. 100t Bausparsumme
Die Folgejahre bespart, bespart, bespart bis 45t Guthaben drin waren und sind + Zinsen.
Jetzt haben wir 2 Jahre Finanzierung laufen (ohne Bausparvertrag, Bonuszins weg weil abgetreten)
und in 7 Jahren können wir erste Summe durch sparen und 2 Gehälter (Frau & Mann) ohne Bausparvertrag tilgen.
Erst beim zweiten Darlehen können wir Bausparvertrag dann nutzen. (Rückzahldauer bei uns über 10 Jahre zu 1,9%)
Guthabenzins vom Bausparvertrag entspricht unserem Durchschnittszins 1% Sollzins der Finanzierung der ersten 10 Jahre.
Wegen großer Angst und Unsicherheit habe ich weitere 2 Bausparvertrage abgeschlossen (40t & 50t)
die alles im Nachgang absichern. Somit freue ich mich über höhere Zinsen weil ich heute
sagen kann bis zum Darlehensende ist alles save. (bei einem Darlehen von 400t)
Bei uns 10 Jahre Zinsbindung (Deckelung durch Bausparvertrag aus dem Jahr 2009 ursprünglich der Gedanke, durch sparen auf einen Schlag Tilgung möglich)
und Förderdarlehen mit Zinsbindung 15 Jahre.
Förderdarlehen L-Bank Z15 könnte für Dich in 2-3 Jahren von Interesse sein.
Zinsbindung dort 15 Jahre zu 0,5% Sollzins aktuell !!! (Auflagen EInkommen, Kinder, Größe vom Haus / Wohnung usw. muss man einiges beachten!)
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Zitat von Martin79HN
...
Zum Riester:
Guthaben + Zulagen nach Antragstellung rausnehmen
und nachgelagert im ALter versteuern.
Guthaben + Zulagen = Betrag X + 2% jedes Jahr bis du in Rente gehst.
Dann kannst du nicht 8000 € sondern ca. 16.000 - 17.000 € versteuern!
davon 30% Abschlag und du hast die Belastung nur 1 Jahr lang! (wenn man Steuern auf einmal zahlt gibt es Rabatt 30% sonst lebenslang bis zum alter von 85 Jahren)
Es sind jetzt bestimmt 1500 - 2000 € Zulagen in Deinem Vertrag
die würde ich mir erhalten! Und das Geld hast du Cash schon in der Phase vom Erwerb vom EIgentum! (Eigenkapital dadurch höher)
Stimmt, da war was mit Wohnförderkonto, ich erinnere mich.
Verstehe aber nicht, wie sich das lohnen soll. Angenommen ich muss im Alter von 67 16.000€ versteuern. Mit 30% Rabatt komme ich bei einem Steuersatz von angenommen 25% auf 2.800€ Steuern. Lohnt sich nur, wenn ich jetzt noch Inflation mit einrechne
Zum Bausparvertrag muss ich mir, wie es scheint, noch etwas mehr Gedanken machen. Danke schon mal für die Anteilnahme
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Ich möchte Ihnen gerne einen Tipp zum Thema "Riester" geben: Es hat schon seinen Grund, warum Wohn-Riester in fast allen unabhängigen Test von Finanztest, Focus Money etc. und auch von den Verbraucherzentralen als "Muss-Bestandteil" bei einer Finanzierung inzwischen angesehen wird und es zumeist Punktabzug gibt, wenn diese Variante nicht angeboten wird.
In Ihrem Fall will ich Ihnen einfach mal grob aufzeigen, welche Vorteile sie bei einer einbindung eines Wohn-Riester-Vertrages hätten. Angesichts Ihrer Angaben sollte Ihr monatliches Bruttoeinkommen bei über 5000 € liegen.
Das bedeutet, dass Sie für die volle Förderung den Maximalbetrag von 2.100 € pro Jahr aufwenden müssen. Hierfür erhalten Sie eine Zlage von 175 € pro Jahr plus einen Steuervorteil, der im Rahmen der Steuererklärung an Sie zurück gezahlt wird. Dieser dürfte in Ihrem Fall bei ca. 700-750 € pro Jahr liegen.
Mit dieser Summe können Sie einen Wohn-Riester-Vertrag über 75 T€ besparen, der in jedem Fall rechtzeitig vor Ihrer Rente zurück gezahlt ist. Das Guthaben aus dem alten Riester-Vertrag können Sie auf diesen Vertrag übertragen und dadurch die Zuteilung beschleunigen oder die Bausparsumme erhöhen. Sie sichern sich dadurch bereits heute je nach Bausparkasse günstige Darlehenszinsen für die Zukunft bei Zuteilung. bei einigen Bausparkassen ist es sogar so, dass diese Vorfinanzierungen von Wohn-Riester-Verträgen bezuschussen, das heißt, die Standard-Konditionen werden um bis zu 0,25% abgesenkt. Als Beispiel für Sie, bei einer Bausparkasse würden Sie aktuell für die Vorfinanzierung eine 15-Jahres-Kondition von 1,69% erhalten (ungefähre Zeit bis Zuteilung).
Durch die Tatsache, dass die Zulagen als Sondertilgung immer in die spätere Finanzierung einfließen, sparen Sie im Schnitt 2-3 Jahre Darlehenslaufzeit, müssen also hierfür keine Raten erbringen. Im Vergleich zu einem normalen Bauspar- oder Annuitätendarlehen.
Nun zur oft als großer Nachteil gesehenen nachgelagerten Besteuerung. Zunächst einmal, bei Riesterverträgen gibt es immer die Versteuerung im Alter, bei den anderen die Rente, die versteuert werden muss, beim Wohn-Riester das Wohnförderkonto.
In meinem gerechneten Beispiel wäre das Wohnförderkonto bei Renteneintritt ca. bei 78.000 €, daraus ergäbe sich bei einem dann gültigen Steuersatz von 25% eine einmalige Steuerzahlung von ca. 13.650.- € oder ca. 820 € pro Jahr bis zum 85. Lebensjahr. Natürlich sind diese Daten geschätzt, weil ich ihre Einkommenssituation im Alter nicht prognostizieren kann (Sie wahrscheinlich auch nicht) und erst recht nicht, welche Steuergesetze wir dann haben.
Aber: Wie gesagt, bei Ihrem aktuellen Einkommen hätten Sie etwa einen Steuervorteil von 720-750 € pro Jahr. Wenn Sie diesen Betrag von heute an bis zu Ihrem Renteneintritt und Ablauf des Wohn-Riester-Vertrages, sagen wir einmal über 35 Jahre, in einen ETF einzahlen und von einer Rendite von nur 3,5% p.a. ausgehen, dann dürfen Sie sich gerne ausrechnen, welcher Betrag Ihnen dann für eine Sofortzahlung der Steuern zur Verfügung steht. Und welchen Überschuß sie haben. Von der Wirkung der Inflation über einen Zeitraum von 35 Jahren rede ich da gar nicht.
So ein Wohn-Riester-Vertrag, wie ich ihn hier skizziert habe, würde bei einem Zinssatz von 2,5% ca. 30.000 € an Gesamtkosten für die Summe von 75 T€ verursachen (Laufzeit: 5 Jahre Ansparphase, dann 14 Jahre Vorfinanzierung, dann Rückzahlung 14 Jahre). Dazu die Kosten für die nachgelagerte Besteuerung, also ca. 44 T€. Demgegenüber haben Sie Zulagen in Höhe von 6.125€, sowie Steuervorteile von ca. 24.000 € und bei einer Anlage wie oben beschrieben, die daraus erwirtschaftete Rendite.
Also, Riester ist meines Erachtens viel besser als sein Ruf. Und bevor man Riester komplett ausschließt sollte man sich von einem Riester-Experten hierzu beraten lassen, inklusive aller Vorteile und Nachteile.
Das Ganze ist eine Beispielrechnung anhand geschätzter Annahmen aufgrund ihres hier genannten Einkommens, sowie den heutigen Steuergesetzen - eine genaue Berechnung sollte zwingend sein, auf Sie individuell abgestimmt.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Hi,
rechne doch mal aus wieviel Zulagen Zinsen versteuern du zahlen müsstest (bei Kündigung Riester) Lieber stehen lassen und bei Kauf einsetzen. Senkt Beleihungsauslauf und im Alter hast niedrigeren Steuersatz 20/25%. Neuen Riester würde ich nicht abschliessen auf keinen Fall als Bausparvertrag.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Riester ist - so man es verstanden hat und das fällt ausserhalb einer Finanzierung gezeichnet einfacher - sogar meiner Ansicht nach hervorragend, nur gehört dieses Altersvorsorgeprodukt für mich a) neben der Finanzierung angespart und b) über die Jahrzehnte in Fonds investiert.
Mit Rentenbeginn kann ich bei meiner Finanzierung dann sogar eine Restschuld in der Hypothek kalkuklieren, die ich dann mit der 30%igen Kapitaabfindung zum Rentenbeginn tilge. 70% lasse ich mir dann verrente, denn ein bezahltes Haus alleine macht den Kühlschrank auch nicht voll und will unterhalten werden.
So erspare ich mir das fiktive Wohngeldkonto, muss keine Steuern nachgelagert für die vorzeitige Entnahme und Verwendung zahlen und habe die Förderungen effektiv in Anspruch genommen. Auch nicht uninteressant zu wissen, dass ich dann mein Annuitätendarlehen direkt tilge und kein endfälliges Darlehen wählen musste.
Naja und wenn ich mal vorzeitig das Haus verkaufen muss, dann muss ich mich nicht damit rumplagen, die Förderungen zu verlieren.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
@noelmaxim:
Ihnen ist sehr wahrscheinlich schon die Kostenstruktur der Renten- oder Fondsriesterpläne bekannt, während der Ansparphase und speziell gerade in der Rentenphase, wenn die 70% Restguthaben verrentet werden, welcher Anteil des Guthabens dann für die zwingend erforderliche Risikolebensversicherung fällig wird?
Es ist für jeden Kunden eine individuelle Geschichte, bei der man am ende die Gesamtkosten der unterschiedlichen Varianten berücksichtigen muss. Meine persönliche Erfahrung (ich bin erst seit wenigen Jahren überzeugter Wohn-Riester-Fan bei Finanzierungen) bei über 25 Jahren Erfahrung im Baufinanzierungsbereich ist, dass eine Finanzierung mit Wohn-Riester in der großen Mehrheit andere Varianten hinsichtlich der Gesamtkostenberechnung schlägt.
Edit: By the way:
Wenn Sie für einen Kunden eine bestimmte Summe x nehmen, die er bei Renteneintritt aus den 30% Guthaben des Riestervertrages auf einen Schlag zurück zahlt, haben sie nichts anderes gemacht, als dass Sie dem Kunden für diesen Betrag ein endfälliges Darlehen verkauft haben, nur eben mit längerer Laufzeit.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Nein, ich lasse ihm ggf. Spielraum, damit er die Riesterbeiträge zahlen kann und arbeite mit einer Restschuld, die er bei Rentenbeginn ablösen kann. In der Regel ist die Rendite in den Fondssparplänen höher als der Zahlzins, das rechnet sich.
AW: Beratung Kapital ansparen für ETW (Bausparvertrag)
Zitat von noelmaxim
Nein, ich lasse ihm ggf. Spielraum, damit er die Riesterbeiträge zahlen kann und arbeite mit einer Restschuld, die er bei Rentenbeginn ablösen kann. In der Regel ist die Rendite in den Fondssparplänen höher als der Zahlzins, das rechnet sich.
Richtig. Und für diese Restschuld zahlt er während der gesamten Laufzeit Zinsen, sie ist quasi endfällig. Dass die Rendite in den Fondssparplänen höher ist als der Zahlzins ist wahrscheinlich aber nicht garantiert und wie gesagt, wenn die 70% Restguthaben in Rente umgewandelt werden, werden je nach Anbieter und gesellschaft ganz schnell zwischen 12 und 30% des Guthabens für die gesetzlich vorgeschriebene Risikoversicherung abgezogen. Diese kosten müssen eigentlich von der erzielten Rendite wieder abgezogen werden.
Zudem ist es eben auch eine Frage der Risikobereitschaft des Kunden, es gibt da für mich keine generelle Ideallösung, die orientiert sich an den Zielen, bedürfnissen und Einstellungen der Kunden. Wie gesagt, habe inzwischen Dutzende von Finanzierungen begleitet, auch im vergleich mit unabhängigen Maklern, bei denen die Gesamtkostenrechnung mit Wohn-Riester zu meinen Gunsten ausging. Umgekehrt gibt es auch Fälle, bei denen Ihre Lösung besser passt.