Kombination aus Rieser-Rente und privater Rentenversicherung

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  1. Avatar von villagevic
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    Standard Kombination aus Rieser-Rente und privater Rentenversicherung

    Hallo zusammen,

    dies ist mein erster Post hier in diesem Forum, da ich mir euch euch nochmal einige Meinungen zu den zu mir angebotenen Kombination aus Riester-Rente und privater Rentenversicherung erhoffe.

    Dazu erstmal ein paar Eckdaten zu mir:

    - Alter 27
    - seit einem Jahr im Berufsleben
    - Einkommen etwa 40.000€ p.a.
    - Ziel der Altersvorsorge Absicherung fürs Alter und mittelfristig auch die Eigenkapitalbildung für die Finanzierung einer Immobilie (Kredit vllt. etwa 200-250k€)

    Riester-Rente:

    - WWK Premium FörderRente protect
    - montl. Einzahlung 160,42€
    - Option auf Wechsel zu Wohn-Riester
    - garantierter Rentenfaktor pro 10.000€: 25,93€
    - mit folgenden Verwaltungskosten:

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    private Rentenversicherung:

    -
    Nürnberger fondsgebundene PrivatRente
    - montl. Beitrag 200€
    - Todesfall vor Rentenbeginn 9.840€
    - garantierter Rentenfaktor pro 1.000€: 31,40€
    - Dynamisierung von 3% p.a. (abwählbar)
    - Portfolio defensiv:

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    Was haltet ihr von dieser Kombi?
    Solltet ihr noch weitere Infos brauchen, werde ich diese entsprechend ergänzen.

    Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen.

    Grüße,
    villagevic

  2. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Kombination aus Rieser-Rente und privater Rentenversicherung

    Hallo,

    ich denke, eine solche Kombination ist für die Altersvorsorge mit dem Ziel eine lebenslange Rente zu bekommen, nicht schlecht gewählt.
    Allerdings würde ich einem so jungen Menschen zunächst kein defensives Depot anbieten. Oder zumindest müsste dieses Depot regelmäßig überprüft werden und nach dem nächsten Börsencrash sollte man in beiden Verträgen dringend in ein Depot aus 100 % Aktienfonds wechseln. Solche Fondswechsel bieten beide Versicherungen kostenlos an.

    Mit der Eigenkapitalbildung für einen Hauskauf würde ich diese Kombination aber nicht in Verbindung bringen. Dafür eignet sich eher ein Fondssparplan, der im Gegensatz zur Versicherung die Abschlussgebühren nur für die Einzahlungen berechnet die tatsächlich fließen. Eine Versicherung berechnet die Gebühren auf die vereinbarte Laufzeit, also z.B. bis Endalter 67. Wenn sie dann dieses Geld in einigen Jahren für den Hausbau nehmen, haben sie für den Rest der Zeit bis 67 Gebühren umsonst bezahlt.
    Fragen sie doch ihren Berater einmal nach einem reinen Fondssparplan!

    Haben sie bei der ganzen Planung auch an die Möglichkeit gedacht, dass sie einmal aus gesundheitlichen Gründen die Beiträge nicht mehr leisten können?
    Wenn nicht, sollten sie sich bitte auch über eine Krankentagegeldversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Grundfähigkeitsversicherung usw. informieren.

    MfG
    Alexander Reibold
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  3. Avatar von villagevic
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    Standard AW: Kombination aus Rieser-Rente und privater Rentenversicherung

    Hallo Herr Reibold,
    vielen Dank für ihr Feedback.

    Mittlerweile bin ich weg von der Riester-Rente - zu unflexibel und teuer in den ersten Jahren aufgrund der hohen Verwaltungskosten.

    Können Sie das Thema private Rentenversicherung noch etwas näher beleuchten? Welche Vor- und Nachteile sehen Sie gegenüber einem reinen Fondsparplan?

    Eine generelle Absicherung ist bereits vorhanden: Pflegeversicherung, BU, Krankentagegeld sowie Unfallversicherung.

    Grüße

  4. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Kombination aus Rieser-Rente und privater Rentenversicherung

    Guten Morgen,

    die Auswahl an offenen Fonds ist sehr groß. Versicherungen bieten davon in aller Regel eine kleine Auswahl von 30 bis ca. 70 Fonds an.

    Angenommen sie finden ihren Wunsch-Fonds in der Liste einer Versicherung, bestehen trotzdem folgende Unterschiede:
    Die Abschlussgebühren werden bei Versicherungen prozentual von der vereinbarten Gesamtsumme bis zum Vertragsende berechnet, bei Fonds werden die Ausgabeaufschläge von der jeweils tatsächlich eingezahlten Summe abgezogen. (Sie müssten eigentlich Abschläge heißen.)
    Falls man die Einzahlungen eines Tages vorzeitig beendet, hat man bei der direkten Fondsanlage also genau die korrekten Gebühren bezahlt, bei der Versicherung eventuell viel mehr. Wenn das Investment wie geplant bis zum Renteneintritt weitergeführt wird, besteht kaum ein Unterschied. Häufig ist dann die Versicherung sogar günstiger gewesen.

    Die Versicherung bietet während der Laufzeit die Möglichkeit ohne weitere Kosten die Fonds im Rahmen der angebotenen Liste zu wechseln. Auch das bereits investierte Geld kann man kostenlos verschieben. Steuern fallen keine an solange man sich kein Geld auszahlen lässt. Beim Fondssparplan werden meist neue Ausgabeaufschläge fällig wenn man Geld in einen neuen Fonds verschiebt. Falls in diesem Moment Gewinne mit verschoben werden um z.B. nach einer guten Börsenphase Gewinne abzusichern, sind diese mit der Kapitalertragssteuer zu besteuern.
    Ein aktiver Anleger hätte hier also einen Vorteil in der Versicherung.

    Nur die Versicherung bietet eine lebenslange Rente. Beim Fonds als Altersvorsorge besteht die Gefahr, dass am Ende des Geldes noch einige Lebensjahre übrig sind.

    In der Schicht 3 von der wir hier sprechen, also ohne staatliche Förderung in der Ansparphase dafür mit der Möglichkeit vorzeitig Geld zu entnehmen, hat man bei Auszahlung einen Steuervorteil.
    Als Einmalzahlung muss man nur 50 % der entstandenen Gewinne mit dem dann gültigen Steuersatz für Einkünfte besteuern lassen. Z.B. bei 30 % Steuersatz nur 15 % Steuern vom gesamten Gewinn.
    Beim Verkauf einer direkten Fondsanlage wird der gesamte Gewinn der Kapitalertragssteuer in Höhe von derzeit 25 % unterworfen. Selbt beim höchstmöglichen Steuersatz kommt man bei der Versicherung nie auf 25 % vom gesamten Gewinn.
    Wenn man die lebenslange Rente der Versicherung wählt, wird diese nur der Ertragsanteilsbesteuerung unterworfen. Das sind z.B. bei Renteneintritt mit 67 Jahren 17 %. 17 % gelten dann also als zu versteuernde Rente, 83 % bekommt man steuerfrei.

    Beide Vertragsarten haben ihre Berechtigung und beides macht Sinn wenn man es richtig einsetzt.
    Eine Versicherung bis 67 abzuschließen um sie z.B. mit 40 zu beenden und das Geld in eine Immobilie zu stecken, macht aber in aller Regel keinen Sinn!
    Da müssten sie schon viele Steuern und Ausgabeaufschläge durch ständige Fondswechsel innerhalb des Vertrages sparen, um den Nachteil bei den Abschlussgebühren die sie bis 67 bezahlt haben, auszugleichen.

    Die Riester-Rente sehe ich nicht so negativ wie manche Medien.
    Natürlich klingen 175 € Zulage bei 1.925 € Eigenleistung pro Jahr nicht interessant. Doch darüber hinaus bekommen sie ja einiges mit ihrem Steuerbescheid zurück.
    Ziemlich genaue Zahlen dazu finden sie im Angebot der WWK das ihnen vorliegt.
    Man muss nur bedenken, dass die lebenslange Rente die daraus entsteht dann zu 100 % steuerpflichtig ist.
    Unflexibel ist sie aber nicht. Man kann jederzeit die Einzahlungen reduzieren, unter Berücksichtigung dessen was ich oben über die Abschlussgebühren bei Versicherungen geschrieben habe.
    Und wenn man vorzeitig kündigt, muss man nur die erhaltenden Steuervorteile und Zulagen zurück bezahlen. Alle Gewinne darf man behalten. Die werden dann wieder zu 50 % steuerpflichtig.
    Für Menschen die viele Steuern bezahlen oder für solche die kaum Steuern bezahlen aber Kinder haben, kann sich das System Riester durchaus lohnen.

    MfG

    Alexander Reibold
    Freie Finanzberatung
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  5. Avatar von Malapascua
    Malapascua ist offline

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    Standard AW: Kombination aus Rieser-Rente und privater Rentenversicherung

    Zitat Zitat von Reibold
    Natürlich klingen 175 € Zulage bei 1.925 € Eigenleistung pro Jahr nicht interessant. Doch darüber hinaus bekommen sie ja einiges mit ihrem Steuerbescheid zurück.
    Für Gutverdiener und Familien mit mehr als einem Kind lohnt sich Riester immer...

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