ich bin recht neu in diesem Forum und habe mich eigentlich zunächst nur registriert, um eine Frage zu stellen. Nachdem ich aber ein paar Beiträge gelesen habe und gesehen habe, dass es auch einen Bereich für steuerliche Aspekte gibt, werde ich glaub ich etwas langfristiger hier unterwegs sein.
Im Moment gehe ich meiner zweiten Ausbildung nach und verdiene 947 € Brutto und erhalte 718 € Netto. Nebenbei arbeite ich als Minijobber am Wochenende im Einzelhandel und erhalte 250 € zusätzlich Brutto für Netto im Monat (für wie lange das noch geht ist fraglich. Ich habe dennoch bis zum Jahresende 2018 mit diesen zusätzlichen Einnahmen gerechnet).
Auf meinem bisherigen Weg mich finanziell weiter zu bilden ließ und hörte ich immer folgende Reihenfolge:
Schulden abbauen – Kapitalrücklage von 3 bis 12 Monatsgehältern bilden – Vermögensaufbau beginnen.
So, nun habe ich leider Anfang letztes Jahr ein Auto Unfall gehabt und musste daraufhin ein neues Auto kaufen. Meine Mutter wollte, dass es dieses Mal ein Auto wird, welches ich noch für sehr lange Zeit nutzen könnte. Es wurde also ein Jahreswagen im Wert von 11.600 €. Diesen finanzierte mir meine Mutter komplett. Ich schulde seither meiner Mutter, also diesen Betrag. Mit Ablauf 2017 habe ich mein erstes Auto, welches ebenfalls von meiner Mutter gestellt wurde, abbezahlt. Seit Januar 2018 zahle ich das neue Auto in 100 € Beträgen monatlich ab. Ich muss hierfür keine Zinsen zahlen und ich habe keine Frist, bis wann ich den vollen Betrag zurückgezahlt haben muss. (Im Nachhinein hätte ich wahrscheinlich auf eine weitere Schrottkiste bestehen sollen.)
Es hieß immer "Baue zuerst deine Schulden ab, um Schuldzinsen einzusparen". Da ich keine Schuldzinsen zahlen muss, habe ich mich nicht wirklich angesprochen gefühlt und eher mich auf die Kapitalrücklage und den Vermögensaufbau gekümmert.
Mein Finanzplan ist derzeit wie folgt:
94,70 € in die eigene (finanzielle) Weiterbildung investieren (10 % vom Brutto)
225,65 € in den Vermögensaufbau investieren (Derzeit 100 % in ETFs, da bisher die meiste Info hier gesammelt wurde. Möglicherweise, bald noch andere Formen wie z. B. P2P Kredite)
100,00 € Schuldtilgung
547,75 € Kosten der Lebensführung (monat-, viertel-, halb- und jährliche Kosten)
Meine Kosten der Lebensführung können leider nicht weiter verringert werden, da ich z. B. 200 € monatlich Miete zahle und 85 € für Kraftstoff benötige.
Ein kleines Polster von 1.000 €, was zunächst als Reserve gedacht war, habe ich zur Schuldtilgung verwendet, sodass ich derzeit bei Restschulden i. H. v. 10.400 € stehe.
Eine Kapitalrücklage von 3 bis 12 Monatsgehältern sammele ich derzeit nicht an.
Meine Frage ist, würdet ihr mir empfehlen
a) 325,65 € in die Schuldtilgung zu stecken um diese schnell abbezahlen zu können,
b) 100,00 € in die Schuldtilgung und die restlichen 225,65 € für die Kapitalrücklage verwenden,
c) 100,00 € in die Schuldtilgung und die restlichen 225,65 € für die Kapitalrücklage und den Vermögensaufbau verwenden oder
d) eine komplett andere Aufteilung vornehmen.
Wie wichtig findet ihr es am Anfang der beruflichen Karriere (muss aber nicht für immer ein AN-Verhältnis sein ), eine Kapitalrücklage zu bilden?
Sollte ich den Fokus auf die Schuldtilgung richten oder doch lieber früh anfangen einen Großteil zu investieren um einen guten Anteil des Zinseszinses mitnehmen zu können?
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#2
Malapascua
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Malapascua
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AW: Vermögensaufbau oder doch lieber ....
Zitat von KeRin
94,70 € in die eigene (finanzielle) Weiterbildung investieren (10 % vom Brutto)
Das ist unnötig. Finanzielle Bildung gibt es gratis im Netz wie in diesem Forum oder zahlreichen weiteren wie wertpapier-forum.de usw.
225,65 € in den Vermögensaufbau investieren (Derzeit 100 % in ETFs, da bisher die meiste Info hier gesammelt wurde. Möglicherweise, bald noch andere Formen wie z. B. P2P Kredite)
100,00 € Schuldtilgung
547,75 € Kosten der Lebensführung (monat-, viertel-, halb- und jährliche Kosten)
Viel wichtiger als der Vermögensaufbau wäre erst mal die persönliche Absicherung. Haftpflicht (bist vermutlich aber noch über die Eltern versichert, das bitte prüfen) und Berufsunfähigkeit.
Meine Kosten der Lebensführung können leider nicht weiter verringert werden, da ich z. B. 200 € monatlich Miete zahle und 85 € für Kraftstoff benötige.
Lebensmittel, Klamotten, Handy, KFZ Versicherung, Steuer, mal nen neuen Rechner, Rückstellung für ein neues Auto... wie zahlst du das alles? Meiner Meinung nach kann bei deinem Einkommen gar nix übrig bleiben.
Eine Kapitalrücklage von 3 bis 12 Monatsgehältern sammele ich derzeit nicht an.
3 sollten es aber schon sein. 12 halte ich für vollkommen übertrieben.
Meine Frage ist, würdet ihr mir empfehlen
a) 325,65 € in die Schuldtilgung zu stecken um diese schnell abbezahlen zu können,
b) 100,00 € in die Schuldtilgung und die restlichen 225,65 € für die Kapitalrücklage verwenden,
c) 100,00 € in die Schuldtilgung und die restlichen 225,65 € für die Kapitalrücklage und den Vermögensaufbau verwenden oder
d) eine komplett andere Aufteilung vornehmen.
Ich tendiere zu d)
Und zwar: Leben.
Ich hab bis 30 nix gespart und bin heute doch recht wohlhabend. Alles was ich zu Ausbildungs und Studienzeiten hätte sparen können ist im Vergleich zu den heutigen Sparmöglichkeiten irrelevant.
Wie wichtig findet ihr es am Anfang der beruflichen Karriere (muss aber nicht für immer ein AN-Verhältnis sein ), eine Kapitalrücklage zu bilden?
Mit Ausnahme der 3 Monatsgehälter und der Schuldenfreiheit - nicht wichtig.
Das ist unnötig. Finanzielle Bildung gibt es gratis im Netz wie in diesem Forum oder zahlreichen weiteren wie wertpapier-forum.de usw.
Ich verstehe, was du meinst, aber manches gibt es nur gegen Geld und es ist nicht nur meine finanzielle Bildung, sondern auch Fortbildungskosten für meine derzeitige Ausbildung.
Viel wichtiger als der Vermögensaufbau wäre erst mal die persönliche Absicherung. Haftpflicht (bist vermutlich aber noch über die Eltern versichert, das bitte prüfen) und Berufsunfähigkeit.
Jup, bin noch bei meinen Eltern. Zumindest im Moment. Eine Berufsunfähigkeit wollte ich mir eigentlich erst nach der Ausbildung holen, müsste ich mich zunächst mehr damit beschäftigen.
Lebensmittel, Klamotten, Handy, KFZ Versicherung, Steuer, mal nen neuen Rechner, Rückstellung für ein neues Auto... wie zahlst du das alles? Meiner Meinung nach kann bei deinem Einkommen gar nix übrig bleiben.
Ja, ich hätte es ausführlicher erklären sollen Diese 547,75 € beinhalten alles was an Kosten anfallen wird im Jahr. Also auch die KFZ-Vers, Steuer, KFZ-Instandhalt., Klamotten, Urlaub, essen gehen, Krankheitskosten, usw. (Werte basierend auf dem Vorjahr und persönlichen Zielen)
Lebensmittel sind mit 8,92 € pro Monat ziemlich niedrig haha, aber das konnte man ja nicht raus lesen. Handy ist noch bis August vertraglich gebunden, danach kommt entsprechend günstiger Vertragswechsel.
Ich tendiere zu d)
Und zwar: Leben.
mh :/ ich bin mir ehrlich gesagt nicht wirklich sicher, was du damit meinst ... Spaß hab ich ja so oder so
Danke für deine Einsichten 3 Monatsgehälter + Rückstellungen für zukünftige Anschaffungen werde ich glaub ich mit einberechnen und meinen Investitionsanteil entsprechend mindern. Nach den 3 Monaten würde ich dann das Geld in die Schuldentilgung einfließen lassen.
Ich verstehe, was du meinst, aber manches gibt es nur gegen Geld und es ist nicht nur meine finanzielle Bildung, sondern auch Fortbildungskosten für meine derzeitige Ausbildung.
Das ist natürlich was anderes. Deine eigene berufliche Fortbildung ist die Investition mit der am Abstand höchsten Rendite.
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#5
titan1981
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AW: Vermögensaufbau oder doch lieber ....
ich würde trotzdem als erstes meine Schulden bei deiner Mutter tilgen so schnell es geht. Wer weiß ob du vielleicht ob du nochmal Geld brauchst (noch eine Unfall) irgendwann und dann hätte sie die Summe wieder zur Verfügung. Wenn du selber noch kein Polster hast um so etwas abzufangen. Dann wie schon gesagt das jetzt absichern BU etc. dafür einen Honorar Berater mit Erfahrung auswählen auch wenn es etwas kostet. Alles was umsonst ist in der Beratung zahlt man dann ein Leben lang in form von Beiträgen....
Dann sind ja schon ~35 Monate um bis deine Schulden nach jetzigen Stand weg sind.... Dann sollte deine Ausbildung ja zu ende sein und du hast wahrscheinlich mehr Einkommen... Dann Geld zurück legen je nachdem was du zurück legen willst. Wenn du auf das Auto angewiesen bist würde ich mir zumindest soviel weg legen dass du dir ein neuen Untersatz holen kannst oder eine größere Reparatur zahlen kannst.
Riester, Rürup, Rentenversicherung etc. erst einmal einen Bogen drumherum machen, du musst erst die Schulden weg haben und das jetzt absichern.
Wenn das erledigt ist wird noch einmal Zeit ins Land gehen und dann hast du dich sicher auch weiter gebildet im Bereich Finanzwesen und kannst da weiter schauen. Wenn du von deinem Arbeitgeber VWL bekommst würde ich diese aber mitnehmen und diese in ein Depot stecken bei dem die Kosten gering sind und dann in einen ETF Fonds investieren um da schon einmal Erfahrungen zu sammeln.
Auch nach Rücksprache mit meiner Mutter, sieht der Plan im Moment so aus:
- Tilgungsrate auf monatlich 175 € erhöhen (bisher 100 €).
- Eiserne Reserve Aufbauen mit 50 € im Monat.
- Für größere Anschaffungen (Auto / PC / Handy) 100 € monatlich in ETFs packen (Riskoanteil 70%).
- Von den 94,70 € Geld ansammeln für Versicherungsgespräche bzgl. BU und Zahnzusatz (brauche wahrscheinlich irgendwann ein Implantat).
Von den 94,70 € werden dann auch die Beiträge verwendet.
Und jetzt nach weiteren Geldquellen suchen... und natürlich Leben mit dem restlichen Geld :P
- Eiserne Reserve Aufbauen mit 50 € im Monat.
- Für größere Anschaffungen (Auto / PC / Handy) 100 € monatlich in ETFs packen (Riskoanteil 70%).
Wenn du schon nicht vorrangig Schulden tilgen willst, dann dreh den Spieß wenigstens rum.
Erstmal Tagesgeld mit 100€ besparen und 50€ in den ETF zum lernen.
Wenn das Tagesgeld so hoch ist, dass du deine zukünftigen Wünsche und Ersatzbeschaffungen (Auto, Handy u. co.) davon bezahlen kannst, dann kannst du das Verhältnis immer noch ändern.
Wenn du schon nicht vorrangig Schulden tilgen willst, dann dreh den Spieß wenigstens rum.
Erstmal Tagesgeld mit 100€ besparen und 50€ in den ETF zum lernen.
Wenn das Tagesgeld so hoch ist, dass du deine zukünftigen Wünsche und Ersatzbeschaffungen (Auto, Handy u. co.) davon bezahlen kannst, dann kannst du das Verhältnis immer noch ändern.
Aber ich kann doch auch ETFs verwenden für das Auto zu sparen, welches ich erst in 15 Jahren brauchen werde (oder PC/Handy in 5 Jahren) ?
Von den 94,70 € werden dann auch die Beiträge verwendet.
Das mach ich doch anders, an der 10% Regel möchte ich eigentlich nichts rütteln.
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#10
titan1981
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titan1981
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AW: Vermögensaufbau oder doch lieber ....
kannst du auch machen nur wenn gerade die Aktien im Keller sind mit 10% vom eingezahlten Geld nur tut das sicher weh dann..... und ist teures Lehrgeld....
Aber ich kann doch auch ETFs verwenden für das Auto zu sparen, welches ich erst in 15 Jahren brauchen werde (oder PC/Handy in 5 Jahren) ?
Wenn die Kurse in 5 Jahren nur noch halb so viel Wert sind dann verkaufst du mit massiven Verlust. Lass das Geld für kurzfristige Sparziele auf dem Tagesgeldkonto.
Wenn die Kurse in 5 Jahren nur noch halb so viel Wert sind dann verkaufst du mit massiven Verlust. Lass das Geld für kurzfristige Sparziele auf dem Tagesgeldkonto.
Zitat von titan1981
kannst du auch machen nur wenn gerade die Aktien im Keller sind mit 10% vom eingezahlten Geld nur tut das sicher weh dann..... und ist teures Lehrgeld....
Aber ich kann ja auch in ETFs von kurzlaufende Staatsanleihen investieren. Tagesgeld mit 0,01% ist ja auch nicht gerade lohnenswert ...
Ich hab ja schon ein kleined Depot und mein künftiger Sparplan ist dann einfach: 45% MSCI World + 30% Kurzfristige Staatsanleihen (Volatilität auf 5 Jahre 0,6%) + 25% MSCI Emerging Markets
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#13
titan1981
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AW: Vermögensaufbau oder doch lieber ....
kannst du nur die sind im Moment sehr hoch im Preis und werden dann fallen wenn die Zinsen steigen also auch ein sicheres Verlustgeschäft..... Und ob das Tagesgeld nun 0,01% bringt oder etwas mehr ist erst einmal egal. Das was du brauchst ist erst einmal die Schuldenfreiheit, dann eine Richtige Absicherung vom jetzt (BU und co.), dann das bereits erwähnte Tagesgeld in der Ausstattung dass du deine Mutter nicht ständig anpumpen musst wenn das Auto oder anderes kaputt ist und erst dann kann man sich im Bereich der ausschüttenden Geldanlagen bewegen bis dein Freibetrag von 801€ im Jahr ausgeschöpft ist.
Bis dahin vergehen bei dir aber noch mindesten 35 Monate bis Schuldenfreiheit. Dann darfst du die Punkte BU, Tagesgeld beackern und dann die ausschüttenden Anlagen. Dann ist wenn sich bei deinem Gehalt nichts ändert auch wieder mehrere Monate dahin und dann bist du schon in dem Zyklus wo bei deinem Auto die ersten Kosten entstehen. TÜV Bremsen etc. Dann hast du dann dein Tagesgeld.....
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#14
Malapascua
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AW: Vermögensaufbau oder doch lieber ....
Zitat von KeRin
Aber ich kann ja auch in ETFs von kurzlaufende Staatsanleihen investieren. Tagesgeld mit 0,01% ist ja auch nicht gerade lohnenswert ...
Es ist bei dem was du hier anlegst völlig relevant in was du investierst, weil es lächerliche Summen sind. Ob da am Ende 0,01 oder 1% steht ist doch schnurz wie piep, das macht dann 3€ Unterschied aus. Staatsanleihen sind in der jetzigen Zinsphase eine gar nicht gute Idee.