Geschlossene Fonds oder Versicherungsmantel. Was haltet ihr davon?
Hallo,
ich interessiere mich im Moment für die Produkte Helvetia CleVesto Allcase und Timberland OptiMix.
Beide versprechen, dass die Zinsen erst bei der entgültigen Auszahlung versteuern. Das heißt während mein "Depot" ggf. Verluste/Gewinne verzeichnet, wird der Ertrag nicht versteuert, da ich bei Umverteilungen/Verkäufen nichts ausgeschüttet bekomme, sondern diese Gewinne direkt reinvestiert werden. Am Ende soll dann der Gewinn (Depotwert minus Eingezahltes Kapital) bei der Auszahlung an mich versteuert werden. Das klingt für mich schon fast illegal. Selbst wenn ich Gebühren dafür zahle, muss der Zinsertrag trotzdem höher sein, als wenn ich die gleichen Fonds direkt besitzen würde, da ich keine Steuern bei diesen "Reinvestitionen" bezahle. Das Geld ist ja sogesehen gar nicht in meinem Besitz. Bei der OptiMix Geschichte handelt es sich wohl um eine GmbH & Co. KG in die ich investiere und diese mit den Geldern dann in Fonds, Edelmetalle und Anleihen investieren und mir dann auf meinen eingezahlten Betrag die Zinsen nach bspw. 7 Jahren ausschütten. Bei der Helvetia läuft das in einer Versicherung, die mit meinen Versicherungsbeiträgen in Fonds etc. investiert. Unterscheiden tun sich die beiden in der Verbindlichkeit (Timberland --> Feste Laufzeit, Helvetia eher als Altersvorsorge) und halt in ihren Mänteln.
Hat da Jemand Erfahrungen mit oder kennt sich damit besser aus? Ich bin 23 Jahre alt, ein Laie mit einem Fünkchen Vorwissen und möchte gerne Mittel und Langfristig Geld anlegen.. Eine Rendite von 5% p.a. fänd ich schon ganz nett. Und diese Anlageformen scheinen mir da ganz Recht zu kommen, da dieses Renditeziel damit durch diesen Steuervorteil greifbar wäre..
AW: Geschlossene Fonds oder Versicherungsmantel. Was haltet ihr davon?
Zitat von Mojo
Eine Rendite von 5% p.a. fänd ich schon ganz nett. Und diese Anlageformen scheinen mir da ganz Recht zu kommen, da dieses Renditeziel damit durch diesen Steuervorteil greifbar wäre..
Eine Rendite von 5% p.a. ist auch mit normalen, börsengehandelten Fonds nicht unrealistisch, selbst nach jährlicher Versteuerung. Ich kenne die genannten Produkte nicht, mir scheint aber ein nicht unerheblicher Managementaufwand für die Verwaltung des Anlagevermögens notwendig zu sein. Sowas lassen sich Fondsmanager in der Regel durch üppige jährliche Managementgebühren bezahlen. Insofern solltest du wirklich das gesamte Kleingedruckte lesen, ob die laufenden Kosten hier nicht langfristig den Steuervorteil aufheben. Mein Gefühl sagt mir, dass durch die komplizierte Fondsstruktur hier nur Kosten verschleiert werden sollen. Außerdem wären mir geschlossene Fonds zu unflexibel, auch bei geplanter langfristiger Anlage. Eventuell ändern sich in 5 Jahren deine Lebensumstände unerwartet und dann wäre eine Portfolioumstrukturierung ggf. sehr viel schwieriger. Und was passiert bei Insolvenz des Unternehmens, gehört das Geld dann noch immer als Sondervermögen dir?
AW: Geschlossene Fonds oder Versicherungsmantel. Was haltet ihr davon?
Außerdem wären mir geschlossene Fonds zu unflexibel, auch bei geplanter langfristiger Anlage. Eventuell ändern sich in 5 Jahren deine Lebensumstände unerwartet und dann wäre eine Portfolioumstrukturierung ggf. sehr viel schwieriger.
Es ist wohl so, dass man bei der Timberland Sache innerhalb der Laufzeit jährlich umstrukturieren kann. Man kann beispielsweise auf eine andere Gewichtung wechseln, wo der Aktienanteil geringer ist. Das nennt sich bei denen Sicherungsportfolio.
Und was passiert bei Insolvenz des Unternehmens, gehört das Geld dann noch immer als Sondervermögen dir?
Und das ist auch meine Vermutung. Wenn ich in eine GmbH & Co. KG investiere und die wiederum Pleite gehen, müsste mein Geld weg sein. Es gehörte ja während der Laufzeit nie mir. Für mich klingt das ganze nämlich so, als würde man mir halt am Ende der Laufzeit die Höhe meines investierten Geldes inklusive des Zinsertrages für den jeweiligen Betrag (abzüglich Steuern/Umkosten) auszahlen. Das wiederum impliziert mir, dass ich kein Depot habe, sondern mir das ganze nur fiktiv wie ein Depot dargestellt wird und im Endeffekt ja alles nur in einen großen Topf (dem Unternehmen als Sondervermögen) landet und dort den Leuten halt nach ihrer festgelegten Laufzeit ausgezahlt wird.
Da frage ich mich jedoch, wie die das selber versteuern? Die können ja schlecht Zinserträge und Dividenden zur Reinvestition nutzen, ohne selbst Steuern zu zahlen. Oder funktioniert das mit dem Unternehmen anders?
Kurzgefasst klingt das für mich dann schon mehr nach hohem Totalverlustrisiko und potenzielle Steuerhinterziehung auf Seiten des "Fondsmanagements"..
AW: Geschlossene Fonds oder Versicherungsmantel. Was haltet ihr davon?
Bin da ebenfalls raus. Vermögensbildung lässt sich einfach in Eigenregie umsetzen. Kosteneffizient und ich bin mir dabei jederzeit bewusst, wer die Verantwortung für mein Vermögen trägt.