Direktversicherung aus BU und bAV - Meinung zu Bestandsvertrag
Hallo zusammen,
ich würde gerne heute mal eure Meinung hören. Ich kümmere mich seit einigen Jahren komplett selbst um meine Finanzen, Altersvorsorge, Versicherungen etc. und habe noch eine „offene alte Baustelle“ bei der ich mir keine abschließende Meinung bilden kann.
Ich bin 28 Jahre alt, seit 2010 dauerhaft angestellt – habe 2016 meinen Beruf gewechselt und arbeite nun in der Pyrotechnik-Branche. (Das muss zum Verständnis erwähnt werden)
Ich habe 2011 bei der AachenMünchener eine Direktversicherung aus betrieblicher Altersvorsorge und BU abgeschlossen. Kein Riester! (das war bevor ich wusste wie sehr die DVAG "gehasst" wird)
BU war mir schon immer sehr wichtig, da ich von 2007-2015 als Handwerker viel auf Baustellen war und entsprechendes Risiko herrschte. Bei meinem jetzigen Job ist das ähnlich. Ich habe der Versicherung meinen Jobwechsel damals auch ordnungsgemäß mitgeteilt. Einen Neuvertrag würde ich nun vermutlich nicht mehr bekommen (ausgeschlossene berufe), aufgrund des bestehenden Vertrages läuft die Versicherung aber weiter.
Aktueller Stand hierzu ist folgender:
bAV Strategie No. 1
Monatliche Einzahlung 140,00 € (bis 2013 waren es 100,00€)
Vertragsbeginn 01.02.2011
Vereinbarter Rentenbeginn 01.05.2057
Garantierte Leistungen:
Monatliche Mindestrente: 62,15 € oder 18.316,15 € Kapitalabfindung
Monatliche BU: 1.084,96 €
(Aktuelle BU mit Überschussbeteiligung liegt bei 1.616,59€)
Entsprechende Rentenzahlungen gehen je nach Verlauf des Fonds (Annahmen von 1-8% p.a.) und Überschussbeteiligung bis zu 455,00€ und 128.294€ nach oben…
Der Fonds ist der DWS Funds Invest Zukunftsstrategie.
Aktueller Stand der Versicherung (01.02.2017):
Fondsguthaben: 1.525,52 €
Nicht fondgebundenes Kapital aus Zusatzversicherungen: 3.196,50 €
Nicht garantierter Schluss-Überschussanteil der BU-Zusatzversicherung: 10,77 €
Nicht garantierter Anteil an den Bewertungsreserven: 5,34 €
Gesamter Vertragswert: 4.738,13 €
Hinterbliebenenschutz: 1.567,46 €
Der Versicherungsbeitrag teilt sich wie folgt auf:
Hauptversicherung: 34,29 €
BU zur Beitragsbefreiung: 4,49 €
BU zur Barrente: 101,22 €
Gesamt: 140,00 €
Jetzt stelle ich mir ein paar Fragen. Zum Thema DVAG bin ich informiert und hätte im vielleicht auch anders gehandelt wenn ich damals mit meinen zarten 21 Jahren schon mehr Ahnung und Lust gehabt hätt mich da zu informieren. Fakt ist nunmal der Vertrag ist da – jetzt würde ich ihn gerne möglichst sinnvoll weiterführen/nutzen.
Meine Altersvorsorge organisiere ich mittlerweile breitgestreut über mehrere Wege, hier gebe ich nicht so viel Wert darauf bei dem o.g. Produkt.
Eine BU zu haben finde ich wie schon erwähnt sehr wichtig und möchte demnach das Produkt ungern kündigen/beitragsfrei stellen, da ich denke ich doch in einer Risikogruppe tag täglich zu Hause bin und ich dadurch zumindest gefühlt ruhiger schlafen kann.
Es hätte wohl durchaus mehr Sinn gemacht die BU und bAV damals zu trennen – vom Riester war ich zum Glück schon damals nicht überzeugt – was sich nun ja auch bewahrheitet hat.
Was denkt ihr zu dem bestehenden Vertrag – die unnötigen Gebühren sind sowieso schon bezahlt und „weg“ – der Vertrag hat schon über die Jahre einen nicht zu verachtenden Betrag angesammelt und geschluckt.
Würdet ihr diesen in meinem Fall so weiterlaufen lassen? Auch hinsichtlich der BU?
Ich habe mir den Fonds auch schon die letzten Jahre immer wieder angeschaut. Die Performance ist zumindest nicht ganz miserabel, sodass ich es auch noch mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
Gerne dürft ihr mich noch weiter Fragen, sollten Angaben zu sinnvollen Empfehlungen fehlen.
Ansonsten danke ich euch für das durchlesen und bin gespannt was ihr dazu so sagt.
AW: Direktversicherung aus BU und bAV - Meinung zu Bestandsvertrag
Zitat von Benzge
Ansonsten danke ich euch für das durchlesen und bin gespannt was ihr dazu so sagt.
Wie Du selbst schon schreibst, war die Entscheidung für die AchenMüchener nicht die beste, aber mit Deinem aktuellen Beruf hast Du nun keine Alternativen. Auf jeden Fall wären getrennte BU- und Renteversicherungen gut gewesen. Noch besser wäre die Trennung der BU und bAV, weil die BU, falls sie zum tragen kommt, aufgrund der bAV zusätzlich zur Steuerpflichtigkeit noch krankverversicherungspflichtig wird.
Alternativ für die bRV wäre ein nach Riester aufgelegter Aktienfonds die bessere Wahl gewesen. Der wäre auch in der Auszahlungsphase krankenversicherungsfrei geblieben.
Nebenei spart sich der Arbeitgeber bei der bAV auf Kosten späteren Deiner gesetzlichen Rente die Rentenversicherungsbeiträge ein.