Soll ich Riestern?

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  1. Avatar von Malapascua
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    Standard Soll ich Riestern?

    Hi,

    kurze Frage, die hoffentlich nicht allzu kompliziert ist:

    Situation:

    Mann, 37 Jahre, Einkommen ca. 140.000 €, privat Krankenversichert, gesetzlich Rentenversichert, 2% vom Brutto zahlt der AG in eine Altersvorsorge ein, 254€ im Monat fließen in eine Entgeldumwaldung.

    Frau, 31 Jahre, Einkommen in Teilzeit ca. 24.000 €, gesetzlich krankenversichert, berufsständische Altersvorsorge

    Kind, 1,5 Jahre, privat versichert über Papa

    Lohnt es sich für uns zu riestern oder zu rüruppen?

    Ist wegen der PKV und der berufständischen Versorgung ein wenig schwer zu sagen....

    Danke für eine kurze Info...

    Gruß
    Malapascua

  2. Avatar von Honey1979
    Honey1979 ist offline

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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Gegenfrage ....
    Warum investierst Du nicht zb in eine Immobilie als Anlageobjekt ?

    Mehrfamilienhaus etc ?

    Irgendwas wo Du er Captain bist und bestimmst, wann und wie du das Vermögen aufbaust oder ausschüttest.... Bleibende Werte schaffen.

    Bei deinem Einkommen wäre das absolut zu empfehlen, auch in hinsicht auf die anfallende Abschreibung..... Der gesamte Versicherungs...... ist ja immer recht kippelig, falls man unter umständen halt nun mal nicht so Alt wird....

  3. Avatar von Hanomag
    Hanomag ist offline

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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von Malapascua
    Mann, 37 Jahre, Einkommen ca. 140.000 €, privat Krankenversichert, gesetzlich Rentenversichert, 2% vom Brutto zahlt der AG in eine Altersvorsorge ein, 254€ im Monat fließen in eine Entgeldumwaldung.
    Ist die betriebliche AV so (254 * 12 = 3.048 € - 140.000 * 2 % = 248 €) zu verstehen, dass die Entgeltumwandlung bei jährlich 248 € liegt?

    Zitat Zitat von Malapascua
    Frau, 31 Jahre, Einkommen in Teilzeit ca. 24.000 €, gesetzlich krankenversichert, berufsständische Altersvorsorge
    Für die Frau ist es bezüglich der Zulagen interessant. Sie müsste nur 506 € einbezahlen und bekäme 454 € Zulagen (154 + 300).

    Alternativ könnten beide Eltern den Förderhöchstsatz von jeweils 2.100 € abzüglich jeweiliger Zulagen einzahlen und bei gemeinsamer Veranlagung eine Steuererstattung zum Höchststeuersatz von 4.200 € bekommen. Die wäre dann ca. 3 x so hoch wie die Zulage und stünde - reduziert um die Zulage - Jahr für Jahr zur freien Verfügung.

    Zitat Zitat von Malapascua
    Lohnt es sich für uns zu riestern oder zu rüruppen?
    Ich würde schon mal vermuten. Mit Rürup könnte man höhere Summen steuerfrei stellen und hätte ggf. weniger Bürokratie oder man macht beides. Nicht unbedingt empfehlenswert sind allerdings die klassischen Rentenprodukte, weil die minimalen Renditen häufig nicht mal die Kosten decken.
    Zitat Zitat von Malapascua
    Ist wegen der PKV und der berufständischen Versorgung ein wenig schwer zu sagen....
    Warum meinst Du? Für PKV-Versicherte ist jede zusätzliche AV von der Krankenversicherungspflicht befreit. Die berufsständische AV der Ehefrau wäre allerdings krankenversicherungspflichtig. Wobei eine Riesterrente - sofern nicht über eine betriebliche AV angespart - immer sozialversicherungsfrei ist.

  4. Avatar von florianmeier
    florianmeier ist offline

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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Wenn in eine Riester jährlich 2.100 abzüglich Zulagen eingezahlt werden, gibt es einen Steuervorteil (incl. Zulage) von EUR 882 zzgl. Soli und ggf. Kirche.

    Bei dem Einkommen Peanuts, aber die staatliche Förderung ist schon ganz üppig. Würde ich mitnehmen.

    Rürup funktioniert so ähnlichn wie die gesetzliche Rente. Man gibt das Geld ab und hofft auf ein langes Leben. Nicht so mein Ding.

    Ein bezahltes selbstbewohntes Haus und die eine oder andere vermietete Immobilie sollte natürlich ganz weit oben bei den zuerreichenden Zielen stehen.

  5. Avatar von Malapascua
    Malapascua ist offline
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von Honey1979
    Gegenfrage ....
    Warum investierst Du nicht zb in eine Immobilie als Anlageobjekt ?
    Weil ich nicht glaube dass ich hier in Süddeutschland damit jemals positiv raus komme bei den heutigen Preisen. Total gaga was hier aufgerufen wird.

    Irgendwas wo Du er Captain bist und bestimmst, wann und wie du das Vermögen aufbaust oder ausschüttest.... Bleibende Werte schaffen.
    Klar, Aktiendepot hab ich ein größeres mit 148k€.

  6. Avatar von florianmeier
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von Malapascua
    Weil ich nicht glaube, dass ich hier in Süddeutschland damit jemals positiv raus komme bei den heutigen Preisen. Total gaga was hier aufgerufen wird.
    In München reibt man sich schon 30 Jahre lang die Augen. Fallen tut's nicht.

    Um nochmal den Gedanken aufzunehmen: je länger manN wartet, desto weniger rechnet sich ein Immobilieninvestment, weil man es einfach nicht mehr abwohnt.

    Ich denke aber auch, in einigen Regionen ist es zu hoch gelaufen. Aber wo soll man mit dem Geld noch hin?

  7. Avatar von Malapascua
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von florianmeier
    In München reibt man sich schon 30 Jahre lang die Augen. Fallen tut's nicht.
    Mit Mieten rein holen tut man das aber nicht mehr, da zahlt man richtig drauf.

    Das muss man schon selbst nutzen und so viel Jahre will ich eigentlich nicht mehr arbeiten. Da geh ich ins Ausland und zahl weniger Miete als hier Hausgeld.

    Eine selbst genutzte Immobilie ist Konsum und kein Investment.

  8. Avatar von florianmeier
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Man darf nur in das EU Ausland verziehen, bei Riester, wenn ich das richtig im Kopf habe. Also ...

  9. Avatar von Malapascua
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Man muss dann eben 365/2 + 1 Tage in Deutschland leben. Kein Problem. Winter in Asien und Sommer dahoam. Aber eine Immobilie binde ich mir deswegen nicht ans Bein, schon gar nicht für 1,5Mio + wie es hier üblich ist.

  10. Avatar von domrepp
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    ...nur so viel zum Thema Immo als Investition: Statistiken zeigen, dass im Schnitt in der Zeit von 1970 (vorher gibt es anscheinend keine verlässlichen Daten in DE) bis 2015 die Rendite knapp im negativen Bereich lag. Habe ich kürzlich noch gelesen. Steuervorteile usw. mal außen vor. Wenn es um eine vernünftige Rendite geht, würde ich diese Investition nicht tätigen!

  11. Avatar von Hanomag
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von domrepp
    ...nur so viel zum Thema Immo als Investition: Statistiken zeigen, dass im Schnitt in der Zeit von 1970 (vorher gibt es anscheinend keine verlässlichen Daten in DE) bis 2015 die Rendite knapp im negativen Bereich lag. Habe ich kürzlich noch gelesen. Steuervorteile usw. mal außen vor. Wenn es um eine vernünftige Rendite geht, würde ich diese Investition nicht tätigen!
    Nicht, würde ich nicht sagen, aber selektiv tätigen, das hieße, man müsste im Tief kaufen z. B. 2010 - 2013 und jetzt verkaufen. Aber erstens erkennt niemand das Tief und zweitens trennt man sich ungern von einer Immobilie, wenn man sie denn schon hat. Außerdem zählt die Lage und noch einmal die Lage und die wird in der Statistik schon mal über einen Kamm geschoren.

    Ich habe mit der lieben Verwandtschaft vor knapp 20 Jahren ein Mehrfamilienhaus gebaut. Mein Anteil war zum größten Teil (80 %) mit Darlehen zu 4,5 % im Vergleich zu heute teuer finanziert. Die Wertzuwächse waren bis 2013 bei Null, die Steuerersparnis und die Miete reichten eher weniger zur Kostendeckung. Plötzlich sind die Preise in die Höhe geschossen. Ich würde fast das Doppelte von dem bekommen, was noch vor 5 Jahren zur Debatte stand. Doch habe ich mittlerweile die Zinslast auf 0,9 % drücken können und damit bei gleichbleibender Rate den Tilgungsanteil verdreifacht, oder, mit einer Miete kann ich für drei Monate die Zinsen bestreiten.

    Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass zumindest in Deutschland Immobilienpreise kurzfristig nicht so brutal abstürzen, wie z. B. Aktien. Nebenbei habe ich auch noch ein Aktiendepot, welches erstaunlicherweise auch erst seit 2014 stark zugelegt hat. Damit will ich sagen, dass man momentan kaum eine bessere Alternative zur Geldanlage hat. Wenn die Kaufnebenkosten gedeckt sind, die Mietrendite hoch und der Zins niedrig, dann bleibe ich lieber bei meinen Immobilien, denn die Aktien haben auch schon lange nicht mehr einen Crash gesehen.

  12. Avatar von tneub
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Etwas OT:

    Meines Erachtens ist eine eigengenutzte Immobilie weder reiner Konsum noch ein reines Investment.

    Das Grundstück selbst kann sowieso nicht "verkonsumiert" werden und das Gebäude unterliegt zwar einer Abnutzung und erwirtschaftet keinerlei Einnahmen, so dass vieles für Konsum sprechen würde, allerdings erspart es auch (Miet)Kosten. Den gleichen Effekt habe ich, wenn ich in einem Unternehmen die Entscheidung treffe: Mieter in einem Fremdobjekt oder eigene Räumlichkeiten.
    Erwirbt ein Unternehmen ein Objekt für die Selbstnutzung würde keiner auf den Gedanken kommen, dass dies Konsum ist. Im Rahmen einer innerbetrieblichen Leistungsverrechnung könnte das eigengenutzte Objekt sogar Einnahmen erzielen.
    Genau das gleiche könnte man im Privatbereich anstellen und für die Entscheidung für/wider Objektkauf eine ostsübliche Miete ansetzen. Dann wäre das Objekt für sich betrachtet, dann doch eher ein Investment, statt Konsum.

  13. Avatar von Malapascua
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von tneub
    Genau das gleiche könnte man im Privatbereich anstellen und für die Entscheidung für/wider Objektkauf eine ostsübliche Miete ansetzen. Dann wäre das Objekt für sich betrachtet, dann doch eher ein Investment, statt Konsum.
    Das wäre dann ein Investment mit stark negativer Rendite. Mit Miete kommt man in Süden schon lange nicht mehr raus.

  14. Avatar von tneub
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Und doch beschweren sich alle über die ausufernden Mieten in und um die Ballungszentren.

    Manchmal frage ich mich sowieso, wer bei Preisen >25 Jahresmieten investiert und so die Immobilienpreise so massiv in die Höhe schraubt.
    Vor ein paar Jahren waren noch Preise bei 15 Jahresmieten normal.

  15. Avatar von Malapascua
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von tneub
    Und doch beschweren sich alle über die ausufernden Mieten in und um die Ballungszentren.
    Die Immobilienpreise selbst sind extrem viel stärker gestiegen als die Mieten, daher ist es eigentlich ungerechtfertigt sich da zu beklagen. Wer heute eine Immobilie kauft wird die Mittels Miete nicht wieder rein bekommen.

    Vor ein paar Jahren waren noch Preise bei 15 Jahresmieten normal.
    In der Tat. Wird mit "im Alter mietfrei wohnen" begründet, aber dann hast du da Nebenkosten und Renovierungskosten die ein Leben in der Provinz mit Miete viel billiger machen.

  16. Avatar von Hanomag
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von Malapascua
    In der Tat. Wird mit "im Alter mietfrei wohnen" begründet, aber dann hast du da Nebenkosten und Renovierungskosten die ein Leben in der Provinz mit Miete viel billiger machen.
    Ein Häuschen in der Provinz kostet oft auch nicht mal die Hälfte. Daher hinkt Dein Vergleich. Unabhängig davon ist die Enscheidung für oder gegen ein Eigenheim Lebensphilosophie.

    Nun aber zurück zum Thema Riester
    :
    Nach meinen jüngsten Erkenntnissen sollte man seine Riesterrentenverträge nur bis ca. 10.000 € ansparen und dies möglichst bei unterschiedlichen Anbietern. Hat man die Summe bereits überschritten ist, entnimmt man zu Tilgung oder zum barrierefreiem Umbau einer selbstgenutzten Immobilie so viel Kapital, dass nur ein Betrag um ca. 10.000 € im Vertrag verbleibt. Der Grund: Minirenten werden in der Regel kapitalisiert (in einer Summe ausgezahlt) und durch eine kürzlich beschlossene Gesetzesänderung sollen auf diese Weise kaptalisierte Renten künftig mit einem verminderten Steuersatz (Fünftelregelung) versteuert werden. Nach dieser Regelung wird nur ein Fünftel des Auszahlungsbetrages zwecks Versteuerung dem steuerpflichtigen Einkommen zugeschlagen. Die sich daraus ergebende Steuer wird anschließend mit 5 multipliziert. Der Vorteil gegenüber bisher: Der Steuersatz für ein Fünftel bleibt für die weiteren vier Fünftel gleich, im anderen Fall steigt er aufgrund der Progression für die restlichen Fünftel immer stärker an.

    Das durch die Entnahme geschaffene Wohnförderkonto muss zusätzlich versteuert werden, am besten in einer Summe reduziert um einen 30%tigen Rabatt, aber bitte nicht in dem Jahr in dem man das Fünftel versteuert. Bei dieser Vorgehensweise dürfte es sehr unwahrscheinlich sein, dass man im Alter mehr Steuern zahlt als man im Vorfeld Förderung bekommt.

  17. Avatar von tneub
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    @Hanomag

    da du ja in dem Thema Steuern recht fit bist, hast du mal ausgerechnet, bei welchem aktuellen/perspektifischen Einkommen sich das lohnt?
    Mir ist bewußt, dass sich das nicht so leicht ausrechnen lässt.

  18. Avatar von Hanomag
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    Standard AW: Soll ich Riestern?

    Zitat Zitat von tneub
    @Hanomag

    da du ja in dem Thema Steuern recht fit bist, hast du mal ausgerechnet, bei welchem aktuellen/perspektifischen Einkommen sich das lohnt?
    Mir ist bewußt, dass sich das nicht so leicht ausrechnen lässt.
    Nein, habe ich noch nicht ausgerechnet. Zumal man nicht weiß, wie hoch das Einkommen zum Rentenbeginn ist und noch weniger weiß, wie sich die gesetzlichen Voraussetzungen bis dahin entwickeln. Außerdem ist es von der Anzahl der Kinder abhängig. Interessant ist es allemal für diejenigen, die jetzt eine Förderquote (Zulage und Steuervergünstigung) von mindestens 25 % haben. Der Steuersatz im Alter wird sicher darunter liegen, zumal man auf diesen - wie von mir angeführt - Einfluss nehmen kann.

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