wir planen derzeit ein Haus zu bauen. Einkommen ca. 4000 Euro netto (ohne Urlaubs-/Weihnachtsgelder), 1 Kind, bis zu 3 weitere geplant. Kreditvolumen soll sich auf 380000 Euro belaufen bei 545000 Euro Gesamtvolumen (Rest: bereits gekauftes Grundstück + Eigenkapital, Beleihung also knapp unter 70%). Wir haben zwei Unterschriftsreife Angebote vorliegen, die den kompletten Betrag in ca. 25 Jahren bedienen:
Variante 1:
380000 Euro
1,68% Sollzins/1,72% effektiv (15 Jahre)
1100 Euro/Monat (Anfangstilgung 1,87%)
5% Sondertilgung möglich, keine Tilgungsänderungen
Restschuld nach 15 Jahren: 263000 Euro
parallel dazu Bausparvertrag ansparen mit Summe 260000 (Differenz wird “sonderweggetilgt”)
600 Euro/Monat um 40% nach 15 Jahren zu erreichen
Danach 8,5 Jahre 1674 Euro/Monat bei 2,15% Soll/2,38% effektiv
Gesamtkosten: 97750 Euro
Variante 2:
380000 Euro
1,95% Sollzins/1,98% effektiv (25 Jahre)
1600 Euro/Monat (Anfangstilgung 3,10%)
5% Sondertilgung möglich, keine Tilgungsänderungen
Gesamtkosten: 99650 Euro
“Sympathischer” ist mir eigentlich Variante 2, weil sehr simpel und überschaubar sowie geringere monatliche Belastung. Allerdings ist es starrer als Variante 1, wo ich zur Not die Ansparung des Bausparvertrags herunterfahren könnte, wenn mal was ist. Dafür habe ich ein gewisses Risiko bzgl. der Zuteilungsreife, und wer weiß ob es nicht den Bausparkassen in 15 Jahren nicht ähnlich schlecht wie den Lebensversicherungen heute geht.. Alternativ habe ich mir noch etwas überlegt:
Variante 3:
380000 Euro
1,68% Sollzins/1,72% effektiv (15 Jahre)
1600 Euro/Monat (Anfangstilgung 3,37%)
5% Sondertilgung möglich, keine Tilgungsänderungen
Restschuld nach 15 Jahren: 161500 Euro
Kosten: 69540 Euro
Solange der Zinssatz für ein 10 jähriges Darlehen unter 3,5% bleibt, ist das dann die günstigste Variante, dafür eben mit Zinsrisiko.
Hoffe ich habe keine wichtigen Angaben vergessen. Welche Variante würdet ihr persönlich bevorzugen? Wie seht ihr die Situation der Bausparkassen in der Zukunft? “Too big to fail”?
In 15 Jahren verdienst Du bei keinem beruflichen Aufstieg und geringen Gehaltssteigerungen mindestens 30% mehr, so daß eine starre Finanzierung nicht mehr paßt.
Der Normalfall (+3,1% p.a.) sollte 60% mehr netto sein.
Durch Sondertilgungen lässt sich zusätzlich ein Teil der Zinskosten über 59.540 EUR in Tilgung umwandeln und reduziert die Restschuld und das Zinsrisiko.
Flexibilität hast du angesprochen und richtig erkannt, passiert irgendetwas unvohergesehenes, kannst du die Raten runterfahren, ebenso über das Guthaben oder Teile davon des Bausparers verfügen.
1.600 Euro im Monat werden selbst bei 100% Zinssicherheit nicht von Nöten sein und die Idee einen Teil im Risiko zu lassen und/oder ggf. über Sondertilgungen das Risiko nicht aufkommen zu lassen unterschreibe ich auch mit.
Kennst du eine Lebensversicherung die Pleite ist und liquidiert werden musste, statt dass sie übernommen wurde? Ungeachtet dass die spärlichen Renditen der LV (was tatsächlich ein Problem mindestens einem Ärgerniss gleich kommt) keinem Kollektiv unterworfen sind, was Bausparen (unterliegt seit jeher einem extremen Lobbyismus) schon immer war. Gibt es eine Bausparkasse die in der derzeitigen schiefen Finanzlage Zuteilungen nicht einhalten kann oder gab es diese Zuteilungsprobleme bei Bausparkassen in der fast 80 jährigen Geschichte überhaupt schon mal, will man die BHW für einen kurzen Zeitraum in den 80er Jahren - wegen Öffnung der Kasse an dem gesamten Markt (vorher nur Beamte) - mal aussen vor lassen?
Wir haben 425TE aufgenommen (über 100% Finanzierung) und ja in Berlin. Ich denke die Restschuld nach 10 Jahren ist dann so gering, dass wir trotz Zinssteigerung keine erhebliche Steigerungen zu erwarten haben.
Ist nur eine Frage, weil Ich 10k€ weniger aufnehmen möchte. Bei deinen Zahlen stehen nach 10 Jahre immer noch ca 330k€ an, wenn keine Sondertilgung geleistet wird.
Vielleicht habe ich nur irgendwas nicht verstanden oder ich bin zu ängstlich.
Der Termin mit meinem Finanzuerungsvermittler ist Ende des Monats. Ich hoffe auf unter 2% bei 20 Jahren Zinsfestschreibung und einer Tilgung bei 2,4%. Wir reden hier von ca. 7% die Du dir sparst auf 10 Jahre. Kommt immer drauf an wie sich die Zinsen entwickeln. Günstiger wird es vielleicht nicht mehr. Aber die Ersparnis kann dann auch ganz schnell weg sein. Wobei ich denke das sich auf 20 Jahre beide Varianten nichts geben werden. Dein Vorteil ist ganz klar aber eine geringere Vorfälligkeitsenrschädigung sollte irgendwas schief laufen.
Verstehe. Die Medaille hat immer zwei Seiten. Am Ende wird alles gut ;-) bezüglich deinem Termin:
Ich hatte damals auch einen Termin mit einem und bin bei 2.09% Zins rausgekommen und nun habe ich 1.34%. Lass das aufjedenfall gegen checken und frage nicht nur einen an.