Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

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    Frage Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Guten Abend,

    ich habe gerade damit begonnen mich in Hinblick auf meine Altersvorsorge und meine BU beraten zu lassen. Da ich noch nicht ganz zufrieden bin, hatte ich gehofft, dass mir Rückmeldungen und Meinungen aus diesem Forum vielleicht einige neue Denkanstöße und Tips geben können. Aber vorweg zu mir und meiner finanziellen Situation:

    Ich bin 31 Jahre, ledig und Angestellter als Softwareentwickler, reine Bürojob. Mein aktuelles Jahreseinkommen liegt bei 3.100 € netto im Monat, also knapp 65.000 Euro brutto im Jahr. In den nächsten 5 Jahren möchte ich auf jeden Fall in eine Immobilie investieren, vor allem da mein aktuell verfügbares Vermögen 115.000 Euro beträgt. Meine letzten Auszüge aus der Rentenversicherung prophezeien mir eine gesetzliche Rente von 1.900 Euro - diese Lücke soll geschlossen werden.

    Zuerst aber einmal zur BU. Mein aktueller Vertrag ist mit de HDI Gerling, EGO Classic BV09, abgeschlossen im Jahr 2011. Hier zahle ich aktuell 61,90 Euro Nettobeitrag für eine monatliche Rente von 1.624 Euro monatlich mit einer Dynamik von 3 %. Hier waren die Kritikpunkte meines Beraters, dass die monatliche Absicherung von knapp 1.600 Euro viel zu gering sei, eine Absicherung bei einer AU fehle, der Monatsbeitrag dafür zu hoch und auch eine Dynamik keine gute Idee sei - plus seine persönliche Abneigung gegenüber der HDI, so wirkte es zumindest.

    Das mein Monatsbeitrag für die Absicherung, vor allem ohne AU-Schutz, sehr hoch ist, konnte ich nach der Nutzung diverser Vergleichsrechner auch direkt sehen. Hier habe ich für Absicherungen mit gleichen Leistungsumfang (InterRisk und Basler) von 2.000 - 2.500 Euro Monatsbeiträge von 62 - 80 Euro gefunden. Konkret empfohlen wurde mir von meinem Berater eine BU der Basler mit dem reduzierten Einsteigertarif und einer Absicherung von 3.000 Euro im Monat für einen Monatsbeitrag von 75 Euro in den ersten 5 Jahren. Ab dem 6. Jahr steigt dieser dann auf 125 Euro.

    Nun frage ich mich:
    1. Ist eine Absicherung des gesamte Nettoeinkommens nicht etwas hochangesetzt? Bei mir wurde bisher immer zusätzlich mit der halben Erwerbsunfähigkeitsrente gerechnet.
    2. Ist dieser Vertrag der Basler nicht nur auf den ersten Blick günstig, da der Betrag nach 5 Jahren einen enormen Sprung macht. Für mich sieht es so aus, als wenn die Beiträge bei anderen Tarifen von Anfang an höher sind, dafür aber eben auch auf dem Level bleiben?
    3. Argumentation meines Beraters ist, dass er kurzfristig absichert und wir in 4.5 Jahren wieder neue schauen würden, wo wir mich günstig mit guten Konditionen unterbringen können. Ich habe hier nur mit fast 32 Jahren auch die Sorge, dass ich in 5 Jahren dann in keiner BU mehr günstig unterkomme - dazu fallen ja auch jedes Mal Abschlussgebühren an (auch gut für ihn). Oder sehe ich das falsch?


    Dann noch zur Rentenvorsorge. Hier mache ich aktuell noch gar nichts. Hier lautet die Empfehlung meines Beraters ein Rurüp-Vertrag (SIGNAL IDUNA Global Garant Invest) von 200 Euro im Monat plus zusätzlich eine rein private Absicherung bei der Basler (Basler PrivatRente Invest Vario) von 100 Euro im Monat. Garantierte Renten sind dann 250 Euro bei der Rürup Rente und ein garantierter Rentenfaktor von 2,5 % bei der Basler - im schlechtesten Falle sammeln sich da bis zu Rente nur knapp 40.000 Euro an.

    Hier bin ich zu erst einmal platt, welche Gebühren anfallen. Bei dem Vertrag der Basler gibt es Beispielrechnungen mit einer Verzinsung der Fonds von knapp 3 % und einer Verzinsung des Garantievermögens von 2 % und die komplette Rendite wird von den Gebühren aufgefressen. Sprich: wenn die Werte wirklich zu mager ausfallen, dann kann ich mir mein Geld auch unters Kopfkissen legen und habe am Ende das gleiche raus. Ist das bei solchen Verträgen normal? Beim Vertrag der SIGNAL IDUNA habe ich noch nicht so genau geschaut, aber ich vermute, dass hier genau so viele Gebühren fließen - wobei dieser Vertrag für mich auf Grund der Absetzbarkeit der 200 Euro noch mehr Sinn macht.

    Ich frage mich beim Blick auf den Vorschlag natürlich, ob es Sinn macht mit einem solchen Mix seine Altersvorsorge zu bestreiten, wenn solche Renditen komplett von Gebühren aufgefressen werden, die garantierten Renten so gering ausfallen (generell finde ich den Rentenfaktor gering?) oder ob in Anbetracht meiner finanziellen Mittel anderen Wege möglich sind.

    Ich bin auf eure Gedanken, Ideen und Rückmeldungen gespannt.

    Vielen Dank schon mal. Falls ich etwas vergessen habe, dann sagt Bescheid, dann ergänze ich gerne noch.

  2. Avatar von Peter Wolnitza
    Peter Wolnitza ist offline

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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Zitat Zitat von Crod
    Guten Abend,

    Zuerst aber einmal zur BU. Mein aktueller Vertrag ist mit de HDI Gerling, EGO Classic BV09, abgeschlossen im Jahr 2011. Hier zahle ich aktuell 61,90 Euro Nettobeitrag für eine monatliche Rente von 1.624 Euro monatlich mit einer Dynamik von 3 %. Hier waren die Kritikpunkte meines Beraters, dass die monatliche Absicherung von knapp 1.600 Euro viel zu gering sei, eine Absicherung bei einer AU fehle, der Monatsbeitrag dafür zu hoch und auch eine Dynamik keine gute Idee sei - plus seine persönliche Abneigung gegenüber der HDI, so wirkte es zumindest.

    Das mein Monatsbeitrag für die Absicherung, vor allem ohne AU-Schutz, sehr hoch ist, konnte ich nach der Nutzung diverser Vergleichsrechner auch direkt sehen. Hier habe ich für Absicherungen mit gleichen Leistungsumfang (InterRisk und Basler) von 2.000 - 2.500 Euro Monatsbeiträge von 62 - 80 Euro gefunden. Konkret empfohlen wurde mir von meinem Berater eine BU der Basler mit dem reduzierten Einsteigertarif und einer Absicherung von 3.000 Euro im Monat für einen Monatsbeitrag von 75 Euro in den ersten 5 Jahren. Ab dem 6. Jahr steigt dieser dann auf 125 Euro.

    Nun frage ich mich:
    1. Ist eine Absicherung des gesamte Nettoeinkommens nicht etwas hochangesetzt? Bei mir wurde bisher immer zusätzlich mit der halben Erwerbsunfähigkeitsrente gerechnet.
    2. Ist dieser Vertrag der Basler nicht nur auf den ersten Blick günstig, da der Betrag nach 5 Jahren einen enormen Sprung macht. Für mich sieht es so aus, als wenn die Beiträge bei anderen Tarifen von Anfang an höher sind, dafür aber eben auch auf dem Level bleiben?
    3. Argumentation meines Beraters ist, dass er kurzfristig absichert und wir in 4.5 Jahren wieder neue schauen würden, wo wir mich günstig mit guten Konditionen unterbringen können. Ich habe hier nur mit fast 32 Jahren auch die Sorge, dass ich in 5 Jahren dann in keiner BU mehr günstig unterkomme - dazu fallen ja auch jedes Mal Abschlussgebühren an (auch gut für ihn). Oder sehe ich das falsch?
    Moin,

    Ich beschränke mich mal auf BU:
    - Eine Dynamik in der BU sollte IMMER vereinbart werden, IMMER mit dem maximal möglichen Satz, den der Versicherer erlaubt! Wären also beim HDI-Vertrag 5%, (wenn wir von der "normalen" Dynamik reden =vor Leistungsfall, der Versicherer bietet jedes Jahr an, OHNE erneute Gesundheitsprüfung Beitrag und Leistung zu erhöhen, Kunde kann entscheiden, ob er mit macht oder nicht.) Diese Dynamik kostet kein Geld beim Abschluss und ist u.U. die einzige Möglichkeit, die Summe im Laufe der Jahre zu erhöhen, wenn das ein oder andere Zipperlein dazwischen kommt. Eine garantierte Erhöhung im Leistungsfall kann dagegen meist optional gegen Beitragszuschlag vereinbart werden - hier muss man sorgfältig rechnen und entscheiden, ob man das dazu haben will.
    (War jetzt aus dem Geschriebenen nicht so 100% ersichtlich, um welche Dynamik es sich handelt)

    - AU Leistung in der BU ist in den meisten Fällen ein unsinniger Marketing-Gag der Versicherungen! Das Problem löst man (wenn es denn als solches eines ist!) mit einer Krankentagegeldversicherung ab der 6. Woche in Höhe von 15-20 Euro. Kostet unter 10.- € im Monat und ist wesentlich effektiver als eine AU Absicherung in der BU, die erst ab dem 4/6 Monat leistet. Frage den Experten mal, ob der Bezug einer AU Leistung aus einem BU Vertrag bei anderen Versicherungen (z.B. Krankengeld, Krankentagegeld, BG etc.) anzeigepflichtig ist und was das dort auslösen kann.

    - Tarife mit ermäßigtem Einsteigerbeitrag sind auf die Dauer gerechnet, deutlich teurer als "Normale" Prämien. Der Versicherer lässt sich das zeitweise Reduzieren der Prämie mit einem Zinssatz bezahlen, der bei einigen Gesellschaften deutlich im zweistelligen Bereich liegt. Kann man mal machen, z.B. bei einem Studenten oder in anderen Situationen, in den die Kohle knapp ist, aber trotzdem eine BU Absicherung wichtig ist. Im vorliegenden Fall gibt’s dafür nur einen einzigen Grund: Den BU Beitrag niedrig zu halten, um noch ein bisserl mehr Rentenversicherung zu vertickern! Der Vorschlag, in 4,5 Jahren "nochmal" zu schauen ist so schwachsinnig, das grenzt m.E. schon an Körperverletzung, was er Dir da intelligenzmässig unterstellt...

    - Auch wenn die Basler BU Bedingungen seit kurzem recht brauchbar geworden sind, gibt es schon noch einen qualitativen Unterschied zum HDI Bedingungswerk, aber das wird er Dir ja hoffentlich gezeigt haben. Sich auf Sternchen, Kochlöffelchen und sonst was als Bewertungskriterien zu verlassen, ist recht gefährlich. Hier hilft nur: Schauen und erklären lassen, was es am Markt zu kaufen gibt und was man davon letzten Endes braucht/haben will. Bei einer BU kaufts Du immer Vertragsinhalte, Vertragsbedingungen - keinen Preis.

    - Es ist absolut unprofessionell, eine BU Absicherung von 3000.- € bei einem einzigen Versicherer zu platzieren! Stichwort: Nachversicherungsoptionen OHNE erneute Gesundheitsprüfung. Ist bei den meisten Gesellschaften auf 2.500.- € gedeckelt.
    Alleine aus dem Grunde: Aufteilen auf zwei Gesellschaften. (Wobei es fraglich ist, ob eine Basler die Summen so überhaupt durchwinken würde - Relation zum Einkommen!) Hat natürlich aus Vermittlersicht doppelte Arbeit zur Folge...

    - Wurde denn überhaupt bisher im Rahmen einer Risikovoranfrage bei den in Frage kommenden Gesellschaften (nochmal: bei einer BU ist der Preis kein Kriterium!!) gestellt? Wie sahen die Ergebnisse aus? Wurde eine saubere Gesundheitshistorie aufgearbeitet?
    (Krankenakte, Hausarzt etc.)?

    - damit zum letzten Punkt: Die ersten 10 Jahre bei einer BU kann man durchaus als kritische Phase bezeichnen - auch wenn die Gesundheitsangaben sorgfältig gemacht wurden: Ein gewisses Restrisiko bleibt immer, daß der Versicherer im Leitungsfall irgendetwas ausgräbt. Daher: Bevor man einen 6/7 Jahre alten Vertrag durch etwas neues ersetzt (Die Kohle kassiert der Verkäufer! - Das erneute Risiko trägt der Kunde! ) sollte man die Gesundheitshistorie blitzsauber aufbereiten, Risikovoranfragen stellen, um zu sehen, wie die in Frage kommenden Versicherer reagieren, um dann zu entscheiden:
    - kann/muss der Altvertrag bestehen bleiben?
    - evtl. Neuvertrag als Ergänzung?
    - evtl. komplett auf neue Gesellschaft setzen?

    ernst gemeinter Rat: Setz den Typen vor die Tür, mache drei Bretter davor, nagle zu und lass ihn nie wieder rein!
    denn
    a) Hat er keine Ahnung von BU Absicherung und
    b) hat er nicht DEINE Altersvorsorge im Blick, sondern SEINE eigene!
    - (habe selten so ein schwachsinniges, kostenträchtiges Sammelsurium an drittklassigen Produktvorschlägen gesehen!) denke, da werden auch noch einige Kommentare zu den Kapitalvernichtungsprodukten kommen

  3. Avatar von Crod
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Guten Tag Herr Wolnitza,

    vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Dann war meine kritische Haltung ja durchaus berechtigt. Dass ihr Urteil so negativ ausfällt, hat mich dennoch überrascht und gibt mir auf jeden Fall zu denken. BU ist bei mir schon immer ein kritisches Thema war, da man mich lange bearbeiten musste diese überhaupt abzuschließen. Zu den vorgeschlagenen Tarifen im Bereich Altersvorsorge, habe ich auch bereits gelesen, dass diese überdurchschnittlich hohe Gebühren haben.

    Vielen Dank und Gruß
    Crod

  4. Avatar von Matthew Pryor
    Matthew Pryor ist offline

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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Dein Vermittler ist ein Schaumschläger, quasi der hanomag unter den Vermittlern. Stift und Zettel, nachrechnen. Allein, um mal die Nichtargumentation des Vermittlers unter die Lupe zu nehmen. Der argumentiert ja nun unter anderem, der bisherige Vertrag sei „zu teuer“. Allein schon mit „zu teuer“ zu kommen, verbietet sich. Leistung hat seinen Preis, da sollte eher die Leistung unter die Lupe genommen werden, da darf man dann meinetwegen von „nicht preiswert“ sprechen. Aber lassen wir das.Der Vertrag kostet dich Monat für Monat, da über die gesamte Laufzeit kalkuliert,61,90 €. Sollten keine Anpassungen erfolgen, bleibt dieser Beitrag konstant. Gehen wir davon aus, dass das so ist. Nun berechnen wir, was dich der Neuvertrag kosten würde. Läuft der Vertrag bis 67, bedeutet das im Mittel einen Beitrag von 118 €. Für eine deutlich höhere Absicherung. UM beide Verträge vergleichbar zu machen, brechen wir den Beitrag herunter auf den Preis, der für jeweils 100€ versicherte Monatsrente zu zahlen ist. Da landen wir bei →Vertrag A, HDI, bei 3,81 € und bei→Vertrag B, Basler, bei 3,93.Zugegeben, der Unterschied ist nicht eben riesig, aber schließlich will dir dein Vermittler den derzeitigen Vertrag damit madig machen, dass er zu teuer sei. Und kommt mit einem alternativen Angebot, dass noch teurer ist. Das Argument, „nach 5 Jahren schauen wir noch einmal“, ist durchschaubar. Dann ist er aus der Stornohaftung und kann ggbfs. noch ein weiteres Mal Geld kassieren, von verdienen möchte ich da nicht sprechen. Zumal du nicht absehen kannst, ob du zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch einen adäquaten Vertrag bekommst, und wie hoch die Kosten dann sein werden. In Zeiten immer umfangreicher werdender Tarife einerseits und sinkenden Überschüssen andererseits dürfte die Preisentwicklung absehbar sein, nach Süden wird es dabei eher nicht gehen. So etwas justiert man gefälligst nach Möglichkeit im Rahmen bestehender Verträge.Zur „nicht sinnvollen Dynamik“ siehe Peter, da ist wenig hinzuzufügen, völliger Unsinn. Das kann man steuern, man kann widersprechen, aber es ist immer noch die zuverlässigste Möglichkeit, auf Entwicklungen über nahezu die gesamte laufzeit reagieren zu können. Das wirft man nicht einfach weg, nur weil der Vermittler das blöd findet. Kurz und knapp zu den Rentenversicherungen: Finger weg, zu teuer, du weißt gar nicht, welche Möglichkeiten der Markt hergibt. Das riecht nach Produktschnellverkauf auf deine Kosten. Zunächst einmal eine einfache Frage: Steuerfreibetrag ausgereizt? Wäre ja, bei deinen Angaben, durchaus möglich. Falls nein: Andere Möglichkeiten nutzen. Falls ja: Rentenversicherung evtl. sinnvoll, dann aber definitiv nicht bei diesen Anbietern, und zu Rürup speziell noch eindeutig mehr belesen. Du kannst Beiträge von der Steuer absetzen, richtig, die Renten werden aber später auch zu versteuern sein. Auch hier helfen Stift, Zettel und ein bisschen Hirnschmalz definitiv ein gutes Stück weiter…Und noch einmal zur BU: es spricht ja nichts dagegen, den bestehenden Vertrag grundsätzlich einmal auf den Prüfstand zu bringen. Da gehört aber deutlich mehr dazu, als 1,2 halbgare Alternativen zu bringen. Das gehört dann in versierte Hände, und die hat dein derzeitiger Vermitller, so, wie du seine Vorgehensweise hier darstellst, definitiv nicht.

  5. Avatar von Crod
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Guten Tag Herr Pryor,

    ich finde das eigentlich sehr schade. Ich habe das Gefühl, dass ich in einem Alter bin, in dem ich schon längst hätte mit einer Vorsorge beginnen müssen. Ich schiebe dieses Thema aber bewusst vor mir her, da es bisher immer hin mit "Frust" verbunden war: man liest vorab, wie wichtig eine wirklich gute Beratung ist und am Ende bekommt man eine und hat das Gefühl, dass diese eben nicht gut ist. Das Gefühl hatte ich bei meinem ersten Berater. Da mir diesmal einer empfohlen wurde, dachte ich, dass ich es noch mal versuche. Mir ging das auch alles zu schnell, das wird mir langsam bewusst. Es gab ein erstes Gespräch und beim zweiten gab es schon ausgefüllte Verträge zum Unterschreiben. Keine Alternativangebote von anderen Anbietern oder Vergleiche. Hmpf.

    Gruß
    Crod

  6. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Zitat Zitat von Crod
    Garantierte Renten sind dann 250 Euro bei der Rürup Rente
    Folgende Betrachtung finde ich bei Renten immer sehr wichtig.

    Stell dir mal eine Menge an Waren und Dienstleistungen vor, die du jetzt für diese 250 EUR kaufen könntest und in der Rente auch kaufen müsstest. Jetzt stelle dir vor, dass wir, bis du 67 Jahre alt wirst, jedes Jahr eine Inflation von 2 % hätten. Dann würde diese Menge an Waren und Dienstleistungen 509,97 EUR kosten, wenn du mit 67 Jahren in Rente gehst. Deine Rente über 250 EUR hätte dann nur noch eine Kaufkraft von ca. 49 % also 122,56 EUR. Und dann werden auch noch Steuern und Beiträge für die Kranken- und Pflegepflichtversicherung abgezogen...

    Zitat Zitat von Crod
    In den nächsten 5 Jahren möchte ich auf jeden Fall in eine Immobilie investieren, vor allem da mein aktuell verfügbares Vermögen 115.000 Euro beträgt.
    Auch weil du in 5 Jahren in eine Immobilie investieren möchtest, solltest du deine Ausgaben und Verbindlichkeiten möglichst niedrig halten und möglichst weiteres Eigenkapital aufbauen. Je weniger Eigenkapital du hast und je niedriger deine Tilgungsleistung ist, desto teurer wird die Finanzierung. Ich finde es suboptimal gleichzeitig zu einem Guthabenzins zu sparen und ein verzinstes Darlehen zu tilgen.

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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Guten Abend,

    auch dir vielen Dank für deine Worte. Eigenkapital wird sich bis dahin sicher noch anhäufen, da bin ich optimistisch.

    Und zu den garantierten Renten: war das ein Appell sich nach anderen Varianten der Vorsorge umzusehen oder mehr in die Vorsorge zu investieren. Ich habe bei meinen Vergleich keine Angebote gefunden, bei denen die garantierte Rente wesentlich höher als 250 Euro ist, wenn ich ab jetzt 200 Euro einzahle.

    Könnt ihr generell Seiten empfehlen, um sich gut in dieses Thema einzuarbeiten?

    Vielen Dank
    Crod

  8. Avatar von Matthew Pryor
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Zitat Zitat von Tikonteroga
    Und dann werden auch noch Steuern und Beiträge für die Kranken- und Pflegepflichtversicherung abgezogen...
    Da bitten wir den lieben Herrgott doch einmal inständig darum, eine Menge Hirn auf tikonteroga regnen zu lassen.
    Der TO spricht von einer Basisrente. Da wir noch gar nicht wissen, ob und wie der TO später einmal krankenversichert sein wird, verbietet sich in ihrer Pauschalität die Aussage, dass Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zu zahlen wären.
    Gerade für dich Schlaumeier, der du Anderen gerne mal fachliche Unpässlichkeiten unterstellst.
    Was, wenn er in der KvdR versichert sein sollte? Welche Einkommensarten werden da doch gleich zur Verbeitragung herangezogen?

  9. Avatar von Blauber
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Zu Altersvorsorge:

    Die sollte, wenn möglich nicht nur auf ein Produkt gestützt sein. Besser erst mal einen Grundstein legen, beispielsweise mit einer Basisrente, aber nach finanziellen Möglichkeiten erweitern, nicht nur durch höhere Einzahlungen, sondern auch durch eine unabhängige Geldanlage, die vielleicht etwas mehr Rendite bringt. Denn neben monatlichen Zahlungen, kann es auch sinnvoll sein, nebenbei auch verfügbare finanzielle Reserven im Alter zu haben. Kommt immer drauf an, was Du machen willst, wenn du im Ruhestand bist. Aber größere Ausgaben wie ein neues Auto, Umbau der Wohnung/des Hauses, Reisen, etc. bleiben nicht aus, auch wenn man nicht mehr arbeitet.
    Selbst bei der Basisrente, solltest du dir genau überlegen, welche Form du wählen willst, da gibt es schließlich verschiedene. Klassische ist wohl kaum noch zu empfehlen, aber such dir bitte einen Makler, der dir genau für deinen Fall erläutern kann, was sich für dich lohnt. Und schau ruhig mal, wie verschiedene Anbieter bei Stiftung Warentest etc abschneiden. Diese Tests sind zwar nicht immer sehr aussagekräftig, aber man erkennt zumindest, von welchen Anbietern man vielleicht doch die Finger lassen sollte.

    LG, Blauber

  10. Avatar von Crod
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Hallo Blauber,

    vielen Dank für deine Antwort. In meinem Fall war die Empfehlung ja eine fondsgebundene Basisrente mit 200 Euro im Monat und zusätzlich noch eine private fondsgebundene Rente mit 100 Euro im Monat - Basisrente als Grundstein mit dem Steuervorteil, die private Rente als Zusatz und mit der Möglichkeit mehrmals jährlich Entnahmen vorzunehmen. Das ist sicher kein ungewöhnliches Konzept - oder? Da es hier ja auch bereits Kritik dazu gab. Oder bezog sich die Kritik mehr auf die Auswahl der Verträge für dieses Konzept? Ich bin ein wenig unsicher, ob ich wirklich so schlecht beraten werde (ich mag es kaum glauben) oder ob ich die Kritik falsch deute? Wobei ich sie bei der BU besser nachvollziehen kann. Ich habe mich übrigens bei der OVB beraten lassen - ich ging bisher davon aus, dass die ganz gut sind und dass es für die Berater, aus Sicht der Provision egal ist, welchen Vertrag sie vermitteln, weil die OVB dies ausgleicht?

    Gruß
    Crod

  11. Avatar von Hanomag
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Zitat Zitat von Crod
    Ich bin 31 Jahre, ledig und Angestellter als Softwareentwickler, reine Bürojob. Mein aktuelles Jahreseinkommen liegt bei 3.100 € netto im Monat, also knapp 65.000 Euro brutto im Jahr. In den nächsten 5 Jahren möchte ich auf jeden Fall in eine Immobilie investieren, vor allem da mein aktuell verfügbares Vermögen 115.000 Euro beträgt. Meine letzten Auszüge aus der Rentenversicherung prophezeien mir eine gesetzliche Rente von 1.900 Euro - diese Lücke soll geschlossen werden.
    Unter Außerachtlassung der Inflation sehe ich keine große Lücke. Wenn Du jetzt von den 3.100 € Miete und Arbeitnehmerwerbungskosten abziehst, dann bleiben Dir vielleicht noch 2.200 €. Wenn Du im Alter neben der gesetzl. Rente noch mietfrei wohnen kannst, dann ist diese Lücke gar nicht so furchtbar. Deshalb konzentriere Dich in erster Linie auf die Anschaffung einer ordentlichen Immobilie. Je schneller diese schuldenfrei ist, desto eher kannst Du noch etwas für die Altersversorgung zurücklegen. Auf keinen Fall würde ich Geld in irgendwelche Versicherungsprodukte binden. Allenfalls eine Riestersparform (ohne Versicherung) käme für mich in Frage. Hier bekommst Du, zusätzlich zur angesparten Zulage, noch eine hohe steuerliche Förderung bar ausgezahlt und kannst, sollte die Anschlussfinanzierung für die Immobilie einmal sehr teuer werden sollte, das angesparte Geld incl. Zulagen zur Schuldentilgung verwenden.

  12. Avatar von Matthew Pryor
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    Standard AW: Neuverträge Rürup und private Rente, Wechsel bei der BU

    Zitat Zitat von Crod
    Hallo Blauber,

    vielen Dank für deine Antwort. In meinem Fall war die Empfehlung ja eine fondsgebundene Basisrente mit 200 Euro im Monat und zusätzlich noch eine private fondsgebundene Rente mit 100 Euro im Monat - Basisrente als Grundstein mit dem Steuervorteil, die private Rente als Zusatz und mit der Möglichkeit mehrmals jährlich Entnahmen vorzunehmen. Das ist sicher kein ungewöhnliches Konzept - oder? Da es hier ja auch bereits Kritik dazu gab. Oder bezog sich die Kritik mehr auf die Auswahl der Verträge für dieses Konzept? Ich bin ein wenig unsicher, ob ich wirklich so schlecht beraten werde (ich mag es kaum glauben) oder ob ich die Kritik falsch deute? Wobei ich sie bei der BU besser nachvollziehen kann. Ich habe mich übrigens bei der OVB beraten lassen - ich ging bisher davon aus, dass die ganz gut sind und dass es für die Berater, aus Sicht der Provision egal ist, welchen Vertrag sie vermitteln, weil die OVB dies ausgleicht?

    Gruß
    Crod
    Daher weht der Wind. Die Ovb ist ein Strukturvertrieb, vielleicht solltest du dich mal ein wenig mit deren Funktion und Arbeitsweise beschäftigen.
    Es gibt ein paar wenige Hauptanteilseigner (Generali, Signal Iduna, ich meine auch Hanse-Merkur…), deren Produkte an Mann und Frau gebracht werden. Mit oftmals sehr üppigen Vergütungen. Ob das dann für den Verbraucher passt, ist eine andere Frage.
    Das „Konzept“, das keines ist, klingt sehr vertraut. Vorsorge wird in aller Regel auf Versicherungslösungen aufgebaut, das füllt den Geldbeutel des Vermittlers (und der mitverdienenden Strukturen) am Ehesten. Muss nicht schlecht sein, ist von der Stange, kostet den Verbraucher in der Regel eine hübsche Stange an Vermittlervergütungen und die Kosten sind zumeist mehr als überdurchschnittlich hoch.
    Ich empfehle in solchen Fällen, sich auch einmal vergleichsweise Angebote von Direktversicherern zu beschaffen, das öffnet oftmals die Augen. So das „Konzept“ überhaupt zu einem passt.

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