Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

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  1. Avatar von Eternia80
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    Standard Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo liebes Forum,

    der Finanzmakler meines Partners hat mir zur Altersvorsorge folgende Produkte angeboten:

    Fondsgebundene Rentenversicherung (Riester) mit Kapitalerhalt - monatlicher Betrag 162,17 Euro
    sowie
    FlexRente (fondsgebundene Rentenversicherung) mit BU-Zusatzversicherung - monatlicher Beitrag entweder 150, 200 oder 250 Euro

    Ich soll idealerweise natürlich beides abschließen.

    Nun bin ich mir unsicher - war noch nie ein Freund langfristiger Anlagen, sehe jedoch natürlich auch die Vorteile. Man gibt das Geld eben nicht aus. Kommt aber halt auch schwer oder nur mit Verlusten ran.

    Ich bin Beamtin, jedoch ist ja auch hier Riester durchaus sinnvoll, um die Pensionslücke abzumildern.

    Trotzdem bin ich mir bezüglich beider Produkte unsicher - der Makler sagt, das wären derzeit die besten Angebote auf dem Markt, v. a. die FlexRente auch mit bester Rendite, aber er will ja auch was dran verdienen.

    Ich habe schon eine Kapital-LV (immerhin noch aus 2004) laufen, über die ich mich mehrfach geärgert habe - aber gut, die werde ich belassen. Ich möchte mich eben ungern noch weitere Male so langfristig binden, wenn es nicht wirklich halbwegs sinnvoll ist (Riester würde ich eben als halbwegs sinnvoll ansehen - wegen Steuerersparnis, Förderung, evtl. Wohn-Riester etc.).

    Danke im Voraus für jeden Rat(schlag) :-)

    VG
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  2. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo Eternia80,

    sicher finden sie hier mehrere Fachleute die etwas zu ihrer Frage sagen könnten. Doch leider fehlen dafür noch viele Daten.
    Ob die beiden Produkte "die Besten am Markt" sind können wir nicht beurteilen, wenn sie uns den genauen Tarif verschweigen.
    Ob die Produkte zu ihrer Situation passen können wir natürlich auch nicht beurteilen, weil wir die Situation nicht kennen.
    Hoffentlich hat eine ausführliche Beratung stattgefunden in der der Kollege auch auf ihre besondere Situation als Beamtin eingegangen ist.

    Ich gebe ihnen aber gerne ein paar grundsätzliche Tipps:

    Sie sollten sich zunächst Gedanken über die Berufsunfähigkeitsrente machen. In Ihrem Fall sollte es eine Dienstunfähigkeitsversicherung sein die zahlt, wenn sie von ihrem Dienstherrn für Dienstunfähig erklärt werden. Das kann auch passieren wenn sie nicht nach der Definition der Berufsunfähigkeitsversicherung einen Rentenanspruch hätten. Schauen sie in dem Angebot also nach der Dienstunfähigkeitsklausel. (Meist in § 2 der Bedingungen zur BUZ enthalten.)
    Bei der Rentenhöhe sollten sie natürlich die Dienstunfähigkeitsrente berücksichtigen die sie vom Dienstherrn bekommen würden. Hat ihnen der Berater die berechnet?

    Der Teil des Geldes der in die Altersvorsorge gehen wird, sollte natürlich möglichst effektiv angelegt werden. Dazu wären zum Einen niedrige Verwaltungskosten und zum Anderen gute Investments wichtig. Schauen sie sich dazu an was die Versicherung mit ihrem Geld vor hat. Und auch wenn die Fonds ihnen heute gut gefallen sollte es eine große Auswahl an Fonds geben, damit sie auch einmal wechseln können wenn sich die Märkte ändern.

    Die Riester-Rente ist meiner Meinung nach für viele Familien ein gutes System für die Altersvorsorge.
    Ob es passt hängt aber ganz stark vom Einkommen, dem damit verbundenen Steuersatz und der Kinderschar ab, die bereits vorhanden oder geplant ist.
    Der Staat berechnet später von der Rente die dann üblichen Steuern. Man sollte also in der Ansparphase möglichst hoch gefördert werden um diesen Nachteil gegenüber einer ungeförderten Altersvorsorge auszugleichen. Wenn sie z.B. 3 Kinder und einen Halbtagesjob planen, ist Riester wegen der Kinderzulagen unschlagbar.
    Wegen der Beitragshöhen über die sie schreiben vermute ich aber, dass sie im Moment überdurchschnittlich gut verdienen und kein Kind haben. Dann sollten sie in der Ansparphase besonders auf die Steuervorteile achten. Auch die müssten sie im Angebot finden.
    Wenn sie Probleme mit einer langfristigen Bindung haben, können sie nach einem Investmentfonds oder einer Versicherung fragen, die nicht alle Abschlusskosten in den ersten Jahren berechnen, sondern diese über die ganze Vertragsdauer verteilen. Dann können sie jederzeit die Einzahlungen stoppen ohne zuviel Gebühren bezahlt zu haben.
    Übrigens können sie auch eine Riester-Rente eines Tages vor Rentenbeginn kündigen und das Geld entnehmen. Sie müssten dann nur die erhaltenen Steuervorteile und Zulagen an den Staat zurückzahlen.

    MfG

    Alexander Reibold
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  3. Avatar von Eternia80
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Sehr geehrter Herr Rei.bold,

    herzlichen Dank für diese ausführliche Antwort.

    Ich war mir nicht sicher, ob ich die Anbieter der Verträge hier nennen darf... Ich weiß auch nicht, welche Daten Sie genau bräuchten, um sich ein besseres Bild zu machen. Ich versuche mal, etwas konkreter zu werden.

    Es handelt sich bei dem Riester-Vertrag um "Hanse Merkur Riester Care Invest mit Kapitalerhalt" im Tarif "RA".

    Der Berater hat mich über die staatliche Förderung und die besonderen Bedingungen als Beamtin aufgeklärt. Jedoch ergibt sich aus dem Vertrag selbst für mich nicht, was dieser an Abschluss- und Verwaltungsgebühren kostet. Die "voraussichtliche" monatliche Altersrente beträgt gut 400 Euro.

    Mein derzeitiger Nettoverdienst beträgt ca. 2.700 Euro (abzüglich 200,-- € PKV), ich habe keine Kinder. Dennoch ist zumindest ein Kind geplant - Eigenheim in den nächsten Jahren auch. Ich würde aber sicherlich schnell wieder Teilzeit arbeiten (möglicherweise über Heimarbeitsplatz auch Vollzeit, aber das steht noch in den Sternen).

    Dienstunfähigkeitsklausel... wurde zwar erwähnt (im Zusammenhang mit meiner Lebensversicherung, die auch eine kleine BU-Rente enthält), aber beim konkreten Angebot müsste ich noch mal nachfragen. Es handelt sich um die "FlexRente performance-safe" von der Stuttgarter. Hier ist nach drei Jahren Wartezeit eine BU ohne Gesundheitsprüfung der "Bonus".

    Ich möchte halt ungern in die Lage kommen, z. B. in der Elternzeit mit dem dann deutlich geringeren Einkommen noch x Versicherungsbeiträge abführen zu müssen und dann nichts mehr oder zu wenig zum alltäglichen Leben zu haben. Aktuell ist es natürlich machbar, aber in ein, zwei Jahren vielleicht nicht mehr...

    VG
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  4. Avatar von Freeliner
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Meine Empfehlung, keine entsprechende Versicherung für Rente und dergleichen abschließen !!!

    Da verdient nur einer dran und das bist NICHT du!!!

    BU kann man wegen meiner noch drüber streiten, kommt auf Job, Risiko und Lebensumstände an.

    Die ganzen Abschluss- und Vertriebskosten usw. + die meist schlechten Anlagen der ganzen Versicherungen lassen doch nur eine unterdurchschnittliche Rendite zu.

    Auch an die mögliche Versteuerung der Rente im Alter denken!!!!

    Etwas Zeit investieren, sich mit dem Kapitalmarkt und seinen interessanten Möglichkeiten beschäftigen und für sich selber investieren.
    Da ist man frei mit den Raten, nicht an Verträge gebunden und kommt jederzeit an sein Geld.

    Bei z.B. 400€ mtl. kommen nach 35 Jahren zu durchschnittlich 7% nach Abzug der Steuer rund 500k zusammen.

    Bei Kapitalverzehr kannste dir 30 Jahre lang rund 2700€ monatlich auszahlen.

    Nur meine persönliche Meinung !!!

  5. Avatar von Eternia80
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    "Etwas Zeit investieren, sich mit dem Kapitalmarkt und seinen interessanten Möglichkeiten beschäftigen und für sich selber investieren.
    Da ist man frei mit den Raten, nicht an Verträge gebunden und kommt jederzeit an sein Geld."

    Hallo freeliner,

    danke für deine Meinung - so sehe ich das im Prinzip auch. Vom Gefühl her will ich keinen der beiden Verträge abschließen. Mit dem Finanzmarkt werde ich mich näher beschäftigen - über ETFs habe ich auch schon gelesen und denke, dass ich das möglicherweise mal versuchen könnte. Ich besitze seit vielen Jahren Investmentfonds über VL, und damit bin ich (bei den geringen Beträgen, die ich da eigentlich einzahle) sehr zufrieden. Wie gesagt, man kann dann auch mal was rausholen, wenn man es benötigt.

    Das ist bei den genannten Verträgen schwer bzw. erst nach einer gewissen Zeit möglich. Und wie gesagt - die Gebühren... Habe mich damals schon bei meiner LV geärgert, dass ich so langfristig gebunden bin. Gut, nun habe ich sie. Kann man evtl. auch mal beleihen, wenn nötig. Aber weitere Verträge dieser oder ähnlicher Art sind mir irgendwo zuwider. Und wer weiß, was ich 30 Jahren ist. Dass ich mir aber nebenbei Vermögen aufbauen will, ist so oder so klar. Da ich im Alter in jedem Fall ein Haus bzw. eine Wohnung haben werde (Erbe), könnte ich sicherlich mit weniger Geld auskommen. Frage ist halt, wie wenig.

    VG
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  6. Avatar von Birgit
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Ich würde dir zu einem ETF-Sparplan auf den MSCI World raten.
    Da hast du wenig Gebühren, und bist flexibel.

    Raten des Sparplans kannst du jederzeit erhöhen,verringern oder aussetzen.
    Je nach Lebenslage.

    z.B. wenn du in Elternzeit bist, könntest du den Sparplan aussetzen, bis du wieder arbeitest.

    Alles, was du an Gebühren zahlst, erwirtschaftet keine Rendite.

    Bei einem Vertrag entscheiden immer andere Leute, wie dein Geld angelegt wird.
    Das muss nicht zu deinen Gunsten sein.

    Ein Vertrag ist gut für Menschen, die dazu "gezwungen" werden müssen, monatlich Geld anzulegen.
    Weil sie es von sich aus nicht machen würden. Sondern das Geld für den Konsum ausgeben würden.

    Wenn du keine Probleme hast, einen Sparplan aufrecht zu erhalten,
    würde ich dir zu einem ETF-Sparplan auf den MSCI raten.

  7. Avatar von uwehaensch
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Um diese Zeit nur noch kurz:
    Riester OK, meinetwegne auch als fondsgebundenen Rentenversicherung.
    Stuttgarter mit BUz g e h t ü b e r h a u p t n i c h t als Beamtin und ist m.E. eine grobe Fehlberatung.
    Sie brachen keine BU (und wieso denn noch eine Rentenversicherung, wenn schon dann eine Solo-BU) oder gar eine BUz ohne DU-Klausel. Vernünftige DU-Klauseln bieten DBV, Bayrische und Signal, ggf. noch Condor. Danach hört es auch schon auf. Also, von denen muss eine Solo-BU her mit der DU-Klausel, eine BU(Z) nützt Ihnen als Beamtin gar nichts.

    "der Makler sagt, das wären derzeit die besten Angebote auf dem Markt, v. a. die FlexRente auch mit bester Rendite, ..."

    Diese Aussage Ihres Maklers ist Unsinn, es handelt sich beim Produkt der Stuttgarter um eine fondsgebundene Rentenversicherung. Wie kann er denn hier von ebster Rendite sprechen, viel wichtiger wären Aussagen über den Rentenfaktor und die verfügbaren Fonds.

  8. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Guten Morgen Eternia80,

    vielen Dank für die Details!
    Ich würde ihnen als Beamtin zu Absicherung ihres Arbeitseinkommens von einer Versicherung bei der Stuttgarter abraten. Sie sollten, auf eine BU Versicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel umschwenken. Die muss dann nicht zwingend eine Altersvorsorge mit der BU kombinieren.
    Überlegen sie einfach welche finanzielle Lücke eine Dienstunfähigkeit für sie bedeuten würde, unter Berücksichtigung der staatlichen Absicherung, und beantragen sie für diese Summe eine selbständige BU mit DU-Klausel. Ich nehme an, ihr Finanzberater wird wissen wo er die findet.

    Die Altersvorsorge hat mit der Absicherung des Einkommens nichts zu tun und kann ruhig unabhängig davon sein.
    Natürlich sind auch Fondssparpläne eine Möglichkeit die auch von meinen Kunden häufig genutzt wird. Jede Form der Altersvorsorge hat aber Vor- und Nachteile.
    Bitte bedenken sie bei der hohen Flexibilität die sie dort haben, dass jeder Verkauf mit Gewinn zu einer Steuerlast im Bereich der Kapitalertragssteuer führt. Ein Wechsel eines Fonds nachdem dieser Erfolgreich war, ist also häufig mit Steuern verbunden.
    Das wäre innerhalb einer fondsgebundenen Versicherung nicht der Fall. Wenn das Geld im Vertrag bleibt und nur umgeschichtet wird, ist das steuerneutral.
    Falls sie häufige Wechsel der Fonds planen, sollten sie das bedenken. Wenn nicht, spielt das natürlich keine Rolle.
    Ein Vorteil der Versicherung, der vielleicht die höheren Kosten etwas ausgleicht, ist die Tatsache, dass dort eine lebenslange Altersrente angeboten wird. Bei einigen Gesellschaften sind sogar die Faktoren mit denen diese Rente in vielen Jahren berechnet wird schon heute festgeschrieben.
    Bei Entnahmeplänen aus einem Fonds oder Einmalzahlungen besteht ja immer die Gefahr, dass man alles Geld verbraucht und dann immer noch weiter lebt.

    Riestern können sie auch direkt in einem Fondssparplan. Z.B. DWS bietet dafür die Riester-Rente Premium und die Toprente Dynamik. Beim Tarif Toprente Dynamik sind keine hochgerechneten Abschlusskosten auf die geplante Summe am Anfang fällig. Diese werden im laufe der Zeit von jeder Einzahlung abgezogen. So ist ein Aussetzen des Beitrages oder sogar ein endgültiger Stopp der Einzahlung jederzeit problemlos möglich. (Nur ein Beispiel!)

    Schönes Wochenende!

    Alexander Reibold
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  9. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Zitat Zitat von Eternia80
    Hallo liebes Forum,

    der Finanzmakler meines Partners hat mir zur Altersvorsorge folgende Produkte angeboten:

    Fondsgebundene Rentenversicherung (Riester) mit Kapitalerhalt - monatlicher Betrag 162,17 Euro
    sowie
    FlexRente (fondsgebundene Rentenversicherung) mit BU-Zusatzversicherung - monatlicher Beitrag entweder 150, 200 oder 250 Euro

    Ich soll idealerweise natürlich beides abschließen.

    Nun bin ich mir unsicher - war noch nie ein Freund langfristiger Anlagen, sehe jedoch natürlich auch die Vorteile. Man gibt das Geld eben nicht aus. Kommt aber halt auch schwer oder nur mit Verlusten ran.

    Ich bin Beamtin, jedoch ist ja auch hier Riester durchaus sinnvoll, um die Pensionslücke abzumildern.

    Trotzdem bin ich mir bezüglich beider Produkte unsicher - der Makler sagt, das wären derzeit die besten Angebote auf dem Markt, v. a. die FlexRente auch mit bester Rendite, aber er will ja auch was dran verdienen.

    Ich habe schon eine Kapital-LV (immerhin noch aus 2004) laufen, über die ich mich mehrfach geärgert habe - aber gut, die werde ich belassen. Ich möchte mich eben ungern noch weitere Male so langfristig binden, wenn es nicht wirklich halbwegs sinnvoll ist (Riester würde ich eben als halbwegs sinnvoll ansehen - wegen Steuerersparnis, Förderung, evtl. Wohn-Riester etc.).

    Danke im Voraus für jeden Rat(schlag) :-)

    VG
    Eternia80
    Hallo,

    wie einige Vorredner schon geschrieben haben, würde ich dir davon abraten eine Risikoversicherung wie etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer kapitalbildenden Versicherung (Sparplan) zu kombinieren. Das gleiche gilt m. M. nach auch für eine Lebensversicherung. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung als Risikoversicherung kann sinnvoll sein. Man sollte aber vorher die Höhe und den Zeitraum des vorhandene Risiko richtig bewerten und dann angemessen absichern. Irgendwelche über den Daumen gepeilten Renten, sind praktisch nur für die Versicherung und den Vermittler sinnvoll... Der Vermittler hat dann zumindest irgendeinen Vertrag vermitteln können und das Gespräch war für ihn nicht verschwendete Zeit ...

    Bei den von dir genannten Altersvorsorgeprodukten solltest du beachten, dass hier diverse Kosten anfallen. Das kann darin resultieren, dass nur ein Teil deiner Beiträge zur eigentlichen Vermögensbildung verwendet wird und mit dem anderen Teil die Gebühren beglichen werden.

    Ein weiterer Nachteil, den ich sehe, ist dass die monatliche Rente als Betrag in EUR angegeben wird. Hier bestehen die Probleme, dass wir heute nicht wissen, 1. wie hoch die Kaufkraft der Rente in mehreren Jahrzehnten sein wird und 2. wissen wir nicht wie hoch die Steuern und Sozialabgaben dann sein werden, die abgezogen werden... Hier können sich in den nächsten Jahrzehnten viele Rand- und Rahmenbedingungen verändern. Stelle dir eine Menge von Waren und Dienstleistungen mit dem heutigen Wert von 400 EUR vor (z. B. Lebensmittel, Strom, Wasser, Kabelanschluss, Kontrolle beim Zahnarzt, ...), die du von dieser Rente kaufen würdest bzw. müsstest. Dann stelle dir vor dass diese Waren und Dienstleistungen ab heute in jedem Jahr um 1,8 % (Zielinflation der EZB) im Preis steigen würden.

    Hier mal ein Beispiel für die Preisentwicklung der o. g. Menge an Waren und Dienstleistungen mit der Annahme, dass wir in den nächsten 10 Jahren jedes Jahr eine Inflation von 1,8 % hätten.

    2017: 400,00 EUR
    2018: 407,20 EUR
    2019: 414,52 EUR
    2020: 421,98 EUR
    2021: 429,57 EUR
    2022: 437,30 EUR
    2023: 445,18 EUR
    2024: 453,19 EUR
    2025: 461,35 EUR
    2026: 469,66 EUR (Kaufkraft nach 10 Jahren: 85,17 % (quasi wie 340,67 EUR heute)

    Die Inflation wird in den nächsten Jahren bestimmt nicht jedes Jahr 1,8 % betragen. Das war nur ein Beispiel. Ich persönlich würde die Inflation von der Tendenz eher höher einschätzen.

    Wenn du kurz- oder mittelfristig planst ein Eigenheim zu erwerben, dann würde ich dir empfehlen deine laufenden Verbindlichkeiten möglichst zu reduzieren bzw. niedrig zu halten und möglichst viel Eigenkapital anzusparen. Bei einer Finanzierung einer Immobilie kann ein auch nur geringfügig höheres Eigenkapital bzw. eine geringfügig höhere mögliche Kreditrate die Gesamtkosten (Zinslast) und das Risiko deutlich reduzieren.

    Grüße

  10. Avatar von Eternia80
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Liebe Beitragsverfasser,

    herzlichen Dank für diese breitgefächerten Antworten, die sicherlich viel Zeit und Mühe gekostet haben. Erstaunlich, dass ein anonymes Forum so etwas bieten kann.

    Die Beratung des Finanzmaklers erscheint mir auch etwas lückenhaft - zumindest ist mein Bauchgefühl dabei nicht besonders gut. Er hat meinem Partner (schon letztes Jahr) genau die beiden gleichen Produkte (und noch weitere) vermittelt. Der wundert sich nun, dass über ein Drittel seines monatlichen Einkommens nur für Versicherungen "draufgeht" - ich möchte genau dies vermeiden bzw. wirklich nur sinnvolle Verträge abschließen.

    Was die Stuttgarter mit BU anbelangt: Der Makler meinte, es handle sich um eine BU ohne Gesundheitsprüfung (3 Jahre Wartezeit, außer Unfälle), deshalb wäre gerade diese attraktiv. Aber wenn die DU-Klausel sowieso hier unberücksichtigt ist, bringt mir das natürlich gar nichts.

    Die weiteren Produkte, die von euch genannt wurden, schaue ich mir mal an; aber wie gesagt, ich möchte nicht zu viel Geld regelmäßig langfristig anlegen. Dass ich so oder so monatlich spare, was geht, ist ja nicht das Thema.

    Meine schon bestehenden Kapitallebensversicherungen sind leider Altlasten - durchaus auch fragwürdig, aber zumindest ist hierdurch eine zusätzliche Altersvorsorge vorhanden. Die später auszugleichende Differenz ist die alles entscheidende Frage; jedoch denke ich auch, dass ich in der aktuellen Situation lieber Eigenkapital anspare, das jederzeit verfügbar ist.

    Wenn ich in Fonds (ETFs) investieren sollte, dann würde ich mir sicherlich einen soliden Mischfonds - solche werden ja hier auch oft empfohlen - aussuchen und diesen nach Möglichkeit über einige Jahre hinweg nicht wieder wechseln. Dazu muss ich mich aber noch etwas weiter informieren.

    Weitere Tipps oder Ideen sind immer willkommen.

    Ich danke jedem, der sich die Zeit für eine Antwort nimmt bzw. genommen hat.

    Einen schönen Abend und Grüße aus Bayern!

    Eternia

  11. Avatar von Tikonteroga
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Die Beratung des Finanzmaklers erscheint mir auch etwas lückenhaft - zumindest ist mein Bauchgefühl dabei nicht besonders gut. Er hat meinem Partner (schon letztes Jahr) genau die beiden gleichen Produkte (und noch weitere) vermittelt. Der wundert sich nun, dass über ein Drittel seines monatlichen Einkommens nur für Versicherungen "draufgeht" - ich möchte genau dies vermeiden bzw. wirklich nur sinnvolle Verträge abschließen.
    Ist es ein Thema für deinen Partner die Notwendigkeit der abgeschlossenen Versicherungen vielleicht nochmal neu zu bewerten und evtl. einige davon nach Möglichkeit wieder zu kündigen?

    Ein drittel des monatlichen Einkommens für Versicherungen auszugeben ist schon etwas viel... Falls ihr die Immobilie, von der du gesprochen hast, gemeinsam kaufen wollt, fehlen euch die monatlichen Beiträge für unnötige Versicherungen bei der Finanzierung beim Eigenkapital sowie bei der Kreditrate...

    Meiner Meinung nach sollte man es Vermeiden ein Geldvermögen anzusparen, dass über eine angemessene Liquiditätsreserve hinausgeht, während man z. B. hohe Immobilienschulden hat und die Bank eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen hat. Nach der Liquiditätsreserve sollte die Schuldentilgung die höchste Priorität haben.

  12. Avatar von Eternia80
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo Tikonteroga,

    ich habe meinem Partner geraten, zumindest einen der Verträge wieder zu kündigen (konkret: die Stuttgarter); EIN Vertrag - in diesem Fall Riester als Angestellter -, ist ja m. E. okay. Zudem hat der Makler ihm gerade eine weitere (reine) BU verkauft - was ja an sich auch sinnvoll ist, aber irgendwo ist etwas zu viel. Weiterhin hat mich persönlich gewurmt, dass der Makler gar nicht darauf eingegangen ist, als wir uns über die vielen Versicherungen gewundert haben. Zudem zahlt er viele Beiträge auch nicht jährlich, was ja ebenfalls höhere Kosten bedeutet.

    Ich weiß schon, warum ich bereits früher kritisch gegenüber meinem damaligen Versicherungsberater eingestellt war :-/ Jetzt müssen wir den Schaden eben begrenzen und ein paar Versicherungen wieder abstoßen (ggfs. mit Verlusten) bzw. umstellen. Ärgerlich ist es trotzdem.

    Was den Immobilienkauf angeht, so pflichte ich dir bei - nur wird das noch ein, zwei Jährchen dauern, da wir noch nicht so lange zusammen sind/nun erst einmal zur Miete zusammenziehen und uns noch etwas EK aufbauen wollen.

    VG

    Eternia

  13. Avatar von Eternia80
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo liebes Forum,

    kurzes Update, heute war der Finanzmakler noch mal bei uns. Habe ihm gesagt, dass und warum ich Bedenken gegen die beiden Produkte hätte. Er hat dann wirklich über eine Stunde lang "Überzeugungsarbeit" zu leisten versucht.

    Was die Stuttgarter betrifft, so meinte er, diese wäre im Prinzip wie ein Fonds, in den ich selbst einzahle, nur würde sie dagegen Vorteile bieten (Steuerersparnis bei Umschichtung der Fonds durch das Unternehmen, zusätzliche BU, geringe Kosten von unter 2 %, garantierte Rückzahlungshöhe, trotzdem noch gute Rendite). Die Fondskäufe über die Bank würden ebenso Ausgabeaufschläge etc. verursachen.
    Man müsse den Fonds zwar mindestens 5 Jahre lang befüllen, jedoch könne man die Beträge variieren und auch vorher schon Geld herausholen - so lange man nicht die ganze Versicherung aufkündigt, wäre das kostentechnisch auch unproblematisch. Zur BU und DU-Klausel: Er meinte, da ich im Büro/am PC arbeite, wäre bei Dienstunfähigkeit meinerseits kaum mehr eine "Ausweichmöglichkeit" für die Versicherung gegeben, denn viel "weniger" als diese Tätigkeit gäbe es auch in einem anderen Beruf nicht. Hmmm, gut, die BU ist jetzt hier gar nicht das Hauptkriterium, sie ist eher als Bonus enthalten.

    Über Riester wurde dann irgendwie nur noch am Rande gesprochen - er meinte aber, dass eine fondsgebundene Rentenversicherung von den verschiedenen Riester-Formen die eindeutig rentabelste Möglichkeit wäre. Freibeträge bei Kindern, Vorteile bei Hauskauf etc.

    Er würde auch viele Familien mit weitaus weniger Einkommen betreuen, selbst die würden sich auch in Elternzeit und bei Hauskauf noch diese Vorsorgebeiträge leisten können.

    Vielleicht mag ja noch jemand etwas dazu sagen - wir sind dann mal ergebnislos auseinander gegangen ;-)

    VG
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  14. Avatar von uwehaensch
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Zitat Zitat von Eternia80
    Was die Stuttgarter betrifft, so meinte er, diese wäre im Prinzip wie ein Fonds, in den ich selbst einzahle, nur würde sie dagegen Vorteile bieten (Steuerersparnis bei Umschichtung der Fonds durch das Unternehmen, zusätzliche BU, geringe Kosten von unter 2 %, garantierte Rückzahlungshöhe, trotzdem noch gute Rendite).
    Unter 2 % Kosten für den oder die Fonds vielleicht aber was ist mit den Kosten für den Versicherungsmantel ? Haben Sie ein entsprechendes Produktinformationsblatt ausgehändigt bekommen, dort finden Sie die Kosten genau ausgeschlüsselt.

    Zitat Zitat von Eternia80
    Die Fondskäufe über die Bank würden ebenso Ausgabeaufschläge etc. verursachen.
    Das hängt von den Fonds ab und wo bzw. über wen man diese kauft. Was die garantierte Rückzahlungshöhe angeht, die ist bei einer Fondspolice weder ein Vorteil noch eine Hilfe. Beschäftigen Sie sich mal mit den zu Grunde liegenden Funktionsprinzipien dieses Vertrages (wo wird wann welcher Teil meines Beitrages in was angelegt), dann werden Sie schnell erkennen dass diese so positiv angepriesene Garantie nur renditemindernd ist und sonst gar nichts.

    Zitat Zitat von Eternia80
    Man müsse den Fonds zwar mindestens 5 Jahre lang befüllen, jedoch könne man die Beträge variieren und auch vorher schon Geld herausholen - so lange man nicht die ganze Versicherung aufkündigt, wäre das kostentechnisch auch unproblematisch.
    Diese Aussage ist völlig einseitig und teilweise falsch. Natürlich kann man die Beiträge variieren, die Abschlusskosten richten sich aber erst einmal nach dem beantragten und zu Beginn einzuzahlenden Beitrag.

    Zitat Zitat von Eternia80
    Zur BU und DU-Klausel: Er meinte, da ich im Büro/am PC arbeite, wäre bei Dienstunfähigkeit meinerseits kaum mehr eine "Ausweichmöglichkeit" für die Versicherung gegeben, denn viel "weniger" als diese Tätigkeit gäbe es auch in einem anderen Beruf nicht. Hmmm, gut, die BU ist jetzt hier gar nicht das Hauptkriterium, sie ist eher als Bonus enthalten.
    Spätestens jetzt sollten Sie diesen "Finanzmakler" (was ist das überhaupt ?) loswerden. Er hat offenbar keine Ahnung von Beamtenrecht und -gesetzen, geschweige denn von den Regelungen der DU-Klauseln bez. der sogenannten abstrakten Verweisung. Doch, die BU ist sehr wohl wichtig weil diese für Sie völlig nutzlos ist. Und das Grundprodukt (fondsgbeundene RV der Stuttgarter) hat man Ihnen offenbar auch nicht wirklich vollständig erklärt.


    Über Riester wurde dann irgendwie nur noch am Rande gesprochen - er meinte aber, dass eine fondsgebundene Rentenversicherung von den verschiedenen Riester-Formen die eindeutig rentabelste Möglichkeit wäre. [/QUOTE]

    Auch hier entlarvt sich Ihr Finanzmakler wieder selbst. Die Rendite einer Fondsanlage (egal ob mit oder ohne Versicherungsmantel) hängt in erster Linie mal von der Auswahl der Fonds ab. Die Tatsache dass es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie handelt, sagt hier überhaupt nichts aus, zu mal ein solches Produkt vergleichsweise hohe Kosten hat.

    Zitat Zitat von Eternia80
    Freibeträge bei Kindern, Vorteile bei Hauskauf etc.
    Das sind Aspekte die für alle Riesterverträge gelten, nicht nur für fondsgebundene Versicherungslösungen. Außerdme gibt es keine Freibeträge (das gehört zur EKSt) sondern Zulagen bei Riester.

    Zitat Zitat von Eternia80
    Er würde auch viele Familien mit weitaus weniger Einkommen betreuen, selbst die würden sich auch in Elternzeit und bei Hauskauf noch diese Vorsorgebeiträge leisten können.
    Wozu soll denn diese pauschale Aussage gut sein ? Vielleicht ein bisschen Druck aufbauen ?

    Lassen Sie mal diesen "Finanzmakler" Finanzmakler sein und überlegen Sie für sich was Sie wollen und was Sie nicht wollen. Machen Sie sich vorher so schlau wie möglich und gehen dann zu einem versierten Versicherungsmakler der sich bestens im Bereich ÖD auskennt für eine geeignete Dienstunfähigkeitsabsicherung. Was die Geldanlage / Altersvorsorge angeht, so sollten Sie hier noch mehr Vorarbeit leisten und dann ggf. fremdem Rat gezielt nutzen.

  15. Avatar von Blauber
    Blauber ist offline

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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo!

    ich muss Uwe zustimmen, die Beratung war offensichtlich nicht so toll. DU- bzw. Verzicht auf abstrakte Verweisungs sind bei BU ein Muss, auch eine ausreichende Rente und Möglichkeit die später zu erhöhen (Nachversicherung) sind wichtig. Da gibt es zig Stolperfallen, was insbesondere bei der BU wirklich gravierende Folgen haben kann.
    Bevor du eine Vorsorge abschließt, such dir einen neuen Berater und schau erst mal ob der was taugt (notier dir die wichtigsten Begriffe, schlag die später noch mal nach - wenn der BErater ok ist, akzeptiert der, dass du nicht sofort was abschließt).
    Inwiefern jetzt eine Riester- oder eine Fondsrente besser sind (mal abgesehen vom Tarif), darüber gibt es ohnehin unterschiedliche Meinungen. Bei Riester versucht man jetzt wenigstens etwas durch freibeträge auf die Grundsicherung und eine Erhöhung der Grundzulage auf 175 Euro nachzubessern. Viele meinen aber, das reicht auch nicht.

    Meine Meinung, Blauber

  16. Avatar von uwehaensch
    uwehaensch ist offline

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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Zitat Zitat von uwehaensch
    Er hat offenbar keine Ahnung von Beamtenrecht und -gesetzen, geschweige denn von den Regelungen der DU-Klauseln bez. der sogenannten abstrakten Verweisung.
    Ich bitte um Entschuldigung, ich habe mich verschrieben. Gemeint ist die konkrete Verweisung, diese spielt bei der DU-Absicherung von Beamten (auf Lebenszeit) eine große Rolle. Den Verzicht auf die abstrakte Verweisung findet man nun zwischenzeitlich sowieso bei (fast) allen Angeboten.

  17. Avatar von Reibold
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo Eternia80,

    obwohl sie im Moment keine große Priorität auf die Absicherung ihres Einkommens durch eine private Versicherung legen, möchte ich dennoch auch kurz erklären, warum sie als Beamtin eine Dienstunfähigkeitsklausel haben sollten.

    Dienstunfähig ist gem. §42 I Abs. 2 Bundesbeamtengesetz der Beamte, der
    „infolge Erkrankung innerhalb eines Zeitraumes von 6 Monaten mehr als 3 Monate keinen Dienst getan hat und keine Aussicht besteht, dass er in den nächsten 6 Monaten wieder voll dienstfähig wird.“


    Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeit tritt die Dienstunfähigkeit also unter Berücksichtigung wesentlich kürzerer Fristen ein und erfordert auch eine deutlich schwächere Prognose (keine volle Dienstfähigkeit innerhalb von 6 Monaten gegenüber "voraussichtlich ununterbrochen andauernder BU").
    Es gibt daher Fälle in denen Beamte wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt werden, die nach Ansicht einer Berufsunfähigkeitsversicherung noch arbeiten könnten. Die BU Versicherung ohne DU Klausel zahlt dann nichts!

    Die Stuttgarter Versicherung bietet eine gute fondsgebundene Altersvorsorge mit recht geringen Kosten im Vergleich zu anderen Unternehmen.
    Der Teil Berufsunfähigkeitsversicherung, auch wenn sie ihn ohne Gesundheitsfragen bekommen können, ist für sie als Beamtin aber ungeeignet.
    Da ihr Partner Angestellter ist, passt der Tarif zu ihm besser. Ob er sich diese Altersvorsorge leisten kann und will muss er selbst entscheiden.
    Vor dem Hintergrund eines geplanten Immobilienkaufs und den aktuellen Preisen bei uns in Bayern sollte er aber seine Liquidität im Auge behalten.

    MfG

    Alexander Reibold Freie Finanzberatung
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  18. Avatar von Eternia80
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo Herr Reibold und alle, die sich geäußert hatten,

    ich möchte hierzu noch etwas sagen; ich habe keines der beiden Produkte abgeschlossen. Ich werde mich jetzt nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit DU-Klausel umsehen (wobei ich eben Zweifel habe, diese zu bekommen, da bei mir Ausschlussgründe vorhanden sind) und habe vor, direkt in einen Fondssparplan zu riestern, der idealerweise die Abschlusskosten auf die gesamte Laufzeit verteilt (Sie hatten das ja auch genannt).

    Mein Partner, der nun noch eine separate BU über den Finanzmakler abgeschlossen hat - und damit einen Riestervertrag (auch Fonds), eine BU sowie zusätzlich die Stuttgarter (RV mit BU) besitzt, wollte aufgrund seiner persönlichen finanziellen Situation/Liquidität (es sind auch noch Bafög-Schulden abzuzahlen, er möchte/muss Eigenkapital für Immobilienkauf ansparen) die Stuttgarter nun loswerden. Er hat sie erst letztes Jahr abgeschlossen.

    Der Makler rät ihm davon ab und schickt Beispielverträge anderer Kunden, die damit ein "gutes Geschäft" gemacht hätten (Laufzeit: Letzte fünf Jahre und jetziger Guthabenstand). Er könne jederzeit (Teilkündigung) Eigenkapital entnehmen und das Ganze somit fast wie ein Tagesgeldkonto nutzen - nur zu besseren Konditionen -, sofern mindestens 1.500 Euro im Vertrag verbleiben. Die Garantien bzw. die vertraglich zugesicherte Rente verringern sich dann natürlich später. Dann ist aber der eigentliche Sinn des Vertrags m. E. ad absurdum geführt. Und ein evtl. Ertrag bei Entnahme muss ja auch versteuert werden, nehme ich an?

    Aber vielleicht sollte er es so handhaben... Denn auch, wenn er jetzt kündigt, verliert er bereits um die 1.000 Euro.

    VG
    Eternia80

  19. Avatar von uwehaensch
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Zitat Zitat von Eternia80
    Ich werde mich jetzt nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit DU-Klausel umsehen (wobei ich eben Zweifel habe, diese zu bekommen, da bei mir Ausschlussgründe vorhanden sind)
    Das sollte unbedingt mit Hilfe eines Fachmanns (per Makler der entsprechende Voranfragen bei allen in Frage kommenden Versicheren stellt) geschehen und nicht durch selbst "herumwurschteln".

    Mein Partner, der nun noch eine separate BU über den Finanzmakler abgeschlossen hat - und damit einen Riestervertrag (auch Fonds), eine BU sowie zusätzlich die Stuttgarter (RV mit BU) besitzt, wollte aufgrund seiner persönlichen finanziellen Situation/Liquidität (es sind auch noch Bafög-Schulden abzuzahlen, er möchte/muss Eigenkapital für Immobilienkauf ansparen) die Stuttgarter nun loswerden. Er hat sie erst letztes Jahr abgeschlossen.

    Zitat Zitat von Eternia80
    Der Makler rät ihm davon ab und schickt Beispielverträge anderer Kunden, die damit ein "gutes Geschäft" gemacht hätten (Laufzeit: Letzte fünf Jahre und jetziger Guthabenstand). Er könne jederzeit (Teilkündigung) Eigenkapital entnehmen und das Ganze somit fast wie ein Tagesgeldkonto nutzen - nur zu besseren Konditionen -, sofern mindestens 1.500 Euro im Vertrag verbleiben. Die Garantien bzw. die vertraglich zugesicherte Rente verringern sich dann natürlich später. Dann ist aber der eigentliche Sinn des Vertrags m. E. ad absurdum geführt. Und ein evtl. Ertrag bei Entnahme muss ja auch versteuert werden, nehme ich an?
    Korrekt, wenn es welche gibt. Die "Verluste" in den ersten Jahren resultieren natürlich aus dem großen Anteil der Gesamtkosten die sich genau auf diese Zeit verteilen. Wenn das Produkt nicht passt (das Geschwätz hinsichtlich Tagesgeldkonto ist genau dieses - dummes Geschwätz), dann weg damit. Andernfalls schmeisst man nur neues Geld dem "schlechten" hinterher.

  20. Avatar von Eternia80
    Eternia80 ist offline
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    Standard AW: Angebote zur Altersvorsorge - gut oder schlecht?

    Hallo Uwe,

    selbst herumwurschteln will ich natürlich nicht, aber Frage ist, ob ich mich nicht nach einem anderen unabhängigen Finanzmakler umsehe, der sich mit dem öD auskennt, mehrere Tarife vergleichen kann und diese überhaupt kennt (der jetzige tut das offensichtlich nicht, er meinte z. B. auch, dass derzeit lediglich die AXA eine echte DU-Klausel anbieten würde), und wo ich den finde.

    Ich sag ja, letztlich kann mein Freund das Geld dann gleich monatlich auf einem TGK parken... Zumindest wäre das trotz Inflation für eine solide Liquidität in den nächsten fünf bis zehn Jahren wohl die bessere Alternative...

    VG
    Eternia80

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