Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
Hallo Zusammen,
nachdem es in den letzten Wochen ja ein bisschen hin und her ging hier eine erfreuliche Nachricht
des Ausschuss für Finanzstabilität.
Der Ausschuss kommt in seinem Bericht zu dem Ergebnis, das deutsche Finanzsystem habe sich bisher als robust erwiesen. "Die Risikolage wird weiter vor allem von den außerordentlich niedrigen Zinsen bestimmt." Aber auch eine politische Unsicherheit präge die Risikolage.
Die Aufsichtsbehörden konstatierten einen verstärkten Aufwärtstrend bei Wohnimmobilienpreisen, erkannten aber insgesamt keine verschärften Anzeichen einer Immobilienblase. "Wir sehen im Moment keine Risiken für die Finanzstabilität, die durch die Vergabe von Krediten oder die Verschlechterung der Vergabebedingungen getrieben wären"
Um künftige Immobilienblasen zu verhindern, wolle Deutschland künftig auch präventiv vorgehen, sagte Finanzstaatssekretär Thomas Steffen. In diesem Jahr dazu beschlossene Gesetzesregelungen sollten 2019 evaluiert werden. Mit dem Gesetz hatte die Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Ermächtigung bekommen, bestimmte Instrumente bei drohenden Immobilienblasen anzuwenden und zum Beispiel ein Mindestverhältnis von Kreditsumme und Immobilienwert festzulegen oder Vorgaben für die Tilgungsfristen zu machen.
AW: Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
Zitat von wbs
Die Aufsichtsbehörden konstatierten einen verstärkten Aufwärtstrend bei Wohnimmobilienpreisen, erkannten aber insgesamt keine verschärften Anzeichen einer Immobilienblase.
Blasen erkennt man ja bekanntlich immer erst, wenn sie geplatzt sind. 2007 hat von staatlicher Seite aus anscheinend auch niemand den Crash kommen sehen. Von daher bin ich recht skeptisch, ob und wie viel diese neue Befugnis der Bafin letztlich bringen wird.
AW: Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
So sehe ich das auch. Merken will keiner was.
Die mit Geld gefluteten Banken, die Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie die Kohle nicht verleihen, finanzieren munter zunehmend knapp gerechnete Projekte.
Sollte eine Welle der Arbeitslosigkeit über unser Land kommen, haben wir die nächste Finanzkrise.
Spätestens in 3 Jahren, wenn die mit 3-5% verzinsten Darlehen auf 0-1% umgeschuldet sind, geht bei den Banken die Post ab, da diese Ertragsquelle versiecht.
Gerade hat die Allianz die Oldenburgische Landesbank an eine Heuschrecke für 40%(!) des Eigenkapitals und mit 200 Mio. Verlust verkauft. Das läßt tief blicken. Da gab es den 100 EUR Geldschein für 40 EUR zu kaufen!
AW: Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
@Brainy
Gab es tatsächlich noch eine Landesbank, die nicht gekauft bzw. rückabgewickelt wurde?
Wie soll denn in 3 Jahren die Arbeitslosenzahlen steigen? Demografisch gar nicht möglich!
Die Banken haben bei einem Zinsniveau von 0% im übrigen den gleichen Ertrag wie bei 5%. Der Leitzins nimmt bei Hypothekenkrediten im Bezug auf den Ertrag keinen direkten Einfluss auf den Ertrag des getätigten Geschäftes. .
AW: Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
Zitat von noelmaxim
Gab es tatsächlich noch eine Landesbank, die nicht gekauft bzw. rückabgewickelt wurde?
NordLB, BayernLB, SaarLB, LBBW, BremerLB und Helaba stehen m.E. noch. Kam nur die NordLB ohne Unterstüzung aus?
Zitat von noelmaxim
Wie soll denn in 3 Jahren die Arbeitslosenzahlen steigen? Demografisch gar nicht möglich!
Wir haben im Moment Vollbeschäftigung mit Arbeitskräftemangel selbst in einfachen Berufen.
Zitat von noelmaxim
Die Banken haben bei einem Zinsniveau von 0% im übrigen den gleichen Ertrag wie bei 5%. Der Leitzins nimmt bei Hypothekenkrediten im Bezug auf den Ertrag keinen direkten Einfluss auf den Ertrag des getätigten Geschäftes.
Da bin ich mir nicht sicher. Bei einem 1% Kredit noch Marge und Risikoprämie einzubauen, halte ich für schwierig.
Basel III und die Net Stable Funding Ratio wird den Banken dann den Rest geben.
AW: Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
Es bleibt sehr spannend. Die Zinsen sind seit gestern Morgen enorm gestiegen. Der Markt hat stark auf die Aussage von Mario Draghi reagiert.
Viele Banken mit Tageskursen haben einen Sprung von bis zu 15BP gemacht. Innerhalb eines Tages ist das enorm.
Daran kann man erkennen wie sehr der Markt aufgeheizt ist.
Zum Thema Blase möchte eines sagen:
Blasen kann man im Vorfeld erkennen. Drei Faktoren sind dazu nötig:
1. Steigende Immobilienpreise die den realen Immobilienwerten entgleiten
2. Übermäßige Kreditvergabe
3. Nachlassende Kriterien
Erkennen kann man derzeit nur eines. Das sind steigende Immobilienpreise. Allerdings wurde mit steigenden Preisen auch mehr EK eingesetzt.
Das heißt die Preise haben mehr oder weniger den Sprung gemacht, den sie eigentlich über die letzten 15 Jahren hätten machen müssen.
Schaut man zurück weiß man, das es das schon einmal gab und die Preise dann auch wieder gefallen sind.
Es wird weiter spannend bleiben. Auch die jetzige Erhöhung der Zinsen kann schnell durch das politische Hin und her wieder zunichte gemacht werden.
Seit Beginn des Jahres kann man erkennen, dass die Zinsen +/- 20BP hin und her pendeln. Quasi alle zwei Monate. Im Dezember ging es hoch, das setzte sich im Januar fort, im Februar ging es wieder runter. Im März zog es wieder an, Ende April, Anfang Mai fiel es wieder... Das geht die ganze Zeit so.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt.
AW: Ausschuss für Finanzstabilität: Anwendung der neuen Instrumente nicht notwendig
Ihr lieben was schrieb ich eben:
Auch die jetzige Erhöhung der Zinsen kann schnell durch das politische Hin und her wieder zunichte gemacht werden.
Ist soeben passiert.
Die EZB fühlt sich missverstanden und sagt der Markt deutet die Aussagen des EZB Chefs völlig falsch. Der Markt reagiert quasi sofort.
Und zack rutscht der Euro ab und die Zinsen am Kapitalmarkt fallen bereits wieder.